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II. Anwelsimg zum Katechisiren. izz

seinen Schülern über Glaubens - und Lebens-
lehren anstellt, verstehet.

* Das Katechisiren unterscheidet sich von an-
dern Lehrarten dardurch, daß sich dabei der Lehrer
und die Lehrlinge mit einander unterreden, statt
daß sonst nur der Lehrer redet und die Schüler blos
zuhdren. Daß die katechetische Lehrart nicht
allein beim Religions - sondern auch beim Unterb-
richt von andern ganz menschlichen Wissenschaften
könne nüzlich gebraucht werden, davon mögen sich
diejenige, denen es auffällt, aus den Gesprächen
über den Kalender, welche in diesem Taschenbuch
stehen, überzeugen.

§. 2.
Das Katechisiren ist für die teutsche Schu-
len eine unentbehrliche und dabei sehr nüzliche
Uebung. Es kann zwar auch ohne den kakecye-
tischen Unterricht dem Gedächtnis der Kinder vie-
les eingepragk werden, aber vieles von dem auswen-
diggelernten bleibt ihnen ohne denselbiqen unver-
ständlich, und wird also auch weder auf ihr Herz
noch auf ihren Wandel den wohlkhäkigen Einfluß
haben, den es bei empfangener zwekmäsimen Er-
klärung haben könnte und haben sollte. Jeder
Schulmeister sollte daher die Kunst zu katechisiren
wenigstens in mittelmässigem Grade besizen.
May
 
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