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im Verhältnis zu dem ohnehin schon »unpraktischen« Schiff noch weit iiber
das hinausgeht, was dieses Kristallhaus im Vergleich zu den vielen von einer
höheren Zweckmäßigkeit geborenen Bauten bedeutet.

Sonst aber steht alles auf bekanntem sicheren Boden. Bei der Stadtgrün*
dung wird das Areal freigelassen; dann mit der wachsenden Ausdehnung
der Stadt nach dem festen Plan nach und nach das Notwendige errichtet,
bis einmal das Letzte aufgetürmt wird. Durch Generationen kann sich der
Bau hinziehen, die Mittel finden sich im Maße des Fortschritts, und diese
Übereinstimmung zwischen Tempo und Bedarf wird auch die Harmonie
des Stils erzeugen. Es können viele Architekten daran bauen, nur daß sie
sich einem großen Plan einfügen. Herrlich, daran mitzuwirken ohne zu
wissen, welcher glückselige Brunelleschi einmal die höchste Krone formen
wird!

Die architektonischen Formen sind in diesem Entwurf natürlich nur sum«
marisch zu nehmen. Die Stilfrage verliert für uns Architekten ihre Proble*
matik, wrenn wir erst einmal wissen, was unser Ziel ist. Und es mag dieser
Vorschlag selber problematisch genannt werden. Vielleicht mit Recht — es
mag die Lösung der Stadtkrone einmal ganz anders ausfallen. Immerhin ist
genug geschehen, wenn er sein bescheidenes Teil mit dazu gegeben hat, das
Suchen in dieser Richtung anzuregen. Diese Arbeit soll bestenfalls eine
Fahne sein, eine Idee und theoretische Anregung, deren endgültige Lösung
vieltausendfältige Möglichkeiten in sich schließt.

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