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Wolf, Georg Jacob; Galerie Thannhauser; Manet, Edouard [Ill.]
Edouard Manet (aus der Sammlung Pellerin) — München: Moderne Galerie, [ca. 1910]

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https://doi.org/10.11588/diglit.68219#0006
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durch die Goncourts die Japaner, diese resoluten Impressionisten, in
Paris bekannt gemacht - das ist der Humus des Impressionismus.
Edouard Manets Kunst ist nicht vom Himmel gefallen, wenn es
auch für den, der kunsthistorische Zusammenhänge nicht zu erkennen
vermag, so scheinen will. Manet hat Velasquez und Goya genau
gekannt (wie genau er den Goya kannte, das beweist vor allem das
Mannheimer Bild „Die Erschießung Maximilians von Mexiko", das
ohne Goyas „Füsilierung“ kaum denkbar wäre), er hat seinen vielge-
sdimähten breiten Strich vor den Bildern des Frans Hals gelernt, er
hat Filippo Lippi, Tizian, Tintoretto und Delacroix kopiert, er steht
auf Courbets Schultern.
Mit diesen Feststellungen soll der Originalität Manets nicht das
Geringste abgezwackt werden. Es soll nur konstatiert sein, daß auch
er ein logisches Glied ist in jener Kette, die der eiserne Zwang histo-
rischer Gesetze geschmiedet hat.

Eine große Kollektion Manetscher Werke, die berühmte Pellerin-
Sammlung, geht in diesen lagen durch die Kunstzentren der Welt
und bringt Manets Name wieder in aller Leute Mund. Immer noch
wird es Menschen geben, die sich entsetzt von seinen Bildern ab-
wenden, und unter den Künstlern der älteren Richtung, denen der Pi-
lotyschule und ähnlidier Provenienz, wird mancher, bei aller Äner-
 
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