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Thiersch, Friedrich Wilhelm
Über die Topographie von Delphi — München, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.986#0035
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des Heiligthums gränze: rov jtspißöXov be rov iepov Searpop £v;£Tat
•Sf'aj aü,iav. Gehe man au3 dem Peribolos hinauf, so (sey dort eine
Bildsäule des Dionysos, ein Weihgeschenk der Knidier Er fährt fort:
„Dieses Stadion aber ist ihnen auf dem obersten Theile der Stadt."
Da von dem Stadion vorher nicht die Rede war, so folgt, dass das
Wort vorher ausgefallen und zu lesen ist: ercapaßdvri in rov rtepi-
ßoXov, ^/iovvöov dyaXjua ivtavSa Kvibmv iör'ip dvdSyjua nai
drdbiop. ördbiop be öcpiöiv dpc&rdrc* rfji; xoXuat; rovro itfrw.

Es sey ursprünglich aus Steinen gebaut worden, wie sie beim
Parnassus gemeiniglich sich finden, bis der Alhenäer Herodes es mit
pentelischem Marmor geschmückt. Dann schliesst er seine Beschrei-
bung mit den Worten: rd juep by dvf/KOpra ftj <Svyypaq>rjp roöavrä
re nal roiavra Kar ijue tjv rd Xentö/uepa iv 4eX<pol$.

Der letzte oder fünfte Gang führt also den Pausanias aus der
Lesche zu dem Theater und von diesem zu dem Stadion. Nach Er-
wähnung des Stadion treffen wir ihn auf dem Wege zum obern Par-
nass und der Koryl.ischen Höhle, der sich in den nordwestlichen
Theilen des Kreisbogens zwischen den Felsen hinzieht, und von dort
auf dem Wege nach Tithorea. Er hat also die von dem Stadion
westlich und dann südlich liegenden Theile von Delphi nicht betre-
ten, darum aber sie auch in seine Beschreibung nicht aufgenommen.

Des Plutarchus Schilderung ist zwar bei weitem nicht so reich
haltig als die des Pausanias, folgt aber derselben Ordnung und zwar
unter Leitung der Periegeten von Delphi. Diese wollen den Be-
schauern ungeachtet aller Vorstellungen keine Inschrift und keine der
vielen Erzählungen (p(ij<fei0 erlassen (c. 2, 5), welche sie den Frem-
den vorzutragen gewohnt sind. Auch enthält sie bei aller Kürze doch
Gebäude und Kunstwerke, deren Pausanias nicht gedenkt, oder liefert
genauere Nachrichten, wo dieser die Sache mit einigen Worten abthut.

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