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Thode, Henry; Thode, Henry [Hrsg.]
Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 3,2): Der Künstler und seine Werke: Abth. 2 — Berlin: Grote, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.47069#0162
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562

Charakteristik Sebastianos.

sches Können dienstbar zu machen und ihr durch eigenthümliche
landschaftliche Stimmungen eine wirkungsvolle Ergänzung zu geben
wusste. Zum ersten Male geht das florentinische plastische Prinzip
mit dem koloristischen venezianischen einen Bund ein, der aber freilich
noch nicht zu entscheidenden neuen künstlerischen Thaten führte.
Diese sollten, während das vorwaltende Michelangelosche Element
schliesslich in Sebastianos Werken das Farbengefühl erstarren und
vereisen liess, erst dem Genius verdankt werden, der aus eigenstem,
Michelangelo verwandtem Wesen heraus, ein Verherrlicher des be-
wegten Menschenleibes, das plastische Formgefühl mit den höchsten
Reizen der Farbe durch die Macht des Lichtes in Einklang setzte:
Tintoretto !
 
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