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Zeichnungen
über einander. Wenn ich dann (S. 155) beim allgemeinen
Vergleich der Motive auf eine Verwandtschaft auch mit dem
Sklaven ganz rechts auf der Oxforder Zeichnung (23, s. u.
N. 407) hinweise, so bezieht sich dies natürlich auf die gleiche
Haltung der Beine. Frey, der übrigens den Einzelkopf auf
diesem Blatte für eine Konsole ansieht, giebt im Übrigen so
gut wie zu, dass hier eine Studie für einen Sklaven vorliegt.
Warum sich Frey darüber verwundert, dass ich den Jüngling
II nicht als Sklaven deute, verstehe ich nicht. Die Figur er-
scheint mir für einen solchen zu frei in der Bewegung, und
der aufgehobene Arm würde die Herme überschneiden. —
Freys Besprechung dieses Blattes ist ein besonders lehrreiches
Beispiel dafür, wohin eine Rechthaberei, die den Rivalen dis-
kreditiren möchte, führt.
30. VI, 30. Oberkörper eines Mannes; (Studie für einen
Gekreuzigten); Schrift. Flüchtige kleine Skizze. Die Hal-
tung etwa die eines Gekreuzigten (die Arme selbst nicht an-
gegeben). Der Kopf, etwas nach rückwärts sinkend, im Profil
nach rechts. — Darunter Schrift in sechs Zeilen, die Frey zu
entziffern versucht hat, ohne dass sich aber ein Sinn er-
gäbe. Nur das Eine scheint mir aus dem zweimaligen: ,,ris-
ponderti" zu ergeben, dass es sich wohl nicht um Verse, wie
Frey meint, sondern ein Brieffragment handelt. — Feder,
kleines Blatt. — Ber. 1405. Frey 244 c. — Frey hält die
Skizze für eine Studie zum Haman, obgleich er selbst zugeben
muss, dass sie von den anderen Studien zu Diesem und der
definitiven Ausführung abweicht. Aus letzterem Grunde, nicht
weil ich sie übersehen hätte, habe ich sie nicht gelegentlich
des Freskos angeführt. Ich halte sie für eine Studie zu einem
guten Schächer.
31. VI, 31. Kopf eines älteren Mannes. Ganz en face;
bartlos; der Blick nach unten gerichtet. — Schwarze Kreide.
Geistreich, leicht skizzirt. — Vgl. Krit. Unt. II, 14. — St.
S. 608, wo auch Abb. 5. — Steinmann meint: eine Studie für
einen Auferstehenden im Jüngsten Gericht. Dies wäre ja denk-
bar, dünkt mich aber wenig wahrscheinlich, da mir die Be-
handlung auf eine frühere Zeit zu deuten scheint.
32. VI, 32. Studie für einen Auferstehenden im Jüng-
sten Gericht. Der Mann, dessen Kopf und Beine nur an-
gedeutet sind, richtet sich vom Liegen zum Sitzen auf. Die
Beine nach rechts gestreckt, wendet er den Oberkörper nach
links zu und stützt die beiden Arme auf den Boden. —
Röthel. — Vgl. Bd. III, S. 594. Krit. Unt. II, 13 k — Ber. 1406.
Zeichnungen
über einander. Wenn ich dann (S. 155) beim allgemeinen
Vergleich der Motive auf eine Verwandtschaft auch mit dem
Sklaven ganz rechts auf der Oxforder Zeichnung (23, s. u.
N. 407) hinweise, so bezieht sich dies natürlich auf die gleiche
Haltung der Beine. Frey, der übrigens den Einzelkopf auf
diesem Blatte für eine Konsole ansieht, giebt im Übrigen so
gut wie zu, dass hier eine Studie für einen Sklaven vorliegt.
Warum sich Frey darüber verwundert, dass ich den Jüngling
II nicht als Sklaven deute, verstehe ich nicht. Die Figur er-
scheint mir für einen solchen zu frei in der Bewegung, und
der aufgehobene Arm würde die Herme überschneiden. —
Freys Besprechung dieses Blattes ist ein besonders lehrreiches
Beispiel dafür, wohin eine Rechthaberei, die den Rivalen dis-
kreditiren möchte, führt.
30. VI, 30. Oberkörper eines Mannes; (Studie für einen
Gekreuzigten); Schrift. Flüchtige kleine Skizze. Die Hal-
tung etwa die eines Gekreuzigten (die Arme selbst nicht an-
gegeben). Der Kopf, etwas nach rückwärts sinkend, im Profil
nach rechts. — Darunter Schrift in sechs Zeilen, die Frey zu
entziffern versucht hat, ohne dass sich aber ein Sinn er-
gäbe. Nur das Eine scheint mir aus dem zweimaligen: ,,ris-
ponderti" zu ergeben, dass es sich wohl nicht um Verse, wie
Frey meint, sondern ein Brieffragment handelt. — Feder,
kleines Blatt. — Ber. 1405. Frey 244 c. — Frey hält die
Skizze für eine Studie zum Haman, obgleich er selbst zugeben
muss, dass sie von den anderen Studien zu Diesem und der
definitiven Ausführung abweicht. Aus letzterem Grunde, nicht
weil ich sie übersehen hätte, habe ich sie nicht gelegentlich
des Freskos angeführt. Ich halte sie für eine Studie zu einem
guten Schächer.
31. VI, 31. Kopf eines älteren Mannes. Ganz en face;
bartlos; der Blick nach unten gerichtet. — Schwarze Kreide.
Geistreich, leicht skizzirt. — Vgl. Krit. Unt. II, 14. — St.
S. 608, wo auch Abb. 5. — Steinmann meint: eine Studie für
einen Auferstehenden im Jüngsten Gericht. Dies wäre ja denk-
bar, dünkt mich aber wenig wahrscheinlich, da mir die Be-
handlung auf eine frühere Zeit zu deuten scheint.
32. VI, 32. Studie für einen Auferstehenden im Jüng-
sten Gericht. Der Mann, dessen Kopf und Beine nur an-
gedeutet sind, richtet sich vom Liegen zum Sitzen auf. Die
Beine nach rechts gestreckt, wendet er den Oberkörper nach
links zu und stützt die beiden Arme auf den Boden. —
Röthel. — Vgl. Bd. III, S. 594. Krit. Unt. II, 13 k — Ber. 1406.