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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Mitarb.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 3): Verzeichniss der Zeichnungen, Kartons und Modelle — Berlin: Grote, 1913

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l8 Zeichnungen

wies ich nach als eine, die Michelangelo für Sebastiano del
Piombos Gemälde (in Madrid) anfertigte. Die Beziehung zu
ihr ist im Bilde noch deutlich in der knieenden Figur, in dem
Motiv des verkürzt gesehenen vorgestreckten Armes und in
der ausschreitenden Bewegung. — d'Achiardi (Seb. d. Piombo,
Rom 1908) bezog die Skizze fälschlich auf den Christus der
Geisselung.
36. VII, 37. Entwurf für Komposition der Ehernen
Schlange. Eine Gruppe von sieben gedrängten, in Schrecken
und Staunen nach rechts oben schauenden Gestalten. Einige
Füsse. Schrift, von der ich lese: a esere homeni guaritti foro
la massa. — Röthel. — Vgl. Bd. III, S. 338. Krit. Unt. I,
252. II, 444. — Ber. 1408. St. S. 596. Anm. 3. — Von
Berenson richtig gedeutet. Eine flüchtige Skizze für die grosse
Komposition, mit der sich Michelangelo in den dreissiger
Jahren beschäftigte. (S. oben N. 9 und 10; unten N. 417.)
Die hier Dargestellten sollten nach den verzeichneten Worten
also solche sein, die im Aufblick zur Schlange Rettung
finden.
37. VIII. 38. Drei erschreckte Männer. — Verwandt den
Zeichnungen hier V, 17 und 18 (s. o. N. 27 und 28) und XIII,
67 und 68 (s. u. N. 59 und 60). Ein nach links davoneilender
Jüngling, nach rechts oben zurückblickend und die Arme ab-
wehrend nach dort erhebend. Weiter rechts, etwas mehr
hinten gedacht, einer, nach hinten sich zurückwendend, die
Arme nach oben erhebend. Ganz rechts einer nach rechts
vorne schreitend, die Hände abwehrend vor dem Gesicht, das
nach oben schaut. — Feder. — Ber. 1409. Frey 291 b. —
Es handelt sich hier um die schon oben aufgeworfene Frage:
für das Martyrium der h. Katharina, den Engelsturz oder
die Bekehrung Sauls? — Vielleicht ist diese Studie aber doch
gesondert von jenen erwähnten aufzufassen. Berenson möchte
sie, was nicht unmöglich ist, früher als sie ansetzen.
38. VIII, 39. Gewandstudie eines Mannes. Die am Ober-
leib nackte Gestalt des nach rechts Gewendeten, der mit dem
linken Bein auf einer Erhöhung zu knieen oder emporzusteigen
scheint, den linken Arm ausstreckt und erhebt, die Rechte
nach hinten unten ausstreckt, ist mit schwarzer Kreide ge-
zeichnet, das den Unterkörper umhüllende Gewand mit der
Feder ausgeführt. — Diese bisher nicht beachtete Zeichnung
halte ich, was die Kreideskizzirung anbetrifft, für ächt. Frag-
lich kann nur die Ausführung mit der Feder sein, doch möchte
ich auch in dieser Michelangelos Hand erkennen. Und zwar
 
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