48 Zeichnungen
Sixtinischen Decke) gegen eine solche. Auch hätte er in jener
Zeit schwerlich zum Röthel, sondern zur Feder gegriffen, um
die Federzeichnungen nachzubilden. Und endlich ist ja mit
grösster Wahrscheinlichkeit die Entstehung der Kopieen nach
1515 anzusetzen, womit es dann wohl übereinstimmt, dass
auf einem der Blätter sich Studien für die Fassade von S. Lo-
renzo befinden. Ich wiederhole, was ich schon früher sagte:
„in eben jenen Tagen, da der Meister die erste grosse archi-
tektonische Aufgabe mit der Fassade übernimmt und auf Be-
lehrung bedacht sein muss, bietet sich ein Hilfsmittel in Coners
Kollektion antiker Bautheile, die ihm bekannt worden sein
muss, dar. Er benutzt es, aber nicht, indem er selbst sich
alle diese Kopieen anfertigt, sondern indem er sich dieselben
von einem Bekannten oder Schüler anfertigen lässt. So scheint
sich mir der Vorgang auf das Natürlichste zu erklären. Er
hat diese Blätter in seinem Atelier und setzt auf die Rück-
seite eines derselben eigene Studien."
(93 ). XXIV, 5. ArchitektonischeDetailstudien nach der
Antike. Eine Anzahl Kapitäle, Gebälke und Gesimsprofile.
— Feder. — Vgl. Krit. Unt. II, 224. — Frey 111. — Auch
hier handelt es sich um ähnliche Studien, die aber auf andere
Vorlagen, als die vorhergehenden, zurückgehen. Auch hier
spricht sich nicht des Meisters Hand aus.
94. XXIV, 6. Adler; Blattornament; kleine Kapitäle.
Die Skizzen befinden sich auf einem Blatt, auf dessen anderer
Seite M. das Sonett Petrarcas: Signiore, io fallo e veggio
niedergeschrieben hat (Frey, Dicht. LXV1I) und die Brief-
anrede: Fantuzi Amicho caro zu lesen ist. (Auch einige un-
bedeutende architektonische Detailskizzen.) Der Adler mit
ausgebreiteten Flügeln, den Kopf nach links gewandt. Das
Ornament, ein Feld füllend, eine rosettenförmig angeordnete
Pflanze. An dem einen Kapitäl eine Maske, also ähnlich wie
an den Kapitälen der Medicigräber. Das andere einfach kan-
nellirt. — Feder. — Vgl. Krit. Unt. II, 112. — Frey: Dicht.
S. 347, meint, der Adler könne Bezug haben auf Cavalieri
oder Febo di Poggio. Das erscheint mir doch zweifelhaft.
Da die Skizzen in der Zeit der Beschäftigung mit den Medici-
gräbern entstanden sein müssen, dürfte auch er, wie die an-
deren Entwürfe, ornamental gedacht sein. An dem Kandelaber
links in der Kapelle befindet sich ein Adler (den Kopf nach
rechts gewandt).
95. XXIV, 7. Säulenbasis; zwei toskanische Pilaster-
kapitäle; drei Gesimsprofile für die Libreria. —
Sixtinischen Decke) gegen eine solche. Auch hätte er in jener
Zeit schwerlich zum Röthel, sondern zur Feder gegriffen, um
die Federzeichnungen nachzubilden. Und endlich ist ja mit
grösster Wahrscheinlichkeit die Entstehung der Kopieen nach
1515 anzusetzen, womit es dann wohl übereinstimmt, dass
auf einem der Blätter sich Studien für die Fassade von S. Lo-
renzo befinden. Ich wiederhole, was ich schon früher sagte:
„in eben jenen Tagen, da der Meister die erste grosse archi-
tektonische Aufgabe mit der Fassade übernimmt und auf Be-
lehrung bedacht sein muss, bietet sich ein Hilfsmittel in Coners
Kollektion antiker Bautheile, die ihm bekannt worden sein
muss, dar. Er benutzt es, aber nicht, indem er selbst sich
alle diese Kopieen anfertigt, sondern indem er sich dieselben
von einem Bekannten oder Schüler anfertigen lässt. So scheint
sich mir der Vorgang auf das Natürlichste zu erklären. Er
hat diese Blätter in seinem Atelier und setzt auf die Rück-
seite eines derselben eigene Studien."
(93 ). XXIV, 5. ArchitektonischeDetailstudien nach der
Antike. Eine Anzahl Kapitäle, Gebälke und Gesimsprofile.
— Feder. — Vgl. Krit. Unt. II, 224. — Frey 111. — Auch
hier handelt es sich um ähnliche Studien, die aber auf andere
Vorlagen, als die vorhergehenden, zurückgehen. Auch hier
spricht sich nicht des Meisters Hand aus.
94. XXIV, 6. Adler; Blattornament; kleine Kapitäle.
Die Skizzen befinden sich auf einem Blatt, auf dessen anderer
Seite M. das Sonett Petrarcas: Signiore, io fallo e veggio
niedergeschrieben hat (Frey, Dicht. LXV1I) und die Brief-
anrede: Fantuzi Amicho caro zu lesen ist. (Auch einige un-
bedeutende architektonische Detailskizzen.) Der Adler mit
ausgebreiteten Flügeln, den Kopf nach links gewandt. Das
Ornament, ein Feld füllend, eine rosettenförmig angeordnete
Pflanze. An dem einen Kapitäl eine Maske, also ähnlich wie
an den Kapitälen der Medicigräber. Das andere einfach kan-
nellirt. — Feder. — Vgl. Krit. Unt. II, 112. — Frey: Dicht.
S. 347, meint, der Adler könne Bezug haben auf Cavalieri
oder Febo di Poggio. Das erscheint mir doch zweifelhaft.
Da die Skizzen in der Zeit der Beschäftigung mit den Medici-
gräbern entstanden sein müssen, dürfte auch er, wie die an-
deren Entwürfe, ornamental gedacht sein. An dem Kandelaber
links in der Kapelle befindet sich ein Adler (den Kopf nach
rechts gewandt).
95. XXIV, 7. Säulenbasis; zwei toskanische Pilaster-
kapitäle; drei Gesimsprofile für die Libreria. —