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Zeichnungen
(281 ). Entwurf zum Vestibül mit Treppe der Libreria. Die
Wandgliederung zeigt bereits die eingelassenen Doppelsäulen.
Die Treppe ist dreigetheilt, halbrund konvex; sie führt zu
einem ovalen Podest. Von diesem aus führen dann konkav
angelegte Stufen durch die Thüre in den Saal. Über der
Treppe ist zu lesen: questo vano qua su e tanto quanto el
sodo a rinchontro e di qui s'entra nella libreria. Bei der
Eingangsthüre im Vestibül: un bilicho serava (eine Thürangel).
— Unten: questo el ricetto di s. Lorenzo. Di mano di michel-
agnolo bon. — Feder. — Vgl. Bd. III, 636. Krit. Unt. II, 122.
— v. Geym. S. 47, Fig. 37. — Nach einem ächten Entwürfe
von Battista di San Gallo (in Dessen Skizzenbuche). Eine
Wiederholung im Skizzenbuch des Oreste Vannocci (S. VI, I.
Fol. 30v.) in der Bibl. comunale von Siena, wie v. Geymüller
bemerkt.
Eine geistreiche Studie des Teufels, der fliegend einen Ver-
dammten trägt, im J. Gericht (N. 97) ist eine Kopie nach dem
Fresko (Ber. 1677: Bandinelli. Br. 33). Eine Komposition, wie für
eine Stichkappe (N. 103. Br. 32), hat nichts mit M. zu thun; auch
nicht die Studien nach Fresken in den Titusthermen (N. 101. 102.
Br. 38. Br. 1679: Bandinelli).
London, British Museum
282. 1854—5 —13 — I. Männliche Aktstudie für einen Ge-
fesselten. Zwei Auffassungen sind möglich. Erstens: man
denkt sich, schräg von der linken Seite gesehen, den kolos-
salischen Mann liegend (auf einer etwas abschüssigen Unter-
lage): das linke Bein (zweimal skizzirt) ist vertikal hoch-
gestemmt, das rechte etwas gekrümmt nach unten gerichtet,
der rechte Arm in starker Krümmung hinter den Rücken
gelegt, der Kopf (nur angedeutet) nach rechts hinten gesenkt
und gerichtet. Zweitens: die Figur ist auf dem linken Bein
knieend gedacht. Dann erscheint ihr Oberkörper gewaltsam
nach rechts herunter gedrückt. - — Röthel. — Aus den Sammi.
Lely, Reynolds, Uvedale, Price. — Vgl. Bd. III, 456. Krit. Unt.
I, 158. 494. — Fagan S. 133. XL. Ber. 1489. Justi: M. 289.
Frey 215. Br. 14. — Fagan, der die Ansicht des einstigen Be-
sitzers Sir Joshua Reynolds übernahm („eine Restauration des
Torso"), meinte, M. habe für das Motiv den Herkulestorso be-
nutzt. Ber. sieht in der Figur den Entwurf für einen Unter-
legenen unter einer Siegergestalt des Juliusdenkmales, wie den
des „Siegers" im Bargello. So auch Justi. Ich notirte die letz-
tere Ansicht bei der Besprechung des Siegers, pflichtete ihr
Zeichnungen
(281 ). Entwurf zum Vestibül mit Treppe der Libreria. Die
Wandgliederung zeigt bereits die eingelassenen Doppelsäulen.
Die Treppe ist dreigetheilt, halbrund konvex; sie führt zu
einem ovalen Podest. Von diesem aus führen dann konkav
angelegte Stufen durch die Thüre in den Saal. Über der
Treppe ist zu lesen: questo vano qua su e tanto quanto el
sodo a rinchontro e di qui s'entra nella libreria. Bei der
Eingangsthüre im Vestibül: un bilicho serava (eine Thürangel).
— Unten: questo el ricetto di s. Lorenzo. Di mano di michel-
agnolo bon. — Feder. — Vgl. Bd. III, 636. Krit. Unt. II, 122.
— v. Geym. S. 47, Fig. 37. — Nach einem ächten Entwürfe
von Battista di San Gallo (in Dessen Skizzenbuche). Eine
Wiederholung im Skizzenbuch des Oreste Vannocci (S. VI, I.
Fol. 30v.) in der Bibl. comunale von Siena, wie v. Geymüller
bemerkt.
Eine geistreiche Studie des Teufels, der fliegend einen Ver-
dammten trägt, im J. Gericht (N. 97) ist eine Kopie nach dem
Fresko (Ber. 1677: Bandinelli. Br. 33). Eine Komposition, wie für
eine Stichkappe (N. 103. Br. 32), hat nichts mit M. zu thun; auch
nicht die Studien nach Fresken in den Titusthermen (N. 101. 102.
Br. 38. Br. 1679: Bandinelli).
London, British Museum
282. 1854—5 —13 — I. Männliche Aktstudie für einen Ge-
fesselten. Zwei Auffassungen sind möglich. Erstens: man
denkt sich, schräg von der linken Seite gesehen, den kolos-
salischen Mann liegend (auf einer etwas abschüssigen Unter-
lage): das linke Bein (zweimal skizzirt) ist vertikal hoch-
gestemmt, das rechte etwas gekrümmt nach unten gerichtet,
der rechte Arm in starker Krümmung hinter den Rücken
gelegt, der Kopf (nur angedeutet) nach rechts hinten gesenkt
und gerichtet. Zweitens: die Figur ist auf dem linken Bein
knieend gedacht. Dann erscheint ihr Oberkörper gewaltsam
nach rechts herunter gedrückt. - — Röthel. — Aus den Sammi.
Lely, Reynolds, Uvedale, Price. — Vgl. Bd. III, 456. Krit. Unt.
I, 158. 494. — Fagan S. 133. XL. Ber. 1489. Justi: M. 289.
Frey 215. Br. 14. — Fagan, der die Ansicht des einstigen Be-
sitzers Sir Joshua Reynolds übernahm („eine Restauration des
Torso"), meinte, M. habe für das Motiv den Herkulestorso be-
nutzt. Ber. sieht in der Figur den Entwurf für einen Unter-
legenen unter einer Siegergestalt des Juliusdenkmales, wie den
des „Siegers" im Bargello. So auch Justi. Ich notirte die letz-
tere Ansicht bei der Besprechung des Siegers, pflichtete ihr