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Zeichnungen
dass sein Deckel das Untergeschoss überragt (darüber an der
Wandfläche zwei Kränze). Zu seinen Seiten ist je eine, auf
einem Vorsprunge des Unterbaues sitzende, an ihn angelehnte
Figur angebracht. Man sieht sie auch an den Seitenfassaden
vorragen. II. Grundriss hierzu, welcher zeigt, dass die Sarko-
phagnischen flach gedacht sind, dass also keine eigentlichen
langen Sarkophage, sondern seltsamer Weise nur Theile von
solchen geplant waren. III. Drei einfache Pilasterkapitäle mit
Gebälk. IV. Ähnlicher Freibauentwurf, flüchtig, ohne Figuren:
das obere Geschoss ähnlich, auch mit gekuppelten Pilastern;
das untere höher mit einer rundbogigen Nische in der Mitte
zwischen zwei Risaliten. Die Aufstellung des Sarkophages
undeutlich. V. Grabmalfassade anderer Art: Vor dem unteren
Geschoss der grosse Sarkophag, dessen Deckel zwei, ein
grosses Medaillon einschliessende, aufwärts gekrümmte Voluten
zeigt, der Breite nach aufgestellt. Das obere Geschoss drei-
getheilt: links und rechts rundbogige Nischen, in der Mitte
über dem hineinragenden Medaillon eine viereckige Füllung.
VI. Sehr verwischt: Freibauentwurf. Im Original kann man
doch noch so viel konstatiren, dass hier drei Seiten eines
achtseitigen doppelgeschossigen Baues angegeben sind; an
den Ecken je zwei Pilaster, in den Feldern unten und oben
Nischen. — Schwarze Kreide. — Vgl. Bd. III, S. 414. 319. Krit.
Unt. I, 244. 444. 448. 449. — Fagan L. Ber. 1494. v. Geym.
S. 16, Fig. 15. Burger XXXII, 1,2. St. S. 598, Abb. 599. Frey 38,
39. — Mit Steinmann glaubte ich, wie auch Frey seinerseits, in
dem Kopfe eine Studie für den Kopf Adams zu erkennen. Bei
erneuter Prüfung sind mir doch Zweifel daran gekommen.
Weder St. noch Frey berücksichtigen die Thatsache der ge-
schlossenen Augen, welche Ber. veranlasste, von einer Todten-
maske zu sprechen, und den etwas geöffneten Mund, dessen
Zähne man sieht. Dass M. Adam anfangs so darzustellen be-
absichtigt habe, ist nicht denkbar. Gehört die Studie über-
haupt in so frühe Zeit und nicht vielmehr in die der Beschäf-
tigung mit den Medicigräbern? Ich glaube das letztere.
Dachte M. vielleicht, als er die Skizze nach einem Todten
oder einem Schlafenden machte, an eine Verwerthung der-
selben für einen Sklaven des Juliusdenkmales oder ganz all-
gemein an eine Figur der Medicikapelle? Die Grabmalentwürfe
der Rückseite sind ja in der ersten Zeit der Beschäftigung
mit den Denkmälern entstanden, als er zunächst einen Frei-
bau ins Auge fasste und das spätere Programm noch gar
nicht aufgestellt war. Die Entwürfe zum Freibau stehen in
nächster Beziehung mit dem in der Casa Buon. XXXVII, 71
Zeichnungen
dass sein Deckel das Untergeschoss überragt (darüber an der
Wandfläche zwei Kränze). Zu seinen Seiten ist je eine, auf
einem Vorsprunge des Unterbaues sitzende, an ihn angelehnte
Figur angebracht. Man sieht sie auch an den Seitenfassaden
vorragen. II. Grundriss hierzu, welcher zeigt, dass die Sarko-
phagnischen flach gedacht sind, dass also keine eigentlichen
langen Sarkophage, sondern seltsamer Weise nur Theile von
solchen geplant waren. III. Drei einfache Pilasterkapitäle mit
Gebälk. IV. Ähnlicher Freibauentwurf, flüchtig, ohne Figuren:
das obere Geschoss ähnlich, auch mit gekuppelten Pilastern;
das untere höher mit einer rundbogigen Nische in der Mitte
zwischen zwei Risaliten. Die Aufstellung des Sarkophages
undeutlich. V. Grabmalfassade anderer Art: Vor dem unteren
Geschoss der grosse Sarkophag, dessen Deckel zwei, ein
grosses Medaillon einschliessende, aufwärts gekrümmte Voluten
zeigt, der Breite nach aufgestellt. Das obere Geschoss drei-
getheilt: links und rechts rundbogige Nischen, in der Mitte
über dem hineinragenden Medaillon eine viereckige Füllung.
VI. Sehr verwischt: Freibauentwurf. Im Original kann man
doch noch so viel konstatiren, dass hier drei Seiten eines
achtseitigen doppelgeschossigen Baues angegeben sind; an
den Ecken je zwei Pilaster, in den Feldern unten und oben
Nischen. — Schwarze Kreide. — Vgl. Bd. III, S. 414. 319. Krit.
Unt. I, 244. 444. 448. 449. — Fagan L. Ber. 1494. v. Geym.
S. 16, Fig. 15. Burger XXXII, 1,2. St. S. 598, Abb. 599. Frey 38,
39. — Mit Steinmann glaubte ich, wie auch Frey seinerseits, in
dem Kopfe eine Studie für den Kopf Adams zu erkennen. Bei
erneuter Prüfung sind mir doch Zweifel daran gekommen.
Weder St. noch Frey berücksichtigen die Thatsache der ge-
schlossenen Augen, welche Ber. veranlasste, von einer Todten-
maske zu sprechen, und den etwas geöffneten Mund, dessen
Zähne man sieht. Dass M. Adam anfangs so darzustellen be-
absichtigt habe, ist nicht denkbar. Gehört die Studie über-
haupt in so frühe Zeit und nicht vielmehr in die der Beschäf-
tigung mit den Medicigräbern? Ich glaube das letztere.
Dachte M. vielleicht, als er die Skizze nach einem Todten
oder einem Schlafenden machte, an eine Verwerthung der-
selben für einen Sklaven des Juliusdenkmales oder ganz all-
gemein an eine Figur der Medicikapelle? Die Grabmalentwürfe
der Rückseite sind ja in der ersten Zeit der Beschäftigung
mit den Denkmälern entstanden, als er zunächst einen Frei-
bau ins Auge fasste und das spätere Programm noch gar
nicht aufgestellt war. Die Entwürfe zum Freibau stehen in
nächster Beziehung mit dem in der Casa Buon. XXXVII, 71