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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 3): Verzeichniss der Zeichnungen, Kartons und Modelle — Berlin: Grote, 1913

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134

Zeichnungen

Attikafeld mit einem Feston. — Früher als dieser Entwurf ward
die flüchtige Skizze eines Doppelgrabes auf diese Rückseite
gesetzt. Man sieht zwei Sarkophage mit spitzgiebligem Dach,
darüber eine zweigetheilte Wanddekoration mit gekuppelten
Stützen und viereckigen Feldern. Darüber war eine Attika ge-
dacht. — Ausserdem: Entwurf eines Sarkophages mit segment-
förmigem Deckel, schon eine Vorahnung der ausgeführten Sarko-
phage. — Schwarze Kreide. — Vgl. Bd. III, 416. Krit. Unt. I,
449. 451. — Fagan XII. Symonds I, 384. v. Geym. 16, Fig. 16
u. 17. Ber. 1495. Burger XXXII, 2. Stud. Taf. II. Frey
47. 48. — Die Skizzen bezeichnen gleichsam den Übergang
aus dem Entwurf des Freibaues in den der Wanddekoration
des Doppelgrabes, und zwar sind sie in der Zeit entstanden,
da M. sich mit dem einen, wie dem anderen Gedanken zu-
gleich beschäftigte. Die Fassade auf der Rückseite, in welcher
das Motiv der flankirenden Statuen aus der oben erwähnten
Zeichnung (s. N. 287) übernommen und weitergebildet wird,
ist vermuthlich noch für den Freibau gedacht und wird dann
auf der Vorderseite für das Doppelgrab verwerthet und aus-
gestaltet. In dem Motiv der Deckelfiguren knüpft M. an den
früheren Entwurf in der Casa Buonarroti (s. o. N. 134) an und
gelangt jetzt zu bestimmteren Formulirungen. Die Flussgötter
tauchen hier zuerst auf.
319. 1859—5 —14—823. Entwurf zu einem Medicigrab mit
einem Sarkophag. Festlicher triumphbogenartiger Bau mit
niedrigem Untergeschoss, dreigetheiltem Hauptgeschoss und
einer Bekrönung mit Pfeileraufsätzen, zwischen denen in der
Mitte eine Trophäe, rechts und links Festons und unter ihnen
zwei kleine Figuren von Klageweibern sich befinden. Vor
dem mittleren Theil des Untergeschosses steht auf einem
Postament, neben dem links und rechts ein Flussgott gelagert
ist, der von geraden Fussstützen getragene Sarkophag, auf
dessen Volutendeckel zwei lagernde Gestalten zu sehen sind
(die linke wie auf der Einzelskizze eines Sarkophages auf dem
eben erwähnten Blatte N. 318). In dem Feld links im Unter-
geschoss ist eine sitzende Figur angedeutet. Das Haupt-
geschoss zeigt in der von gekuppelten Säulen gerahmten Mitte
eine breite viereckige Nische mit länglicher rechteckiger Fül-
lung darüber, links und rechts eine schmälere Nische mit
Segmentgiebel. — Rückseite: eine amphorenartige Vase mit
zwei Henkeln; eine andere von plumperer Form mit blossen
Henkelansätzen. Flüchtige Skizze des Oberkörpers einer
nackten Figur, die, nach rechts gewandt, den Kopf en face,
 
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