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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 3): Verzeichniss der Zeichnungen, Kartons und Modelle — Berlin: Grote, 1913

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London, British Museum

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dacht. — Darunter linke Hand, und zwar nicht, wie Frey sagt,
wiederholt, sondern in einer anderen, dem Fresko fast ent-
sprechenden Haltung. — Flüchtiges Schema eines Theiles der
Decke. — Vgl. Krit. Unt. I, 241. 254. Lawrence Gall. 21
(Vord.). St. S. 600. Abb. 647. 648. Ber. 1485. Frey 94. 93. —
Ber. erkannte zuerst die Beziehung des Blattes zur Erythraea
und auch dies, dass die Studie der Vorderseite von anderer
Hand überarbeitet worden ist, spricht aber seltsamer Weise
von dieser als einem Entwurf für einen Propheten, obgleich
doch das Weibliche im Körper gekennzeichnet ist. Es fragt
sich, ob die Draperie von M. mit der Feder gezeichnet wor-
den ist; dies ohne Weiteres zu leugnen, wie Frey es thut,
geht nicht an. Ich finde in der Schraffirung so ausgesprochene
Ähnlichkeit mit den sorgfältig ausgeführten Zeichnungen für
den Karton (z. B. oben N. 335), dass ich des Meisters eigene
Hand annehmen muss. — Dem Schema der Decke irgend
welche Belehrung über eine ursprüngliche einfachere Ein-
theilung, wie Frey es fragend versuchen möchte, entnehmen
zu wollen, verbietet der bloss auf Andeutung einiger Throne
sich beschränkende Grundriss.
338. 1887—5—2—"9- Die Auferstehung Christi. Christus,
halb stehend, halb schwebend über dem Grab, den links er-
hobenen Fuss auf dem hinter dem Sarkophag lehnenden Deckel.
Die Rechte hoch erhoben, in der Hand des linken, quer über
die Brust gelegten Armes die Siegesfahne, schaut er nach ab-
wärts. Wie es scheint, wollte M. zuerst der linken Hand die
Fahne geben, denn man sieht eine solche auch links an-
gedeutet. Vor dem Sarg hockt ein nur flüchtig skizzirter
Krieger, links hinten ein anderer schlummernd, von hinten
gesehen. Ein dritter hinter dem Grab schaut erwacht empor;
ein vierter scheint über ihm angedeutet zu sein. — Nur Christus
ist modellirt. — Schwarze Kreide. — Vgl. Bd.III, 674. Krit.Unt.il,
451. — Ber. 1507 A. Kl. Abb. St. II, 530. Frey 110. — Die
Zeichnung gehört der zweiten Gruppe von Entwürfen zur
Auferstehung an, die von dem Typus des auf den Boden
tretenden Christus hinüberführt zu dem Typus des ganz in
der Luft schwebenden Christus (s. o. N. 328). Man vgl. die
Studie in Windsor (s. u. N. 541) und in der Casa Buon. (s. o.
N. 58). Die Modellirung des Christuskörpers ist von grösster
Zartheit und Weichheit, die Konturen sind (von M. selbst)
verstärkt.
339- 1896—7—10—I. Die Beweinung Christi. Studie. Vorder-
seite: Maria ist auf den Boden gesunken. Ihr linkes Bein
ff** 10
 
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