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Studienbibliothek.

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Studienbibliothek.

Die Studienbibliothek,1) ursprünglich Bibiliothek der vom Erzbischof Marcus Sitticus gegründeten Universität und
ihres Professoren-Kollegiums wuchs durch Geschenke, durch Vereinigung mit den Resten der ehemaligen Hofbibliothek
(1807), durch Zuwendung der Bücher und Handschriften der Propstei Berchtesgaden und mehrerer aufgehobener Klöster zu
einer ansehnlichen Sammlung. Ihre Einbusse an Bernhart (1815) betrug 27 Handschriften und 108 Druckwerke. Die
jetzige Organisation sowie der Name gehen auf Dekrete des Jahres 1825 und 26 zurück. Unter ihren seit damals noch
erheblich gewachsenen Beständen nehmen die Handschriften in der Zahl von etwa 1300 eine hervorragende Stelle ein; ein
neuer Katalog ist in Vorbereitung. Aus der Art der Entstehung dieser Bibliothek erklärt es sich, dass nur ein relativ ge-
ringer Teil der Handschriften über das späte Mittelalter zurückreicht. Von den Miniaturhandschriften ist am wichtigsten
eine Gruppe von Codices, die für den Erzbischof Bernhard von Rohr geschrieben wurden und z. T. nahe Verwandtschaft
mit gleichzeitiger Regensburger Buchmalerei aufweisen.

No. 37. [V 1 Ä 1.] Gregorii IX Papae Decretales, lateinisch, Folio, XIII. Jahrh.

m., 288x459, 2&4\ Miniaturen, Initialen, Randleisten; Minuskel; Holzdeckel mit Lederüberzug; glatter Schnitt.
Oberitalienische Arbeit aus der zweiten Hälfte des XIII. Jahrh. (Auf /. 26s': über Sancte Marie in Wilhering. 1471.)

f. j‘: Unter einer
angedeuteten gotischen
Architekur sitzt in der
Mitte der Papst in blauem
Kleid mit rotem Mantel,
und spitzer Mütze; die
Rechte ist dozierend er-
hoben, mit der Linken
reicht er einem vor ihm
knienden Mönch ein Buch.
Hinter dem Knienden
stehen noch mehrere
junge Geistliche, des-
gleichen auf der andern
Seite des Papstes. Oben
und links herunter eine
vegetabilische Ranke. ' (
Init. F; hell violett auf
Gold und Blau; innen] j
ein jugendlicher Geist-
licher.
f. 68: Unter einerSpitz-
bogenarchitektur wieder
der Papst in blauem Kleid
und rotem Mantel, do-


Flg. 20 zu No. 37, Studienbibliothek V 1 A I, / 19J.

zierend; zu beiden Seiten
stehen als Zuhörer Geist-
liche verschiedenen Alters
und verschiedenen Rangs.
Init. D; wie die meisten
Buchstaben gelbbraun in
ein blaues Quadrat hinein-
komponiert; im Innern
des Buchstaben sehr
buntes Blattwerk.
f. Init. Z; gröss-
tenteils durch den Leib
eines ganz verkrümmten
Mannes gebildet; Init. C.
f. 123: Spitzbogen-
architektur in drei Teilen;
ganz rechts eine mensa
mit Kelch, davor ein
Geistlicher Messe lesend;
über ihm eine rote
Ampel; im zweiten Teile
Geistliche, im dritten
Weltliche, die der Messe
beiwohnen; blauer Hin-
tergrund.

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’) Foltz, a. a. O. pag. 75 ff., 99, 105.
 
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