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F. Toebelmann : Römische Gebälke. Vorwort.

Janus Quadrifrons: Nr. 65—68 vom Dezember 1913.

St. Costanza (Mausoleum der Constantina): Nr. 33—34 vom Juli 1913.
Nach diesen Aufnahmen waren im Blei bereits mehr oder weniger vollständig auf-
gezeichnet alle Tafeln mit Ausnahme von I, XIII und XXII1. Schon in Tusche ganz oder
teilweise ausgezogen waren Tafel VIII, IX und XXIII. Die Zeichnungen VIII, X und
XIV trugen den Vermerk: „Neu zeichnen", waren also nicht zur BefriedigungToebelmanns
ausgefallen.

Nach dem frühen Tode ihres Sohnes vermachte Frau Baurat Toebelmann-Berlin der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften für die besonderen Zwecke baugeschichtlicher
Forschungen eine größere Summe als Toebelmannstiftung. Christian Hülsen-Florenz
und der Unterzeichnete erhielten auf Anregung von Fr. v. Duhn-Heidelberg im Januar 1916
den Auftrag, die Herausgabe der von Fritz Toebelmann begonnenen Arbeit zu besorgen.

Bei genauer Durchsicht stellte es sich heraus, daß die vorhandenen Reinzeichnungen
für die Reproduktion meist nicht genügten; die Verteilung der Profile und Horizontal-
schnitte im größern Maßstab war noch nirgends recht überlegt, auch die Ausführung der
Tuschzeichnungen ließ zu wünschen übrig. So war eigentlich alles neu durchzuarbeiten;
die Bleistiftblätter wurden umgezeichnet, die Tuschblätter ganz neu gemacht. Die jetzigen
Zeichnungen hat Herr Walter Ortlieb in Stuttgart unter meiner Leitung aufgetragen,
nur wenig stammt von mir selbst. Benützt wurden alle Aufnahmen, die alten und die
neuen; sie sind durchweg bis auf kleine Dinge ablesbar und verständlich, wenn man sich
hinein vertieft. Trotzdem ist der Tafelband recht eigentlich F. Toebelmanns Werk, wenn
auch andere Hände die Blätter gezeichnet haben.

Der beigelegte Textband ist das Werk der beiden Herausgeber. Aufzeichnungen von
Fritz Toebelmann lagen nicht vor; man durfte lediglich aus einer Anzahl von Literatur-
notizen entnehmen, daß er die Absicht hatte, seinen Tafeln einen Text beizugeben.

Was jetzt vorliegt, ist ein begleitender Text. Christian Hülsen gab zu jedem Gebäude,
von dem eine architektonische Einzelheit dargestellt ist, einen Überblick über die Geschichte
und über die Literatur. Der Unterzeichnete versuchte die gegebenen Tafeln zu erläutern,
indem er durch Hinweise und Vergleiche zunächst die Eigenart des jeweiligen Stückes
hervorhob.

Daß manchmal durch das Fehlen genauerer Angaben über die Zugehörigkeit der
vermessenen Stücke, über ihre Form und Größe und ihre vermutliche Stelle im Bau sich
Schwierigkeiten bei der Beurteilung der Aufnahmen ergaben, daß auch die Zeitläufte eine
Nachuntersuchung verhinderten, mag zur Entschuldigung von Mängeln gesagt werden.

Das vorliegende Werk soll eine Fortsetzung und Ergänzung durch einen zweiten Band
erhalten, der die systematische Behandlung der römischen Bauglieder und soweit als mög-
lich auch der ornamentalen Teile der Gebälke, sowie eine Zusammenfassung im Sinne
einer Grammatik des römischen Bauornaments und eine Charakterisierung der einzelnen
Bauperioden der Römischen Baukunst bringen wird. Erst damit kann das Ziel, das sich
Fritz Toebelmann gesteckt hatte, als erreicht angesehen werden. Möge es trotz der heutigen
Schwierigkeiten gelingen, das Ganze zu vollenden als ein Denkmal für den Frühdahin-
gegangenen!

Stuttgart, im Oktober 1922.

E. Fi echt er.

1 Die Nummerierung der Tafeln und ihre Reihenfolge besorgte der Unterzeichnete.
 
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