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Fiechter, Ernst Robert [Editor]; Toebelmann, Fritz [Bibliogr. antecedent]
Römische Gebälke (Band 1) — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.8775#0113
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XIII. Thermen des Caracalla.

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Abb. 79. Gesims-Stück aus den Thermen des Caracalla.

für die riesige Anlage sehr kurz und bezieht sich, wie es scheint nur auf die Fertigstellung
des in der Mitte gelegenen Hauptgebäudes : berichten doch auch die Biographen des Elagabal
und Severus Alexander, daß die „porticus", worunter ohne Zweifel das Umfassungsgebäude
mit seinen zahlreichen Sälen und Hallen, Exedren und Bibliotheken zu verstehen ist, erst
von diesen Kaisern hinzugefügt sei1. Auch so kommen wir für den gesamten Bau auf eine
Periode von höchstens fünfzehn Jahren.

Unter Aurelian wurde der Bau durch Brand beschädigt, aber bald wieder hergestellt.
Daß gegen Ende des 4. Jahrhunderts die Kaiser Valentinian und Valens für das Gebäude
und seine künstlerische Ausschmückung Sorge trugen, wird durch Inschriften bezeugt2.
Noch im 6. Jahrhundert sind einzelne Teile des Hauptbaues, namentlich das Caldarium,
in Benutzung geblieben, wie dürftige Ausbesserungen, in denen Ziegelstempel mit dem
Namen des Theoderich und Athalarich gefunden sind, beweisen. Die Zerstörung der meisten

— Ohne Jahr Hist. Aug. vita Caracall. 9; Eutrop. VIII, 20; Chronogr. a. 354 bei Mommsen, Chron. min. I, 147. — Im Jahre
212 wurde die Aqua Marcia adquisiio novo fönte Antoniniaho verstärkt (Inschrift der Porta Tiburtina— S. Lorenzo CIL. VI,
1245): die Zweigleitung der Antoniniana Iovia diente für den Gebrauch der Caracallathermen.

1 Hist. Aug. Elagabal. 17: opera publica ipsius praeter.....et lavaerwm in vico Sulpicio, quod Antoninus Severi

coeperat, nulla exlant. Et lavacrum quidem Antoninus Caracaltus dedieaverat et lavando et populum admittendo, sed porticus
defuerant, quae poslea ab hoc subditicio Antonino exlructae sunt, ab Alexandro per/ec/ae. — Vita Alexandri c. 25: Antonini
Caracallae thermas additis por/ieibus perfecit et ornavit.

- Chronogr. a. 354 bei Mommsen, Chron. min. I, 14S: porticus ihermarum Antoninianarum arserunt, et fabricatum est.

— Inschriften des Valentinian und Valens: CIL. VI, 704. 1170. 1171. 1172. 1173. — Vgl. im allgemeinen Hülsen-Jordan,
Topogr. I, 3, p. 189—196.
 
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