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F. Toebelmann : Römische Gebälke.

Abb. ioo. Gebälkstück aus der Nordapsis der Basilica Nova.

flauer. Der Perlstab ist wie bei A locker und gedehnt. Am niedrigen Zahnschnitt füllen
die Zwischenräume oben Stege aus, die vorne leicht ausgebaucht sind. Eine seichte Hinter-
höhlung erinnert noch an das, was hier im 3. Jahrhundert und früher üblich war. Dann
folgt das verhältnismäßig hohe Kyma. Völlig getrennte Kleeblattbögen, unter denen
hängende, zwischen denen aber stehende Blüten angeordnet sind, Kleeblattbögen, die vom
oberen Rand abgeschnitten erscheinen, jede feinere Durchbildung vermissen lassen, kenn-
zeichnen die Stufe der Entwicklung, die dieses Ornamentband am Ende der weströmischen
Zeit erreicht. Die Blüten wechseln zwischen mehr knolligen und mehr schlanken Formen.

Der rauhe, ungeglättete Fries, der überdies mehreren Stücken fehlt, war wahrscheinlich
durch farbigen Stuck verkleidet. Ein ausgerundeter Ablauf über dem Architrav fehlt deshalb.

D-F. Die Kymatienbekrönung des Architravs zeigt genau das gleiche Ornament
wie bei C; auch genau gleich groß ist es wie jenes. Bohrlöcher unter den Blattüberschlägen
und in den Blattwinkeln, überall noch stehengebliebene Bohrränder zeigen die flüchtige,
handwerksmäßige Arbeit. Die starke Streckung des Motivs und die Verkürzung des oberen
Randes der Kleeblattbögen haben wir als Kennzeichen später Entstehung bereits bemerkt.
Die beiden oberen Architravfaszien sind schräg gestellt, um für den jeweils daruntersitzenden
Perlstab die Ausladung zu vergrößern; die unterste steht senkrecht.

Die Unterseite der Architrave war zwischen den Säulen, wie man aus Abb. 102 er-
kennen kann, reich verziert. Unser Schnitt gibt nur ein schematisches Profil. Ein breites
flaches Kyma umrahmt einen wulstigen Blattkranz.
 
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