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Torbrügge, Walter
Die Hallstattzeit in der Oberpfalz (Auswertung und Gesamtkatalog ; 1): Text — Kallmünz/​Opf.: im Verlag Michael Lassleben, 1979

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.70709#0029

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Pfatteraue unterhalb des beackerten Nordstreifens
der Niederterrasse (siehe unten S. 56). Die Fund-
sammlung hängt selbst allerdings weitgehend von
historischen Faktoren ab, von gezielter Beobach-
tung ebenso wie von mehr zufälligen Aufschlüssen
auf Grund der Feldwirtschaft und der zahlreich
gehäuften Bodeneingriffe anderer Art.
Das Donau-Isar-Hüge11and als natur-
räumliche Einheit des tertiären nieder-
bayerischen Hügellandes geht zu-
meist wellig in die Hochterrasse über (siehe oben).
Von der Plateaubasis mit Kanten bei 360 m stei-
gen die sanft geschwungenen Züge mit engmaschi-
gem Talnetz nur im Südwesten des Arbeitsgebietes
vereinzelt bis über 430 oder gar 450 m auf. Aus-
gedehnte Lößinseln gestatten ertragreichen Weizen-
anbau. Wo nährstoffarmer Kies an die Oberfläche
tritt, steht meist Wald, überwiegend mit Föhre.
Daraus ergibt sich die prinzipielle Dreigliederung
von Wiesen im Tal, Äckern an den leicht geneigten

Hängen und Waldungen auf Kuppen mit ausstrei-
chenden Kieslagen. Ausgesprochene Dünenfelder
wie im niederbayerischen Anteil finden sich in der
Oberpfalz nicht, desgleichen fehlen hier Moore,
die sich sonst durch hohen Grundwasserstand und
geringes Gefälle in breiten Talungen gebildet ha-
ben. Klimatische Unterschiede zur Stromebene sind
unbedeutend. — Die teilweise andersartige Bestok-
kung und Nutzung schränkt jedoch die Fundbedin-
gungen im Hügelland abgestuft ein. Gleichwohl
machen die Wohnplätze am Abhang zur Hochter-
rasse (Abb. 6) und die Grabhügel in den Rest-
waldungen (232. 244) die Anziehungskraft einer
primären Siedlungslandschaft sichtbar, die mitsamt
der Ebene seit dem ältesten Neolithikum bäuerlich
erschlossen wird 61. Beide Gebiete gehören im
Gegensatz zur kantonal gegliederten Oberpfalz
nördlich der Donau als Teileinheit zum großräu-
mig ostwestlich orientierten Südbayern.

61) Vegetabilisch gemagerte Keramik als mutmaßlich älteste Ware auf Hochterrasse südlich Regensburg unter
anderem bei Burgweinting und Unterisling: S. Albert und P. Schröter, Die ersten Belege der ältesten Band-
keramik im Oberen Gäu (Pfäffingen und Hailfingen, Landkreis Tübingen). Der Sülchgau 1971 bes. 67 Karte
Abb. 4; Neufunde unter anderem vom Rand der Niederterrasse bei Sengkofen: U. Osterhaus und R. Pleyer,
Ein bandkeramisches Gräberfeld bei Sengkofen, Lkr. Regensburg. Arch. Korrbl. 3, 1973, 399-402 Taf. 76,4.

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