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Torbrügge, Walter
Die Hallstattzeit in der Oberpfalz (Auswertung und Gesamtkatalog ; 1): Text — Kallmünz/​Opf.: im Verlag Michael Lassleben, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.70709#0366
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er wirklich auf eigene Beobachtungen gegründet
ist, auch scheinen etliche Fundstücke vertauscht (vgl.
bes. L 322. 347). Für Grab 2 in Hügel 2 führt
Naue eine hallstattzeitliche Kahnfibel zusammen
mit einer Braubacher Schale der frühen Latene-
zeit auf. Die Fibel wird von Mansfeld in seiner
Fundliste 119 irrig nach Inventarnummer unter
„Hgl. 2, 1/1895" geführt und nach J. Naue 1902
beschrieben. Ihr Verbleib wird nicht angegeben,
weil sie sich irrtümlich unter der Inv. Nr. 1895/177
verbirgt und unter dieser Nummer mit einem ähn-
lichen Gegenstück (hier Taf. 126, 31) noch einmal
wieder irrig unter „Hgl. 1/1895" in Fundliste 120
bei Mansfeld geführt wird. Für die Frühlat^ne-
fibel aus Grab 3 wird an anderer Stelle irrig auch
eine Fibel aus Schwend (303 A) abgebildet. Wahr-
scheinlich ist nur, daß in Hügel 2 mehrere Skelette
ungefähr in der angegebenen Weise übereinander
lagen, die Zuordnung der Beigaben indessen mehr
oder minder willkürlich erfolgte. Die Schädel aus
Hügel 2 wurden von R. Virchow beschrieben, auch
bei ihnen ist mit Vertauschung von anderem Ort
zu rechnen.
Verbleib: PStslg. München, Inv. Nr. 1895/177-179.
Lit.: G. Mansfeld 1973, 198 f. Fundliste 119 u. irrig
Fundliste 120. — J. Naue 1902, 54 Taf. 5, 4. — NdA 5,
1894, 90 f. (J. Naue); 93 ff. (R. Virchow).
Hügel 2
Erbaut aus Dolomitplatten und Lehm, H 1,68 m,
Umfang 80 Schritt (Taf. 181, 15).
Grab 1. In 1,8 m T (unter Hügelspitze) etwa
0,1 m in den gewachsenen Boden eingetieft auf
Dolomitpflaster gestrecktes Skelett in Rückenlage
von W nach S, also wohl Schädel im NW und Füße
im SO. Funde neben dem Schädel.
Fragmente von Bronzeblech mit Eisennieten, trotz
Lage im Grab vielleicht doch von Gürtelblech (Taf. 129,
6. 7).
Grab 2. In 1,2 m T auf Steinpflaster über Be-
stattung 1 gestrecktes Skelett in Rückenlage von
W nach S. Funde angeblich rechts vom Schädel, die
Fibel näher zur Schulter hin.
Bügelbrudistück mit Spirale einer Kahnfibel, die
in der Staatssammlung nur schwer zu identifizieren war
und deshalb in den allgemeinen Komplex (269 A) ge-
raten ist (Taf. 126, 26 — gehört zu Taf. 129, 6. 7).
Scherben einer Braubacher Schale der Latene-
zeit.

Grab 3. In 0,68 m T gestrecktes Skelett in Rük-
kenlage von W nach S. Auf der Brust:
Fibel der frühen Latenezeit.
Grab 4. In 0,2 m T gestrecktes Skelett in Rük-
kenlage in Richtung von W nach S. Keine Beigaben.
Hügel 3
Der Hügel maß bei 1,8 m H im Umfang 85 Schritt.
Er bestand im Oberteil bis zu 0,9 m T aus Dolomit-
platten, darunter folgte bis zum gewachsenen Bo-
den Lehm. In 1,2 m T fand sich ein ausgestrecktes
Skelett in Rückenlage in Richtung von S nach W.
Oberhalb des Kopfes, also wohl im SO, stand der
Topf, zu Füßen lagen die Scherben von mindestens
4 weiteren Gefäßen. Ungefähr 0,3 m von der rech-
ten Brustseite kam die Fibel zutage, etwas mehr
zur Bauchgegend hin das Ortband (Taf. 181, 13).
Ortband, im Inneren verrostete Eisenreste (Taf.
129, 9).
Kahnfibe1 (Taf. 129, 8).
Rotbrauner, grober Topf mit scharfkantig geglieder-
ter Halsleiste (Taf. 129, 10).
Scherben eines großen, außen graphitierten Ge-
fäßes und von 3 oder 4 Schalen (nicht eingeliefert oder
nicht auszuscheiden).
270. STAADORF
Ortsflur WIMPASING
23 Grabhügel im Seitzholz, Fl. Nr. 212, über
dem Steilrand gegen das Tal der Weißen Laaber.
12 mächtige, 6 kleinere und 5 stark verflachte
Bauten, davon die großen bis auf einen durch tiefe
Kessel geöffnet, die kleinen teilweise gemuldet und
seitlich angegraben. — Die Funde sind nicht mit
Sicherheit in dieser Gruppe zu lokalisieren (Taf.
179,3 - Signatur vertauscht; 185, 2). NW 45. 1
Verbleib: PStslg. München, Inv. Nr. 1891/310-315.
Lit.: R.Beltz 1913, 830 Nr. 95; 875 Nr. 137. — G.Mans-
feld 1973, 191 ff. Fundlisten 98 (allenfalls in Resten),
106 u. 246. — J. Naue 1902, 55. 71 Taf. 5, 10; 7, 11. —
H. A. Ried 1915, 87. 98 Taf. 19, 19; 23, 78. — A. Stroh
1975, 204.368 (Muttenhofen). 370 (Wimpasing).
Grabung J. Naues oder seiner Mittelsmänner 1890
in angeblich einem Hügel. Die behaupteten Fund-
zusammenhänge sind zweifelhaft.
Schwanenha1snade1 (Taf. 126, 8).
Bogenfibe1 (Taf. 126, 9).
Fußzierfibe1 (Taf. 126, 6).

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