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Der in den Wohnräumen der Villa vorgefundene römische Estrich soll zwar in den
meisten Räumen vorhanden gewesen sein, ist aber nirgends mehr sichtbar, da das
ganze Gelände der Villa mit Ausnahme einiger ahgedeckter Mauern mit Rasen bedeckt
ist. Auch die mit Fussbodenheizung versehen gewesenen Räume lassen diese Ein-
richtung nicht mehr erkennen, weil die Pfeilerreste, auf denen der hohl liegende Est-
rich ruhte, vollständig verschwunden sind, auch die sog. Praefurnien — die Heiz-
löcher — fehlen. Aus den teils hochstehenden, teils abgedeckten, teils kaum sichtbaren
Wänden, welche freigelegt wurden, damit die Besucher den Plan der Villa erkennen
sollen, kann niemand eine Vorstellung von der Anlage gewinnen, geschweige denn die
Bestimmung der einzelnen Räume erraten und danach sich ein Bild von dem damaligen
römischen Leben machen. Welche Räume zum Wohnen, zum Schlafen dienten, wo
die Baderäume, die Küche und die Vorratsräume lagen, ist nicht zu ersehen, die
offenen Hofräume sind nicht von den Zimmern zu unterscheiden. Nur der Hauptraum
des Hauses mit dem herrlichen Mosaikfussboden (Abb. 46) ist tadellos erhalten
und geschützt durch das hohe Schutzhaus mit der Galerie, von welcher aus der Besucher
den ganzen Boden wie ein Gemälde betrachten kann. Ohne Schwierigkeiten und grosse
Kosten lässt sich der Zustand der Ausgrabung aber so herstellen, dass der Zweck der
Räume wenigstens im allgemeinen erkennbar wird. Dazu müssten zunächst alle Wände
gleichmässig, wie es bei den meisten Wänden gleich zu Anfang geschehen ist, mit
Sandsteinplatten abgedeckt werden. Alsdann wären alle noch erhaltenen, römischen
Estriche wieder vom Graswuchs zu befreien und frei zu halten. Die Fehlstellen können
mit neuem Beton, der sich deutlich vom alten Estrich unterscheidet, bedeckt oder
einfach bekiest werden. In den offenen Höfen kann, soweit dort nicht noch der alte
römische Sandsteinplattenbelag erhalten und gut ist, der Rasen bleiben, sodass daran
die offenen Höfe sogleich deutlich erkannt werden können. Die Heizanlagen müssten,
soweit es noch möglich ist, wieder hergestellt, d. h. die Ziegelpfeilerchen mit den
vorhandenen, alten Plättchen wieder aufgesetzt werden.
Das Innere des Schutzhauses unterscheidet sich vorteilhaft von den Schutzhäusern
in Odrang. Die Wände sind glatt geputzt und farbig angestrichen; eine Decke fehlt
zwar, aber das Holzwerk des Daches ist glatt gehobelt und mit Ölfarbe gestrichen
und die Dachfläche von unten verschalt und ebenfalls mit Ölfarbe bemalt. Ebenso
ist die ringsumlaufende Galerie behandelt. Für einen bald erforderlichen Neuanstrich
wird es sich empfehlen, die Wandflächen mit geeigneten, rekonstruierten Bildern der
Villen in Odrang, Nennig oder auch mit Nachahmungen der erwähnten, pompejanischen
Wandbilder zu verzieren.
Von besonderer Wichtigkeit würde es sein, das Badehaus frei zu legen und zu
erhalten und auch von dem angeblich noch unter dem Boden befindlichen Mosaikboden
zu retten, soviel noch möglich ist. Obgleich die Ausgrabung schon seit mehr als
50 Jahren erfolgte, ist es erst jetzt ermöglicht worden, das Ergebnis derselben der
Öffentlichkeit darzubieten, nachdem von dem archäologischen Leiter der Ausgrabungen,
des Professors Aus’m Weerth in Kessenich b. Bonn, kurz vor seinem jüngst erfolgten
Tode die von dem bausachverständigen Leiter der Grabungen, Regierungs- und Baurat
Seyffarth verfasste Beschreibung zur Verfügung gestellt wurde. Wegen des hohen
wissenschaftlichen Wertes der Villa, deren Grundriss im Vergleich zu den anderen
römischen Villen im Regierungsbezirk Trier auch von bedeutendem architektonischem
Werte ist, wäre eine weitere gründliche archäologische Bearbeitung der Ausgrabung sehr
erwünscht. Die Vorbedingung dafür ist aber eine nochmalige vollkommene Freilegung.
Der in den Wohnräumen der Villa vorgefundene römische Estrich soll zwar in den
meisten Räumen vorhanden gewesen sein, ist aber nirgends mehr sichtbar, da das
ganze Gelände der Villa mit Ausnahme einiger ahgedeckter Mauern mit Rasen bedeckt
ist. Auch die mit Fussbodenheizung versehen gewesenen Räume lassen diese Ein-
richtung nicht mehr erkennen, weil die Pfeilerreste, auf denen der hohl liegende Est-
rich ruhte, vollständig verschwunden sind, auch die sog. Praefurnien — die Heiz-
löcher — fehlen. Aus den teils hochstehenden, teils abgedeckten, teils kaum sichtbaren
Wänden, welche freigelegt wurden, damit die Besucher den Plan der Villa erkennen
sollen, kann niemand eine Vorstellung von der Anlage gewinnen, geschweige denn die
Bestimmung der einzelnen Räume erraten und danach sich ein Bild von dem damaligen
römischen Leben machen. Welche Räume zum Wohnen, zum Schlafen dienten, wo
die Baderäume, die Küche und die Vorratsräume lagen, ist nicht zu ersehen, die
offenen Hofräume sind nicht von den Zimmern zu unterscheiden. Nur der Hauptraum
des Hauses mit dem herrlichen Mosaikfussboden (Abb. 46) ist tadellos erhalten
und geschützt durch das hohe Schutzhaus mit der Galerie, von welcher aus der Besucher
den ganzen Boden wie ein Gemälde betrachten kann. Ohne Schwierigkeiten und grosse
Kosten lässt sich der Zustand der Ausgrabung aber so herstellen, dass der Zweck der
Räume wenigstens im allgemeinen erkennbar wird. Dazu müssten zunächst alle Wände
gleichmässig, wie es bei den meisten Wänden gleich zu Anfang geschehen ist, mit
Sandsteinplatten abgedeckt werden. Alsdann wären alle noch erhaltenen, römischen
Estriche wieder vom Graswuchs zu befreien und frei zu halten. Die Fehlstellen können
mit neuem Beton, der sich deutlich vom alten Estrich unterscheidet, bedeckt oder
einfach bekiest werden. In den offenen Höfen kann, soweit dort nicht noch der alte
römische Sandsteinplattenbelag erhalten und gut ist, der Rasen bleiben, sodass daran
die offenen Höfe sogleich deutlich erkannt werden können. Die Heizanlagen müssten,
soweit es noch möglich ist, wieder hergestellt, d. h. die Ziegelpfeilerchen mit den
vorhandenen, alten Plättchen wieder aufgesetzt werden.
Das Innere des Schutzhauses unterscheidet sich vorteilhaft von den Schutzhäusern
in Odrang. Die Wände sind glatt geputzt und farbig angestrichen; eine Decke fehlt
zwar, aber das Holzwerk des Daches ist glatt gehobelt und mit Ölfarbe gestrichen
und die Dachfläche von unten verschalt und ebenfalls mit Ölfarbe bemalt. Ebenso
ist die ringsumlaufende Galerie behandelt. Für einen bald erforderlichen Neuanstrich
wird es sich empfehlen, die Wandflächen mit geeigneten, rekonstruierten Bildern der
Villen in Odrang, Nennig oder auch mit Nachahmungen der erwähnten, pompejanischen
Wandbilder zu verzieren.
Von besonderer Wichtigkeit würde es sein, das Badehaus frei zu legen und zu
erhalten und auch von dem angeblich noch unter dem Boden befindlichen Mosaikboden
zu retten, soviel noch möglich ist. Obgleich die Ausgrabung schon seit mehr als
50 Jahren erfolgte, ist es erst jetzt ermöglicht worden, das Ergebnis derselben der
Öffentlichkeit darzubieten, nachdem von dem archäologischen Leiter der Ausgrabungen,
des Professors Aus’m Weerth in Kessenich b. Bonn, kurz vor seinem jüngst erfolgten
Tode die von dem bausachverständigen Leiter der Grabungen, Regierungs- und Baurat
Seyffarth verfasste Beschreibung zur Verfügung gestellt wurde. Wegen des hohen
wissenschaftlichen Wertes der Villa, deren Grundriss im Vergleich zu den anderen
römischen Villen im Regierungsbezirk Trier auch von bedeutendem architektonischem
Werte ist, wäre eine weitere gründliche archäologische Bearbeitung der Ausgrabung sehr
erwünscht. Die Vorbedingung dafür ist aber eine nochmalige vollkommene Freilegung.