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Ulk: illustriertes Wochenblatt für Humor und Satire — 30.1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.29961#0374
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22. November ,


Nr. H7 * Seite 7

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H^UNNö: Unser jroßer Wetterfrosch Falb prophezeit 'n milden Winter.

As Hoffen wir et, lieber Leser, aber jlooben dhu' ick et nich. Ick selff
nich Pille Neijnng znr Milde rings in de janze Welt. Nich in Südafrika
und nich in unser eijenes Vaterland. In hl Reichstag wird et bei'n Zolltarif
janz dolle Niedcrschlüje von links nach rechts jeben, bei det Reichsdefizit
wer'n wir jejen Vülown furchtbar abjeknhlt wer'n, im Landtag wird der
Kanal womöchlich wieder znsrieren, und der eene oder der andre Minister
uff det Jlatteis ins Fallen kommen. Und bei die Masse Musikkonzerte, die
wieder anjeknndijt wer'n, wird et kein Wunder sind, wenn ooch der Baro-
meter singt. Und det soll'n milder Winter wer'n? Ick, der Nnnne, Hab' et
aber immer jesagt: Et siebt eene Sorte Milde, bei die Eenem janz kalt wird.

greises." Im Sinne
einiger naturalistischer
Lärnunacher hätte der
Druckkobold Recht, für uns Andere aber ist
Schiller noch immer der jugendlichste aller
Klassiker.

Landeshitt i. Schl. L. Besten Dank für
Ihr freundliches Interesse. Aber die „Neisser
Zeitung" hat den lümmelhaften Angriff aus
der Berliner „Germania" entnommen, und
diese hat im vorigen „Ulk" ihren Rüffel
bekommen.

Münster. B. V. Ausschnitte aus Zeitungen
Honoraren wir nicht.

Mittelbach. Frau E. V. Besten Dank! Aber
Zeitungsausschnitte honorireu wir nicht.

Sagarr. Von der Sonnenfinsterniß erzählte
das „Sag. Tagebl." vom 18. Nov.: In Frank-

Berlin. M. N. Jir der

Nummer vom 8. Nov. rezen-
sirt der Musikkritiker der „Post"
d'Andrade als „Rigoletto":

„Zuerst ein müdes, weichumschleiertcs, fast

detonirendes Markiren des geiverbs-
mäßigen Hofnarrthums" Dann kommt die
Steigerung: „ . .. hier öffnet d'Andrade alle
seine Schleusen." Der Referent wird doch wohl
stark übertrieben haben. — F. E., Weinbergs-
weg. Danke, nein! — B. Z., Nollendorfstraße.
Mit Tank abgelehnt.

Vcuthen. Die „Oberschlesische Grenzztg."
meldete in der Nummer vom 8. Novbr. aus
Peking: „Für die Provinz Patschuli wird

Prinz Tsching die Negierungsgeschäfte über-
nehmen." Dies Patschuli muß inzwischen aber
ganz verduftet sein, es findet sich auf keiner
Karte von China.

Bonn. Stilblüthe a. d. Romannbschnitt in
Nr. 266 der „V. Ztg,": — Aus ihren Augen

strahlte etwas unmittelbar Verfängliches. „Merk-
würdige Jugend" nannte Gäben es in der
Zurückgezogenheit seiner Gedanken. Daß Jett-
chens Bcgeisterungsfähigkeit angesichts der
Schwester sich vielleicht mit einem überhaupt
nicht alternden Liebesvermögeu decke, zergliederte
er sich nicht. Doch das Tiefempfundene dichtete
sich immer wieder zu einer eigenthümlichen
Stimmungswolke." Diese Stimmungswolke
scheint auch den Dichter ganz umnebelt zu haben

Breslau. In der „Schlesischen Morgenztg."
vom 2. Novbr. wurde von einer „Versammlung
in der Wohnung der Frau Landeshauptmann

v. N." berichtet. „Der Schriftführer des

Vereins, Hofprediger G ..., sprach ein Eröff-
nungsgebet und konnte mittheilen, daß die
zahlenden Mitglieder auf 183 gestiegen sind."
Dieser Bericht trägt die Ueberschrift: „Frauen-
bund zur Hebung der Nnsittlichkeit."
So verleumdet die fromme „Schlesische Morgen-
zeitung" ! — K. Nichts für uns.

Dortmund. „Ein spartanisches Schulsystem"
wird im „Dortm. Tagebl." vom 13. Nov. geschil-
dert. Dort heißt es: „Vor einigen Jahren faßte
der Schweizer Lehrer N . . . . den Plan, eine
Schule nach den alten spartanischen Grundsätzen
über Nahrung, Kleidung und L i eb e sübungen
zu gründen." Diese gehören nun eigentlich ge-
rade nicht in die Schule, man lernt sie früh genug.

Gelsenkirchen. Im Feuilleton der „G. Ztg."
vom 6. Novbr. wird behauptet: „Gleich den
Römerinnen verwandten auch die Römer-
Vielen Fleiß auf ihre Haare und ihren Bart-
wuchs." So verallgemeinern läßt sich das doch
nicht. Es gab und giebt auch Römerinnen
ohne Bart.

Könitz. Die „Ostd. TageSztg." vom 13. Nov.
meldet: „Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht ein
Patent betr. Abänderung der Bestimmungen
des von Kaiser Wilhelm I. gestifteten Schiller-

reich, Spanien, Italien und dem östlichen
Deutschland lag der Beginn vor Sonnenauf-
gang. Da um diese Zeit Jeder mit freiem
Auge die Sonne „ungeuirt" betrachten
kann, so wäre es bei günstigem Wetter recht
interessant gewesen." Die Sonne vor Sonnen-
aufgang zu betrachten, ist doch nicht so einfach,
wie es das „Sag. Tagebl/ hinstellt. Man
müßte dann schon sehr geschickt um die Ecke
sehen können!

Traunstein. In Nr. 217 der „Tr. Nachr."
wird aus Cincinnati mitgetheilt, daß sich die
dortigen Dienstmädchen zu einem Verein zu-
sammengeschlossen haben. „Der Verein hat den
Zweck, die Länge der Dienstmädchen zu ver-
bessern." Vermuthlich sind jene Mädchen der
Ansicht, daß sie bisher bei ihrem Beruf zu
kurz kamen.

Worms. Aus Darmstadt ließ sich die „W.
Ztg." vom 12. Novbr. telegraphisch mittheilen,
daß die Ehe zwischen dem Großherzog und seiner
Gemahlin nicht zu einer „derart harmonischen
gestaltet werden konnte, wie es für das
Lebensglück und eine segensreiche Negierung
de? Landes erforderlich ist." Weiter heißt es
dann iir ehrfurchtsvollem Hofstil: „Aus diesem
Grunde dürfte es als eine ebenso traurige wie
ernste Pflicht erscheinen, die Trennung dieser
hohen Lebenswege in Erwägung zu ziehen."
Es wird also jeder der beiden Gatten seines
hohen Weges gehen.

vcranNvorlllcher Ileäakleur: 7rilr Kugel i» öerli» lv. b2.

Druck uncl Verlag vou Iluäoll Masse iu Lerlin.

Der neue Gast.


MWUKW

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Si-Hunz-Tfchang: (Nein Gott, warum soll ich denn in die Hölle?
Sin Teufet: Du sollst uns Helfen. (Wir werden mit den Diplo-
maten nicht fertig!
 
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