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Es wird besonders den einheimischen Lesern nicht
unangenehm scpn, wenn ihnen das ausgezeichnete, der
Liebe und Verehrung der hiesigen Einwohner ver-
trauende Benehmen des teutschen Kaisers in das Ge-
dächtniß zurückgerufen wird.
Ohne allen Prunk, in der einfachsten Kleidung,
ritt, gieng oder fuhr Er täglich zu einer bestimmten
Stunde aus, zuweilen in Begleitung, nie mit Be-
deckung. Den Merkwürdigkeiten Heidelbergs und der
Schönheit seiner reizenden Umgegend bezeugte Er viele
Aufmerksamkeit, und schon denselben Nachmittag nach
Seiner Ankunft bestieg Er den Schloßberg, um die
Schloßruine zu besehen. Er wußte vieles, fragte
nach allem, und hörte aufmerksam zu. In dem
Schloßgarten erkannte Er die meisten ausländischen
Pflanzen uud Gesträuche, und unterhielt sich mit dem
Schlvßgärlner über ihr Gedeihen und Fortkommen.
Er besuchte Handschuhsheim, Ziegelhausen, Schönau,
Neckargemünd, den Wolfsbrunnen, den Kohlhof, den
Bierheller Hof, Rohrbach und Schwetzingen, überall
wußte Er etwas Sehenswerthes zu finden, überall
durch Güte und Huld die Herzen zu gewinnen. Er
hat, bei Seinem so groß fühlenden Herzen, sicher
auch gewußt, daß Er nicht bloS verehrt, sondern auch
kindlich von uns geliebt war; wandelte Er ja unter
UNS wie unter Seinen Kindern.
Der merkwürdigste Tag in dieser Periode war
der riste Junius, an welchem der glückliche Ausgang
der Schlacht von Waterloo bekannt wurde. Schon
am iLten kamen die ersten Nachrichten, sie kosteten
dem edlen Kaiser Franz Thräncn, die Nachrichten am
 
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