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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.54684#0178
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XL.
Das Leben
des
Malers

Masaccio aus S. Giovanni im Valdarno').

Oft wenn die Natur einen vorzüglichen Geist in irgend
einem Beruf erweckt, läßt sie ihn nicht einsam, sondern bringt
gleichzeitig und in seiner Nahe einen zweiten hervor, damit sie

') Mit diesem Künstler entschied sich der Uebergang der Malerei von
der typischen Auffassung, die noch bei Giotto und unter dessen Nach-
folgern geherrscht hatte, zu der naturgemäßen. Masaccio lehrte
die Erscheinung nach ihrer vollen Wahrheit darstellen, beschützte
jedoch die Malerei vor der Abirrung ins Gemeine, indem er seinen
der Gegenwart entnommenen Gemälden die Weihe eines hohen
sittlichen Ernstes verlieh und sie dadurch zum Ausdrucke religiöser
Gefühle geeignet machte. Wenn daher die religiöse Darstellung —
denn unter ihm und seinen nächsten Nachfolgern blieb die Malerei noch
fast durchaus kirchlich — durch ihn jenen Typus symbolischer Heilig-
keit verlor, der in ihren abstracten Formen beruhte, so erhielt sie
unter seiner Hand menschlicher» und inniger» Ausdruck. Merk-
würdig ist, daß um dieselbe Zeit die Malerei in den Niederlanden
durch Johann van Eyck auf denselben Weg geführt wurde, ohne
daß ein Zusammenhang mit der italischen Richtung historisch nach-
zuweisen wäre. — Masaccio war der Sohn des Nstars Ser
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