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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Hrsg.]; Förster, Ernst [Hrsg.]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 2. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.61623#0066

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54 KVI. Leben der Maler
Eustachius, der Hund und der heilige Georg. In dem Bogen
über jener Capelle ist dargestellt, wie St. Georg den Drachen
getödtet und die Tochter des Königs befreit hat, welche
nahe bei dem Heiligen steht, in einem langen Gewände nach
Brauch jener Zeit. Hier ist wiederum die Gestalt des hei-
ligen Georg bewundernswerth; gewappnet wie oben, will er
eben zu Pferde steigen, Angesicht und Körper ist dem Volke
zugewendet, den einen Fuß setzt er in den Steigbügel, die
Linke ruht auf dem Sattel, so daß man fast wähnt zu erblicken,
wie er sich aufs Pferd schwingt, welches Vittore verkürzt
zeichnete, mit dem Kreuz gegen das Volk gewendet, so daß
man es im kleinen Raum sehr wohl sieht; kurz das ganze
Werk, nach schöner Zeichnung, mit seltener Anmuth und
Einsicht ausgeführt, kann Niemand ohne Verwundern, oder
vielmehr ohne Staunen betrachten. ")
ZnE.Fermo. In S. Fermo Maggiore zu Verona, einer Kirche der
grauen Franciscaner - Mönche, ist in der Capelle der Bren-
zoni, linker Hand, wenn man durch die Hauptthür der Kirche
eintritt, das Grabmal für die Auferstehung des Herrn, ein
für jene Zeit schönes Bildhauerwerk, und darüber wurde als
Verzierung eine Verkündigung von Pisano gemalt; die zwei
Figuren in diesem Bilde, nach Brauch jener Zeit mit Gold
aufgehöht, sind sehr schön, auch einige Hauser gut ge-
zeichnet und mehrere kleine Thiere und Vögel, die man im
ganzen Werk verstreut sieht, so lebendig und eigentümlich
ausgeführt, als man sich nur denken kann. '^)

12) Von dem St. Eustachius im Innern der Capelle ist nichts mehr
vorhanden; auch an der äußern Wand ist der heilige-Georg, wels
cher das Schwert in die Scheide steckt, verschwunden;, dagegen ist
das letzterwähnte Bild oberhalb des Bogens, wo der heil. Georg
das Pferd besteigt, nachdem er die Königstochter befreit hat, noch
zu sehen, jedoch meist übermalt. (Vergl. ?srZico vescr. äi Verovs
1820. I. x. 20.)
") Auch diese Verkündigung ist noch vorhanden, obgleich sehr beschädigt.
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