Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Hrsg.]; Förster, Ernst [Hrsg.]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (3. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1843

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.57014#0506
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Madonna
del Sacco.

434 6Vl- Leben des florentinischeu Malers
aumuthigsten Frauen gerühmt, welche dieser Künstler je dar-
stellte E).
M. Jacopo, ein Servitenbruder, harte einer Frau bei
der Lossprechung von einem Gelübde die Bedingung aufer-
legt, daß sie außen über der Seitenthüre der Nunziata,
welche nach dem Klostergang führt, eine Madonna malen
lasse; daher sprach er, als er Andrea antraf, zu ihm: er habe
das Geld für dkefe Arbeit auszuzahlen, und obwohl es nicht
viel sey "'Z), scheine ihm doch wohl gethan, daß er, dem seine
andern Malereien an jenem Ort so vielen Ruhm erworben,
auch diese über sich nehme. Andrea, der die Nachgiebigkeit
selbst war, antwortete, vom Mönch überredet und eingenom-
men durch Verlangen nach Vortheil und Ruhm, er werde es
gerne thun, begann das Werk und malte in Fresco eine sehr
schöne Mutter Gottes in sitzender Stellung mit dem Sohne
auf dem Arm; St. Joseph an einen Sack gelehnt, sieht in
ein aufgeschlagenes Buch; ein Werk, durch Zeichnung, An-
muth, Colorit, Lebendigkeit und Rundung so vollkommen,
daß es erkennen ließ, Andrea habe alle Maler übertroffen,
welche bis dahin gearbeitet hatten, und in Wahrheit ist dieses
Gemälde so ausgeführt, daß es, ohne von andern gerühmt

E) Sie befinde» sich seit 1618 im Dome zu Pisa. Durch die unglaub-
liche Fahrlässigkeit der Leute weiche früher für deren Erhaltung zu
sorgen hatten, sowie durch die Unverschämtheit der Stümper, welche
sie im vorigen Jahrhundert retouchirten, haben diese fünf Figuren
bedeutend gelitten, am meisten aber der St. Johannes und der St-
Petrus. Im I. 1835 säuberte der geschickte Restaurateur Ant. Gara-
galli dieselben von allen Farbenklecksereien und brachte sie wieder in
den Zustand, in den sie früher durch die Zeit versetzt worden waren,
indem er nur an den Stellen nachbesserte wo die Farbe sich abgeblät-
tert hatte. (Neue Flor- Ausg.) Sie sind wahrscheinlich um 1527
gemalt. (Reum.)
403) EL waren 10 Scudi. (Liacii, biotiris etc. 45.)
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen