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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (3. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.57014#0507
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Andrea del Sarto.

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zu werden, durch sich selbst als bewundernswerth- und außer-
ordentlich sich darstellt ^).
Im Hofe vom Scalzo fehlte zu dessen gänzlicher Vollen-Schluß im
düng nur noch ein einziges Bild; Andrea begann es, und da
er durch Anschauung der Figuren, welche Michelagnolo in der
Sacristei von S. Lorenzo angefangen und zum Theil voll-
endet hatte, seine Manier etwas vergrößerte, gab er darin
vollständigen Beweis seiner Vervollkommnung und stellte die
Geburt St. Johannis des Täufers in sehr schönen Gestalten Geburt Jo-
. , , Hannis,
dar, weit besser und nur mehr Rundung ausgefuhrt, als die
frühern an demselben Ort. In diesem Werke sind unter an-
dern von großer Schönheit eine Frau, die das neugeborne Kindlein
nach dem Bett bringt, auf welchem die heilige Elisabeth, gleich-
falls eine sehr schöne Gestalt, halb aufgerichtet liegt; ferner Za-
charias, der mit einer Hand das Blatt auf seinem Knie hält, mit
der andern den Namen des Sohnes schreibt, so natürlich, daß nur
der Athem ihm zu fehlen scheint; schön nicht minder ist eine
alte Frau, welche auf einem Tritt sitzt und über die Nieder-
kunft einer so betagten Matrone lächelt; Stellung und Aus-

104) Dieses Bild hat von jeher als das berühmteste Frescogemälde An-
drea's gegolten. In der rechten Scke der Lünette steht: ^nno Do-
mini IVIDXXV. und an der linken Seite: l)nom Ksnuit »cioravil.
Biadi will indeß aus dem Datum eines Rechnungsbuches der Servi-
ten das Jahr I5iß dafür angeben, was mit dem Styl des Bildes
nicht wohl übereinstimmt. — Ss hat (nach der neuen flor. Ausgabe)
mehr durch das beständige Abwaschen von Seiten der Copisten, wel-
chen früher gestattet war das Gerüste ganz nahe an die Wand zu
rücken, als durch Wind und Wetter gelitten; denn die gleich daneben
befindlichen Frescomalereien des Poccetti, welche mit solcher Ungebühr
verschont blieben, sind vortrefflich erhalten. Unter allen Stichen welche
man von dec Madonna del Sacco hat, ist der von Raphael Morghen
1795 sicher der schönste. Früher 1573 stach es Zuccherelli, und in
neuer Zeit den Umriß Chiari.
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