angebracht wurde, auf dem andern Blatt logifch hineincomponiert ift.
Darum meinen wir mit Sicherheit, dafs wir es in dem Blafius-Druck mit
dem Wappen zu tun haben, das Dürer in Köln auf Holz gezeichnet hat.
Weil es aber fofort nach dem Schneiden als nicht definitiv betrachtet
wurde, exiftieren keine weiteren Abzüge davon.
Das Notizblatt aus dem Britifh Mufeum nun, das, wie die ganze
Wappenmaterie, von Campbell Dodgfon (Dürer Society 191 i,Twelfth
Publication, Notes and Sketches by Albrecht Dürer) fcharffmnig
beleuchtet wurde, kann man als einen Verfuch betrachten, wie auf
dem definitiven Wappen die Aenderungen angebracht werden follten.
Die LÖfung, die Kette um das Schild herum zu hängen, wurde dann
hierauf gefunden. Und wahrfcheinlich wurde diefe Notiz dann zufam-
men mit dem Abdruck des kölner Holzfchnitts als Vorlage für die
weitere Detaillierung mit noch einigen Angaben, heraldifche Verbef-
ferungen betreffend, dem Holzfchneider übergeben, der das neue
Wappen hiernach anfertigte. Auch die Tatfache, dafs die Tiere viel
weniger frifch gezeichnet find, die Schnörkel fleifer wirken, der Hin-
tergrund weniger lebendig fchraffiert und die hinzugefügten Fahnen
und Bänder geiftlos gemacht find, deuten bei Bartfeh 167 auf eine
Zeichnung, welche nicht von Dürers eigener Hand fein kann.
Wenn wir diefe Schlufsfolgerungen, die in der Hauptfache mit den
von Campbell Dodgfon übereinflimmen, nun an Dürers beiden Tage-
buchnotizen prüfen, fo fcheint es uns höchfl wahrfcheinlich, dafs wir in
dem Holzfchnitt aus der Sammlung Blafius das von Dürer im Novem-
ber 1520 in Köln auf Holz gezeichnete Wappen vor uns haben. Die
am 2. Januar 1521 gemachte Notiz bezieht fich dann auf das zweite
Blatt, das er nicht felber auf Holz gezeichnet, fondern mit Hülfe der
Skizze, der Holzfchnittvorlage und kritifchen Andeutungen von einem
Holzfchneider hat anfertigen laffen. Die Skizze und der zweite Holz-
fchnitt wären dann Anfang 1521 zu Bellen.
Dafs die Worte „Albrecht Dürer zw Nürnberg, meiner Herren die-
ner (?)”, wie Campbell Dodgfon meint, beweifen follten, dafs Dürer, als
er die kleine Skizze machte, fchon in Nürnberg zurück war, können
wir nicht annehmen. Es könnte fich mit diefem „zw Nürnberg” eher
um Dürers Adreffe für den in Antwerpen oder anderswo lebenden
Holzfchneider handeln. In diefem Zufammenhange ist es auch fehr
bemerkenswert, dafs der Name „Jobflen” auf der Skizze notiert ift.
Dies kann nämlich fehr gut der Formenfehneider Jofl de Necker fein,
der mit Dürer an dem Triumphzug Maximilians gearbeitet hatte und
der aus Antwerpen flammte. Wahrfcheinlich weilte er gerade um diefe
Zeit in feinem Vaterland, denn Juli 1521 notiert Dürer: „Mich hat ge-
laden Meiller Jobfl Schneider, mit dem hab ich zu Nacht gellen.”
XXX. (L. 352.) Meifhr bon ber — Oben rechts: „Meiller ornolt von
d-felgenflat 1520”; darunter das Monogramm. Federzeichnung 12.3/9.9.
Sammlung Leon Bonnat, Paris. — Der offenbar auf dem Schiff gezeich-
3;
Darum meinen wir mit Sicherheit, dafs wir es in dem Blafius-Druck mit
dem Wappen zu tun haben, das Dürer in Köln auf Holz gezeichnet hat.
Weil es aber fofort nach dem Schneiden als nicht definitiv betrachtet
wurde, exiftieren keine weiteren Abzüge davon.
Das Notizblatt aus dem Britifh Mufeum nun, das, wie die ganze
Wappenmaterie, von Campbell Dodgfon (Dürer Society 191 i,Twelfth
Publication, Notes and Sketches by Albrecht Dürer) fcharffmnig
beleuchtet wurde, kann man als einen Verfuch betrachten, wie auf
dem definitiven Wappen die Aenderungen angebracht werden follten.
Die LÖfung, die Kette um das Schild herum zu hängen, wurde dann
hierauf gefunden. Und wahrfcheinlich wurde diefe Notiz dann zufam-
men mit dem Abdruck des kölner Holzfchnitts als Vorlage für die
weitere Detaillierung mit noch einigen Angaben, heraldifche Verbef-
ferungen betreffend, dem Holzfchneider übergeben, der das neue
Wappen hiernach anfertigte. Auch die Tatfache, dafs die Tiere viel
weniger frifch gezeichnet find, die Schnörkel fleifer wirken, der Hin-
tergrund weniger lebendig fchraffiert und die hinzugefügten Fahnen
und Bänder geiftlos gemacht find, deuten bei Bartfeh 167 auf eine
Zeichnung, welche nicht von Dürers eigener Hand fein kann.
Wenn wir diefe Schlufsfolgerungen, die in der Hauptfache mit den
von Campbell Dodgfon übereinflimmen, nun an Dürers beiden Tage-
buchnotizen prüfen, fo fcheint es uns höchfl wahrfcheinlich, dafs wir in
dem Holzfchnitt aus der Sammlung Blafius das von Dürer im Novem-
ber 1520 in Köln auf Holz gezeichnete Wappen vor uns haben. Die
am 2. Januar 1521 gemachte Notiz bezieht fich dann auf das zweite
Blatt, das er nicht felber auf Holz gezeichnet, fondern mit Hülfe der
Skizze, der Holzfchnittvorlage und kritifchen Andeutungen von einem
Holzfchneider hat anfertigen laffen. Die Skizze und der zweite Holz-
fchnitt wären dann Anfang 1521 zu Bellen.
Dafs die Worte „Albrecht Dürer zw Nürnberg, meiner Herren die-
ner (?)”, wie Campbell Dodgfon meint, beweifen follten, dafs Dürer, als
er die kleine Skizze machte, fchon in Nürnberg zurück war, können
wir nicht annehmen. Es könnte fich mit diefem „zw Nürnberg” eher
um Dürers Adreffe für den in Antwerpen oder anderswo lebenden
Holzfchneider handeln. In diefem Zufammenhange ist es auch fehr
bemerkenswert, dafs der Name „Jobflen” auf der Skizze notiert ift.
Dies kann nämlich fehr gut der Formenfehneider Jofl de Necker fein,
der mit Dürer an dem Triumphzug Maximilians gearbeitet hatte und
der aus Antwerpen flammte. Wahrfcheinlich weilte er gerade um diefe
Zeit in feinem Vaterland, denn Juli 1521 notiert Dürer: „Mich hat ge-
laden Meiller Jobfl Schneider, mit dem hab ich zu Nacht gellen.”
XXX. (L. 352.) Meifhr bon ber — Oben rechts: „Meiller ornolt von
d-felgenflat 1520”; darunter das Monogramm. Federzeichnung 12.3/9.9.
Sammlung Leon Bonnat, Paris. — Der offenbar auf dem Schiff gezeich-
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