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https://doi.org/10.11588/diglit.1722#0037
• icni
SECHSTES BUCH. VIII. KAPITEL.
29
richlspcrsoncn aber, und Advoralcn zierlichere, und die zu zahlreichen
Versammlungen geräumig sind.
Allein der Adel, der bey Verwaltung der Ehrenstellen und Obrig-
keitlichen Ämter den Bürgern allerley Dienste zu erweisen hat, be-
darf königlicher Vorplatze, stattlicher Hofe und sehr weilläufliger
l'eristyle und Lustwälder mit breiten Gangen, um seiner Würde das
geziemende Ansehen zu geben; überdiefs Bibliotheken, Bildersäle,
Basiliken, welche den öffentlichen Gebäuden keineswegs an Tracht
zu weichen brauchen, da in diesen Häusern öfters sowohl öffentliche
Berathschlagungen gehalten, als auch privat Rechts - und Schieds-
sprüche ertheilt werden.
Wenn nun auf solche Weise die Häuser dem Stande eines jeden
Hausherrn angemessen, so wie es im ersten Buche in Ansehung des
Schicklichen vorgeschrieben worden ist, eingerichtet sind; so ist nichts
daran auszusetzen, weil nichts an ihrer Bequemliclikeit und Zweck-
mäfsigkeit fehlt. *)
Also müssen aber nicht allein die Stadt- sondern auch die
Landhäuser beschaffen seyn; nur dafs in der Stadt die Höfe zu-
nächst den Hausthüren zu seyn pflegen, da auf dem Lande in den
städtischen Landhäusern —pseudourbana— zuerst die Peristyle kom-
y) Die Zimmer der II.'iuscT zn Pompeji sind sehr klein grmeini°li.h von 10 zu
12 oiler 14 zu iß Fufs, (aufser einem, «las 30 Fufs lang und 15 breit war) gemeinig-
lich ein viereckichter Hof, in welchen die Fenster gehn, (überhaupt gehu die Fenster
nicht leicht nach der Strafse zu) und in der Mitte des Hofs ein Bronnen, oder ein
Hehaltnifs für das ablaufende Ite^enwasser. Mund um den ITof gebt gemeiniglich ein
Porlico. In den Zimmern ist nichts von Holz als die Tbcir und Fenster; der Fufsbo-
den Mosaik, Wand und Decke gemalt, und zwar mit sehr niannichfaltigen Farben.
Zwey bis drey Stockwerke haben die Häuser. S. Hamiltons Aufsatz von don
neuesten K ntcLeck n ugen zu Voinneji.
SECHSTES BUCH. VIII. KAPITEL.
29
richlspcrsoncn aber, und Advoralcn zierlichere, und die zu zahlreichen
Versammlungen geräumig sind.
Allein der Adel, der bey Verwaltung der Ehrenstellen und Obrig-
keitlichen Ämter den Bürgern allerley Dienste zu erweisen hat, be-
darf königlicher Vorplatze, stattlicher Hofe und sehr weilläufliger
l'eristyle und Lustwälder mit breiten Gangen, um seiner Würde das
geziemende Ansehen zu geben; überdiefs Bibliotheken, Bildersäle,
Basiliken, welche den öffentlichen Gebäuden keineswegs an Tracht
zu weichen brauchen, da in diesen Häusern öfters sowohl öffentliche
Berathschlagungen gehalten, als auch privat Rechts - und Schieds-
sprüche ertheilt werden.
Wenn nun auf solche Weise die Häuser dem Stande eines jeden
Hausherrn angemessen, so wie es im ersten Buche in Ansehung des
Schicklichen vorgeschrieben worden ist, eingerichtet sind; so ist nichts
daran auszusetzen, weil nichts an ihrer Bequemliclikeit und Zweck-
mäfsigkeit fehlt. *)
Also müssen aber nicht allein die Stadt- sondern auch die
Landhäuser beschaffen seyn; nur dafs in der Stadt die Höfe zu-
nächst den Hausthüren zu seyn pflegen, da auf dem Lande in den
städtischen Landhäusern —pseudourbana— zuerst die Peristyle kom-
y) Die Zimmer der II.'iuscT zn Pompeji sind sehr klein grmeini°li.h von 10 zu
12 oiler 14 zu iß Fufs, (aufser einem, «las 30 Fufs lang und 15 breit war) gemeinig-
lich ein viereckichter Hof, in welchen die Fenster gehn, (überhaupt gehu die Fenster
nicht leicht nach der Strafse zu) und in der Mitte des Hofs ein Bronnen, oder ein
Hehaltnifs für das ablaufende Ite^enwasser. Mund um den ITof gebt gemeiniglich ein
Porlico. In den Zimmern ist nichts von Holz als die Tbcir und Fenster; der Fufsbo-
den Mosaik, Wand und Decke gemalt, und zwar mit sehr niannichfaltigen Farben.
Zwey bis drey Stockwerke haben die Häuser. S. Hamiltons Aufsatz von don
neuesten K ntcLeck n ugen zu Voinneji.