öer LLurctiwischett wallsirrty. 5;
werck als falsch oder ungegründel zu verwerffen seyen.
Die Hand des HErrn ist nicht abgekürzt. Einem Ca-
tholischen kommt nicht schwehr vor zu glauben, daß js-
ner GOtt, welcher vor Zeiten das erste Wunderwerck
durch Veränderung des Wassers in den Wein aufBe-
gehren seiner heiligen Mutter gewnrckt, auch noch zu
unserer Zeit bey Anruffung eben dieser seeligsten Jung,
frauen verschiedene Wunder-Ding würcke, bevorÄ an
jenem Orth, wo er selbst sowohl seiner' heiligsten Mut-
ter als uns Menschen unschätzbare Lieb und Barmhev-
tzigkeit erzeiget hat. Man geht auch nicht so blind bey
uns dareiid daß man gleich eine jede Erzehlnng glaube,
oder eine seltzameBegebenheit für ein Wunderwerck aus-
rüste: sondern mau epaminirt und durchsuchet derglei-
chen Sachen auf das fleißigste. Nachdem man aber alle
Umbständen auf das fleißigste erforscht und eine Bege-
benheit nicht anderst als für ein Wunderwerck ansehen
kan, warum soll man alsdann schweigen/ und nicht jenes
em Wunderwerck nennen, was in der Wahrheit ein sol-
ches ist? Will man dann die Lauretanische Wunderwerck
verwerffen, so zeige man, warum ? oder mit was für ei,
nem Fundament? dann das Laugnen, Spotten und Lä-
fferen allein bewegt keinen Menschen, der seine gesunde
Wcrnunfft gebrauchen will.
Der dritte Einwurff gehet gegen die grosse Stifftun-
gen, Geschenck uud Opffer, wie auch gegen die Kostbar-
keiten des heiligen Hauses. Es murren einige und sa-
gen: Worzu dienet ein solcher Überfluß? Ware es nicht
besser, wann man hiermit denen Armen zu Hulst käme?
Könte mau das viele Gold und Silber, welches zu Loreto
müßig aufbehalten wirb , nicht besser zum Nutzen bee
Christenheit anwcnden? Dergleichen Reden höret man
nicht allein aus dein Mund der Irrgläubigen, sondern
auch etlicher nichtswerthlgen Cawolischen. Aber weit
legt solche diesen Leuthen auf ihre Zung ? Wahrhafft
nicht der heilige, sondern der höllische Geist. Dann der
heilige Geist sagt: Ehret den HErrn/ so viel ihr könirr.
Sc«li.4z, v. zr, Der heilige Geist hat die erste Kirch
regiert
werck als falsch oder ungegründel zu verwerffen seyen.
Die Hand des HErrn ist nicht abgekürzt. Einem Ca-
tholischen kommt nicht schwehr vor zu glauben, daß js-
ner GOtt, welcher vor Zeiten das erste Wunderwerck
durch Veränderung des Wassers in den Wein aufBe-
gehren seiner heiligen Mutter gewnrckt, auch noch zu
unserer Zeit bey Anruffung eben dieser seeligsten Jung,
frauen verschiedene Wunder-Ding würcke, bevorÄ an
jenem Orth, wo er selbst sowohl seiner' heiligsten Mut-
ter als uns Menschen unschätzbare Lieb und Barmhev-
tzigkeit erzeiget hat. Man geht auch nicht so blind bey
uns dareiid daß man gleich eine jede Erzehlnng glaube,
oder eine seltzameBegebenheit für ein Wunderwerck aus-
rüste: sondern mau epaminirt und durchsuchet derglei-
chen Sachen auf das fleißigste. Nachdem man aber alle
Umbständen auf das fleißigste erforscht und eine Bege-
benheit nicht anderst als für ein Wunderwerck ansehen
kan, warum soll man alsdann schweigen/ und nicht jenes
em Wunderwerck nennen, was in der Wahrheit ein sol-
ches ist? Will man dann die Lauretanische Wunderwerck
verwerffen, so zeige man, warum ? oder mit was für ei,
nem Fundament? dann das Laugnen, Spotten und Lä-
fferen allein bewegt keinen Menschen, der seine gesunde
Wcrnunfft gebrauchen will.
Der dritte Einwurff gehet gegen die grosse Stifftun-
gen, Geschenck uud Opffer, wie auch gegen die Kostbar-
keiten des heiligen Hauses. Es murren einige und sa-
gen: Worzu dienet ein solcher Überfluß? Ware es nicht
besser, wann man hiermit denen Armen zu Hulst käme?
Könte mau das viele Gold und Silber, welches zu Loreto
müßig aufbehalten wirb , nicht besser zum Nutzen bee
Christenheit anwcnden? Dergleichen Reden höret man
nicht allein aus dein Mund der Irrgläubigen, sondern
auch etlicher nichtswerthlgen Cawolischen. Aber weit
legt solche diesen Leuthen auf ihre Zung ? Wahrhafft
nicht der heilige, sondern der höllische Geist. Dann der
heilige Geist sagt: Ehret den HErrn/ so viel ihr könirr.
Sc«li.4z, v. zr, Der heilige Geist hat die erste Kirch
regiert