L24 Erster LheÜ Ser LauretänrschenÄisüfarth.
Schließlichen muß ich «llhicr noch anmercken einen Punct?
welcher aus dem, was gesagt, leicht abzunchmen. Wann etli-
che Menschen nicht erlangen, was sie durch ihr Wallfarthest
suchen, so geschieht solches aus zwcycrley Ursachen zugleich v-
der besonders. Line in auf Seithen des Menschen: Weil
nehmlich der Mensch sein Wallfarth nicht recht anftellt, wie
er soll» Er hat etwann kein gebührendes Ziel und End dar-
ben ; er bringt die Zeit auf dem Weeg nicht gebührend zu;
er verrichtet sein Gebest ohne Ehrerdiersamkeit und Vertrauen;
das Hern ist unfläthig ; er begehrt nicht dasjenige, was er
begehrt, mit gebührender keLxuLnon oder Ergebung in den
göttlichen Willen; er begebt verschiedene Fehler bey der Wall-
farch selbst, mit einem Wort; er selbst legt eine Hindernuß
in den Weeg; er selbst macht, daß GOtt der HErr ihn nicht
erhöre. Opxoluiüi imbcni übi, ne rranleLk oratio sagt der
Prophet, chhren.Du hast dir eine wolcken entgegen
gesetzt / daß das Gebert nicht durchgehe» Dieses g<»
schicht bey vielen. Mancher Mensch verhindert selbst, daß
ihm nicht geholffen werde. Er selbst ist Nrsach, daß er durch
die Fürbitt Mariä nicht bekomme, was er verlangt: Er selbst
macht, daß sein Wallfarthen, sein Russen zu der Himmels-Köni-
gin keine Krafft habe. Er setzt eine dicke Wolcken entgegen durch
verschiedene Sünden, die er noch nicht rcumuthig abgelegt, o-
der durch neue Fehler, die er begeht; oder durch Unterlassung
dessen, was er thun sollte: Das Gebett kan nicht durchdringest
durch solche Wolcken» Es bleibt ohne Krafft und gewünschten
Nutzen. Diezweyte Urjach ist auf Seithen GOttcs. Es stehet
EDtt der HErr, daß dasjenige, was man von ihm unmitkelbaht
oder durch die Änruffung und Furbitt Maria begehrt, nicht nütz-
lich jene zur Seeligkcit, sondern vielmehr schädlich; und deßwe-
gen gicbt er Nicht, was man bey manchen Wallfarthen oder ande-
ren Gebett sucht zu erlangen. Hierum zeigt sich GOtt in des
Wahrheit recht gnädig und barmhertzig; dann eine Barmherkia-
keitist es, wann man einem etwas abjchiagt, was man gewiss
weiß, daß es ihm schädlich sehe. In dergleichen Fall gicbt dan-
noch GOtt dem Menschen eine andere Gnad, die demselben nütz-
licher oder nothwendigec ist. Demnach erforsche sich ein jeder,
den es angehet,wie er sein Wallfarthen,sein Betten verrichte und
anstelle: Findet er darinn einer» Fehler, so bessere er solchen: Fin-
det er keinen, jo fahre et fort und habe das veste Vertrauen, daß
ir entweder bekommen werde.wss er begehrt,oder etwas anderes?
welches ihm noch nothwcndig oder nützlicher ist als jenes, was
begehrt. , .
iau. Ich hab diese Materie etwas weithläuffiget ausgeführt,
weil sonst all anderes, was vorher-, gesagt,vergebens wäre,massest
alles darauf ankommt, daß wann man eine» Nutzen aus den»
Mallsarthen haben will, jolches gebührender Weiß
angeMt werde.
Schließlichen muß ich «llhicr noch anmercken einen Punct?
welcher aus dem, was gesagt, leicht abzunchmen. Wann etli-
che Menschen nicht erlangen, was sie durch ihr Wallfarthest
suchen, so geschieht solches aus zwcycrley Ursachen zugleich v-
der besonders. Line in auf Seithen des Menschen: Weil
nehmlich der Mensch sein Wallfarth nicht recht anftellt, wie
er soll» Er hat etwann kein gebührendes Ziel und End dar-
ben ; er bringt die Zeit auf dem Weeg nicht gebührend zu;
er verrichtet sein Gebest ohne Ehrerdiersamkeit und Vertrauen;
das Hern ist unfläthig ; er begehrt nicht dasjenige, was er
begehrt, mit gebührender keLxuLnon oder Ergebung in den
göttlichen Willen; er begebt verschiedene Fehler bey der Wall-
farch selbst, mit einem Wort; er selbst legt eine Hindernuß
in den Weeg; er selbst macht, daß GOtt der HErr ihn nicht
erhöre. Opxoluiüi imbcni übi, ne rranleLk oratio sagt der
Prophet, chhren.Du hast dir eine wolcken entgegen
gesetzt / daß das Gebert nicht durchgehe» Dieses g<»
schicht bey vielen. Mancher Mensch verhindert selbst, daß
ihm nicht geholffen werde. Er selbst ist Nrsach, daß er durch
die Fürbitt Mariä nicht bekomme, was er verlangt: Er selbst
macht, daß sein Wallfarthen, sein Russen zu der Himmels-Köni-
gin keine Krafft habe. Er setzt eine dicke Wolcken entgegen durch
verschiedene Sünden, die er noch nicht rcumuthig abgelegt, o-
der durch neue Fehler, die er begeht; oder durch Unterlassung
dessen, was er thun sollte: Das Gebett kan nicht durchdringest
durch solche Wolcken» Es bleibt ohne Krafft und gewünschten
Nutzen. Diezweyte Urjach ist auf Seithen GOttcs. Es stehet
EDtt der HErr, daß dasjenige, was man von ihm unmitkelbaht
oder durch die Änruffung und Furbitt Maria begehrt, nicht nütz-
lich jene zur Seeligkcit, sondern vielmehr schädlich; und deßwe-
gen gicbt er Nicht, was man bey manchen Wallfarthen oder ande-
ren Gebett sucht zu erlangen. Hierum zeigt sich GOtt in des
Wahrheit recht gnädig und barmhertzig; dann eine Barmherkia-
keitist es, wann man einem etwas abjchiagt, was man gewiss
weiß, daß es ihm schädlich sehe. In dergleichen Fall gicbt dan-
noch GOtt dem Menschen eine andere Gnad, die demselben nütz-
licher oder nothwendigec ist. Demnach erforsche sich ein jeder,
den es angehet,wie er sein Wallfarthen,sein Betten verrichte und
anstelle: Findet er darinn einer» Fehler, so bessere er solchen: Fin-
det er keinen, jo fahre et fort und habe das veste Vertrauen, daß
ir entweder bekommen werde.wss er begehrt,oder etwas anderes?
welches ihm noch nothwcndig oder nützlicher ist als jenes, was
begehrt. , .
iau. Ich hab diese Materie etwas weithläuffiget ausgeführt,
weil sonst all anderes, was vorher-, gesagt,vergebens wäre,massest
alles darauf ankommt, daß wann man eine» Nutzen aus den»
Mallsarthen haben will, jolches gebührender Weiß
angeMt werde.