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Vogtherr, Heinrich
Heinrich Vogtherrs' Kunstbüchlein — Zwickau, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.17654#0009
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All ehrere deutsche Mnstler des 1S. Hahrhunderts haden sich ebenso
^ als SchriktsteUer wie ais Leichner und Maier betätigt. Mlen voran
ja Mbrecht vürer. kreilich hat er nicht etwa gcschrittstellert wis moderne
Künstler, dis rur keder greiken, um das pudlikum kür ihre Kunstwerke
ru interessieren und Lu gewinnen und in ihre Ideenwelt einrukühren.
,,1Ver von vürers vüchern eine unmittelbare Linkührung in seine Ilunst
erwartet, wird enttäuscht ssin." Lr hat vielmehr runächst nur rein
theoretisch seine Knsichten über die Memente und Srundlagen der bildenden
I^unst, über Uormengebung und I?aumausnulrung und seine Lehre von
perspsktive und „menschlichcr proportion" entwickelt.

Kuch Neinrich Vogtherr (latinisiert: Satrapitanus), der I4S0 wahr-
scheinlich ru Mmpken geboren ist, am 17. Nlai 1SSS su Strafiburg das
vürgerrecht erward und in den üahren 1S41, 1S4S die letrten Spuren
seiner lätigkeit hinterlassen hat,>) ist Lugleich Nünstler und Schriktsteller
gewesen. Neicht er als Nünstler nicht entkernt an vürer heran, wiewohl
er in mancher veLiehung diesem verwandt ist und von ihm gelernt hat,
so ist er als Schrittsteller weit vielseitiger als Meister Mbrecht. Mir
kenncn ihn nicht nur als Verkasser des „Kunstbüchleins", sondern auch
als vichter geistlicher Lieder und als Verkasser rweier inniger m^stische
vrömmigkeit atmender Lrdauungstraktats von 1SSS und einer vor aller
llberstürrung und MaMosigkeit und allem tumultuarischen Ireiben war-
nenden kleinen Ilugschrikt von 1824;?) Vogtherr hat damit einen beachtens-
werten veitrag Lur ruhigen lortentwicklung der Nekormation gegeben;
wahrscheinlich war es auch seins S^mpathie mit dem die rekormatorische
vewegung in ruhigen vahnen haltenden Hatsregiment, die ihn 1SSS von
V/impkcn nach Straflburg übersiedeln liej).

^) Vgl. den Krtikel über ihn von Karl Zchorbach in der Mlgemeinen deutschen viographie
40 (1896), S. 192—194.

^) veiträge rur bazkerischen Kirchengeschichte 6 (1900), 5. 274—278.
 
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