14
(5. 98, 143), und verliert dadurch den Begriff des übergeordneten Zu-
sammenhanges. Noch weiter getrübt werden diese Dinge in den nach-
folgenden Theorien der Renaissance, die fernerhin in der Überschätzung
der „richtigen" Zeichnung, der einseitigen Betonung des Figürlichen, der
dogmatischen Beurteilung nach den Lätzen einer engen Ästhetik in dem so-
genannten akademischen Lehrgang und Urteil immer noch bis heute
leben. Namentlich war aus dem Laienurteil die Ansicht, daß die Kunst
Naturnachahmung sei, und daher die Dinge vor allem richtig dargestellt,
besonders, daß die Näpfe gut gezeichnet und schön sein müßten, nicht heraus
zu bringen. Erst der Expressionismus hat, aber nun sehr gründlich, mit
diesen Vorstellungen aufgeräumt. Zn solcher weise verwässert können
diese Ansichten ihre Herkunft aus der Renaissanceästhetik doch nicht ver-
leugnen. Auch in der kunsthistorischen Kritik hat die Auffassung, daß ein
Kunstwerk eine Lumme von Einzeldingen, nicht ein lebendiger Zusam-
menhang sei, in der sog. worellimethode ihre Rolle noch nicht ganz ausge-
spielt.
Indem nun nach Fiedler und Leonardo das Werturteil über das
künstlerische einzig von der Erfüllung der künstlerischen Aufgabe als
Darstellung eines anschaulichen Verhältnisses der Dinge abhängt, frägt
es sich nun, inwieweit diese Organisation des Kunstwerks allgemein
gültigen Regeln unterworfen werden kann. Es erhebt sich also die Frage
nach der Beschaffenheit des künstlerischen Weltbildes.
(5. 98, 143), und verliert dadurch den Begriff des übergeordneten Zu-
sammenhanges. Noch weiter getrübt werden diese Dinge in den nach-
folgenden Theorien der Renaissance, die fernerhin in der Überschätzung
der „richtigen" Zeichnung, der einseitigen Betonung des Figürlichen, der
dogmatischen Beurteilung nach den Lätzen einer engen Ästhetik in dem so-
genannten akademischen Lehrgang und Urteil immer noch bis heute
leben. Namentlich war aus dem Laienurteil die Ansicht, daß die Kunst
Naturnachahmung sei, und daher die Dinge vor allem richtig dargestellt,
besonders, daß die Näpfe gut gezeichnet und schön sein müßten, nicht heraus
zu bringen. Erst der Expressionismus hat, aber nun sehr gründlich, mit
diesen Vorstellungen aufgeräumt. Zn solcher weise verwässert können
diese Ansichten ihre Herkunft aus der Renaissanceästhetik doch nicht ver-
leugnen. Auch in der kunsthistorischen Kritik hat die Auffassung, daß ein
Kunstwerk eine Lumme von Einzeldingen, nicht ein lebendiger Zusam-
menhang sei, in der sog. worellimethode ihre Rolle noch nicht ganz ausge-
spielt.
Indem nun nach Fiedler und Leonardo das Werturteil über das
künstlerische einzig von der Erfüllung der künstlerischen Aufgabe als
Darstellung eines anschaulichen Verhältnisses der Dinge abhängt, frägt
es sich nun, inwieweit diese Organisation des Kunstwerks allgemein
gültigen Regeln unterworfen werden kann. Es erhebt sich also die Frage
nach der Beschaffenheit des künstlerischen Weltbildes.