Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Volksführer — 1849

DOI issue:
No. 41 - No. 45 (17. Februar - 22. Februar)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52472#0072
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
176

ver eine Erklärung an die Kammer abgegeben, welche eben-
falls unbedingte Anerkennung der Grundrechte fordert.
So hat sich also das Ministerium entschieden dem Wil-
len des Volkes und der Volkskammer entgegengestellt, nach-
dem es zu diesem volksfeindlichen Verfahren zuerst Verhal-
tungsregeln aus dem großen Neste der Volksfeindlichkeit, dem
Berliner Ministerium, eingeholt hatte.
Wegen der sogenannten „deutschen Frage" kam es auch
in der Adreßkommission zu keiner Einigung und Freuden-
theil hat daher der 2. Kammer einen besonderen Entwurf
vorgelegt.
In Köthen wird binnen Kurzem eine Zusammenkunft
von Demokraten zu dem Zweck stattfinden, Rücksprache zu
nehmen über die Berufung des großen demokratischen Kon-
gresses (Abgeordnetenversammlung).
Magdeburg, 17. Februar. Der Vorstand der hie-
sigen Zigarrenmacher hat einen Aufruf an alle Fabrikar-
beiter, Handwerksgehilfen, TaglöhuerundDienst-
boten erlassen, gegen den bekannten Entwurf eines Reichs-
wahlgesetzes sich zu verwahren, weil derselbe den Arbei-
tern das Recht entzieht, in die Volkskammer zu wählen und
gewählt zu werden. Es heißt darin: „Auf, deutsche Arbei-
ter; sendet Adressen über Adressen an diejenigen Vertreter,
von Denen Ihr wißt, daß sie stets die Rechte des deutschen

Volkes geschützt haben, um gegen dieses schmachvolle Gesetz
mit allen Kräften zu protestiren."
Morgen findet eine große Versammlung zur Abfassung
dieses Protestes (Verwahrung) statt. (M. A.)
Siebenbürgen.
Es bestätigt sich zwar, daß die Russen auf den Ruf
des bedrängten Kommandanten von Herrmannstadt bereits
angefangen hatten, die siebenbürgische Grenze zu überschrei-
ten; sie zogen sich indessen wieder zurück, als ein svsterreichi-
sches Kor zur Verstärkung herbei eilte.
Nach einem anderen Bericht soll das Einrücken der
Russen in Folge eines „Mißverständnisses" geschehen sein.

( Aus dem Amtsbezirk Sinsheim. (Be-
richtigung). Der Artikel in Nr. 29 des Volkvführers
ist dahin mißverstanden worden, als wolle derselbe den ge-
genwärtigen Vikar Odenwald von Hilsbach bezeich-
nen. Dem ist nicht so; im Gegentheil hat man alle Ursache,
diesen als einen würdigen Geistlichen und warmen Freund
des Volkes anzuerkennen. In jenem Artikel ist von einem
früheren Vikar die Rede.

Verantwortlicher Redakteur V. Salzgeber.

(158) Gichstämrrre-Versteigerung.
Donnerstag, den 1. März d. I., Mor-
gens 9 Uyr, werden in dem Althetmer Ge-
meindewald, an der Straße gegen Walldürn,
380 Stück Eichstämme, worunter sich 40 Stück
befinden, welche sich zu Holländer eignen,
öffentlich gegen baare Zahlung versteigert,
wozu die Liebhaber eingeladen werden.
Sollten den Tag nicht sämmtliche Stämme
verkauft werden, so wird den Tag darauf
fortgesetzt.
Altheim, den 14. Februar 1849.
Bürgerin eisteramt.
Sans.
vät. Rödel,
Rathsgneiber.
(159) i Liegenschaftsversteigerung.
Oberneudorf, Bezirksamt Buchen.
Die Liegenschaften des Freiherrn von
Wangenheim auf der Gemarkung Oberneudorf
werden
Dienstag, den 13.März d. I.,
Vormittag 10 Uhr
auf dem Rathhaus in Oberneudorf öffentlich ver-
steigert, nämlich:
I. Gebäude.
1.
Ein zweistöckiges Wohnhaus im untern
Dorf mit 6 Wohnzimmern, 3 Kammern, 1

Küche, 2 Speichern, 1 Keller und einem Vieh-
stall (die Pächterwohnung).
2.
Eine von Stein neu gebaute, 120 Fuß
lange und 32 Fuß breite Scheuer mit 2 Ten-
nen, 1 Doppelstall für's Rindvieh, 1 Pferde-
stall und 2 gewölbte Keller.
3.
Ein Gebäude mit 8 Schweinställen sammt
der ganzen Hofcaithe.
4.
Das Valentin Blaz'sche Wohnhaus sammt
der Scheuer und Hofraithe.
5.
Ein Drittel des Throm'schen Wohnhauses
sammt der ganzen Scheuer und Hofraithe.
II. Grundstücke.
1) 174 Morgen, 1 Vrtl., 72 Rth. Ackerland,
2) 45 „ 2 „ 90 „ Wiesen und
Heumatten,
3) 180 „ — — — Wald.
400 Morgen - - 62 Rth.
Der Plan hierüber, sowie die Versteige-
rungsbedingungen können bei dem unterzeich-
neten Bürgermeister eingesehen werden.
Hollerbach, den 13. Februar 1849.
Aus Auftrag.
Schwing, Bürgmstr.
vät. Söhn er.

(160) Torfversteigerung.
Freitag, den 23. d. M., Mittags 1 Uhr-
läßt die Gemeinde Graben auf dem Rath-
hause dahier 2 Millionen Torfsteine zum Aus-
beuten öffentlich versteigern. Die nähern Be-
dingungen werden am Steigerungstag bekannt
gemacht. Graben, den 10. Februar 1849.
Bürgermeisteramt.
Kammerer.
vtä. Werner,
Rathschreiber.
(161) Gehilfe gesucht.
Bei Oberwundarzt Filsinger in Wiesloch
kann sogleich ein Gehilfe Kondizion erhalten.

Frankfurter Kurse.
Am 20. Februar.

Gold - und Silbersorten.
fl-
kr.
Neue Luisd'or.
11
5
Preußische FriedrichSd'or. .
9
54
Rand-Dukaten.. . . .
5
37
Zwanzigfrankenstücke. . .
9
35
Holland. Zehnguldcnstücke.
10
2
Englische SuveränS. . .
12
2
Laubthaler, ganze. . . .


Preuß. Thaler in Silber.


Hochhaltiges Silber. . .
24
28
Gering- und mtttelhaltigeS.
24
20



Anzeige.


In der Buchdruckerei von G. Mohr in Heidelberg sind zu haben:
Die Grundrechte des deutschen Volks,
als Plakat zum Ankleben an die Wand gedruckt, das Stück zu 3 Kreuzer.
Fünfzig Stück zusammengenommen werden für 1 fl. 45 Kr., und hundert Stück zusammeugenommen für 2 fl.
48 Kr. abgelaffen. — Briefe und Gelder frei.

Verlag von PH. SLay. — Druck von G. Mohr in Heidelberg.
 
Annotationen