ST8
zubrechen, und es werden Altenburger bei uns erwartet, die
jenseits der Elbe liegen.
Berlin. Herr Bassermann, mit Respekt zu Ver-
melden, ist wieder in Berlin. Derselbe übersandte gleich
nach seiner Ankunft dem Minister Manteuffel eine Zuschrift,
worin gemeldet wurde, daß zwischen dem 18. und 20. Marz
eine allgemeine Erhebung der rothen Republikaner in ganz
Deutschland erfolgen werde. Der Herr Staatssekretär Bas-
sermann ist bekanntlich ein sehr umsichtiger Staatsmann
und sehr vortrefflich unterrichtet. Der Herr v. Manteuffel
hat daher natürlich gefunden, vorderhand wenigstens den
Berliner Belagerungszustand zu verlängern, bis der gefürch-
tete 20. März vorüber ist. — Herr Bassermann ist ent-
weder ein Narr, oder sieht er Gespenster, oder ist er ein
absichtlicher Lügner und folglich schlechter Gesell, oder —
ist Alles zusammen richtig? (Volksw.)
Berlin, 9. März. Die Ereignisse des vorigen No-
vembers (welche der Versagung der Nazionalversammlung
vorhergegangen sind) werden, wie es scheint, zu einem weit-
schweifigen Kriminalprozeß Anlaß geben. Wenigstens ist der
Staatsanwalt mit umfaßenden Voruntersuchungen beschäftigt,
zu welchem zahlreiche Angehörige aller Stände vorgeladen
werden. Die Ermittelungen und Ausfragungen beziehen sich
meistens auf die Vorgänge, welche sich am Tag vor dem
Einrücken des Generals Wrängel, so wie in der nächst-
folgenden Nacht und später bis zur Verkündigung des Be-
lagerungszustandes ereignet haben.
Wien. Die unter dem Druck des Belagerungszustan-
des seufzenden Wiener haben am Abend des 7. März we-
gen der Aufbringung einer Verfassung ihre Stadt festlich er-
leuchtet. Nur wenige Straßen und Häuser waren uner-
leuchtet. Wenn das aus freiem Antrieb geschehen ist, so ist
es ein schlechtes Zeugniß für die „heldenmütigen" Wiener.
Das Ministerium hat eine Proklamazion erlassen, wo-
rin dasselbe die Völker Oesterreichs darauf aufmerksam macht,
daß durch die Verfassung die staatlichen^Verhältm'sse geregelt
und dem Zustande der Revoluzion ein Ende gemacht wer-
den würde. Alsdann werden die Behörden ermahnt, den
Gesetzen die vollste Geltung zu verschaffen, damit durch ihre
Festigkeit und einheitliches Zusammenwirken der Zweck der
Beruhigung des Landes erreicht werde, wobei ihnen in Be-
treff der Erfüllung ihrer Pflicht die strengste Verantwortlich-
keit auferlegt ist.
Italien.
In Mailand wurde zur Abwechselung wieder Einer er-
schossen, weil er Waffen verheimlicht hatte. Briefe von dort
geben eine traurige Schilderung der Verhältnisse. Radetzky
hat die Mailänder Bankiers (Wechsler) und Notare (durch
welche fast alle wohlhabenden Leute in Italien ihr Geld ver-
walten lassen) aufgefordet, ihm die Summen anzugeben, die
sie von reichen Mailändern in Händen haben. Einen Krieg
erwartet in Mailand Jederman. Die Reakzion hat es so
arg getrieben, daß die Verzweifelung auch den Schwachen zum
Helden machen könnte. Jedenfalls verdient der „passive"
(leidende) Widerstand, welchen die Lombarden seit den Un-
glücksfällen vom letzten August der österreichischen Gewalt-
herrschaft entgegen setzten, Bewunderung.
Die römische Nazionalversammlung hat beschlossen, daß
die Volksvertreter, welche zugleich vom Staate angestellt
sind, nicht ihre Besoldung als Staatsdiener und ihre Sitzungs-
diäten beziehen dürfen, sondern zu wähle« haben, ob sie auf
die Besoldung oder auf die Diäten verzichten wollen. Die
Auszahlung von Besoldungen, Gnadengehalten u. s. w. aus
der Staatskasse an Personen, die außerhalb des römischen
Gebietes sich befinden, ist ebenfalls eingestellt worden, haupt-
sächlich, um diejenigen geistlichen Krebsfüßler zu strafen, die
sich zum Papst oder sonst wohin zur Unterstützung des volks-
feindlichen Regimentes begeben haben.
Verantwortlicher Redsktesr V. Salzgeber.
s246sj Kirchenbaureparazion.
Die Gemeinde Grötzingen läßt auf Mon-
tag, den 19. d. M., an ver Kirche daselbst folgende
Bauarbeit öffentlich versteigern, u nd zwar:
angeschlagen zu
1) Maurerarbeit .... 973 fl. 37 kr.
2) Steinhauerarbeit . . . 297 fl. IS kr.
3) Zimmerarbeit .... 636 fl. — kr.
4) Schreinerarbeit . . . 736 fl. — kr.
5) Gestübl, Kanzel u. Altar 1100 fl. — kr.
6) Schlosserarbeit ... 29 fl. 54 kr.
7) Glaserarbeit .... 308 fl. — kr.
8) Anstreicherarbeit . . . 334 fl. — kr.
Summa 4415 fl. 36 kr.
Die Vornahme der Versteigerung geschieht
auf gedachten Tag, Nachmittags 2 Uhr auf
hiesigem Rathhaus, allwo auch die Pläne und
Ueberschläge von den Steigcrungsliebh adern
etngesehen werden können.
Grötzingen, den 9. März 1849.
Bürgermeisteramt.
Krieger.
s247s> Holzversteigerung.
Aus Domänenwaldungen der Bezirksfor-
stet Wilferdingen werden durch den großh. Be-
zirks^örster Hüttenschmidt versteigert:
Aus dem Distrikt Buchwsld, Abth. 7,
Freitag, den 16. d. M.,
9Vs Klafter buchenes nnd birkenes Schei-
tcrholz,
6 Klafter buchenes u. eichenes Prügelhslz,
2625 Stück Wellen.
Daselbst aus Abth. 3 und 8,
Samstag, den 17. d. M.,
7525 Stück forlene Stangen zu Red-, Baum-
nnd Dohnenpfählen,
3225 Stück birkene Reifstecken,
2000 „ forlene und aspene Wellen.
Au? dem Distrikt Steinig,
Dinstag, den 20. d. M.,
14 Stück eichenes Nutzholz,
4 „ birkenes ditto,
18 „ forlenes Bauholz,
15 „ forlene Sägklötze,
18 Klafter buchenes u. eichenes Scheiterholz,
100 Stück buchene und forlene Wellen.
Die Zusammenkunft ist jeweils früh 9
Uhr auf den Schlägen.
Pforzheim, den 8. März. 1840.
Großh. bad. Forstamt.
Holtz.
väk. Wilhelm.
s248sj Schäfereiverpachtrrng.
Bis Mittwoch, den 2l. d. M., Vormit-
tags 10 Uhr, wird die hiesige Gemeindeschä-
ferei suf 3 Jahre z«r Wintrrwride anf dem
hiesigen Nachhause «it dem RnfKgen verpach-
tet, »aß der Pacht »iS Michaeli 1849 seinen
Anfang nimmt, >md »it 250 Stück Schafen
beschlagen werden k«mn.
Eschelbach, den 9. Aärz 1849.
Das Bürgermeisteramt.
^24gs An;7ig7 '
In dem Eisenwerk an der Schefflenzbach
zwischen 8. und ^4. sind geschmie-
dete, gegossene und gedrehte Grobheiten zu
äußerst billigen Preisen dsrch Abgabe vom
Eisenwerksbefitzer 6. zu habeN, und wirs
zur gütigen Beachtung andurch angemeldet.
Durlacher Frachtmarkt
am 10. März.
Waizen, das Malter.
... — fl. — Kr.
Kernen „ „
... 9 fl. 47 Kr.
Gerste „ „
... 5 fl. 22 Kr.
Hafer „ „
... 2 fl. 59 Kr.
Erbsen, das Sester .
. . . - fl. — Kr.
Welschkorn, „
. . . — fl. — Kr.
Linsen, das Sester .
. . . — fl. — Kr.
Verlag von PH. Stay. — Druck von G. Mohr in Heidelberg.
zubrechen, und es werden Altenburger bei uns erwartet, die
jenseits der Elbe liegen.
Berlin. Herr Bassermann, mit Respekt zu Ver-
melden, ist wieder in Berlin. Derselbe übersandte gleich
nach seiner Ankunft dem Minister Manteuffel eine Zuschrift,
worin gemeldet wurde, daß zwischen dem 18. und 20. Marz
eine allgemeine Erhebung der rothen Republikaner in ganz
Deutschland erfolgen werde. Der Herr Staatssekretär Bas-
sermann ist bekanntlich ein sehr umsichtiger Staatsmann
und sehr vortrefflich unterrichtet. Der Herr v. Manteuffel
hat daher natürlich gefunden, vorderhand wenigstens den
Berliner Belagerungszustand zu verlängern, bis der gefürch-
tete 20. März vorüber ist. — Herr Bassermann ist ent-
weder ein Narr, oder sieht er Gespenster, oder ist er ein
absichtlicher Lügner und folglich schlechter Gesell, oder —
ist Alles zusammen richtig? (Volksw.)
Berlin, 9. März. Die Ereignisse des vorigen No-
vembers (welche der Versagung der Nazionalversammlung
vorhergegangen sind) werden, wie es scheint, zu einem weit-
schweifigen Kriminalprozeß Anlaß geben. Wenigstens ist der
Staatsanwalt mit umfaßenden Voruntersuchungen beschäftigt,
zu welchem zahlreiche Angehörige aller Stände vorgeladen
werden. Die Ermittelungen und Ausfragungen beziehen sich
meistens auf die Vorgänge, welche sich am Tag vor dem
Einrücken des Generals Wrängel, so wie in der nächst-
folgenden Nacht und später bis zur Verkündigung des Be-
lagerungszustandes ereignet haben.
Wien. Die unter dem Druck des Belagerungszustan-
des seufzenden Wiener haben am Abend des 7. März we-
gen der Aufbringung einer Verfassung ihre Stadt festlich er-
leuchtet. Nur wenige Straßen und Häuser waren uner-
leuchtet. Wenn das aus freiem Antrieb geschehen ist, so ist
es ein schlechtes Zeugniß für die „heldenmütigen" Wiener.
Das Ministerium hat eine Proklamazion erlassen, wo-
rin dasselbe die Völker Oesterreichs darauf aufmerksam macht,
daß durch die Verfassung die staatlichen^Verhältm'sse geregelt
und dem Zustande der Revoluzion ein Ende gemacht wer-
den würde. Alsdann werden die Behörden ermahnt, den
Gesetzen die vollste Geltung zu verschaffen, damit durch ihre
Festigkeit und einheitliches Zusammenwirken der Zweck der
Beruhigung des Landes erreicht werde, wobei ihnen in Be-
treff der Erfüllung ihrer Pflicht die strengste Verantwortlich-
keit auferlegt ist.
Italien.
In Mailand wurde zur Abwechselung wieder Einer er-
schossen, weil er Waffen verheimlicht hatte. Briefe von dort
geben eine traurige Schilderung der Verhältnisse. Radetzky
hat die Mailänder Bankiers (Wechsler) und Notare (durch
welche fast alle wohlhabenden Leute in Italien ihr Geld ver-
walten lassen) aufgefordet, ihm die Summen anzugeben, die
sie von reichen Mailändern in Händen haben. Einen Krieg
erwartet in Mailand Jederman. Die Reakzion hat es so
arg getrieben, daß die Verzweifelung auch den Schwachen zum
Helden machen könnte. Jedenfalls verdient der „passive"
(leidende) Widerstand, welchen die Lombarden seit den Un-
glücksfällen vom letzten August der österreichischen Gewalt-
herrschaft entgegen setzten, Bewunderung.
Die römische Nazionalversammlung hat beschlossen, daß
die Volksvertreter, welche zugleich vom Staate angestellt
sind, nicht ihre Besoldung als Staatsdiener und ihre Sitzungs-
diäten beziehen dürfen, sondern zu wähle« haben, ob sie auf
die Besoldung oder auf die Diäten verzichten wollen. Die
Auszahlung von Besoldungen, Gnadengehalten u. s. w. aus
der Staatskasse an Personen, die außerhalb des römischen
Gebietes sich befinden, ist ebenfalls eingestellt worden, haupt-
sächlich, um diejenigen geistlichen Krebsfüßler zu strafen, die
sich zum Papst oder sonst wohin zur Unterstützung des volks-
feindlichen Regimentes begeben haben.
Verantwortlicher Redsktesr V. Salzgeber.
s246sj Kirchenbaureparazion.
Die Gemeinde Grötzingen läßt auf Mon-
tag, den 19. d. M., an ver Kirche daselbst folgende
Bauarbeit öffentlich versteigern, u nd zwar:
angeschlagen zu
1) Maurerarbeit .... 973 fl. 37 kr.
2) Steinhauerarbeit . . . 297 fl. IS kr.
3) Zimmerarbeit .... 636 fl. — kr.
4) Schreinerarbeit . . . 736 fl. — kr.
5) Gestübl, Kanzel u. Altar 1100 fl. — kr.
6) Schlosserarbeit ... 29 fl. 54 kr.
7) Glaserarbeit .... 308 fl. — kr.
8) Anstreicherarbeit . . . 334 fl. — kr.
Summa 4415 fl. 36 kr.
Die Vornahme der Versteigerung geschieht
auf gedachten Tag, Nachmittags 2 Uhr auf
hiesigem Rathhaus, allwo auch die Pläne und
Ueberschläge von den Steigcrungsliebh adern
etngesehen werden können.
Grötzingen, den 9. März 1849.
Bürgermeisteramt.
Krieger.
s247s> Holzversteigerung.
Aus Domänenwaldungen der Bezirksfor-
stet Wilferdingen werden durch den großh. Be-
zirks^örster Hüttenschmidt versteigert:
Aus dem Distrikt Buchwsld, Abth. 7,
Freitag, den 16. d. M.,
9Vs Klafter buchenes nnd birkenes Schei-
tcrholz,
6 Klafter buchenes u. eichenes Prügelhslz,
2625 Stück Wellen.
Daselbst aus Abth. 3 und 8,
Samstag, den 17. d. M.,
7525 Stück forlene Stangen zu Red-, Baum-
nnd Dohnenpfählen,
3225 Stück birkene Reifstecken,
2000 „ forlene und aspene Wellen.
Au? dem Distrikt Steinig,
Dinstag, den 20. d. M.,
14 Stück eichenes Nutzholz,
4 „ birkenes ditto,
18 „ forlenes Bauholz,
15 „ forlene Sägklötze,
18 Klafter buchenes u. eichenes Scheiterholz,
100 Stück buchene und forlene Wellen.
Die Zusammenkunft ist jeweils früh 9
Uhr auf den Schlägen.
Pforzheim, den 8. März. 1840.
Großh. bad. Forstamt.
Holtz.
väk. Wilhelm.
s248sj Schäfereiverpachtrrng.
Bis Mittwoch, den 2l. d. M., Vormit-
tags 10 Uhr, wird die hiesige Gemeindeschä-
ferei suf 3 Jahre z«r Wintrrwride anf dem
hiesigen Nachhause «it dem RnfKgen verpach-
tet, »aß der Pacht »iS Michaeli 1849 seinen
Anfang nimmt, >md »it 250 Stück Schafen
beschlagen werden k«mn.
Eschelbach, den 9. Aärz 1849.
Das Bürgermeisteramt.
^24gs An;7ig7 '
In dem Eisenwerk an der Schefflenzbach
zwischen 8. und ^4. sind geschmie-
dete, gegossene und gedrehte Grobheiten zu
äußerst billigen Preisen dsrch Abgabe vom
Eisenwerksbefitzer 6. zu habeN, und wirs
zur gütigen Beachtung andurch angemeldet.
Durlacher Frachtmarkt
am 10. März.
Waizen, das Malter.
... — fl. — Kr.
Kernen „ „
... 9 fl. 47 Kr.
Gerste „ „
... 5 fl. 22 Kr.
Hafer „ „
... 2 fl. 59 Kr.
Erbsen, das Sester .
. . . - fl. — Kr.
Welschkorn, „
. . . — fl. — Kr.
Linsen, das Sester .
. . . — fl. — Kr.
Verlag von PH. Stay. — Druck von G. Mohr in Heidelberg.