mt Gefdelberg.
“ Heidelberg, den 13. Zuni 1932
Geh aus mein Herz und fuche Freud“
Strahlend heller Sonnenſchein weckte uns am
— Sonnfagmorgen und alles atmete erleichtert auf.
Endlich der erſte warme Feieriag. Mundervoll
hatte Mukker Ratur unjere Stadt gefHmückt,
das war ein einziges leuchkendes Farbenſpiel
Das dunkle Grün der Zannen, die hellen Baum-
Dlätter, die bunten Blumen, alles Lachte und
feuchtefe. . Und darunter mijchten ſich die ſonn-
Bagsfrohen Menjchen in ihren hellen Sommer-
kleidern. So grüßte Seidelberng, Ddie „lebendige
Stadt“ geffern feine Gäfte, Undı die kamen in
Scharen. Ob mif Aufo, Rad, zu Fuß oder mif
der Bahn — alle waren fie da, die nun einmal
zu einem vechten Heidelberget Sonntag gehören.
— Enttänfcht wurde keiner, ob er nun in unjeren
WBäldern den Schhatfen und behaglichen Spazier-
gang fuchte, wder ob er am Neckarvorland. ver-
juchte, ein haͤlber Reger 3zu werden. ßb' er
jeine Freude daran hHakfe, Diie umbeten‘ arbeitfen
zu jehen, wie man das beim Staffellauf konnte,
oder ob er fich jelber anſtrengen wollte, und In-
ſtig im Neckar planjchie, oder. mif Ausdauet die
‚Paddel bewegie. Es war ein Laͤchen und Sm-
gen, eine Fremde und Luft, — und eine Biffe: .
wenn e& doͤch alle Tage Sonntag wäre! 58
Reubau des Fernſprechamtes in Heidelberg.
Nach einer bei der Handelskammer eingegange-
men amtlichen Mitteilung wird die Genehmigung
des Banentiwurfs für das neue Fernſprechge-
bäunde in der Sofienfiraße durdh den Hertn
Reichspoffminiffer beffitigt. Mit den Bau-
arbeifen wird {dhon in näcfier Zeit begonnen
werden
Erforfchung des Zuges der badiſchen Siörche,
Zur Erforſchung des Storchzuges der füdweil-
deulſchen Störche richtef die Leitung der Vogel
warte Roffitfen an die Storchenneſtbeſitzer Nord-
badens, ſoweit der Standork der Neſter die Be-
ringung der neſtungen Störche ermöglicht, fol
gendes Schreiben: Die Vogelwarte Roffitten
verwendet bei der Erforjhung des Bogelzuges
leichte Aluıminiumringe, die den Voͤgeln um den
Fuß gelegt werden und durch ihre Auffchwift im
alle eines Wiederfundes Möglidhkeiß zur
Rückmeldung geben. Auf dieſe Weifje iff in die
— morden. MWir wilffen 3. B., daß die oſtoeutſchen
‚ Störche unter Sftlidher Umgehung des Mittel-
meeres bis in das öſtliche Südafika wandern,
während die weftdentidhhen Störche Yich über
Güdfpanien nach Afrika wenden. Da der weifere
Verlauf diejer Zugbahn nicht bekannt ift, ſuchen
wir mehr als früher gerade aud) die weſtdeut
ſchen Stoͤrche beringen. Mir erfreuen ung da-'
bei der QAMiiarbeif vdon Kerın cand. rer. natk.
Ofto Bölker, Heidelbeng, Neugafje 19, und er
,M z * 2
— —
Von — Srlg Goen.
(Schluß)
Die in den Heidelberget Geſchichtsbuͤchern 1914
(Nr. 2) nm{ E, Weidig ausge[prodjene Behaup-
fung, der Zurm jei früher ein hoher Waͤrtturm
(Bergfried) der Tiefbung gewefjen, iſt darnach
$rrig. Der Rekonftruktionsverfuch der Burg
von J. Näher in jeinem Werk „Die Baudenk-
mäler der unteten Neckargegend und des Oden
waldes kommt der. Wirklichkeit näher.
Die Edeln von Sandjhuhsheim, —
Die Herren der Tiefbung, die Edeln von
‘‚ Handijhuhsheim, gehörfen dem niederen
Qdel an. Trotzdem ſte nicht beſonders begütert
waren, genoffen fie ein hohes Anfehen. Die
Ritter führten ebenſo wie das Dorf Haͤndſchuhs
heim in ihrem Wappen den filbernen recdtshän-
digen Fandſchuh im blauen Feld. Die Selm-
zierde. zeigt einen ſihenden Hund zwiſchen zwei
Blügeln. Nach Dr. Karl Chrift kommt der Name
Hand{huhsheim von einem Manne namens
Ansscioh mit der Bedeutung von goffesfärchtig.
Wahrſcheinlich nahmen die Herren von Hand-
ſchuhsheim ihren Namen von dem Orke an. Als
Minifterialen des Kloſters Lorſch waren fie mitf
vielen Grundſtücken auf der Gemarkung Hand-
ſchuhsheim und ‚einem Teil der niederen Gerichts-
barkeif im Dorf belehnt worden Das Dorf ſelbſt
gehörte den Rikffern von Sdhauenburg
bei. Doffenheim,
Schon im Jahı 910 wird in Urkunden eine
/Margareth von Sandjhuhsheim als Gemahlin
des Rikkers Wolfgang von Hirſchhorn erwähnt.
Der Coder Laurenshamenfis nennt 996 eine In-
fanne von Haͤndſchuhsheim und 1130 Reinhard
voͤn Handfchuhsheim, lekteren als Vafallen des
Klofters Lorfh. In demijelben Coder finden wir
‚1148, 1160, 1165, 1173 und 1192 "off genanntf
— Numhard (Bater) und Ingram (Sohn) von Sand-
{chuhsheim, als dienffpflidhfige Cdellente des Für-
Der geffräge Stajfellauf „Rund um Heidel-
berg“ bildefe wiederum mwie in den leBten Jah-
ren eine großarfige Werbung für den Seidel-
berger Sporf. Eine düberanus zahlreichhe ZIu-
ſchauermenge umfäumte die Neckarmiefe, wo das
Ziel errichtet war, und überall in dem Stiraßen,
wo Ddie Läufer vorbeikamen, ffautfz ſich vie
Menge. . Die Onganifation klappfe, wie eS vom
Beranftalfer, dem Stadiverband für Leihes-
übungen, nicht anders zu erwarien ift, vorzüglich-
jodaß die Länfe auf die Minutfe pünktlich von-
jtatfen gehen konnten! Nach der Großen
Staffel“ zeigte der Polizeijportverein jehr guf
vorbereifele Freitbungen, anjchließendi nahm
Oberbürgermeifter Dr. Neinhaus die Mreisre:-
teilung vor. Ait dem Deutfjhlandlied endete
die aroßarfige Sporiwerbung. ;
Die Ergebniffe:
Bolksichulitaffel: 15 Läufer je 100 Meler
Sieger Peſtalozziſchule 5.34,9 Minuten, 2. Wil-
Rensicdhule, 3. Lberbſchule 4. Kirchheim, 5. Rohr-
bach, 6. Wieblingen
Schülerffaffel A: 15 Läufer je 100 Meter.
Sieger Gymnaſtum 3.02,4 Min., 2. Oberreal-
Ychule, Sohere Kandelsichule. .
Schülerftaffel B: 15 Läufer je 100 Meter
Sieger Gymnaſtum 3.28,3 Minuten, 2. Ober-
realſchule A, 8 Oberzealfchule B.
wird Yich erlauben, auch bei Ihnen worzujpre-
Hen und um Erlaubnis zur Beringung Ihrer
mefjungen Störche zu biffen. Wir wären Ihnen
dankbar, wenn Sie Hern Bölker dieje Arbeit
geſtalten und ihn dabei unterftützen würden Um
Beforgniffen vorzubengen, ıei befonf, daß die
Beringung mif keinen SGefahren für die Vögel
fort wieder an, und die Jungen fühlen fich durch
den leichten Ring nicht behelligt. Es wäre von
großem Interejje, über den Berbleib und die
Wanderungen auch Ihrer Störche eiwas in Er-
fahrumg zu bringen. Sollten Wiederfunde ge-
meldet werden, {o werden wir gerne auch Ihnen
QAuskunft zukommen laffen. — Diejenigen Stor-
Henneftbefiber, Ddie Ddiejes amtliche Schreiben der
Bogelwarte Roffitten nicht erhalten haben, wer-
Jugendſtaffel: 15 Läufer je 100 Meter. —
Sieger TIOH 78, 3.07,8 Min., 2. HIV 46, 3.
„Nikar“, 4. BFL, 5. DIK Weft, 6. 1. FE 05.
Univerfifätsftaffel: 10 Läufer je 200 Meter.
Sieger ATB, Halfo Nhenania, 4.08,5, 2. Teuto-
nia, 3. Arminia. Erfter außer Konkurrenz ASEC,
Mittlere Staffel A: 15 Länfer je 200 Meter.
Sieger XB 86 SHandjhuhsheim, 6.16,1 Min., 2.
Polizei 1., 3. Polizei 2., 4. DIK Weft.
Mittlere Staffel B: 15 Länfer je 200 Meter.
Sieger Rudergejelljchaft 6.21,6 Min., 2. 1. FC
05, otelfachſchule 4. unx, 5. SCN 02, 6.
IB Mieblingen. Audergeſellſchaft Heidelberg
gewinnf damif endgülfig den Wanderpreis der
Polizeidirektion Heidelberg. ;
200 Meter. Sieger Polizeiſportverein 10:16,4
Minufen, 2. T65 78 10:18,1 Min., 3. HSTB 46.
78, 3. HTB 46. '
10 Meter! Durch Sturz eines Länfers bhei der
Wilckenſchule kıam HIB 46 zurück. Der VBor-
ſprung der 78er wurde bis zur alten Brücke auf
ca 35 Meter vergrößert, dann Holfe die Polizei
‚auf. Beim Yebergang im Ddie Aniage bei der
Neuenheimer Landftvaße war die Differenz ganz
knapp. Erſt beim, vorlehten Wechſel ſchaͤffte ſich
Polizei an die erſte Stelle. Der Endlauf zeigte
ein herrliches Rennen. Der Manderpreis der
Stadt Seidelbeng weht nun endgültig in den
Befig des Polkizeijporivereins über.
den freundlich gebefen, ihre Adreſſe baldmög-
lichſt mifzufeilen, fofern das betreffende Neſt
zur Beringung der Jungftörche guk zu erreichen
iff.. Adreſſen erbeten an:. Oitfo Bölker,
Heidelberg, Neuqaffe 19
Ueber die Zujchüffe aus dem KReichs Weſt-
hilfefonds brachtienm wir mor einigen Tagen eine
QMitteilung, wonach eine Reftiumme von 20000
RM zur Sanierung des badijdhen Landesver-
bandes badiſcher Gemerbe- und Handwerkerver-
einigungen Berwendung finden ſollte! Wie man
uns inzwiſchen mikgeteilf hat, hat diejer Landes-
‚verband keine Befräge aus dem Silfefonds er-
halten. Es wurden zwar Berhandlungen bezüg-
Ich eines Zuſchuſſes für die Erholunmgsheime Ke-
führt! die jedoch erfolalos verlaufen find.
ſtentums Lorjch. Ingram vno Sand{huhsheim
und jeine Gemahlin Seilika {tifteten. dem Got-
feshaus in Lorſch einen vergoldeten Kelch flr
idr und das Seelenheil ihrer verſtorbenen Kin-
der Diepold, Kuno und SGumbrine. Derjelben
Kirche ſchenkten fie auch ihren Sofr und drei
Weingärten in Hemsbach. ‚ Die folgenden Haͤnd-
ſchuhsheimer Ritter werden Teils im Coder
Schhoenangiens (Klofter Schhönau) und im Schan-
naf in Hiſt. Episkop. Wormat (Worms) genannt.
m Jahre 1298 genehmigte Swicker von Hand-
iOhuhsheim als Bogt jeinem Bruder den Ber-
kauf des Pfarrjages in Doffenheim. Diether von
Handjhuhsheim wurde 1345 der Zofmeiſter des
iKaijers Ludwig, des Bayern. Ein anderer
Diether von Handſchuhsheim erhält 1368 . die
hohe Würde eines Marjchalls der Kurpfalz. Am
Montag von St Margarefheniag im Jahr 1401
“ überfräg der roͤmiſche König, Pfalzgraf Ruprechk
dem Edeln Dieiher von HandjHhuhsheim den
Freihof in dem. alten Dorf Beraheim bhei . Hei-
delberg als Lehen. Henne von Haͤndſchuhsheim,
ein Sohn dieſes Diether empfing 1403 von dem-
ſelben König ein Reichsburglehen auf Lands-
kron zu Oppenheim. Das Burglehen zu Laden-
burg wird 1427 einem Sartmann von Sand-
ſchuhsheim überfragen. Ihm fiel 1427 von dem
Biſchof Friedrich von Worms auch ein Drittel
an dem großen Zehnien zu Plankftadt und der
Örifte Teil des kleinen Zehnien 3u Grensheim
als Mannslehen zu. Durch die Heiratl des
‚Heinrih von Handfhuhsheim mif Ouba, der
Erbtochter des lehten Dam, Knebel von Kahen-
ellnbogen kamen die Sandfhuhsheimer Ritter
1432 in den Lehensbeſih der Burg SGronan und
des Dorfes Alsheim in der Rheinpfalz.
dieſen Gerechtſamen gehörten den Herren von
Handhuhsheim ein Teil des Frucht und Wein-
zehnten zu Rohrbach und Kirchheim und auch
„andere Güter und Guͤlden allda“, ferner ein
Zwölftel des Weinzehnten und des aroßen
Zehnten in Neuenheim. Sie waren Befiher des
Steizenholzer Sofes, des Strahenheimer Hofes
{bei Seddesheim),
Snabeheim (jeBF Schwabenheimer Sof).
. Einer der ‚angefehenften und ruhmoollften
Ritter war Dietfher von Sand{chuhsheim, deffen
heimer Kirche (bei der Ireppe zur Empore) fich
befindet., Die Auffchrift auf diefem Denkmal
laufet: „Anno dom. 1487 uf St. Marytkaq ſtarb
der veſt Dytkher von Henkfchuchsheim hie be-
graben des Vaͤter der ftrengherr Heinrich von
Hentſchuchsheim im ffryft zu Lottringen ward
erfchlagen der beyden ſelen gott qnad.“ Diejer
Rifter kampfte 1462 in den Reihen der lapferen
pfälzijhen Ritfter in der Schlacht bei Secken-
heim. Er beſaß das unbejchränkte Vertrauen des
Kurfürften Friedrich I., der ihn zur Berakung der
wichtfigifen Staatsangelegenheiten 3u30g, zum
QMikglied des Hofgerichtes und zum Mitvormund
jeines Sohnes Ludwig von Bayern ernannke.
dem hinkferen Kallenberge bei Hohenjachjen.
Feinrich von Handjchuhsheim, deffen Bater,
kämpffe 1477 in der qroßen Schlacht bei Nancy
Kühnen. Ein CErasmus von Hand{Hhuhsheim be-
jaß 1567 die ehrenvolle Mürde eines purpfäl-
zijlden Stadtſchultheihen von Seidelberg. Im
Jahıe 1582 Überfrug Kurfürft Ludwig VL an
Leiurich von Handſchuhsheim das Hubgericht von
Doffenheim als pfälzijhes (vorher Lorfcher)
Lehen.
Die letzten Ritter von Handjchuhsheim.
Tragiſch war das Ende der Eoͤeln von Hand-
ihuhsheim. Im Chor der alten Kirche befinden
ſich zwen Grabdenkmäler aus Keuperjandftein,
beide hervorragende Werke der Renaiſſanee von
gleichet O©röße und wahrſcheinlich auch demfel-
ben Meifter. Das Denkmal auf der Stüdfeite
ſtellt den zuletzt genannten Heinrich von Sand-
ſchuhsheim und feine Gemahlin Amalie, aus
dem Haus der Beuher von Ingelheim dar. Zu
den Füßen beider Chegatfen ſtehen ihre zwei
Kinder in ſehr jugendlichem Alter. Das Denk-
mal gegenüber an der Nordſeite zeigt diejelben,
Hans und Barbama von Sandjchuhsheim als
Jümgling und, Jungfran. Die gemeinfame Srab-
inſchrift Vantet: „Wir heede gefchwiftert Die leſt
geborene des Handſchugſheimer fMamen Ruhen
in der külen CErde beyfamen.“ Unter dem Bild
radt mar Icdh für wahr. Eine Iungfrawe ins
dreyzehnd jar. Baͤrbaram geborene von Fand-
ſchugtsheim! Den 6ten Octobhruis Anno 1599 in
2. Jahrg. —
Schloß⸗Serenadenkonzert
Romantiker-Abend.
Auch die zweite Veranſtalkung erfreute ſich
gulen Befuchs, wenn auch nicht in dem Maße,
wie die erſte Leider zwang die moch immer an-
haltende Kühle dazı, das Konzert wieder in das
Bandhaus zu verlegen, wo man indeffen auch
fror.
m Mittelpunkt des Programmes und des
Mereſſes ſtand die D-Dur-Serenade op. 11 von
Brahms! Von feinen bheiden Serenaden ff
dieſe für volles Orcheſter gefchrieben, ein faſt
darchweg vom Kiebenswürdiger Heiterkeif erfüll-
fes Werk, das bei jeiner durchſichligen Stirukkur
Teicht vom (Hörer ſchon das erfte Mal erfaßt wer-
den kann und nur im langſamen Saß in einiges ‚
Grübeln verfällf. Mif feinen 6 Sähen, unker
denen beſonders das breit durchgeführte Anfangs-
allegrno fhematifch reizvoll gebauf ift, erinnert es
im erfreulicher Weiſe aun die Mujizierfrendigkeif
der alten Serenadenmufik des 16. Jahthunderts.
Das von Kurtk Overhoff hiebenoll gelei-
fefe Werk war umrahmt von M ehe r S Duver-
füre zum „Oberon“ und Mendels ſohne
He hniden-Duvenfüre‘, }
CS wäre für den Erfolg des Abends heffer
gewejen, dem Orcheſtet und dem Publikum mehr
Zeit zu gönnen, ſich von den Strapazen des vor-
ausgegangenen Vachfeſtes zu erholen. 2
— — —
Dartefamtliche Mitteilungen.
Schulungskurſe.
Dienstag, den 14. Iuni, abends 8,30 Uhr:
Sektion Alf- und Mittelſtadt im Horſt Weſſel
Haus.
Mitkwoch, den 15. Iuni, abemds 8.30 Ubhr:
Sektionen Sandjchuhsheim, Möncdhhof und
Nenenheim im „Ritter“ in Sandjchuhsheim.
Donnerskag, den 16. Iuni, abends 8.30 Ubhr:
'Sektionen Weft, Bergheim und Wieblingen in
det Brauerei Ziegler in Heidelberg.
nen Aohrbach und Kirhheim im Gaſthaus zur
„Traube“ in Rohwbach.
Ihema: Aus der germanifchen Frühgefchichte,
Am Dienslag, den 14. Iuni, abends 6 Ahr-
reffen ſich die Parteigenoſſen zum Empfaͤng der
Rundfunkrede unjeres Pa. Gregor Straßer, im
Horfi-Weifel-Saus, Gaisberaffraße 55. — Die
Empfangsgeräte werden von der Firma Franz
Preffenari, Kleinjcdhmidtftraße, zur Berfügung
geſtellt
ges Röhn, Orksqgruppenleitenr.
Beir. Sammeltätigkeit. Wir machen wieder-
holt darauf aufmerkjam, daß jede Sammlung
innerhalb des Orksgruppenbereiches Seidelberg
ohne unterſchrift und Stempel des Orksgruppen-
leifers. verboten iff. — Um jedem Mißbrauch
enigegenzufrefen, biffen wir alle Sammler,
welche nicht im Beſihe einer ordönungsgemäßen |
Erlaubnis find, abzuweijen und die Geihäfts-.
ſtelle davon zu verftändigen. \
Der Orksgruppenleiter,
dem Hern qeichlaffen ein. Mein Gott und
breutgam mich fordert ab. Mein beyſchlaff hab
ich in dieſem grab efc.“ Unter dem Bildnis des
vüfferlichen Jünglingsı heißt es: „Als man zältte
1585 Jahır. In der Nachtk den 25. Iumiy zwar.
ward geborn Hans von Hand{chugsheim. Auf
eine ſtunde der Adelige ſtame allein, Von Chur-
fürſt Friedrichen Pfalzgraven bei Rhein, waͤrdt
beſchrieben gehn hofe zu reifen ein.
ſtellet er fidh gehorfjamlichen dar. — . Seines
alters fünfzehn und ein halbes jahr. Zu Seidel-
berg auf dem Marckt bei nacht Friedrich vom
Hirſchhorn in haͤrdt ſtach De 14. Decembris im
ſechzehnhunderſten Jahı. Ueber ‚fiebenzehn tag
hernad) ſein lebe endet gahr.“ u. N f. In wildem
Schmerz verflucht die Mutkker-den Mörder: „Ih
flehe vor Gottes Thron um Rache wider den,
/ der den einzigen Sprößling meiner Hoffnung er-
ſchlagen bhaf, Mie Trauben von der Rebe, wie
Roſenblätter von ihrem Strauche, {o. mögen
möge ſie alle überleben!“ Der ſchreckliche Fluch
iſt in Erfüllung gegangen. UAm 22. Sepfember
1632 ſtarb audy der lebte Rikker won Sirfchhorn.
zu Heilbronn, nachdem alle feine Kinder vor ihm
geſtorben waren (Siehe: Das deukfche Serz von
Schmitthenner). ı
Nach dem Ausſterben der Riffer won Sand-
ihuhsheim kam die Tiefburg und der größere
Teil des Grundbeſihes durch Erbſchaft an die
Freiherten von Helmftadt. (Die Namen „Ro-
jenbergweg“ und „Rofengarten“ erinnern davan,
daß auch die Herten won Rofenberg im Bauland
Miterben waren). Die Tiefburg wurde in den
heweglen Zeiten des dreißigjährigen umd Or-
Lanoſchen Krieges verwüftetf. In baufälligem
Zuſtand diente fie noch vor einigen Jahrzehnien
der Kohlenhandlung von Gebr Zimmermann al
Lagervaum. Im Jahre 1913 wurde die Burg
renovierf und von der Stadt pachkweiſe dber-
nommen., Diere, machte den Burghof und den
Plah vor der Bırg dem Obſthandel nußbar und
errichtefe in der Tiefbung eine Iugendherbenge.
Wer am Sommerabenden an dem alten Gemänet
vorübergehth und das Lautenſpiel oder die {AS-
nen Bolkslieder der wandernden Iugend ver-
nimmt, kann noch fräumen von der Nomanfik
einer verklungenen Zeif, '