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Samstag, den 13. August 1932.
2. Iahrg. / Nr. 185
(Mi-e er sich -au d-en Nazis rächt!)
Zn dem -b-ad'-sch-en Od-en-wal-d-e
Kvgt ein Dorf, -Mn steht -ein Haus.
In -em lacht die Sonn' sehr balde:
Michel kriecht zum 'Bett heraus:
denn die allerschönste Glatze,
glaubt es nur, der Michel h-at'fe.
Seiner Wahlpflicht zu genügen
eilt er flugs nach „Flochenbach",
(vorher füttert er die Ziegen —
Michel ist sehr balde wach!)
Grinsen zeiget seine Fratze:
Nur Lour-a-g' — (der Michel hat'se).
„Ich werd' es den Nazis zeigen,"
denkt er mit sehr stolzem Sinn,
und uni sie gleich „klein zu geigen",
malt ers Kreuz beim Einser hin.
Michel ist ein Erz-Marxist
und ist stolz drauf, daß ihrs wißt!
„So, die Schlacht, die wär gewonnen!"
Michel -selig heim jetzt rennt,
und er denkt: „Ich b-ins gesonnen,
komm bald auch ins Parlament,
(auf idem Nathwus aber nur).
Nazi kämen? — Keime Spur!
Daß die Nazi schon sind pleite,
Michel schwört darauf drei Eide! —
Aus die Wahl, — die Uhr schlug fünfe,
und die Resultate kommen.
Michel wacht sich aus die Strümpfe,
um) sein Kops -ist ihm benommen,
als er hört, wie 's diesmal ging,
-wo der Eozz ganz -hinten hing!
Sozi siegen? Keine Spur!
29 Stimmen nur! —
-Michel schwammen -weg die Felle,
-und -es b-l-utet ihm das Herz.
-Es traf seine -wund'ste Stelle,
-er ersäuft jetzt seinen -Schmerz
-in dem schönen „Michelbach".
Und -mit 'seiner großen Klappe
macht e-r ganz gehörig Krach!
„Diesen Nazis -werd ich's geben!
(hält ich nur Courage doch!
-Diese fehlt mir stets im Leben,
doch — der Alkohol hilft noch!)"
Nach Steinklingen springt jetzt heim e-r:
„Dunkel ist's, -es sieht mich keiner!"
In dem O-rte, an 'ner Mauer
hängt -ein schweres Anschlagbrett:
„Weg damit! Wird mir's auch sauer,
eher geh' ich nicht -ins Bett!"
Und es -reißt, so sehr -er kann,
dran der „Ämtels-Iägers-mann".
Wieder grinsen se-in-e Züge:
-Seinem Zorn tat er -Genüge!
„Michelchen, Du -wurd'st gesehen,
als begangen Du die -Tat!
Aus der Sitzung des Kreisrats Mosbach
1. Im Artikel 10 Abs. 2 de Staaksha-ushalts-
gesehes ist bestimmt, daß die Borschristen des
bürgerlichen Rechts übe-r Sch-uld-nerverz-ug auch
auf die -öffentlich-rechtlichen Ge-ldforderu-nge-n des
Kreises entsprechende -Anwendung finden. Ge-
mäß dieser gesetzlichen Bestimmung wurde die
-Erhebung -eines Zinses von 5 Prozent für die
-rückständigen Beiträge zu den Kosten der Kr-eis-
flraßeniunterhal-tung unter dem Gesichtspunkt-be-
schlossen, daß es -ein Unrecht gegenüber den-
jenigen -Gemeinden, -welche ihren Be-rbindUch-
-keiten Nachkommen, wäre, -wenn die säumigen
-Gemeinden -nicht die Be-rletz-ung ihrer gesetz-
lichen Verpflichtungen zu-m Bewußt sein gebracht
würde. In begründeten Fällen kann Zahlungs-
stundung auf Antrag gewährt werden.
2. Damit möglichst -viele Gemeinde,wege den
Berkehrs-bed-ür-fn'issen angep-aht werden -können,
soll l-uUl-ich-st -eine Festwalzung der Schotterein-
lagen auf den Gem-ein-de-wegen -im Herbst ange-
streb-k -und dafür — soweit -die Zeit reicht — die
Kre-is-straßenw-a-lze den Gemeinden nach Beneh-
men mit den Wasser- und Straßenbauämt-er-n
unentgeltlich z-u-r Verfügung gestellt werden.
8. -Der Besuch der Bauern-schule Ittendorf soll
auch -i-n diesem I-ahr, wie -im Vorjahr, durch Ge-
währung -von Beihilfen an die Teilnehmer des
Lehrganges -unterstützt werden. B-oraussetzung
-für eine Beihilfe -ist, daß der Teilnehmer in It-
tendorf zuvor zwei Kurse an einer Landw-irk-
scha-ftsschule besucht hat.
4. Von- der Notstanösaktion des Staates in
der Form der Lieferung -von verbilligtem Rog-
genm-eh! für die notleidende bäuerliche Bevöl-
kerung -werden nur einige Gemeinden -des Krei-
ses Mosbach -berührt. Soweit es sich darum
Nichts hilft Nir, Du mußt -gestehen,
was Dir recht geschehen -tat.
Stammel nur: „Ich war -besoffen!"
-Diesmal hat es Dich getroffen!
O, -w-ir machen keinen Streit,
wollen nur Gerechtigkeit:"
Michel springt jetzt 'rum, -wie toll.
Alle Bauern tut -er d-räwge-n,
-(er hak alle Hasen voll):
„Laßt d-ie Tafel auf nicht hängen,
-von den Nazis, -in 'nem Garten.
Sagt: Da könnt ihr lange warten!
Tu im Rausch Co-urag' -ich spüren,
mach ich alle Zäune blank,
tut die Tafe-l mich genieren:
-weg mit -ihr, ja, Gott sei Dank!"
Alle Leute hier, nun -lachen,
-über Deins Sprüch d-ie faulen.
Michel was machst Du für Sachen?
Hör -doch lieber auf z-u maulen!
Kleiner Michel, denke -d-ran,
was aus Dir noch werden -kann!"
„Fütter lieber Deine Ziegen,
-in der altgewohnten Weise,
laß Mr lieber -d-ran genügen,
holst Du manchmal 4. Preise!
Schwinge -fleißig Deine -Sichel!
-lieber, kleiner Gärtners-Michel!"
ihandelt, einen Teil der Ausfall-bürgschast des
Staates -a-uf den Kreis zu übernehmen, wurde
eine -abschließende -Stellung noch nicht einge-
nommen.
5. Die Fragen, die den Betrieb der Kre-is-
-pflege-anstalk Krautheim berühren, fanden -ihre
Erledigung: ebenso W-urden in 16 weiteren Punk-
ten Gesuche -um Beihilfen -verschiedenster Art so-
wohl von Gemeinden wie von Privaten u-n-ü -in-
terne V-e r-w-a-l tu ngsan-ge lege nh-e-i k e n e rl-edig t.
Der Sport am Wochenende.
Das überragende Ereignis der zweiten Au-
gustwoche sind die 10. Olympischen Spiele -in
Los Angeles, die -nach glanzvollen Tagen am
Wochenende ihren feierlichen Abschluß finden.
Bei der über rag enden Bedeutung dieser Kämpfe
der We-ltbesten mit im-me-r neuen Olymp ischen-
-und Weltrekorden traten natürlich die übrigen
Geschehnisse in den Hintergrund. Am -heutigen
Samstag wird, wie auch -an den Tagen zuvor,
der Wassersport das Programm beherrschen, in
Deutschland wird -vor -allem -noch den En-ksche-i-
d-un-gien im Boxen große Bedeutung beigemess-en,
h-o-ffk man doch, daß -bei den -letzten Kämpfen
auch noch einige unserer Meister beteiligt sein
-werden.
Im übrigen -weist das europäische Sportpro-
gramm nur wenige Ereignisse von besonderer Be-
deutung -auf. Im Fußball -kommt den süddeut-
schen Ber-bandssp-ielen zwar schon ein ziemliches
Pu-bl-i-k-u-ms-Int-er-esse zu, doch sind d-ie Paarun-
gen auch diesen Sonntag fast durchweg so wenig
bedeutend, daß sich ein näheres Eingehen auf
die Spiele erübrigt. Die Gruppe Rhein ist spiel-
frei, da -sie in der Hauptsache zur Bestr-e-i-tung der
Rep-räse-nkatibk-ä-m-pfe gegen Nordd-eutschland h-er-
angezog-en wird, wie auch -aus dem gleichen
Grunde das Programm d-er benachbarten Saar-
gruppe eine Kürzung erfährt. Das wichtigste
Prlvatfpie-l ist dir Begegnung zwischen Hertha/
BSC -und dem 1. FC Nürnberg. Im Handball
werden in Siegen und Ba-r-men zwei Aus-wahl-
fp-i-e-ke durchgefüh-rt, die d-er -Er-m-itkl'u-ng der deut-
schen Länderel-f zum Spiel gegen Oesterreich die-
nen sollen. Im Motorsport ist es gleichfalls
-schon ziemlich ruhig geworden, -wie vor -allem -auch
auf dem Wasser, -wo nur die Deutsche K-anu-
Langst-rieck-e-nmeiste-rschafk Beachtung verdient.
Schließlich wären noch der Eu-r-opa-Rundflug,
die offenen Gol-f-Meisterschsken -von -Deutschland
in Bad Ems, zu n-en-nen. -Eine Hockey-Mann-
schaft d-er TGH 78 trügt im Saar-gebiek drei
Spiele a'us.
Fußball
Der. Fußball-Be-rein H.-Wiebl-ingen empfängt
am Sonntag, den 14. August, die 1. Mannschaft
l -des Turnvereins- Kirchheim (K-Klasse) -sowie d-ie
2. Mannschaft des Turnvereins „Odin" Hand-
schuhshei-m, zum -fälligen Rückspiel an der Rin-g-
' brücke.
I!!!!!!!!!!!!!!!!i!!!!i!!!!i!!!!l!i!!!!ili!!!!!!!!!iI!!!!!i>!!!i!il!!l!ü!!!!i!!i!!!!Mi!!!!!!!!!!!!!!i!M!M!M!!I!
Vision oder Möglichkeit
Äon Johann von Leers
Copyright 1932 by R. Vo-igtlände-rs Verlag
Leipzig.
1. Fortsetzung.
Dat ward Malür gäben, dat gifft soveel
Unglück! ZK heff dat sülben seihn mit düsse
nun Oogen. De Herr kann mi dat gläu-
wen — as ik dor an den Dreesch wür, wo
de Weg na den Entenkölk dalgeiht, dor heff
ik dat seihn. De Heben wür mit eens so
düster, en groten Swalk treck dor up, mit
eens lägen de Wischens in son deepen
Daak ün an den Heben dor trock dat lang
— Herr! 3K heff Füer an Heben seihn ün
dat Wille Heer, de Wind keem mit eens up
ün . .
„Na ün!!?"
„Dor wür min Sähn — de Herr week,
de bi Falklann blewen is als Matros — de
wür dor bi bi mi! ZK heff em seihn. 3K
weet, wat ik seih! Un hei seggk niks un
mi würd so gräsen, de Wind keem so käuhl!
Uen ik segg den Herrn, da! kümmt öwer
Dütschland — sei warn nu een End maken!
Dat müßt ok woll so kamen. Dat seeg ja
bi uns ut, as wenu uns Herrgott dat Regi-
ment afgäben harr, ün de Swarte, de Dü-
wel, de 'sikt bobenan ün treckt allens, as
hei will. Uen so veel Füer skünn an den
Heben — as wenn een heele Stadt brennen
däe. Uen min Sähn — jao de will woll
Helgen, äwer hei kann ja nu man nich! Hei
is ja daomals blewen ... bi Falklann . . .
Uen ik segg den Herrn, dat ward so ka-
men! 3ch Hess dat sülben seihn! Uen wat
kamen möt, dat kümm ok. .
Der alte Schäfer hielt einen Augenblick
an, drehte verwirrt die Mühe in den Hän-
den. Der Rittmeister betrachtete ihn wort-
los. . .
„Na, denn Gunn abend ok, Herr Ritt-
meister!"
Der Schäfer stolperte hinaus, erst auf
dem Wege fiel ihm ein, daß er ja eigentlich
ganz unzulässig sich zuerst von dem Herren
verabschiedet hatte. Der hatte das aber
selbst nicht bemerkt. . .
Um das Herrenhaus braute tiefer Nebel.
3m Zimmer des Rittmeisters brannte lange
Licht. . .
Zur selben Stunde sieht Schiffer Nik-
lassen, der vor Hilchland mit seinem Ewer
kurrt, flackerndes Feuer an den Masten
auflohen, verzischen, wieder aufblitzen — als
er gegen Morgen das Netz aufholt, ist es
schwer und an mehreren Stellen zerrissen.
Dann nimmt er die Mühe still ab — pol-
ternd fällt ein aufgetriebener, bläulich-weißer
Körper an Deck.
„Wi hebben ein doden Mann fischt —
dat bedüdt nix godd! 3ung nimm din Mütz
dal, wi will dat Dadderunser spreken, dat
gisst böse Tied."
Ehe das Frührok aufgeht, ist das Dor-
spuken über das dunkle schlafende Land ge-
gangen — die Menschen haben sich im
Schlaf schwer hin und her geworfen, Schäfer
Krenzlin hak seinen toten 3ungen am En-
tenkölk in Drosedow gesehen, Niklassen hat
einen namenlosen toten Seeman im Netz
gehabt, Rechtsanwalt Christiansen hat das
Grauen gefühlt, als er mi! dem Zuge nach
Hamburg brauste, unheimliche Schatten gei-
stern durch das Land.
Eine holländische Fischermannschaft, die
vor Schiermonnikoog lag, hatte noch bis in
die Nach! beim wärmenden Grog zusammen-
gesessen — der hübsche, junge Piet Nieu-
wenkerk hakte auf seiner Ziehharmonika im-
mer wieder das Lied von der Sandstraat ge-
spielt, und die rauhen Stimmen waren brav
mit eingefallen:
„zij gpan de Sandstraat netjes maken,
dat word een promenadebuurt —
onze huisjes en onze stille knyjypjes
de zijn er aan den raad verhuurt..."
Dann war es mit einmal ganz still ge-
worden, als ob ein Engel durch den niedri-
gen Raum zog, der alte Steuermann van
der Nijpen, der am Tisch leise eingeschlum-
mert war, war mit erschreckten Augen auf-
gewacht, dem hübschen Piet war es plötzlich
unheimlich geworden, leife beginnend stimmte
er den alten Choral an:
„Laak ons worden zalig, zalig, in de Heere"
Rings um die alte Nordfee schlang eine
Knappe, dunkle Stunde ihr Grauen — die
Fluten rauschten über das alte, versunkene
Polseteland tief im Grund, es zerrten die
Triften an den Masten der versunkenen,
vergessenen Schiffe — niemand läutete, und
doch fchlugen die Glocken von Mumouth und
von Husum, hüben und drüben, schrill an.
Tiefer ist die See und das alte Land als
die oberflächlichen Gedanken der Menschen
— als der Morgen herankam, hatte sich ein
scharfer Wind von Westen aufgemacht und
kräufelke die Kämme der Wellen.
An der Elbmündung, hinaussehend auf
die glitzernden Watten, liegt Duhnen. Frü-
her zogen hier die Elbe aufwärts die Ozean-
riesen, die nach Hamburg fuhren, tuteten
die Schleppdampfer, zog das schwere Volk
der großen Kuffs und Lastdampfer vorüber.
250 Zähre Stadt Lörrach
Dom 26. bis 29. August 1932 wird die
Stadt Lörrach die Feier ihres 250 jährigen
Stadtjubiläums in bescheidenem, aber wür-
digem Rahmen durchführen. Aus den an-
läßlich des Festes geplanten Veranstaltungen
sind besonders zu erwähnen: Das große
Iubiläumsorcheskerkvnzert am 26. August mit
der Aufführung der „Allmacht" von Schu-
bert und des „Halleluja-Chors" von Händel,
der Festakt am 27. August und der Fackel-
zug am gleichen Abend, der Schützentag am
28. August und der Schulfeierlag am 29.
August 1932.
Turnen
Sommerspielme-islerschüften der DT.
Südwest L Lutsche Gruppenspielr
in Mannheim-Neckarau.
Wi-e -im Han-d-ball h-a-k d-e-r Spi-el-a-us-schuh -d-e-r
DT. -auch -Lis E n d r u n >d s n für -die Som-
-m-e r s-p i--e-l e -auf eine -a-n-dere Grun-d-l-a-ge ge-
bracht. -So -Huk sich id-as Zuf-amm-en-treffen -der
j-ew-e-ili-ge-n Kr-eism-eifk-er -anders -als früher er-g-e-
-bsn, durch eine -g-eän-üe-rt-e Einteilung der Kreis-
-gr-up-pen. Me Kr-e-isg-rwp-pe S ü -d w e st -wird -nun-
mehr -gebi-id-et durch -die Durnkreif-e IX (Mikk-el-
-rh-e-i-n), X -(Baden -und Pfalz).
-Der kommende Son-nk-a-g ver-einigk -aus dem
Platze des TV. Ia-Hn Man-nh-e-im-Neck-arau die
Meister dieser -d-bei T-wrnk reife zu den -weiteren
Ausscheid-un-gen. Man darf in -diesen Spielen
-nicht nur -hochst-ehe-n-de -Leistungen erwarten, viel-
mehr -noch wird -d-er Verlauf ein bis zum letzten
spann-enÄrr -sein. Den -b-ek-eill-g-k-e-n Kreisme-istern,
-die -schon -wiede rhol-k in den Endspiel plan der
DT. mit g-roß-rm E-rfvl-g standen — was -ganz
d-esond-ers für den Verein -Licht- u-nd Luftbad
Frankfurt z-ukr-if-ft — -geht der -beste Ruf voraus.
I-n erster Linie -ist man auf den Verlauf und
d-en A-us-gan-g der Tuvner-Fauffballspi-el-e ge-
spannt. DT.-Mei-ster Licht- und Luftbad Frank-
furt (Mik-telr-h-ein), TV. Brötzingen (Baden), so-
wie TFC. -Ludwigs-Hafen (Pfalz) machen sich hier
d-en -Erfolg flrei-k-i-g.
Das Sch-l-ag-ballspi-sl, das- als e-i-nes der -schön-
sten -Spiele -sich immer und stets in -der DT. -einer
-besonderen Pflege ersreu-t, -sieht -als Kreis-meister
TV. 48 Ea-a-r-b-rücken, I-ahn Neckarau -und- Dg.
Friesenheim i-m Treffen.
Olympische Spiele
Deutsche Rudersrfolge.
In den Ho-ffnUngsläufen der Anderer -konnte
Deutschland am Donnerstag erfolgreich sein und
-sich -i-m Vierer mit St-suerma-nn, im Vierer ohne
Sk-eu-erm-ann -und im Dvppe-l zweier für die Ent-
scheidung qualifizieren. Der deutsche Brust-
schwimmer Sie-kas erkämpfte sich -die Teilnahme-
-berechtig'U-ng am Zwischenlauf über 200 Me-ter.
Deutschland an 7. Stelle im Gesamlklasse-m-ent.
Nach d-en E-nksch-eid-u-ngen des Mittwochs un-
ter -Einrechnung d-er -Erge-bnisse i-m Schwimmen
und Turnen -führt jetzt USA. -i-m Gesamt-Klasse-
ment -d-e-r Nationen -mi-t 1-35 Punkten vor Italien,
Finnland, -Sch-we-den, Frankreich, England und
-Deutschland, -das 2:2 Punkte inne hat.
lieber den Schiffen wehten die Flaggen
aus aller Herren Länder — der Anion 3ack
winkte vom Topp und das Sternenbanner,
das rot und gelbe spanische Banner, die
bunten Farben der vielen südamerikanischen
Staaken. Hell grüßte dis blaue Schweden-
fahne mit dem gelben Kreuz und das Olafs-
Kreuz der Norweger. Die holländischen
Schiffe zogen fleißig, sauber und etwas ehr-
pufselig ihren Weg, schnittig und stolz ka-
men die 3apaner, lustig die Griechen und be-
tont sauber und ordentlich, gewaschen und
fasziskisch diszipliniert die Italiener. And da-
zwischen überall deutsche Schiffe, leuchtend
im harschen Wind der Elbmündung die al-
ten Farben schwarz-weiß-rok — sie alle zo-
gen hinauf nach Hamburg, wo die Elbmetro-
pole winkte, das nordische Venedig, die
fchöne, fleißige Stadt mit ihren Hellen We-
gen an der Alster, mit ihrem sauberen Ha-
fen, mit ihren winkligen, heimeligen Stra-
ßen der Altstadt.
Wenn Berlin die große Kolonial-
stadt des Ostens ist mit seinem tapferen
Tempo, mit seinen breiten Ausfallstraßen
in das weite, wunderbar schöne märkifche
Land — dann ist Hamburg die plattdeutsche,
die alte stolze, herrliche Stadt.
Hamburg! Durch seine ehrbaren Kon-
tore ging der Welthandel, an seinen Kais
lagen die Schiffe.
Hamburg! Tausend Schicksale spielen
um St. Pauli-Landungsbrücke, um den
Reiherskieg, um Hansa-Hafen und Amerika-
Kai, um Kirchenpauer-, Dermannn- und
Petersen-Kai.
Hamburg! Das ist Elbkunnel und Chile-
haus, Oderhafen, Spreehafen und Roßhafen.
Hamburg! Das ist Rathaus und See-
warte, Börse und Alfterpavillon, Vier 3ah-
reszeiten und Ahlenhorster Fährhaus.
(Fortsetzung folgt).
Samstag, den 13. August 1932.
2. Iahrg. / Nr. 185
(Mi-e er sich -au d-en Nazis rächt!)
Zn dem -b-ad'-sch-en Od-en-wal-d-e
Kvgt ein Dorf, -Mn steht -ein Haus.
In -em lacht die Sonn' sehr balde:
Michel kriecht zum 'Bett heraus:
denn die allerschönste Glatze,
glaubt es nur, der Michel h-at'fe.
Seiner Wahlpflicht zu genügen
eilt er flugs nach „Flochenbach",
(vorher füttert er die Ziegen —
Michel ist sehr balde wach!)
Grinsen zeiget seine Fratze:
Nur Lour-a-g' — (der Michel hat'se).
„Ich werd' es den Nazis zeigen,"
denkt er mit sehr stolzem Sinn,
und uni sie gleich „klein zu geigen",
malt ers Kreuz beim Einser hin.
Michel ist ein Erz-Marxist
und ist stolz drauf, daß ihrs wißt!
„So, die Schlacht, die wär gewonnen!"
Michel -selig heim jetzt rennt,
und er denkt: „Ich b-ins gesonnen,
komm bald auch ins Parlament,
(auf idem Nathwus aber nur).
Nazi kämen? — Keime Spur!
Daß die Nazi schon sind pleite,
Michel schwört darauf drei Eide! —
Aus die Wahl, — die Uhr schlug fünfe,
und die Resultate kommen.
Michel wacht sich aus die Strümpfe,
um) sein Kops -ist ihm benommen,
als er hört, wie 's diesmal ging,
-wo der Eozz ganz -hinten hing!
Sozi siegen? Keine Spur!
29 Stimmen nur! —
-Michel schwammen -weg die Felle,
-und -es b-l-utet ihm das Herz.
-Es traf seine -wund'ste Stelle,
-er ersäuft jetzt seinen -Schmerz
-in dem schönen „Michelbach".
Und -mit 'seiner großen Klappe
macht e-r ganz gehörig Krach!
„Diesen Nazis -werd ich's geben!
(hält ich nur Courage doch!
-Diese fehlt mir stets im Leben,
doch — der Alkohol hilft noch!)"
Nach Steinklingen springt jetzt heim e-r:
„Dunkel ist's, -es sieht mich keiner!"
In dem O-rte, an 'ner Mauer
hängt -ein schweres Anschlagbrett:
„Weg damit! Wird mir's auch sauer,
eher geh' ich nicht -ins Bett!"
Und es -reißt, so sehr -er kann,
dran der „Ämtels-Iägers-mann".
Wieder grinsen se-in-e Züge:
-Seinem Zorn tat er -Genüge!
„Michelchen, Du -wurd'st gesehen,
als begangen Du die -Tat!
Aus der Sitzung des Kreisrats Mosbach
1. Im Artikel 10 Abs. 2 de Staaksha-ushalts-
gesehes ist bestimmt, daß die Borschristen des
bürgerlichen Rechts übe-r Sch-uld-nerverz-ug auch
auf die -öffentlich-rechtlichen Ge-ldforderu-nge-n des
Kreises entsprechende -Anwendung finden. Ge-
mäß dieser gesetzlichen Bestimmung wurde die
-Erhebung -eines Zinses von 5 Prozent für die
-rückständigen Beiträge zu den Kosten der Kr-eis-
flraßeniunterhal-tung unter dem Gesichtspunkt-be-
schlossen, daß es -ein Unrecht gegenüber den-
jenigen -Gemeinden, -welche ihren Be-rbindUch-
-keiten Nachkommen, wäre, -wenn die säumigen
-Gemeinden -nicht die Be-rletz-ung ihrer gesetz-
lichen Verpflichtungen zu-m Bewußt sein gebracht
würde. In begründeten Fällen kann Zahlungs-
stundung auf Antrag gewährt werden.
2. Damit möglichst -viele Gemeinde,wege den
Berkehrs-bed-ür-fn'issen angep-aht werden -können,
soll l-uUl-ich-st -eine Festwalzung der Schotterein-
lagen auf den Gem-ein-de-wegen -im Herbst ange-
streb-k -und dafür — soweit -die Zeit reicht — die
Kre-is-straßenw-a-lze den Gemeinden nach Beneh-
men mit den Wasser- und Straßenbauämt-er-n
unentgeltlich z-u-r Verfügung gestellt werden.
8. -Der Besuch der Bauern-schule Ittendorf soll
auch -i-n diesem I-ahr, wie -im Vorjahr, durch Ge-
währung -von Beihilfen an die Teilnehmer des
Lehrganges -unterstützt werden. B-oraussetzung
-für eine Beihilfe -ist, daß der Teilnehmer in It-
tendorf zuvor zwei Kurse an einer Landw-irk-
scha-ftsschule besucht hat.
4. Von- der Notstanösaktion des Staates in
der Form der Lieferung -von verbilligtem Rog-
genm-eh! für die notleidende bäuerliche Bevöl-
kerung -werden nur einige Gemeinden -des Krei-
ses Mosbach -berührt. Soweit es sich darum
Nichts hilft Nir, Du mußt -gestehen,
was Dir recht geschehen -tat.
Stammel nur: „Ich war -besoffen!"
-Diesmal hat es Dich getroffen!
O, -w-ir machen keinen Streit,
wollen nur Gerechtigkeit:"
Michel springt jetzt 'rum, -wie toll.
Alle Bauern tut -er d-räwge-n,
-(er hak alle Hasen voll):
„Laßt d-ie Tafel auf nicht hängen,
-von den Nazis, -in 'nem Garten.
Sagt: Da könnt ihr lange warten!
Tu im Rausch Co-urag' -ich spüren,
mach ich alle Zäune blank,
tut die Tafe-l mich genieren:
-weg mit -ihr, ja, Gott sei Dank!"
Alle Leute hier, nun -lachen,
-über Deins Sprüch d-ie faulen.
Michel was machst Du für Sachen?
Hör -doch lieber auf z-u maulen!
Kleiner Michel, denke -d-ran,
was aus Dir noch werden -kann!"
„Fütter lieber Deine Ziegen,
-in der altgewohnten Weise,
laß Mr lieber -d-ran genügen,
holst Du manchmal 4. Preise!
Schwinge -fleißig Deine -Sichel!
-lieber, kleiner Gärtners-Michel!"
ihandelt, einen Teil der Ausfall-bürgschast des
Staates -a-uf den Kreis zu übernehmen, wurde
eine -abschließende -Stellung noch nicht einge-
nommen.
5. Die Fragen, die den Betrieb der Kre-is-
-pflege-anstalk Krautheim berühren, fanden -ihre
Erledigung: ebenso W-urden in 16 weiteren Punk-
ten Gesuche -um Beihilfen -verschiedenster Art so-
wohl von Gemeinden wie von Privaten u-n-ü -in-
terne V-e r-w-a-l tu ngsan-ge lege nh-e-i k e n e rl-edig t.
Der Sport am Wochenende.
Das überragende Ereignis der zweiten Au-
gustwoche sind die 10. Olympischen Spiele -in
Los Angeles, die -nach glanzvollen Tagen am
Wochenende ihren feierlichen Abschluß finden.
Bei der über rag enden Bedeutung dieser Kämpfe
der We-ltbesten mit im-me-r neuen Olymp ischen-
-und Weltrekorden traten natürlich die übrigen
Geschehnisse in den Hintergrund. Am -heutigen
Samstag wird, wie auch -an den Tagen zuvor,
der Wassersport das Programm beherrschen, in
Deutschland wird -vor -allem -noch den En-ksche-i-
d-un-gien im Boxen große Bedeutung beigemess-en,
h-o-ffk man doch, daß -bei den -letzten Kämpfen
auch noch einige unserer Meister beteiligt sein
-werden.
Im übrigen -weist das europäische Sportpro-
gramm nur wenige Ereignisse von besonderer Be-
deutung -auf. Im Fußball -kommt den süddeut-
schen Ber-bandssp-ielen zwar schon ein ziemliches
Pu-bl-i-k-u-ms-Int-er-esse zu, doch sind d-ie Paarun-
gen auch diesen Sonntag fast durchweg so wenig
bedeutend, daß sich ein näheres Eingehen auf
die Spiele erübrigt. Die Gruppe Rhein ist spiel-
frei, da -sie in der Hauptsache zur Bestr-e-i-tung der
Rep-räse-nkatibk-ä-m-pfe gegen Nordd-eutschland h-er-
angezog-en wird, wie auch -aus dem gleichen
Grunde das Programm d-er benachbarten Saar-
gruppe eine Kürzung erfährt. Das wichtigste
Prlvatfpie-l ist dir Begegnung zwischen Hertha/
BSC -und dem 1. FC Nürnberg. Im Handball
werden in Siegen und Ba-r-men zwei Aus-wahl-
fp-i-e-ke durchgefüh-rt, die d-er -Er-m-itkl'u-ng der deut-
schen Länderel-f zum Spiel gegen Oesterreich die-
nen sollen. Im Motorsport ist es gleichfalls
-schon ziemlich ruhig geworden, -wie vor -allem -auch
auf dem Wasser, -wo nur die Deutsche K-anu-
Langst-rieck-e-nmeiste-rschafk Beachtung verdient.
Schließlich wären noch der Eu-r-opa-Rundflug,
die offenen Gol-f-Meisterschsken -von -Deutschland
in Bad Ems, zu n-en-nen. -Eine Hockey-Mann-
schaft d-er TGH 78 trügt im Saar-gebiek drei
Spiele a'us.
Fußball
Der. Fußball-Be-rein H.-Wiebl-ingen empfängt
am Sonntag, den 14. August, die 1. Mannschaft
l -des Turnvereins- Kirchheim (K-Klasse) -sowie d-ie
2. Mannschaft des Turnvereins „Odin" Hand-
schuhshei-m, zum -fälligen Rückspiel an der Rin-g-
' brücke.
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Vision oder Möglichkeit
Äon Johann von Leers
Copyright 1932 by R. Vo-igtlände-rs Verlag
Leipzig.
1. Fortsetzung.
Dat ward Malür gäben, dat gifft soveel
Unglück! ZK heff dat sülben seihn mit düsse
nun Oogen. De Herr kann mi dat gläu-
wen — as ik dor an den Dreesch wür, wo
de Weg na den Entenkölk dalgeiht, dor heff
ik dat seihn. De Heben wür mit eens so
düster, en groten Swalk treck dor up, mit
eens lägen de Wischens in son deepen
Daak ün an den Heben dor trock dat lang
— Herr! 3K heff Füer an Heben seihn ün
dat Wille Heer, de Wind keem mit eens up
ün . .
„Na ün!!?"
„Dor wür min Sähn — de Herr week,
de bi Falklann blewen is als Matros — de
wür dor bi bi mi! ZK heff em seihn. 3K
weet, wat ik seih! Un hei seggk niks un
mi würd so gräsen, de Wind keem so käuhl!
Uen ik segg den Herrn, da! kümmt öwer
Dütschland — sei warn nu een End maken!
Dat müßt ok woll so kamen. Dat seeg ja
bi uns ut, as wenu uns Herrgott dat Regi-
ment afgäben harr, ün de Swarte, de Dü-
wel, de 'sikt bobenan ün treckt allens, as
hei will. Uen so veel Füer skünn an den
Heben — as wenn een heele Stadt brennen
däe. Uen min Sähn — jao de will woll
Helgen, äwer hei kann ja nu man nich! Hei
is ja daomals blewen ... bi Falklann . . .
Uen ik segg den Herrn, dat ward so ka-
men! 3ch Hess dat sülben seihn! Uen wat
kamen möt, dat kümm ok. .
Der alte Schäfer hielt einen Augenblick
an, drehte verwirrt die Mühe in den Hän-
den. Der Rittmeister betrachtete ihn wort-
los. . .
„Na, denn Gunn abend ok, Herr Ritt-
meister!"
Der Schäfer stolperte hinaus, erst auf
dem Wege fiel ihm ein, daß er ja eigentlich
ganz unzulässig sich zuerst von dem Herren
verabschiedet hatte. Der hatte das aber
selbst nicht bemerkt. . .
Um das Herrenhaus braute tiefer Nebel.
3m Zimmer des Rittmeisters brannte lange
Licht. . .
Zur selben Stunde sieht Schiffer Nik-
lassen, der vor Hilchland mit seinem Ewer
kurrt, flackerndes Feuer an den Masten
auflohen, verzischen, wieder aufblitzen — als
er gegen Morgen das Netz aufholt, ist es
schwer und an mehreren Stellen zerrissen.
Dann nimmt er die Mühe still ab — pol-
ternd fällt ein aufgetriebener, bläulich-weißer
Körper an Deck.
„Wi hebben ein doden Mann fischt —
dat bedüdt nix godd! 3ung nimm din Mütz
dal, wi will dat Dadderunser spreken, dat
gisst böse Tied."
Ehe das Frührok aufgeht, ist das Dor-
spuken über das dunkle schlafende Land ge-
gangen — die Menschen haben sich im
Schlaf schwer hin und her geworfen, Schäfer
Krenzlin hak seinen toten 3ungen am En-
tenkölk in Drosedow gesehen, Niklassen hat
einen namenlosen toten Seeman im Netz
gehabt, Rechtsanwalt Christiansen hat das
Grauen gefühlt, als er mi! dem Zuge nach
Hamburg brauste, unheimliche Schatten gei-
stern durch das Land.
Eine holländische Fischermannschaft, die
vor Schiermonnikoog lag, hatte noch bis in
die Nach! beim wärmenden Grog zusammen-
gesessen — der hübsche, junge Piet Nieu-
wenkerk hakte auf seiner Ziehharmonika im-
mer wieder das Lied von der Sandstraat ge-
spielt, und die rauhen Stimmen waren brav
mit eingefallen:
„zij gpan de Sandstraat netjes maken,
dat word een promenadebuurt —
onze huisjes en onze stille knyjypjes
de zijn er aan den raad verhuurt..."
Dann war es mit einmal ganz still ge-
worden, als ob ein Engel durch den niedri-
gen Raum zog, der alte Steuermann van
der Nijpen, der am Tisch leise eingeschlum-
mert war, war mit erschreckten Augen auf-
gewacht, dem hübschen Piet war es plötzlich
unheimlich geworden, leife beginnend stimmte
er den alten Choral an:
„Laak ons worden zalig, zalig, in de Heere"
Rings um die alte Nordfee schlang eine
Knappe, dunkle Stunde ihr Grauen — die
Fluten rauschten über das alte, versunkene
Polseteland tief im Grund, es zerrten die
Triften an den Masten der versunkenen,
vergessenen Schiffe — niemand läutete, und
doch fchlugen die Glocken von Mumouth und
von Husum, hüben und drüben, schrill an.
Tiefer ist die See und das alte Land als
die oberflächlichen Gedanken der Menschen
— als der Morgen herankam, hatte sich ein
scharfer Wind von Westen aufgemacht und
kräufelke die Kämme der Wellen.
An der Elbmündung, hinaussehend auf
die glitzernden Watten, liegt Duhnen. Frü-
her zogen hier die Elbe aufwärts die Ozean-
riesen, die nach Hamburg fuhren, tuteten
die Schleppdampfer, zog das schwere Volk
der großen Kuffs und Lastdampfer vorüber.
250 Zähre Stadt Lörrach
Dom 26. bis 29. August 1932 wird die
Stadt Lörrach die Feier ihres 250 jährigen
Stadtjubiläums in bescheidenem, aber wür-
digem Rahmen durchführen. Aus den an-
läßlich des Festes geplanten Veranstaltungen
sind besonders zu erwähnen: Das große
Iubiläumsorcheskerkvnzert am 26. August mit
der Aufführung der „Allmacht" von Schu-
bert und des „Halleluja-Chors" von Händel,
der Festakt am 27. August und der Fackel-
zug am gleichen Abend, der Schützentag am
28. August und der Schulfeierlag am 29.
August 1932.
Turnen
Sommerspielme-islerschüften der DT.
Südwest L Lutsche Gruppenspielr
in Mannheim-Neckarau.
Wi-e -im Han-d-ball h-a-k d-e-r Spi-el-a-us-schuh -d-e-r
DT. -auch -Lis E n d r u n >d s n für -die Som-
-m-e r s-p i--e-l e -auf eine -a-n-dere Grun-d-l-a-ge ge-
bracht. -So -Huk sich id-as Zuf-amm-en-treffen -der
j-ew-e-ili-ge-n Kr-eism-eifk-er -anders -als früher er-g-e-
-bsn, durch eine -g-eän-üe-rt-e Einteilung der Kreis-
-gr-up-pen. Me Kr-e-isg-rwp-pe S ü -d w e st -wird -nun-
mehr -gebi-id-et durch -die Durnkreif-e IX (Mikk-el-
-rh-e-i-n), X -(Baden -und Pfalz).
-Der kommende Son-nk-a-g ver-einigk -aus dem
Platze des TV. Ia-Hn Man-nh-e-im-Neck-arau die
Meister dieser -d-bei T-wrnk reife zu den -weiteren
Ausscheid-un-gen. Man darf in -diesen Spielen
-nicht nur -hochst-ehe-n-de -Leistungen erwarten, viel-
mehr -noch wird -d-er Verlauf ein bis zum letzten
spann-enÄrr -sein. Den -b-ek-eill-g-k-e-n Kreisme-istern,
-die -schon -wiede rhol-k in den Endspiel plan der
DT. mit g-roß-rm E-rfvl-g standen — was -ganz
d-esond-ers für den Verein -Licht- u-nd Luftbad
Frankfurt z-ukr-if-ft — -geht der -beste Ruf voraus.
I-n erster Linie -ist man auf den Verlauf und
d-en A-us-gan-g der Tuvner-Fauffballspi-el-e ge-
spannt. DT.-Mei-ster Licht- und Luftbad Frank-
furt (Mik-telr-h-ein), TV. Brötzingen (Baden), so-
wie TFC. -Ludwigs-Hafen (Pfalz) machen sich hier
d-en -Erfolg flrei-k-i-g.
Das Sch-l-ag-ballspi-sl, das- als e-i-nes der -schön-
sten -Spiele -sich immer und stets in -der DT. -einer
-besonderen Pflege ersreu-t, -sieht -als Kreis-meister
TV. 48 Ea-a-r-b-rücken, I-ahn Neckarau -und- Dg.
Friesenheim i-m Treffen.
Olympische Spiele
Deutsche Rudersrfolge.
In den Ho-ffnUngsläufen der Anderer -konnte
Deutschland am Donnerstag erfolgreich sein und
-sich -i-m Vierer mit St-suerma-nn, im Vierer ohne
Sk-eu-erm-ann -und im Dvppe-l zweier für die Ent-
scheidung qualifizieren. Der deutsche Brust-
schwimmer Sie-kas erkämpfte sich -die Teilnahme-
-berechtig'U-ng am Zwischenlauf über 200 Me-ter.
Deutschland an 7. Stelle im Gesamlklasse-m-ent.
Nach d-en E-nksch-eid-u-ngen des Mittwochs un-
ter -Einrechnung d-er -Erge-bnisse i-m Schwimmen
und Turnen -führt jetzt USA. -i-m Gesamt-Klasse-
ment -d-e-r Nationen -mi-t 1-35 Punkten vor Italien,
Finnland, -Sch-we-den, Frankreich, England und
-Deutschland, -das 2:2 Punkte inne hat.
lieber den Schiffen wehten die Flaggen
aus aller Herren Länder — der Anion 3ack
winkte vom Topp und das Sternenbanner,
das rot und gelbe spanische Banner, die
bunten Farben der vielen südamerikanischen
Staaken. Hell grüßte dis blaue Schweden-
fahne mit dem gelben Kreuz und das Olafs-
Kreuz der Norweger. Die holländischen
Schiffe zogen fleißig, sauber und etwas ehr-
pufselig ihren Weg, schnittig und stolz ka-
men die 3apaner, lustig die Griechen und be-
tont sauber und ordentlich, gewaschen und
fasziskisch diszipliniert die Italiener. And da-
zwischen überall deutsche Schiffe, leuchtend
im harschen Wind der Elbmündung die al-
ten Farben schwarz-weiß-rok — sie alle zo-
gen hinauf nach Hamburg, wo die Elbmetro-
pole winkte, das nordische Venedig, die
fchöne, fleißige Stadt mit ihren Hellen We-
gen an der Alster, mit ihrem sauberen Ha-
fen, mit ihren winkligen, heimeligen Stra-
ßen der Altstadt.
Wenn Berlin die große Kolonial-
stadt des Ostens ist mit seinem tapferen
Tempo, mit seinen breiten Ausfallstraßen
in das weite, wunderbar schöne märkifche
Land — dann ist Hamburg die plattdeutsche,
die alte stolze, herrliche Stadt.
Hamburg! Durch seine ehrbaren Kon-
tore ging der Welthandel, an seinen Kais
lagen die Schiffe.
Hamburg! Tausend Schicksale spielen
um St. Pauli-Landungsbrücke, um den
Reiherskieg, um Hansa-Hafen und Amerika-
Kai, um Kirchenpauer-, Dermannn- und
Petersen-Kai.
Hamburg! Das ist Elbkunnel und Chile-
haus, Oderhafen, Spreehafen und Roßhafen.
Hamburg! Das ist Rathaus und See-
warte, Börse und Alfterpavillon, Vier 3ah-
reszeiten und Ahlenhorster Fährhaus.
(Fortsetzung folgt).