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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (2) — 1932 (Juli bis September)

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Nr. 198 - Nr. 219 (6. September - 30. September)
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2 Zshrg. / Nr. 205 Mittwoch, den 14. September 1932 Seite 7

AllSUlM iMStUMMW m4.SA.1832

Die Reichsregierung hak geruht, den
Burgfrieden mit dem 31. 8. 1932 aufzuheben.
Das war für die SA das Zeichen zum Be-
ginn neüer Arbeiten und neuer offizieller
Aebungen.
Der Führer des Sturmes 21/110 erteilte
seinem Sturm den Befehl Mm Antritt zur
Geländeübung für Sonntag,, den 4. 9°. 32.
Pünktlich O.iZ Uhr konnte "man am Skei-
ßerweg kuM, scharfe Kommandoworte hö-
ren; kur^ dar.auf erfolgte der Abmarsch die
BiertMvr Steigs hinauf, dann ging es wei-
ter auf eineim schmalen Fußpfad in Doppel-
reihen bis zum Blockhaus. Trotzdem dis
Nachtlust ziemlich frisch war, kostete es^ je-
den von uns so manchen Trppfen Schweiß
unter der Last unseres Gebäcks, bis wir in
schnellem Tempo das Blockhaus erreicht hak-
ten. Bon hier aus ging es weiter in Marsch-
ordnung bis zu den 3 Eichen, wo wir un-
seren SS-Kameraden des SS-Sturmbannes
32 begegneten.
Gegen 2 Uhr morgens hatten wir Gai-
berg erreicht, wo wir in einer von einem
dortigen Landwirt freundlichst zur Verfü-
gung gestellten Scheune sowie einem Kuh-
stall bis zum Morgengrauen ein wenig ru-
hen konnten. Durch strömenden Regen
wurden wir aus dem Schlaf geweckt. Kurz
darauf war auch allgemeine Weckenszeit.
Nun ging es hinunter an den Brunneü, wo
wir uns mit entblößtem Oberkörper zum
weiteren Tagesmarsch erfrischten. Trotzdem
es in Strömen goß, traten wir außerhalb des
Ortes zum Kaffeekochen an und tatsächlich
gelang es unseren 4 Trupps, sich einen wohl-
schmeckenden Kaffee zu bereiten. Als wir
um 7.30 Uhr aufbrachen, waren wir bereits
durch und durch naß, aber das nahm nie-
mand tragisch, denn „bei schönem Wetter
kann schließlich jeder Spießer spazieren ge-
hen."
An Bammental, Wiesenbach, vorbei —
durch Ortschaften durften wir nicht marschie-
ren — erreichten wir, nachdem sich das
Wetksr einigermaßen aufgehellt hatte, gegen
11 Uhr unser Ziel: „die Sotten". Dort
sollte das Mittagsmahl zubereitet werden.

Der Wekkergokk hatte Erbarmen mit uns,
denn nach kurzer Zeit strahlte warme Mit-
tagssonne über dem schönen Gelände.
Nun ging es los mit der Arbeit. Die
einen trugen Holz zusammen, andere wieder
holten Wasser. Die yMgebrachken Nah-
rungsmittel wurden ausgepackt. Was man
da alles sehen konnte: Kartoffeln, Bohnen,
Tomaten, Reis, Rudeln und anderes mehr.

stanzen und neue PosteA zu schaffen beabsichtigt.
Wie -wir bereits an anderer Stelle bemerkten,
ist die Veränderung der Organisation in äu-
ßeren Umwandlungen stecken geblieben. Die
Hauptfrage, nämlich die völlige kulturelle Er-
neUeMng von innen heraus, wird nicht beant-
wortet. In keiner Weife ist in dieser Beziehung
«ine OrWnisati-onsmaßnahm-e geplant. Wir ha-
ben auch nichts anderes erwartet. Wir haben
stets betont, daß eine grundsätzliche Umwandlung
nicht im Meinungsaustausch mit system-hörigen
Bonzen vorgenommen werden kann.
Jetzt wird auch den letzten Volksgenossen klar,
daß solche Aufgaben nur zielbewußken revolutio-
nären Lharakteren Vorbehalten bleiben.
In wirtschaftlich organisatorischer Beziehung
sind -verschiedene Festsetzungen in dem Entwurf,
die wir aufs -all-erschärfste bekämpfen müssen.
Die absolute Verstaatlichung der einzelnen
Sendegefellschasten ist eine Forderung, die längst
seit Hervortreten einer konsequenten nationa-
listischen- Rundfunkpoli-kik -von dem Aeichsver-
ban-d Deutscher Rundfunkteilnehmer «vertreten
wurde.
Aber die gesamte parlamentarische Verkap-
selung des R-u-ndfunksenöewesens in einem Viel-
falt von Beiräten und Verwaltungsausschüssen
ist eine gefährliche Zuspitzung der politischen

Nach kurzer Zeit schon loderten die Flam-
men an den Feuerstellen und nicht lange
dauerte es, so konnten wir feststellen, daß
wir in unserem Sturm tatsächlich ungelernte,
jedoch sehr tüchtige Köche haben, denen wir
unsere volle Anerkennung aussprechen müs-
sen. Bei freudigen Gesichtern und manchem
derben Witz wurden die hungrigen Mägen
der SA-Kameraden gestillt. Einer der
Trupps gab es besonders vornehm; es gab
dort 2 Gänge, fast wie hei Sklareks, aber
es hat uns garaptie.rt besser gemündet wie
den vollge-fressenen Bonzen in den Luxus-

Klüngetwirtschafk und als solch« für uns untrag-
bar. F-ührerge-ist wird damit zerstört und di«
-politische -Mein-ungswut bevorrechtigter Disku-
tiergr-uppen schwingt sich zur Herrschaft auf. Es
muß einmal ganz offen gesagt werden, daß wir
es -mit reichlichen^ Erstaunen Wahrnehmen muß-
ten, wie das Gesamtproblem des Rundfunks für
die -notwendige Neuregölung in Kreisen ausge-
macht wurde, in denen Persönlichkeiten bera-
tend waren -und den Ausschlag gaben, die vom
Wesen des Rundfunks ebensoviel Erfahrung ha-
ben, wie die Kuh vom Tanzen. Das ist gewiß
ein hartes Wort, aber -eine leider nur zu wahre
Tatsache Wo wollen die Herren des Re-ichsraks
in -der Eile der Behandlung alle der umfangrei-
chen Fragen des Rundfunks- die Kenntnis des
gesamten -Stoffgebietes hergenoinm-en haben?
Man !besch-ränkte sich im -allgemeinen auf die
Wahrnehmung einiger -politischer Kompetenzen
und kümmerte «sich im -übrigen den Teufel um die
internen grundsätzlichen kulturellen Fragen.
Wir haben darum auch gar keine Veranlas-
sung, mit den Dilettanten , die für die Reform,
die gar keine ist, -verantwortlich sind, uns h-erum-
zustreiten und beschränken uns auf die Erklä-
rung, daß wir zu gegebener Zeit bei den verant-
wortlichen politischen- Stellen vorstellig werden,
um aus gründlicher Kenntnis- der Materie eine
Rundfunk re form vorzuschlagen, die den Erwar-
tungen der national eingestellten deutschen Rund-
-fun-ktei-l-nehmer-schaft entspricht. Wir sind ge-
willt, alles das, was fetzt an Unzulänglichkeiten
in Erscheinung -tritt, im richtigen Augenblick -wie-
f der zu -beseitigen und eine Neuregelung von
I Grund auf zu vollziehen.

Hotels, wußten wir doch, daß jeder Einzelne
seine mühsam ersparten Groschen hergab,
um dieses kräftige Essen Herstellen zu kön-
nen.
Die dem Essen folgenden, militärischen
Hebungen zeigten, daß die künstliche Ruhe-
pause, die man der SA auferlegk hat, keine
Nachteile brachte und unser StuMführer
konnte mit Befriedigung feststellen, daß alle
Ausführungen geklappt haben.
Zum Andenken an diesen schönen Tag
haben wir Aufnahuren von der Kocherei und
auch ein Gruppenbild gemacht, die in uns in
späteren Zeiten imyrer eine frohe Erinne-
rung erwecken werdSn.
Am 2.30 Ahr traten wir zum Rückmarsch
an. Auf dem Heimwege konnten wir von
unserem schönen Odenwald so manchen herr-
lichen Anblick genießen. So lag beispiels-
weise vor uns der DilAerg, rechts daneben
Neckarsteinach mit seinen Burgen und da-
zwischen unser Neckar. Aeber Mückenloch
Rheinbach, auf der Landstraße am Neckar
entlang ging es nun in aufgelöster Marsch-
ordnung — denn anders dürfen wir ja be-
kanntlich Uns auf der Straße nicht zeigen —
durch Neckargemünd, Schlierbach zurück
nach Heidelberg. Ankerwegs wurden wir
überall freudig begrüßt. Bald erscholl ein
Ruf aus einem Boot vom Neckar, aus den
Autos, von Radfahrern und Fußgängern;
ein Beweis dafür, wie sich unsere Idee und
der Gedanke unseres Führers Adolf Hitler
im Volke durchgerungen hat.
Am 6 Ahr zogen wir in Heidelberg ein.
Allerdings nun nicht mehr in salonfähigem
Anzug, was auch nach einem 50 Kilometer-
Marsch bei richtigem SA-Wetter verständ-
lich ist. Aber wir find darauf, entgegen der
Meinung der „Spießer" stolz, denn „frischer
Dreck ziert den Soldaten".
Hoffentlich ist es uns vergönnt, recht
bald wieder einen solchen Ausmarsch machen
zu dürfen, denn es stärkt den Geist, fördert
die Kameradschaft und ist zugleich eine Er-
holung für die allerdings wenigen SA-Ka-
meraden, die in der Woche von morgens bis
abends am Schraubstock, an der Werkbank
oder am Schreibtisch in Arbeit stehen.
D. Lkr.

Die Nundfunkreforrn der Dilettanten
Von Pg. Dreßl -e -r - An d re ß.
Wach der Veröffentlichung der Leitsätze des
Reichs-Innenministeriums über eine Neuregelung
des- Rundfunks stellen- wir fest, daß die verkün-
dete Neuregelung, anstatt Vereinfachung -der tze-
-samten Organisation des Rundfunks neue In-





kias geüWM ümMng
in allen Zweigen der haMvirtschaft ver-
mittelt Nie neuzeitlich eingerichtete
lMmkltarncI»!: Xnbsck
Kursbeginn: 12. Oktober 1932.
Prospekte durch den Kreisrat Mosbach (Baden).
s! lNittvvcb, den 14. September, sdenäs 8 vlir
L (Mas-Nusrk)
5 des dlusikruZes der
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(36 dlann in Onitorm)
Leitung: Knpellmstr. Knuck. i
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Gfs. unter Nr. 494 an
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Soeben erschien:
Xampk um
Oeuiselilauä
von
Gregor Straßer
Umfang 390 Seiten. Ganzleinen UM. 5.50.


Das vorliegende Werk, das von einem d^r
ältesten- nat.-soz. Parteiführer stammt, enthält
mehr als 50 Reden und Aussätze, dl« in den
letzten 8 Jahren die Oesfentlichkeit wegen ihres
programmatischen Inhalts aushorche-n ließen. Die
Ausführungen Straßers lm ersten deutschen Par-
lament liegen aus derselden Linie, wie die des
heutigen- RelchsvrganilsakionÄeiters der NSDAP
die er vor kurzem im Rundfunk gehalten hat.
Aus der für die nationalsozialistische Bewegung
besonders wertvollen Neuerscheinung sieht man,
-mit -welcher ^Geradlinigkeit die Führung daS
Erreichen des einmal gesteckten Zieles verfolgte.
Man erkennt ferner auch, daß das Wesen und
Wollen der der NSDAP keine vorbeiflimmernde
Fata Morgan«, sondern eine neue deutsche Welt-
anschauung -ist.
Eus dem Inhalt seien folgende Reden erwähnt:
Erste Parlamenksrede eines NakionaUoiiali-
sten (S. Juli 1924); Nationale Wirtschaft: In-
flation der Moral; Die Lüge der Demokratie:
Der Sklavenmarkt des Kapitalismus; Bürger
oder Proletarier; Jahrestag der Schande und
Lüge; Die Sozialdemokratie; Das Wesen des
Zentrums; Der Weg der Gewerkschaften; Die
Fbau und der Nationalsozialismus; Aribe-it und
Brot.

Erhältlich bei der
„VoMZcmcMsMN
Nnlaae Z Abt. Buchvertrieb Lel. 4048
 
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