__ Donnerskag, is. Januar IS3S_
unä kLulLnä
(!) Waldhilsbach. (Generalversammlung des
Gesangverein Liederkranz.) Am vergangenen
Sonntag hielt der Gesangverein Liederkranz
im Gasthaus „Zum Rößl" seine diesjährige
Generalversammlung ab. Der erste Vorstand,
Philipp Bähr II, eröffnete die Versammlung.
Maurermeister Ioh. Beck gab den R-chen-
schafksberichk, worauf ihm nach Prüfung Ent-
lastung erteilt wurde. Nachfolgende 8 Sänger
hakten im verflossenen Jahr keine Gesangs-
stunde versäumt und erhielten dafür eine Aus-
zeichnung: 1. Philipp Bähr II, 2. Hans Kirsch,
3. Heinrich Kirsch, 4. Wilhelm Sohn, 5. Her-
mann Kellermann, 6. Friedr. Kaltschmitt, 7.
Georg Kellermann III und 8. Friedr. Bähr I.
Philipp Bähr II wurde zum ersten Vorstand
einstimmig wiedergewählt. Ebenso die übrigen
Vorstandsmitglieder, Herr Eisenbahnsekrekär
Andreas Kellermann als 2. Vorstand, Mau-
rermeister Ioh. Beck als Rechner und Rat-
schreiber Kellermann als Schriftführer. Die
beiden Letzteren bekleiden ihr Amt seit 1906.
Auf Antrag des 1. Vorsitzenden werden Sän-
gsrmühen beschafft, ferner wurde eine Ermä-
ßigung des Monaksbeitrages um 5 Pfg. leb-
haft begrüßt.
(!) Rassig. Am Samstag, den 14. Januar,
abends 8 Ahr, veranstaltete der hiesige Schüt-
zenverein im Gasthaus „Zum Roß" anläßlich
seines 10jährigen Bestehens einen vaterlän-
dischen Abend. Eingeleikek wurde die Feier
mit einem Marsch, gespielt vom Svielmanns-
zug. Hierauf brachte die Sportabkeilung unter
der Führung von Haupklehrer Grekh gukaelun-
gene Uebungen zur Vorführung. Im Mittel-
punkt des Abends stand ein Lichkbildervorkrag
über die Reichswehr, gehalten vom Bezirks-
leiter der Schützenvereine, Hauptlehrer Hep-
bach aus Ankerschwarzach. Der Gesangverein
mit Haupklehrer Strauß als Dirigent um-
rahmte die Feier mit schönen vaterländischen
Liedern. Mik dem Deutschlandlied fand die
gut verlaufene Feier einen erhebenden und
würdigen Abschluß.
(!) Boxberg-Mölchingen-Anterschüpf. (Kir-
chenmusik.) Am vergangenen Sonntag, den
1.?. Januar 1933, veranstaltete das Evange-
lische Kirchenmusikalische Institut Heidelberg
in Borbsrg-Wölchingen und in Ankerichüpf
eine hochwertige Kirchenmusik. Die Feier-
stunden standen unter Leitung des als Musi-
ker von Format und als Mensch von liebens-
würdiger Verbindlichkeit weithin bekannten
Meisters, Professor Dr. Meinhard Poppen.
Die Kirche zu Wölchingen war beängstigend
überfüllt. Auch in Ankerschüpf war der Be-
such ein sehr guter. Dis 28 Musiker, es wa-
ren Damen und Herren, die später selber
einmal kirchenmusikalische Kunst leiten und
pflegen sollen, lösten ihre Ausgabe überzeu-
gend. Bei dem Gebotenen traten dis alten
Meister der polyphonen Kirchenmusik in den
Vordergrund. Es sprachen durch ihre
Schöpfungen Hu den großen Gemeinden: Job.
Sebastian Bach, Dietrich Buxtehude, Jäh.
Gottfried Walther, Benedict Dttcis und Mi-
chael Prätorius. Sie gaben damit ein leben-
diges Zeugnis ab für die religiöse Innerlich-
keit und dse unerschütterliche Glanbenskrafk
des mittelalterlichen Menschen. Es wurde
nicht schöngeistig musiziert, hier waren die
Orgel und der Chor die „zweite Kanzel", von
der aus dem Herzen zum Herzen gesprochen
wurde. And so soll es ja auch sein. Den
enanaelischen Kirchenchören der Gegend möge
die gebotene Kirchenmusik Wegweiser und
Leitstern sein! Richt nur im Formalen, in
der Art und Weile des Singens, sondern auch
in der Liedauswahl. Die Rückkehr zu den al-
len Meistern ist dos Gebot der Stunde. Chören,
die sich schon auf diesem Wege befinden, war
die Veranstaltung ein neuer Ansporn und
eine Rechtfertigung ihres Strebens von be-
rufenster Seite. Das Zustandekommen der
erhebenden Feierstunden ist sehr zu begrüßen.
Mögen sie nicht die einzigen gewesen sein.
D.
ÄU8 äsr kköinsbsne
Kleingarkenbauverein Mannheim-Secken-
Heim-Friedrichsfeld. Am vergangenen Sonn-
tag hielt der Verein seine diesjährige General-
versammlung ab. Der Vorsitzende W. Stamm
gab kurzen Bericht über das verflossene Ge-
schäftsjahr und der Kassenbericht wurde ver-
lesen. Hierauf folgte die Neuwahl des ge-
samten Vorstandes. Aus der Wahl gingen
hervor: Gyßer, 1., W. Stamm, 2. Vorsitzen-
der: Götz, Schriftführer: E. Groh, Kassier.
Nach Erledigung einiger interner Angelegen-
heiten schloß der 1. Vorsitzende Gyßer die
Versammlung.
UeSavvMSeada« Ovrigstetm Dkedesyoim
-( Gegenwärtig wird durch Beamte des
Wasser- und Skraßenbauamkes Mosbach die
Zufahrkslinie zur geplanten neuen Neckar-
brücke abgesteckt: wohl ein sicheres Zeichen,
daß die Brücke bald erstellt wird. Das ist in
dieser arbeitsarmen Zeit eine wahre Erlösung
für die vielen Familienväter, die schon jahre-
lang vergebens nach einem Verdienst Ausschau
halten.
In den beiden Gemeinden Obrigheim und
Diedesheim hat aber der Skelluno-'wechsel un-
angenehm berührt. Alles glaubte, die neue
Brücke käme auf die gleiche Stelle, wo die
jetzige Schiffsbrücke steht. Wird aber die
Brücke erstellt, wie sie jetzt verzeichnet wird,
so wird das ganze Anterdorf von Obrigheim
und halb Diedesheim vom Verkehr ausge-
schalkek, was ein dauernder wirtschaftlicher
Schaden für beide Gemeinden bedeutet. Ver-
schiedene Geschäftshäuser in beiden Orken, die
teilweise erst kürzlich größere Ausgaben für
Baulichkeiten usw. hakten und sämtliche güte
Steuerzahler sind, kämen dadurch in ver-
kehrsarme. Lagen und ihre Meikerexiskenz
würde sehr gefährdet.
Den Einwohnern aller, umliegenden Ork-
schafksn, einschließlich Moshach, verursacht die
Platzverlegung einen längern Weg für . ihren
nachbarlichen Verkehr. In Obrigheim käme
das Schulhaus in den Mittelpunkt des Ver-
kehrs und die neue. Zufahrtsstraße wäre eine
Strecke weit Weg zum Friedhof, was anläß-
lich von Beerdigungen sich unangenehm aus-
wirken würde.
Wir hoffen, daß die maßgebenden Behör-
den bei der Wahl über die Plahfrage das
Angeführte in Erwägung ziehen werden.
Am nächsten Sonntag. den 22. Januar, findet in Heidelberg ein« Tagung der bis dähln »och
neu zu ernennenden
«reiz LmiMsMr ckcr Presse
statt. Beginn 1ü Uhr im Horst-Wessel-Hans, Galsbergskraße 35. Jeder Kreis' im Derbrei-
tungsgebiek von „Volksgemeinschaft" und „Hakenkreuzbanner" entsendet zu dieser Tagung
zwei Personen, nämlich
1. seinen Lester der Kreispresseabteilung:
2. seinen Kreispressewart. .
KrsisIsttGr!
Sie erhielten von der Gauleitung dis Richtlinien über die Organisation der NS.-Presse. Sie
erhielten ferner ein ergänzendes Rundschreiben von uns samt Tagesordnung in zweifacher Aus-
fertigung zur Weiterleitung an di« beiden zu ernennenden Kreisamkswalter für das Pressewesen.
Haben Sie schon Ihren Leiter der Kreispresseabteilung ernannnt? Haben Sie,: schon Ihren
Kreispressewart ernannt?
Haben Sie beiden eine schriftlich- Eenennungsbrstätigung gegeben?
Haben Sie schon für beide die Teilnahme an der kommenden Presse-Tagung am nächsten
Sonntag angeordnek?
Menn nicht, so ist es seht allerhöchste Zeit!
Gau-iresseabteilunq Gau-Pressewart
Unterabteilung Mannheim und Heidelberg Unterabteilung Mannheim und Heidelberg
KÄS KKW GSKßMtSfasr
8 Schwurgericht Mannheim. Ein Jahr Ge-
fängnis wegen Meineids. Am Montag vor-
mittag begann die erste Tagung des Schwur-
gerichts Mannheim im Jahre 1933. Im ersten
Fall hakte sich die 23jährige Hausangestellte
Gertrud Vekterolf aus Plankstadt wegen
Meineids zu verantworten, den sie gelegent-
lich eines Ankerhaltsprozesses vor dem Ge-
richt in Heidelberg geschworen hat. Einer der
Burschen, der in die Alimentakionsgeschichke
mikverwickelt war, hat s. Zt. wegen Meineids
ein Jahr Zuchthaus erhalten. Das Urteil lau-
tete auf eine Gefängnisstrafe von einem Jahr
unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren-
rechte auf die Dauer von 3 Jahren. Drei
Monate Untersuchungshaft werden abgerech-
net.
Zuchthaus für einen unverbesserlichen
Schwindler.
8 Heidelberg. Vor dem Schöffengericht
hakte sich heute der 44jährige Eisendreher Jo-
sef Heilig von hier wegen Betrugs im
Rückfall und Urkundenfälschung, zu verant-
worten. H., der bereit 23 Vorstrafen hak, die
insgesamt 12 Jahre Zuchthaus und über 2
Jahre Gefängnis ergeben, wurde Ende Sep-
tember v. Is. aus dem Zuchthaus in Bruch-
sal entlassen. In dew ersten Dezemberkagen
trat er bei einer hiesigen Wäschefirma auf,
kaufte für 2 000 RM Mare, wobei er eine
Urkunde vorlegte, nach der er ein Guthaben
bei einer holländischen Bank unterhalte. Er
kaufte weiter ein Grundstück im Merke von
3 700 RM, bei einem Juwelier Uhren und
Schmuckwaren im Werke von 3 000 RM, bei
einem Möbelhändler ein Speise- und Schlaf-
zimmer im Werks von über 1400 RM und
mietete endlich eine Dreizimmerwohnung,
ohne überhaupt im Besitz von entsprechenden
Mitteln zu sein. Der Angeklagte trat in den
meisten Fällen als Montagtl .Or von Welt-
firmen auf. Einen nennenswerten Schaden
hak er durch seine Schwindeleien nicht ange-
richkek, da man sehr bald merkte, mit wem
man es zu tun hakte. Das Schöffengericht
verurteilte Heilig zu einer Gesamtzuchthaus-
strafe von 1 Jahr und 3 Monaten abzüglich 1
Monat Untersuchungshaft.
Ein Gedenkstein für den Banater Dichter
Adam Müller-Gukkenbrunn zu Fürth i. O.
(!) Dem Obmann des Landesverbandes
Baden des Vereins für das Deutschtum im
Ausland, Prof. E. Masnner in Weinheim,
ist es nach jahrelangen Forschungen geglückt,
den Mannesskamm des berühmten Ächters
der Oskschwaben, Adam Müller-Guk-
kenbrunn, das Geschlecht der Luckhanp,
bis auf den Urahnen zuröckzuverfolgen. Er
hak an Hand der Gukkenbrunner Pfarrmakri-
kel und der Pfarrbücher von Mörlenbach
und Fürth festgestellk, daß der männliche
Stammvater des Dichters, der spätere Guk-
kenbrunner Siedler Christian Luckhanp, zu
Fürth im Odenwald, einem freundlichen hes-
sischen Marktflecken unweit von Weinheim,
am 19. Ianugr 1709 das Licht der Melk er-
blickt hak.
Professor Maenner hak dem Odenwald-
klub die Anregung gegeben, diese Tatsache
auszuwerken und dem Banaler Dichter in
seiner Urheimat Fürth einen Gedenkstein
zu sehen. Diese Anregung wird auch von
der Hauptleitung des VDÄ auf das wärmste
begrüßt. Ein Arbeitsausschuß ist bereits ge-
bildet: es ist damit zu rechnen, daß der Ge-
denkstein im Sommer im Rahmen eines gro-
ßen Volksdeutschen Treffens, zu dem auch die
Gukkenbrunner erscheinen werden, enthüllt
wird._ VDA
?sL1ror Allerlei
() Lambsheim. (Wehrlose Frau überfallen.)
Die Ehefrau des SA-Mannes Johannes
Depper wurde von zwei Lambsheimer Bur-
schen auf offener Straße überfallen. Die Roh-
linge schlugen und traten dermaßen auf die
wehrlose Frau ein, daß sie bewußtlos am Bo-
den liegen blieb. Die bedauernswerte Frau be-
findet sich in ärztlicher Behandlung und liegt
schwer darnieder. Die Frau soll schon öfters
von einem der beiden Rohlinge verfolgt und
belästigt worden sein.
sknes a«sk«Ksdv«tf!tz»«
Min-l'ÄubOi'-Lek
:/: Werkheim. Bei den Wildschweinjagden
im fürstlichen Wildpark Spessart, die am
Freitag zu Ende gingen, wurden über 80
Wildschweine erlegt. Außer den Fürsten
Ado zu Löwenstein und Alois zu Löwenstein
nahmen an der Jagd keil: Se. Kgl. Hoheit
Herzog Ludwig von Bayern, Fürst von Zeil-
Waldegg, Graf Kinsky und Graf Bodenau.
Wetkheim. (Generalversammlung des
Fischer- und Schiffer-Vereins.) Am Sonntag
nachmittag fand die diesjährige ordentliche
Generalversammlung des Fischer- und Schif-
fer-Vereins Wertheim statt. Hierbei wurde
festgestellt, daß die Fischerei in Main und
Tauber von Jahr zu Jahr in rapidem Ab-
stieg begriffen ist. Einzig und allein ist
hieran die Mainkanalisierung schuld, die be-
reits bis Faulbach gediehen ist. Ein uralter
Berufsstand, sicher der älteste in Werkheim,
ist somit durch die Fortschritte der Technik in
seiner Existenz bedroht. Die Versammlung
wär sich darin vollkommen einig, daß sie mit
allem Nachdruck ihre Ansprüche auf eine ent-
sprechende Entschädigung geltend macht. Nach
Beendigung des geschäftlichen Teiles hielt
das Ehrenmitglied, Geh.-gofrak Emlein, einen
interessanten Vortrag über die Geschehnisse
des 30jährigen Krieges in der hiesigen G67
gend.
:/: Bettingen. Der Landwirt Schmidt
feierte am Sonntag, den 13. Januar, in völ-
liger geistiger und körperlicher Frische seinen
70. Geburtstag. Der Stützpunkt Bettingen
wünscht dem Jubilar, der treuer Anhänger
unserer Bewegung ist, nachträglich viel Glück
und einen schönen Lebensabend. Möge er es
erleben, was er und wir alle wünschen: ein
nationalsozialistisches Deutschland unter Adolf
Hitler. Der Jubilar ist auch eifriger Leser
unserer „Volksgemeinschaft".
H.U8 äbm. XrLiekALu
X Leimen. (Knapp dem Gastod ent-
ronnen.) In der Wäscherei und Bügelanskalt
Weidemaier ereignete sich am letzten Freitag
eine schwere Gasvergiftung durch zu hohen
Gasdruck, die beinahe drei Todesopfer ge-
fordert hätte. Der Inhaber, seine Frau und
deren Schwester, die in dem betreffenden
Raum arbeiteten, sanken bewußtlos zusam-
men, ohne daß es ihnen gelang, sich noch ir-
gendwie hilfesuchend bemerkbar zu machen.
Durch einen Zufall kam der Schwiegervater
hinzu und konnte so das Schlimmste verhüten.
Während der Inhaber und seine Schwägerin
bis zum Sonntag wieder hergestellt waren, ist
die Frau heute noch bettlägerig. Der Vorfall
ist dem Städtischen Gaswerk zur Nachprü-
fung gemeldet worden.
Das Winkervergnügen des Männergesang-
vereins „Liedertafel" Wiesloch.
Die Wieslocher „Liedertafel" veranstaltete
am Samstag abend in der überfüllten Fest-
halle „Zum Erbprinzen" ihre diesjährige Min-
kerfeier. Der erste Teil der Vorkragsfolge
war ausgefüllk mit Männerchören, Sologe-
sängen in Baß und Bariton und mit Duet-
ten in Bariton und Baß und in Sopran und
zeigte damit, daß der Verein über ein gutes
und vielseitiges Stimmemnakerial verfügt.
Der zweite Teil des Programms brachte das
Singspiel „Die schöne Postmeiskerin" zu Ge-
hör, das von sämtlichen Spielern gesanglich
wie theatralisch gut dargestellk, reichen Beifall
erntete. Den Beschluß der Veranstaltung
bildete ein Ball, der die Mitglieder bis nach
Mitternacht beisammenbielk.
Die Wettervorhersage
Donnerstag: Weiterhin heitere Witterung,
zeitweise Schneefchlle.
Freitag: Fortdauer des Winkerwetkers.
Wafferstandsnachrichten
Wein
Tag
Walds-
hut
Baiei
Nehl
Maxau
Mann-
heim
Laub
16. 1.
157
49
185
326
190
139
17. 1.
156
56
189
322
186
126
18. 1.
155
51 182
Neckar
316
180
116
Tag
Plo-
chingen
cheil-
vronn
Iagst-
feld
viedes-
heim
he.de -
berg
Mann-
heim
16. 1.
20
117
65
83
265
210
17. 1.
21
120
66
81
260
215
18. 1.
21
117
57
83
260
215
unä kLulLnä
(!) Waldhilsbach. (Generalversammlung des
Gesangverein Liederkranz.) Am vergangenen
Sonntag hielt der Gesangverein Liederkranz
im Gasthaus „Zum Rößl" seine diesjährige
Generalversammlung ab. Der erste Vorstand,
Philipp Bähr II, eröffnete die Versammlung.
Maurermeister Ioh. Beck gab den R-chen-
schafksberichk, worauf ihm nach Prüfung Ent-
lastung erteilt wurde. Nachfolgende 8 Sänger
hakten im verflossenen Jahr keine Gesangs-
stunde versäumt und erhielten dafür eine Aus-
zeichnung: 1. Philipp Bähr II, 2. Hans Kirsch,
3. Heinrich Kirsch, 4. Wilhelm Sohn, 5. Her-
mann Kellermann, 6. Friedr. Kaltschmitt, 7.
Georg Kellermann III und 8. Friedr. Bähr I.
Philipp Bähr II wurde zum ersten Vorstand
einstimmig wiedergewählt. Ebenso die übrigen
Vorstandsmitglieder, Herr Eisenbahnsekrekär
Andreas Kellermann als 2. Vorstand, Mau-
rermeister Ioh. Beck als Rechner und Rat-
schreiber Kellermann als Schriftführer. Die
beiden Letzteren bekleiden ihr Amt seit 1906.
Auf Antrag des 1. Vorsitzenden werden Sän-
gsrmühen beschafft, ferner wurde eine Ermä-
ßigung des Monaksbeitrages um 5 Pfg. leb-
haft begrüßt.
(!) Rassig. Am Samstag, den 14. Januar,
abends 8 Ahr, veranstaltete der hiesige Schüt-
zenverein im Gasthaus „Zum Roß" anläßlich
seines 10jährigen Bestehens einen vaterlän-
dischen Abend. Eingeleikek wurde die Feier
mit einem Marsch, gespielt vom Svielmanns-
zug. Hierauf brachte die Sportabkeilung unter
der Führung von Haupklehrer Grekh gukaelun-
gene Uebungen zur Vorführung. Im Mittel-
punkt des Abends stand ein Lichkbildervorkrag
über die Reichswehr, gehalten vom Bezirks-
leiter der Schützenvereine, Hauptlehrer Hep-
bach aus Ankerschwarzach. Der Gesangverein
mit Haupklehrer Strauß als Dirigent um-
rahmte die Feier mit schönen vaterländischen
Liedern. Mik dem Deutschlandlied fand die
gut verlaufene Feier einen erhebenden und
würdigen Abschluß.
(!) Boxberg-Mölchingen-Anterschüpf. (Kir-
chenmusik.) Am vergangenen Sonntag, den
1.?. Januar 1933, veranstaltete das Evange-
lische Kirchenmusikalische Institut Heidelberg
in Borbsrg-Wölchingen und in Ankerichüpf
eine hochwertige Kirchenmusik. Die Feier-
stunden standen unter Leitung des als Musi-
ker von Format und als Mensch von liebens-
würdiger Verbindlichkeit weithin bekannten
Meisters, Professor Dr. Meinhard Poppen.
Die Kirche zu Wölchingen war beängstigend
überfüllt. Auch in Ankerschüpf war der Be-
such ein sehr guter. Dis 28 Musiker, es wa-
ren Damen und Herren, die später selber
einmal kirchenmusikalische Kunst leiten und
pflegen sollen, lösten ihre Ausgabe überzeu-
gend. Bei dem Gebotenen traten dis alten
Meister der polyphonen Kirchenmusik in den
Vordergrund. Es sprachen durch ihre
Schöpfungen Hu den großen Gemeinden: Job.
Sebastian Bach, Dietrich Buxtehude, Jäh.
Gottfried Walther, Benedict Dttcis und Mi-
chael Prätorius. Sie gaben damit ein leben-
diges Zeugnis ab für die religiöse Innerlich-
keit und dse unerschütterliche Glanbenskrafk
des mittelalterlichen Menschen. Es wurde
nicht schöngeistig musiziert, hier waren die
Orgel und der Chor die „zweite Kanzel", von
der aus dem Herzen zum Herzen gesprochen
wurde. And so soll es ja auch sein. Den
enanaelischen Kirchenchören der Gegend möge
die gebotene Kirchenmusik Wegweiser und
Leitstern sein! Richt nur im Formalen, in
der Art und Weile des Singens, sondern auch
in der Liedauswahl. Die Rückkehr zu den al-
len Meistern ist dos Gebot der Stunde. Chören,
die sich schon auf diesem Wege befinden, war
die Veranstaltung ein neuer Ansporn und
eine Rechtfertigung ihres Strebens von be-
rufenster Seite. Das Zustandekommen der
erhebenden Feierstunden ist sehr zu begrüßen.
Mögen sie nicht die einzigen gewesen sein.
D.
ÄU8 äsr kköinsbsne
Kleingarkenbauverein Mannheim-Secken-
Heim-Friedrichsfeld. Am vergangenen Sonn-
tag hielt der Verein seine diesjährige General-
versammlung ab. Der Vorsitzende W. Stamm
gab kurzen Bericht über das verflossene Ge-
schäftsjahr und der Kassenbericht wurde ver-
lesen. Hierauf folgte die Neuwahl des ge-
samten Vorstandes. Aus der Wahl gingen
hervor: Gyßer, 1., W. Stamm, 2. Vorsitzen-
der: Götz, Schriftführer: E. Groh, Kassier.
Nach Erledigung einiger interner Angelegen-
heiten schloß der 1. Vorsitzende Gyßer die
Versammlung.
UeSavvMSeada« Ovrigstetm Dkedesyoim
-( Gegenwärtig wird durch Beamte des
Wasser- und Skraßenbauamkes Mosbach die
Zufahrkslinie zur geplanten neuen Neckar-
brücke abgesteckt: wohl ein sicheres Zeichen,
daß die Brücke bald erstellt wird. Das ist in
dieser arbeitsarmen Zeit eine wahre Erlösung
für die vielen Familienväter, die schon jahre-
lang vergebens nach einem Verdienst Ausschau
halten.
In den beiden Gemeinden Obrigheim und
Diedesheim hat aber der Skelluno-'wechsel un-
angenehm berührt. Alles glaubte, die neue
Brücke käme auf die gleiche Stelle, wo die
jetzige Schiffsbrücke steht. Wird aber die
Brücke erstellt, wie sie jetzt verzeichnet wird,
so wird das ganze Anterdorf von Obrigheim
und halb Diedesheim vom Verkehr ausge-
schalkek, was ein dauernder wirtschaftlicher
Schaden für beide Gemeinden bedeutet. Ver-
schiedene Geschäftshäuser in beiden Orken, die
teilweise erst kürzlich größere Ausgaben für
Baulichkeiten usw. hakten und sämtliche güte
Steuerzahler sind, kämen dadurch in ver-
kehrsarme. Lagen und ihre Meikerexiskenz
würde sehr gefährdet.
Den Einwohnern aller, umliegenden Ork-
schafksn, einschließlich Moshach, verursacht die
Platzverlegung einen längern Weg für . ihren
nachbarlichen Verkehr. In Obrigheim käme
das Schulhaus in den Mittelpunkt des Ver-
kehrs und die neue. Zufahrtsstraße wäre eine
Strecke weit Weg zum Friedhof, was anläß-
lich von Beerdigungen sich unangenehm aus-
wirken würde.
Wir hoffen, daß die maßgebenden Behör-
den bei der Wahl über die Plahfrage das
Angeführte in Erwägung ziehen werden.
Am nächsten Sonntag. den 22. Januar, findet in Heidelberg ein« Tagung der bis dähln »och
neu zu ernennenden
«reiz LmiMsMr ckcr Presse
statt. Beginn 1ü Uhr im Horst-Wessel-Hans, Galsbergskraße 35. Jeder Kreis' im Derbrei-
tungsgebiek von „Volksgemeinschaft" und „Hakenkreuzbanner" entsendet zu dieser Tagung
zwei Personen, nämlich
1. seinen Lester der Kreispresseabteilung:
2. seinen Kreispressewart. .
KrsisIsttGr!
Sie erhielten von der Gauleitung dis Richtlinien über die Organisation der NS.-Presse. Sie
erhielten ferner ein ergänzendes Rundschreiben von uns samt Tagesordnung in zweifacher Aus-
fertigung zur Weiterleitung an di« beiden zu ernennenden Kreisamkswalter für das Pressewesen.
Haben Sie schon Ihren Leiter der Kreispresseabteilung ernannnt? Haben Sie,: schon Ihren
Kreispressewart ernannt?
Haben Sie beiden eine schriftlich- Eenennungsbrstätigung gegeben?
Haben Sie schon für beide die Teilnahme an der kommenden Presse-Tagung am nächsten
Sonntag angeordnek?
Menn nicht, so ist es seht allerhöchste Zeit!
Gau-iresseabteilunq Gau-Pressewart
Unterabteilung Mannheim und Heidelberg Unterabteilung Mannheim und Heidelberg
KÄS KKW GSKßMtSfasr
8 Schwurgericht Mannheim. Ein Jahr Ge-
fängnis wegen Meineids. Am Montag vor-
mittag begann die erste Tagung des Schwur-
gerichts Mannheim im Jahre 1933. Im ersten
Fall hakte sich die 23jährige Hausangestellte
Gertrud Vekterolf aus Plankstadt wegen
Meineids zu verantworten, den sie gelegent-
lich eines Ankerhaltsprozesses vor dem Ge-
richt in Heidelberg geschworen hat. Einer der
Burschen, der in die Alimentakionsgeschichke
mikverwickelt war, hat s. Zt. wegen Meineids
ein Jahr Zuchthaus erhalten. Das Urteil lau-
tete auf eine Gefängnisstrafe von einem Jahr
unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren-
rechte auf die Dauer von 3 Jahren. Drei
Monate Untersuchungshaft werden abgerech-
net.
Zuchthaus für einen unverbesserlichen
Schwindler.
8 Heidelberg. Vor dem Schöffengericht
hakte sich heute der 44jährige Eisendreher Jo-
sef Heilig von hier wegen Betrugs im
Rückfall und Urkundenfälschung, zu verant-
worten. H., der bereit 23 Vorstrafen hak, die
insgesamt 12 Jahre Zuchthaus und über 2
Jahre Gefängnis ergeben, wurde Ende Sep-
tember v. Is. aus dem Zuchthaus in Bruch-
sal entlassen. In dew ersten Dezemberkagen
trat er bei einer hiesigen Wäschefirma auf,
kaufte für 2 000 RM Mare, wobei er eine
Urkunde vorlegte, nach der er ein Guthaben
bei einer holländischen Bank unterhalte. Er
kaufte weiter ein Grundstück im Merke von
3 700 RM, bei einem Juwelier Uhren und
Schmuckwaren im Werke von 3 000 RM, bei
einem Möbelhändler ein Speise- und Schlaf-
zimmer im Werks von über 1400 RM und
mietete endlich eine Dreizimmerwohnung,
ohne überhaupt im Besitz von entsprechenden
Mitteln zu sein. Der Angeklagte trat in den
meisten Fällen als Montagtl .Or von Welt-
firmen auf. Einen nennenswerten Schaden
hak er durch seine Schwindeleien nicht ange-
richkek, da man sehr bald merkte, mit wem
man es zu tun hakte. Das Schöffengericht
verurteilte Heilig zu einer Gesamtzuchthaus-
strafe von 1 Jahr und 3 Monaten abzüglich 1
Monat Untersuchungshaft.
Ein Gedenkstein für den Banater Dichter
Adam Müller-Gukkenbrunn zu Fürth i. O.
(!) Dem Obmann des Landesverbandes
Baden des Vereins für das Deutschtum im
Ausland, Prof. E. Masnner in Weinheim,
ist es nach jahrelangen Forschungen geglückt,
den Mannesskamm des berühmten Ächters
der Oskschwaben, Adam Müller-Guk-
kenbrunn, das Geschlecht der Luckhanp,
bis auf den Urahnen zuröckzuverfolgen. Er
hak an Hand der Gukkenbrunner Pfarrmakri-
kel und der Pfarrbücher von Mörlenbach
und Fürth festgestellk, daß der männliche
Stammvater des Dichters, der spätere Guk-
kenbrunner Siedler Christian Luckhanp, zu
Fürth im Odenwald, einem freundlichen hes-
sischen Marktflecken unweit von Weinheim,
am 19. Ianugr 1709 das Licht der Melk er-
blickt hak.
Professor Maenner hak dem Odenwald-
klub die Anregung gegeben, diese Tatsache
auszuwerken und dem Banaler Dichter in
seiner Urheimat Fürth einen Gedenkstein
zu sehen. Diese Anregung wird auch von
der Hauptleitung des VDÄ auf das wärmste
begrüßt. Ein Arbeitsausschuß ist bereits ge-
bildet: es ist damit zu rechnen, daß der Ge-
denkstein im Sommer im Rahmen eines gro-
ßen Volksdeutschen Treffens, zu dem auch die
Gukkenbrunner erscheinen werden, enthüllt
wird._ VDA
?sL1ror Allerlei
() Lambsheim. (Wehrlose Frau überfallen.)
Die Ehefrau des SA-Mannes Johannes
Depper wurde von zwei Lambsheimer Bur-
schen auf offener Straße überfallen. Die Roh-
linge schlugen und traten dermaßen auf die
wehrlose Frau ein, daß sie bewußtlos am Bo-
den liegen blieb. Die bedauernswerte Frau be-
findet sich in ärztlicher Behandlung und liegt
schwer darnieder. Die Frau soll schon öfters
von einem der beiden Rohlinge verfolgt und
belästigt worden sein.
sknes a«sk«Ksdv«tf!tz»«
Min-l'ÄubOi'-Lek
:/: Werkheim. Bei den Wildschweinjagden
im fürstlichen Wildpark Spessart, die am
Freitag zu Ende gingen, wurden über 80
Wildschweine erlegt. Außer den Fürsten
Ado zu Löwenstein und Alois zu Löwenstein
nahmen an der Jagd keil: Se. Kgl. Hoheit
Herzog Ludwig von Bayern, Fürst von Zeil-
Waldegg, Graf Kinsky und Graf Bodenau.
Wetkheim. (Generalversammlung des
Fischer- und Schiffer-Vereins.) Am Sonntag
nachmittag fand die diesjährige ordentliche
Generalversammlung des Fischer- und Schif-
fer-Vereins Wertheim statt. Hierbei wurde
festgestellt, daß die Fischerei in Main und
Tauber von Jahr zu Jahr in rapidem Ab-
stieg begriffen ist. Einzig und allein ist
hieran die Mainkanalisierung schuld, die be-
reits bis Faulbach gediehen ist. Ein uralter
Berufsstand, sicher der älteste in Werkheim,
ist somit durch die Fortschritte der Technik in
seiner Existenz bedroht. Die Versammlung
wär sich darin vollkommen einig, daß sie mit
allem Nachdruck ihre Ansprüche auf eine ent-
sprechende Entschädigung geltend macht. Nach
Beendigung des geschäftlichen Teiles hielt
das Ehrenmitglied, Geh.-gofrak Emlein, einen
interessanten Vortrag über die Geschehnisse
des 30jährigen Krieges in der hiesigen G67
gend.
:/: Bettingen. Der Landwirt Schmidt
feierte am Sonntag, den 13. Januar, in völ-
liger geistiger und körperlicher Frische seinen
70. Geburtstag. Der Stützpunkt Bettingen
wünscht dem Jubilar, der treuer Anhänger
unserer Bewegung ist, nachträglich viel Glück
und einen schönen Lebensabend. Möge er es
erleben, was er und wir alle wünschen: ein
nationalsozialistisches Deutschland unter Adolf
Hitler. Der Jubilar ist auch eifriger Leser
unserer „Volksgemeinschaft".
H.U8 äbm. XrLiekALu
X Leimen. (Knapp dem Gastod ent-
ronnen.) In der Wäscherei und Bügelanskalt
Weidemaier ereignete sich am letzten Freitag
eine schwere Gasvergiftung durch zu hohen
Gasdruck, die beinahe drei Todesopfer ge-
fordert hätte. Der Inhaber, seine Frau und
deren Schwester, die in dem betreffenden
Raum arbeiteten, sanken bewußtlos zusam-
men, ohne daß es ihnen gelang, sich noch ir-
gendwie hilfesuchend bemerkbar zu machen.
Durch einen Zufall kam der Schwiegervater
hinzu und konnte so das Schlimmste verhüten.
Während der Inhaber und seine Schwägerin
bis zum Sonntag wieder hergestellt waren, ist
die Frau heute noch bettlägerig. Der Vorfall
ist dem Städtischen Gaswerk zur Nachprü-
fung gemeldet worden.
Das Winkervergnügen des Männergesang-
vereins „Liedertafel" Wiesloch.
Die Wieslocher „Liedertafel" veranstaltete
am Samstag abend in der überfüllten Fest-
halle „Zum Erbprinzen" ihre diesjährige Min-
kerfeier. Der erste Teil der Vorkragsfolge
war ausgefüllk mit Männerchören, Sologe-
sängen in Baß und Bariton und mit Duet-
ten in Bariton und Baß und in Sopran und
zeigte damit, daß der Verein über ein gutes
und vielseitiges Stimmemnakerial verfügt.
Der zweite Teil des Programms brachte das
Singspiel „Die schöne Postmeiskerin" zu Ge-
hör, das von sämtlichen Spielern gesanglich
wie theatralisch gut dargestellk, reichen Beifall
erntete. Den Beschluß der Veranstaltung
bildete ein Ball, der die Mitglieder bis nach
Mitternacht beisammenbielk.
Die Wettervorhersage
Donnerstag: Weiterhin heitere Witterung,
zeitweise Schneefchlle.
Freitag: Fortdauer des Winkerwetkers.
Wafferstandsnachrichten
Wein
Tag
Walds-
hut
Baiei
Nehl
Maxau
Mann-
heim
Laub
16. 1.
157
49
185
326
190
139
17. 1.
156
56
189
322
186
126
18. 1.
155
51 182
Neckar
316
180
116
Tag
Plo-
chingen
cheil-
vronn
Iagst-
feld
viedes-
heim
he.de -
berg
Mann-
heim
16. 1.
20
117
65
83
265
210
17. 1.
21
120
66
81
260
215
18. 1.
21
117
57
83
260
215