Dienstag, den 14. März 1SZ3.
Die kommiZartWen vadWen Minister im Amt
nalhymne. Nachdem Reichskommissar Wag-
ner noch einmal die Front abgeschritten und
dabei auch unter den Polizeibeamten viele
seiner Frontkameraden begrüßt hatte, begab
er sich sofort wieder nach Karlsruhe an die
Arbeit. Aus den Augen so manches Polizei-
beamten leuchtete die herzliche Freude darü-
ber, daß nunmehr auch im badischen Land die
Garantie gegeben ist, daß die Polizei nicht
mehr wie bisher den Knüppel schwingen muß
zum Schutze eines gerade bei den besten Kräf-
ten des Volkes verhaßten Parteisystems,'
Die Armbinde der Hilfspolizei
daß pe vielmehr dazu berufen ist, an ihrer
Stelle das zu tun, was die Führer der natio-
nalen Revolution heute im Besitz der Macht
genau so tun werden, wie sie es bis vor kur-
zem in der Opposition getan haben: Dienst
an Volk, Heimat und Reich unter dem Leit-
spruch: „Gemeinnutz vor Eigennutz."
Die morgens 10.45 Uhr stattgehabke Aeber-
gabe der Hakenkreuzsturmfahne an die Be-
reikschaftspolizei war ein erhebendes Erleb-
nis. Auf dem Platz der neuen Polizeikaserne
hatten sich die gesamten Mannschaften der
Bereitschafkspolizei unter Führung von Ober-
leutnant Brotz und Hauptmann Ribstein auf-
gestellt, als Kreisleiter Röhn und Adjutant
Dinkel mit der unter Führung des Standar-
tenführers Ziegler neuaufgestellten Hundert-
schaft -er Hilfspolizei zur Uebergabe des Ban-
ners anmarschierten. Front gegen Front
nahmen die Formationen Aufstellung. Stan-
dartenführer Ziegler würdigte in kurzen Wor-
ten dis Bedeutung der uns so heiligen Fahne
und schloß mit einem Sieg-Heil auf die Ka-
meraden der Polizei. Die bisher verhüllte
Skurmfahne wurde enthüllt und von Polizei-
major Müller mit Worten herzlicher Kame-
radschaft feierlich übernommen. Wir sehen
ein Symbol darin, daß diese Fahne der Hei-
delberger Polizei vorangetragen wird von
dem Sohn des ehemaligen Fahnenträgers
beim Infanterieregiment 114. Schöner könnte
die Einheit aller Träger des Wehrgedankens
nicht zum Ausdruck gebracht werden. Und
dieser Gedanke stand auch hinter dem Sieg-
Herl auf die nationalen Kampfverbände, mit
dem Polizeimajor Müller seine Dankesworke
schloß.
Der gestrige Tag war wiederum Geschichte.
Der Grundsatz der Legalität, den zu beschwö-
ren man Hitler in den letzten Jahren immer
wieder zwang, hak feinen höchsten Sieg erfoch-
ten. Ob sich die Lumpen, die diesen großen
Führer des deutschen Volkes immer wieder
der Illegalität bezichtigen, den Sieg seiner
Legalität so vorgestellt hatten, darf füglich
bezweifelt werden.
Karlsruhe, 13. März. Am Montag vor-
mittag fand in den Ministerien die Uetwr-
nahme der Geschäfte durch die kommissarischen
Minister statt.
Der Amtsantritt des Kommissarischen Iu-
stizministers, Mitglied des Reichstages, Rechts-
anwalt Rupp, war schon am Samstag er-
folgt. Der Beauftragte des Reichskommissars
hak den bisherigen Generalstaatsanwalt Haff-
ner beurlaubt. Kommissarisch wurde Ober-
staatsanwalt Brettls, Mannheim als Ver-
treter des Generalstaatsanwaltes bestellt.
Im Ministerium des Kultus und Unter-
richts hielt Dr. Wacker eine Ansprache, in der
er u. a. erklärte: Die große allgemeine Fahrt-
richtung in diesem Ministerium sei der Kurs
des bewußten Deutschtums und positiven Chri-
stentums-
Im Finanzministerium erklärte der kom-
missarische Minister, Mitglied des Landtags,
Köhler, er werde die Finanzen nach den
Grundsätzen eiserner Sparsamkeit, peinlicher
Sauberkeit und absoluter Gerechtigkeit füh-
ren. Von dem Minister wurde erklärt, den-
jenigen Beamten, die glaubten, aus innerer
Ueberzeugung nicht Mitarbeiten zu können,
stünde frei, die nötigen Schritts zu ergreifen.
*
Veränderungen im Kultusministerium.
Berufungen und Beurlaubungen.
Karlsruhe, 13. März. Der Kommissar für
das badische Ministerium des Kultus und Un-
terrichts, Pg. Dr. phil. Otto Wacker, hat Pg.
Professor Herbert Kraft am Gymnasium in
Mannheim als Kommissar zur besonderen
Verwendung des Ministers berufen, desglei-
chen Hauptlehrer Pg. Gärtner in Meissen-
heim bei Lahr. Beide Berufungen erfolgen
ehrenamtlich.
Die Leiterin der Badischen Kunsthalle in
Karlsruhe, Konservatorin Dr. Lilly Fischel
wurde mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Die
kommissarische Leitung bekam der gegenwär-
Mit dem Sieg der nationalsozialistischen
Revolution ist der Weg für die gesamte deut-
sche Jugend frei geworden! Die Schulerloffe
des Kultusministeriums sind für die Hitler-
Jugend, für -en Bund Deutscher Mädel, für
das Jungvolk gefallen, und es ist nunmehr
jedem Jungen und jedem Mädel möglich, sich
der großen nationalsozialistischen Iugendfronl
anzuschließsn.
Heute finden in ganz Baden die Schul-
feier« für die deutsche Erhebung statt. Ich
möchte nicht versäumen, am heutigen Tage der
deutschen Jugend ans Herz zu legen, sich der
großen Aufgabe bewußt zu sein, die ihrer im
kommenden Deutschland harrt. Wenn deut-
sche Lehrer an allen Schulen in den Schul-
feiern über den großen Tag der deutschen
Revolution sprechen werden, dann, deutsche
Jungen und deutsche Mädel, sollt Ihr Euch
dessen bewußt sein, daß es für die Rechte der
deutschen Jugend und für diesen Tag in der
deutschen Jugend Vorkämpfer gegeben hak.
kige Direktor der Landeskunsthalle, Professor
Hans Ad. Bühler übertragen.
*
Der kommissarische Leiter der Pressestelle
beim Staatsministerin«
Karlsruhe, 13. März Nachdem am Sams-
tag mittag die neüe badische Regierung die
Geschäfte übernommen hatte, schieden auch die
bisherigen Mitglieder -er Presseabteilung
Karlsruhe, 13. März. Don der Presse-
stelle beim Staatsministerium wird mitgeteilt:
Der kommissarische Finanzminister Köhler
hat heute folgende Verordnung über die Aen-
derung der Gehalksbezüge -er Minister er-
lassen:
Im Einvernehmen mit dem Reichskommis-
sar für das Ministerium des Innern wird
vom Aeichskommissar für das Finanzmini-
sterium im Namen des badischen Volkes auf
Grund von Paragraph 58 Absatz 2 der Ver-
fassung und der Verordnung des Reichsprä-
sidenten zur Sicherung -ex Haushalte von
Ländern und Gemeinden vom 24. August 1931
verordnet:
ZI. Das Gehalk der badischen Minister be-
trägt einschließlich der Aufwandsent-
schädigung jährlich 12 000 RM. Das
Aufwandsgeld des Staatspräsidenten
kommt in Wegfall.
Vg-Dr.Goebdels zum Minister ernannt
Berlin, 13. März. Der Reichspräsident
hak den Abgeordneten Dr. Goebbels zum
Reichsminister für Volksaufklärung und
Propaganda, und den bisherigen Ministerial-
direktor Pg. Walker Funk zum Staatssekre-
tär dieses Ministeriums ernannt. Durch
einen Erlaß ist gleichzeitig dieses Ministerium
eingerichtet worden.
Wir wollen iu diesen Stunde« derer geden-
ken, die als deutsche Jungen von 14, 15, 18
Jahren auf dem Felde der deutschen Revolu-
tion ihr Leben dahingaben. Wir wollen in
Baden an den 17 jährigen Fritz Gröber, Dur-
lach, denke«; wir wollen an den 15 jährigen
Hiklerjungen NorkuS und andere erinnern
und uns darüber im Klaren sein: Ihr Blut
floß auf den Aecker« der deutschen Sehnsucht.
Wir wollen uns aber auch an die Märtyrer
erinnern, die aus den Schulen ausgeschlossen
wurden wegen ihrer Gesinnung, die in die
Karzer flogen wegen ihres Bekenntnisses zur
deutschen Revolution.
Kameraden an den deutschen Schulen!
Deutsche Jugend grüßt und dankt Euch!
And dann, deutsche Jugend, an die Zukunft
gedacht! Nicht mehr sollen internationale
Volksbetrüger deutsche Jungen und deutsche
Mädel im Klassenkampf zu zerreißen versu-
chen. Nie wieder soll ein schmachvoller Pazi-
fismus di« deutsche Jugend vergiften! Wir
wollen dafür einkrelen, daß die deutsche Ju-
gend im nationalen und sozialen Geist erzogen
wird, daß deutsche Jungen und deutsche Mä-
del die deutsche Revolution vollenden werden,
indem sie schon in ihren jungen Jahren die
große Front schaffen, di« über Klassendünkel
und Slandeswahn triumphiert und nur eines
anerkennt, — jenen großen Gemeinschafksge-
danken, der seine Verkörperung in dem ge-
schlossenen deutschen Volk finden soll.
Deutscher Schüler, deutsche Schülerin,
deutscher Jungarbeiter! Nun heißt es die
Front schließen! Es gibt kein Äbseiksstehen
mehr! Die große deutsche Jugendbewegung
findet ihre Verkörperung in der jungen natio-
nalsozialistischen Front. Darum hinein in die
Hitler-Jugend, hinein in den Bund Deutscher
Mädel, hinein in das Jungvolk!
Mit Deutschland für die Zukunft der
deutschen Jugend!
Heil Hiller!
Nationalsozialistische Jugendbewegung
Baden.
gez. Friedhelm Kemper,
Bannführer der HL.
beim Staatsministerin«!, Regierungsrak Weiß-
mann und Regierungsrak Albert aus ihren
Aemtern aus. Mit der kommissarische« Lei-
tung der Pressestelle wurde der Schriftleiter
am „Führer", Pg. Franz Moraller be-
traut. Schriftleiter Moraller ist eines der
ältesten Mitglieder der badischen NSDAP
und einer der Mitbegründer des ersten na-
tionalsozialistischen Organs in Baden, des
„Führer".
8 2. Die Verordnung tritt mit ihrer Verkün-
dung in Kraft.
Karlsruhe, den 13. März 1933.
Reichskommissar für das Finanz-,
Ministerium.
Auf die kommissarischen Minister kn Ba-
den ist diese Kürzung insofern ohne Einfluß,
als diese ehrenamtlich Und ohne irgend-
welche Gehaltsbezüge arbeiten.
Erlaß über öle Errichtung res Reichs
Ministeriums sür VolksauMörung
Berlin, 13. März. Der Erlaß für die
Errichtung des Reichsminifieriums für Volks-
aufklärung «nd Propaganda hak folgenden
Worklauk:
Für Zweck« der Aufklärung und Propa-
ganda in der Bevölkerung über die Politik
der Reichsregierung und den nakionalen Wie-
deranfbau des deukschen Vakerlandes wird
ein Reichsministerium für Volksaufklärung
und Propaganda errichtet.
Der Leiter dieser Behörde führt die Be-
zeichnung „Reichsminister für Volksaufkla-
rung und Propaganda".
Die einzelnen Aufgabe« des Reicksmini-
steriums für Volksaufklärung und Propa-
ganda bestimmt der Reichskanzler. Er be-
stimmt auch im Einvernehmen mit den betei-
ligten Reichsministern die Aufgaben, die aus
deren Geschäftsbereich auf das neue Ministe-
rium übergehen und zwar auch dann, wenn
hierdurch der Geschäftsbereich der betroffenen
Ministerien in den Grundzügen berührt wird.
Berlin, den 13. März 1933.
Der Reichspräsident.
Der Reichskanzler.
Englische Anerkennung für öle
Leistungen ker Reichsregierung
London, 13. März. Neben de» üb-
lichen Sensationsmeldungen zeigt die eng-
tiscke Presse auch Anerkennung für di« ersten
Leistungen der Reicksregierung. Der politische
Mitarbeiter des „Daily Expreß" schreibt:
Deutschland sei eine machtvolle Einheit. In
fünf Tagen habe Hitler das getan, was Bis-
marck 49 Jahre lang umsonst versucht habe.
Hitler habe Deutschland geeinigt, während
Bismarck es in autonome Staaken gekeilt
zurückgelaffen habe. Die „Sunday Times"
schreibt, die Gefahr einer roten Revolution
werde als endgültig beseitigt angesehen. Durch
die Gründlichkeit der Hitler-Regierung sei
die Gefahr eines Bürgerkrieges vermieden
worden. Im „Obferver" wird die außeror-
dentliche Geschwindigkeit der Maßnahmen
der Reichsregierung bewundert.
I« Stegelvause« wtvd
KeMtte«
Ziegelhausen, 13. März. Auch hier weht
ein frischer Wind. Die ehemalige „rote Hoch-
burg" trägt das Banner der nationalen Re-
volution. Unser verdienter Kämpfer, Ge-
meinderak Odenwälder ist mit sofortiger Wir-
kung zum kommissarischen Bürgermeister von
Ziegelhausen ernannt worden, nachdem der
rote Schulze Bollschweiler gerade noch recht-
zeitig „erkrankt" war, bevor er an die frische
Luft gesetzt wurde. Am ersten Tag der Amts-
tätigkeit von Pg. Odenwälder blieben auf der
Strecke:
1. Zwei Polizisten, die noch vor wenigen
Tagen unserer SA bei der Flaggenhissung
mit der Waffe enkgegenzukrekßn wagten.
2. Der Schriftleiter Geißel von der „Volks-
zeitung". Er befindet sich wohlauf in Schutz-
haft.
3. Der „Volkserzieher" Westermann teilt
dieses Los mit ihm.
4. Die sozialdemokratischen Leibbläkker der
bisherigen Größen wurden mit sofortiger Wir-
kung abbestellk.
Der kommissarische Bürgermeister hat mit
sofortiger Wirkung drei Mann Ailfspolizei
bestellt, wodurch aber der Gemeinde keinerlei
Mehrbelastung erwächst. Im übrigen hofft
Zieaelhansen, daß der bisherige Bürgermei-
ster Bollschweiler recht bald gesund wird, denn
er wird über verschiedene Dinge Rede und
Antwort sieben müssen, für die sich der deutsch-
denkende Teil der Bevölkerung lebhaft in-
teressiert.
Me Fahnenabteilung der Polizei. Abfahrt.
sviw gegen di« Vesvotznng de« Gimeihaudels-
gesckStte — Siu Muudevratz a« die LSudeo
Berlin, 13. März. Der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, hat an die Innen-
ministerien der Länder und die Reichskommissare tn München, Stuttgart, Dresden, Karls-
ruhe, Darmstadt, Bremen, Lübeck und Schaumburg-Lipp« folgenden Runderläß gerichtet:
In zahlreichen Städten des Reichesi finde« immer wieder Schließungen und Bedro-
hungen von Einzelhandelsgöschäfken stakk^ Davon werden nicht nur die Inhaber der Ge-
schäfte, sondern auch die Mbeiker und Angestellten der Geschäfte sowie das kaufende
Publikum und der allgemeine Wirtschaftsverkehr schwer betroffen. Auch die Skaatsautori-
käk und die für den Wiederaufstieg Deutschlands unentbehrliche Vertrauensbelebung leiden
unter solchen Willknrhandlungen Schaden. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit und
Ordnung bitte ich, diesen Aebergriffen nachdrücklich enkgegenzutretea, und die dazu erfor-
derlichen Anordnungen zu treffen.
An die deuWe Fugend!
Vg. Watte« «Shle« rsvtt »te «UEe-gensue«
Die kommiZartWen vadWen Minister im Amt
nalhymne. Nachdem Reichskommissar Wag-
ner noch einmal die Front abgeschritten und
dabei auch unter den Polizeibeamten viele
seiner Frontkameraden begrüßt hatte, begab
er sich sofort wieder nach Karlsruhe an die
Arbeit. Aus den Augen so manches Polizei-
beamten leuchtete die herzliche Freude darü-
ber, daß nunmehr auch im badischen Land die
Garantie gegeben ist, daß die Polizei nicht
mehr wie bisher den Knüppel schwingen muß
zum Schutze eines gerade bei den besten Kräf-
ten des Volkes verhaßten Parteisystems,'
Die Armbinde der Hilfspolizei
daß pe vielmehr dazu berufen ist, an ihrer
Stelle das zu tun, was die Führer der natio-
nalen Revolution heute im Besitz der Macht
genau so tun werden, wie sie es bis vor kur-
zem in der Opposition getan haben: Dienst
an Volk, Heimat und Reich unter dem Leit-
spruch: „Gemeinnutz vor Eigennutz."
Die morgens 10.45 Uhr stattgehabke Aeber-
gabe der Hakenkreuzsturmfahne an die Be-
reikschaftspolizei war ein erhebendes Erleb-
nis. Auf dem Platz der neuen Polizeikaserne
hatten sich die gesamten Mannschaften der
Bereitschafkspolizei unter Führung von Ober-
leutnant Brotz und Hauptmann Ribstein auf-
gestellt, als Kreisleiter Röhn und Adjutant
Dinkel mit der unter Führung des Standar-
tenführers Ziegler neuaufgestellten Hundert-
schaft -er Hilfspolizei zur Uebergabe des Ban-
ners anmarschierten. Front gegen Front
nahmen die Formationen Aufstellung. Stan-
dartenführer Ziegler würdigte in kurzen Wor-
ten dis Bedeutung der uns so heiligen Fahne
und schloß mit einem Sieg-Heil auf die Ka-
meraden der Polizei. Die bisher verhüllte
Skurmfahne wurde enthüllt und von Polizei-
major Müller mit Worten herzlicher Kame-
radschaft feierlich übernommen. Wir sehen
ein Symbol darin, daß diese Fahne der Hei-
delberger Polizei vorangetragen wird von
dem Sohn des ehemaligen Fahnenträgers
beim Infanterieregiment 114. Schöner könnte
die Einheit aller Träger des Wehrgedankens
nicht zum Ausdruck gebracht werden. Und
dieser Gedanke stand auch hinter dem Sieg-
Herl auf die nationalen Kampfverbände, mit
dem Polizeimajor Müller seine Dankesworke
schloß.
Der gestrige Tag war wiederum Geschichte.
Der Grundsatz der Legalität, den zu beschwö-
ren man Hitler in den letzten Jahren immer
wieder zwang, hak feinen höchsten Sieg erfoch-
ten. Ob sich die Lumpen, die diesen großen
Führer des deutschen Volkes immer wieder
der Illegalität bezichtigen, den Sieg seiner
Legalität so vorgestellt hatten, darf füglich
bezweifelt werden.
Karlsruhe, 13. März. Am Montag vor-
mittag fand in den Ministerien die Uetwr-
nahme der Geschäfte durch die kommissarischen
Minister statt.
Der Amtsantritt des Kommissarischen Iu-
stizministers, Mitglied des Reichstages, Rechts-
anwalt Rupp, war schon am Samstag er-
folgt. Der Beauftragte des Reichskommissars
hak den bisherigen Generalstaatsanwalt Haff-
ner beurlaubt. Kommissarisch wurde Ober-
staatsanwalt Brettls, Mannheim als Ver-
treter des Generalstaatsanwaltes bestellt.
Im Ministerium des Kultus und Unter-
richts hielt Dr. Wacker eine Ansprache, in der
er u. a. erklärte: Die große allgemeine Fahrt-
richtung in diesem Ministerium sei der Kurs
des bewußten Deutschtums und positiven Chri-
stentums-
Im Finanzministerium erklärte der kom-
missarische Minister, Mitglied des Landtags,
Köhler, er werde die Finanzen nach den
Grundsätzen eiserner Sparsamkeit, peinlicher
Sauberkeit und absoluter Gerechtigkeit füh-
ren. Von dem Minister wurde erklärt, den-
jenigen Beamten, die glaubten, aus innerer
Ueberzeugung nicht Mitarbeiten zu können,
stünde frei, die nötigen Schritts zu ergreifen.
*
Veränderungen im Kultusministerium.
Berufungen und Beurlaubungen.
Karlsruhe, 13. März. Der Kommissar für
das badische Ministerium des Kultus und Un-
terrichts, Pg. Dr. phil. Otto Wacker, hat Pg.
Professor Herbert Kraft am Gymnasium in
Mannheim als Kommissar zur besonderen
Verwendung des Ministers berufen, desglei-
chen Hauptlehrer Pg. Gärtner in Meissen-
heim bei Lahr. Beide Berufungen erfolgen
ehrenamtlich.
Die Leiterin der Badischen Kunsthalle in
Karlsruhe, Konservatorin Dr. Lilly Fischel
wurde mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Die
kommissarische Leitung bekam der gegenwär-
Mit dem Sieg der nationalsozialistischen
Revolution ist der Weg für die gesamte deut-
sche Jugend frei geworden! Die Schulerloffe
des Kultusministeriums sind für die Hitler-
Jugend, für -en Bund Deutscher Mädel, für
das Jungvolk gefallen, und es ist nunmehr
jedem Jungen und jedem Mädel möglich, sich
der großen nationalsozialistischen Iugendfronl
anzuschließsn.
Heute finden in ganz Baden die Schul-
feier« für die deutsche Erhebung statt. Ich
möchte nicht versäumen, am heutigen Tage der
deutschen Jugend ans Herz zu legen, sich der
großen Aufgabe bewußt zu sein, die ihrer im
kommenden Deutschland harrt. Wenn deut-
sche Lehrer an allen Schulen in den Schul-
feiern über den großen Tag der deutschen
Revolution sprechen werden, dann, deutsche
Jungen und deutsche Mädel, sollt Ihr Euch
dessen bewußt sein, daß es für die Rechte der
deutschen Jugend und für diesen Tag in der
deutschen Jugend Vorkämpfer gegeben hak.
kige Direktor der Landeskunsthalle, Professor
Hans Ad. Bühler übertragen.
*
Der kommissarische Leiter der Pressestelle
beim Staatsministerin«
Karlsruhe, 13. März Nachdem am Sams-
tag mittag die neüe badische Regierung die
Geschäfte übernommen hatte, schieden auch die
bisherigen Mitglieder -er Presseabteilung
Karlsruhe, 13. März. Don der Presse-
stelle beim Staatsministerium wird mitgeteilt:
Der kommissarische Finanzminister Köhler
hat heute folgende Verordnung über die Aen-
derung der Gehalksbezüge -er Minister er-
lassen:
Im Einvernehmen mit dem Reichskommis-
sar für das Ministerium des Innern wird
vom Aeichskommissar für das Finanzmini-
sterium im Namen des badischen Volkes auf
Grund von Paragraph 58 Absatz 2 der Ver-
fassung und der Verordnung des Reichsprä-
sidenten zur Sicherung -ex Haushalte von
Ländern und Gemeinden vom 24. August 1931
verordnet:
ZI. Das Gehalk der badischen Minister be-
trägt einschließlich der Aufwandsent-
schädigung jährlich 12 000 RM. Das
Aufwandsgeld des Staatspräsidenten
kommt in Wegfall.
Vg-Dr.Goebdels zum Minister ernannt
Berlin, 13. März. Der Reichspräsident
hak den Abgeordneten Dr. Goebbels zum
Reichsminister für Volksaufklärung und
Propaganda, und den bisherigen Ministerial-
direktor Pg. Walker Funk zum Staatssekre-
tär dieses Ministeriums ernannt. Durch
einen Erlaß ist gleichzeitig dieses Ministerium
eingerichtet worden.
Wir wollen iu diesen Stunde« derer geden-
ken, die als deutsche Jungen von 14, 15, 18
Jahren auf dem Felde der deutschen Revolu-
tion ihr Leben dahingaben. Wir wollen in
Baden an den 17 jährigen Fritz Gröber, Dur-
lach, denke«; wir wollen an den 15 jährigen
Hiklerjungen NorkuS und andere erinnern
und uns darüber im Klaren sein: Ihr Blut
floß auf den Aecker« der deutschen Sehnsucht.
Wir wollen uns aber auch an die Märtyrer
erinnern, die aus den Schulen ausgeschlossen
wurden wegen ihrer Gesinnung, die in die
Karzer flogen wegen ihres Bekenntnisses zur
deutschen Revolution.
Kameraden an den deutschen Schulen!
Deutsche Jugend grüßt und dankt Euch!
And dann, deutsche Jugend, an die Zukunft
gedacht! Nicht mehr sollen internationale
Volksbetrüger deutsche Jungen und deutsche
Mädel im Klassenkampf zu zerreißen versu-
chen. Nie wieder soll ein schmachvoller Pazi-
fismus di« deutsche Jugend vergiften! Wir
wollen dafür einkrelen, daß die deutsche Ju-
gend im nationalen und sozialen Geist erzogen
wird, daß deutsche Jungen und deutsche Mä-
del die deutsche Revolution vollenden werden,
indem sie schon in ihren jungen Jahren die
große Front schaffen, di« über Klassendünkel
und Slandeswahn triumphiert und nur eines
anerkennt, — jenen großen Gemeinschafksge-
danken, der seine Verkörperung in dem ge-
schlossenen deutschen Volk finden soll.
Deutscher Schüler, deutsche Schülerin,
deutscher Jungarbeiter! Nun heißt es die
Front schließen! Es gibt kein Äbseiksstehen
mehr! Die große deutsche Jugendbewegung
findet ihre Verkörperung in der jungen natio-
nalsozialistischen Front. Darum hinein in die
Hitler-Jugend, hinein in den Bund Deutscher
Mädel, hinein in das Jungvolk!
Mit Deutschland für die Zukunft der
deutschen Jugend!
Heil Hiller!
Nationalsozialistische Jugendbewegung
Baden.
gez. Friedhelm Kemper,
Bannführer der HL.
beim Staatsministerin«!, Regierungsrak Weiß-
mann und Regierungsrak Albert aus ihren
Aemtern aus. Mit der kommissarische« Lei-
tung der Pressestelle wurde der Schriftleiter
am „Führer", Pg. Franz Moraller be-
traut. Schriftleiter Moraller ist eines der
ältesten Mitglieder der badischen NSDAP
und einer der Mitbegründer des ersten na-
tionalsozialistischen Organs in Baden, des
„Führer".
8 2. Die Verordnung tritt mit ihrer Verkün-
dung in Kraft.
Karlsruhe, den 13. März 1933.
Reichskommissar für das Finanz-,
Ministerium.
Auf die kommissarischen Minister kn Ba-
den ist diese Kürzung insofern ohne Einfluß,
als diese ehrenamtlich Und ohne irgend-
welche Gehaltsbezüge arbeiten.
Erlaß über öle Errichtung res Reichs
Ministeriums sür VolksauMörung
Berlin, 13. März. Der Erlaß für die
Errichtung des Reichsminifieriums für Volks-
aufklärung «nd Propaganda hak folgenden
Worklauk:
Für Zweck« der Aufklärung und Propa-
ganda in der Bevölkerung über die Politik
der Reichsregierung und den nakionalen Wie-
deranfbau des deukschen Vakerlandes wird
ein Reichsministerium für Volksaufklärung
und Propaganda errichtet.
Der Leiter dieser Behörde führt die Be-
zeichnung „Reichsminister für Volksaufkla-
rung und Propaganda".
Die einzelnen Aufgabe« des Reicksmini-
steriums für Volksaufklärung und Propa-
ganda bestimmt der Reichskanzler. Er be-
stimmt auch im Einvernehmen mit den betei-
ligten Reichsministern die Aufgaben, die aus
deren Geschäftsbereich auf das neue Ministe-
rium übergehen und zwar auch dann, wenn
hierdurch der Geschäftsbereich der betroffenen
Ministerien in den Grundzügen berührt wird.
Berlin, den 13. März 1933.
Der Reichspräsident.
Der Reichskanzler.
Englische Anerkennung für öle
Leistungen ker Reichsregierung
London, 13. März. Neben de» üb-
lichen Sensationsmeldungen zeigt die eng-
tiscke Presse auch Anerkennung für di« ersten
Leistungen der Reicksregierung. Der politische
Mitarbeiter des „Daily Expreß" schreibt:
Deutschland sei eine machtvolle Einheit. In
fünf Tagen habe Hitler das getan, was Bis-
marck 49 Jahre lang umsonst versucht habe.
Hitler habe Deutschland geeinigt, während
Bismarck es in autonome Staaken gekeilt
zurückgelaffen habe. Die „Sunday Times"
schreibt, die Gefahr einer roten Revolution
werde als endgültig beseitigt angesehen. Durch
die Gründlichkeit der Hitler-Regierung sei
die Gefahr eines Bürgerkrieges vermieden
worden. Im „Obferver" wird die außeror-
dentliche Geschwindigkeit der Maßnahmen
der Reichsregierung bewundert.
I« Stegelvause« wtvd
KeMtte«
Ziegelhausen, 13. März. Auch hier weht
ein frischer Wind. Die ehemalige „rote Hoch-
burg" trägt das Banner der nationalen Re-
volution. Unser verdienter Kämpfer, Ge-
meinderak Odenwälder ist mit sofortiger Wir-
kung zum kommissarischen Bürgermeister von
Ziegelhausen ernannt worden, nachdem der
rote Schulze Bollschweiler gerade noch recht-
zeitig „erkrankt" war, bevor er an die frische
Luft gesetzt wurde. Am ersten Tag der Amts-
tätigkeit von Pg. Odenwälder blieben auf der
Strecke:
1. Zwei Polizisten, die noch vor wenigen
Tagen unserer SA bei der Flaggenhissung
mit der Waffe enkgegenzukrekßn wagten.
2. Der Schriftleiter Geißel von der „Volks-
zeitung". Er befindet sich wohlauf in Schutz-
haft.
3. Der „Volkserzieher" Westermann teilt
dieses Los mit ihm.
4. Die sozialdemokratischen Leibbläkker der
bisherigen Größen wurden mit sofortiger Wir-
kung abbestellk.
Der kommissarische Bürgermeister hat mit
sofortiger Wirkung drei Mann Ailfspolizei
bestellt, wodurch aber der Gemeinde keinerlei
Mehrbelastung erwächst. Im übrigen hofft
Zieaelhansen, daß der bisherige Bürgermei-
ster Bollschweiler recht bald gesund wird, denn
er wird über verschiedene Dinge Rede und
Antwort sieben müssen, für die sich der deutsch-
denkende Teil der Bevölkerung lebhaft in-
teressiert.
Me Fahnenabteilung der Polizei. Abfahrt.
sviw gegen di« Vesvotznng de« Gimeihaudels-
gesckStte — Siu Muudevratz a« die LSudeo
Berlin, 13. März. Der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, hat an die Innen-
ministerien der Länder und die Reichskommissare tn München, Stuttgart, Dresden, Karls-
ruhe, Darmstadt, Bremen, Lübeck und Schaumburg-Lipp« folgenden Runderläß gerichtet:
In zahlreichen Städten des Reichesi finde« immer wieder Schließungen und Bedro-
hungen von Einzelhandelsgöschäfken stakk^ Davon werden nicht nur die Inhaber der Ge-
schäfte, sondern auch die Mbeiker und Angestellten der Geschäfte sowie das kaufende
Publikum und der allgemeine Wirtschaftsverkehr schwer betroffen. Auch die Skaatsautori-
käk und die für den Wiederaufstieg Deutschlands unentbehrliche Vertrauensbelebung leiden
unter solchen Willknrhandlungen Schaden. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit und
Ordnung bitte ich, diesen Aebergriffen nachdrücklich enkgegenzutretea, und die dazu erfor-
derlichen Anordnungen zu treffen.
An die deuWe Fugend!
Vg. Watte« «Shle« rsvtt »te «UEe-gensue«