SamSkag/Sonnkag, 13 /14. Ma! 1933
Vovstryi vor SaatgmschMnSlrMr
Die svotze MMchAMMKS M KKÄKMtze
a
-
Persil
:ls
Landwirkschafks - Schule Ladenburg
uns: In den vergangenen Jahren
man immer wieder erneut die Beob-
Merkheim. Preisfrage: Warum kommen
aus Wertheim keine Berichte mehr?
Karlsruhe, 11. Mai. Die große Lufk-
schuhübung fand unter strömendem Regen, bei
Blitz und Donner am Donnerstag nachmittag
auf dem Gutenbergplah statt. Zugegen wa-
ren zahlreiche Behördenverkreter. Sofort bei
Bekanntgabe der Fliegergefahr durch Sirenen
mußte die gesamte Anwohnerschaft des
Platzes Fenster schließen und die Läden Her-
ablassen, Haustüren mußten offenstehen, um
zufällig Borbeigehenden Schutz vor der an-
genommenen Gefahr zu bieten. In den nörd-
lich und südlich des Platzes gelegenen Schul-
häusern war die Schuljugend versammelt, die
sofort bei Fliegeralarm in die besonders her-
gerichteten Keller geführt wurde und dort bis
zum Ende der Aebung verbleiben mußte. An
der Aebung beteiligte sich außer der Polizei,
die Feuerwehr, Sanitäkskolonne, Technische
Nothilfe, die bei den angenommenen Brand-,
Splitter- und Zerstörungsbomben eingriffen.
— Den zweiten Teil der Luftschutzübung bil-
dete abends 9.20 Ahr eine zehn Minuten an-
dauernde vollständige Verdunkelung der Stadt.
Am diese genau beobachten zu können, hatten
sich die Behördenverkreter auf dem Lauter-
berg eingefunden. Punkt 9.10 Ahr wurde
das elektrische Licht im gesamten Stadtgebiet
abgestellk; auch die Gaslampen erloschen. Die
auf den Straßen diensttuenden Polizeibeam-
ken veranlaßten Kraftfahrer, die Lampen ih-
rer Fahrzeuge zu löschen. Ebenso lag das ge-
samte Gebiet des Haupkbahnhoses in vollem
Dunkel, einfahrende Züge blieben auf der
Strecke. Ausfahrende Züge wurden zurück-
gehalten, bis 9.30 Uhr die Verdunkelung ihr
Ende erreicht hatte. Die Bevölkerung kam
den zuvor in den Zeitungen erfolgten Auffor-
derungen, Notbeleuchtung nur hinter geschlos-
senen Läden oder Vorhängen anzuwenden,
nach, sodaß die Stadt zu der angegebenen
Zeit in völliger Dunkelheit dalag.
-c>-
(!) Lobenfeld, 12. Mai. Wie nachträglich
feskgestellk werden konnte, sprach Herr Neu-
deck, Heidelberg, über den wir kürzlich eine
Notiz brachten, nicht hier in einer Versamm-
lung des katholischen Iungmännervereins, son-
dern war zu einer Besprechung kommunal-
politischer Art gekommen. Die in unserer
Notiz gebrachten Folgerungen entfallen da-
mit, was wir gerne feskskellen.
(!) Berolzheim, 12. Mai. (Bürgermeister
und Aakschreiber in Schutzhaft.) Eine uner-
hörte Gemeinheit leisteten sich die Herren
Bürgermeister Schmitt und Natschreiber Blum
aus Berolzheim. Beide berüchtigt als typische
Zenkrumsbonzen, die es niemals unterlassen
konnten, den vor kurzem dort als Kommissar
beigeordneten Gemeinderat und Stützpunkt-
leiter der NSDAP in jeder nur möglichen
Art und Weise zu schikanieren. Die Mög-
! lichkeit einer Aktenprüfung war überhaupt
kaum gegeben. Als nun Pg. Häfner als
Kommissar gestern Abend zur Prüfung über-
ging, verließen die beiden genannten Herren
das Rathaus und schlossen den Beauftragten
der NSDAP, Pg. Häfner in das Rathaus
ein. Häfner konnte sich nicht anders helfen,
als sofort die Kreisleitung von dem Vor-
kommnis zu verständigen, die dann ihrerseits
in Verbindung mit der Gendarmerie trat.
Nach kaum einer Stunde waren der Kreis-
eiter F. Senft mit einigen beherzten SA-
Leuten zur Stelle, und gleich darauf traf auch
das Auto mit der Gendarmerie ein. Nach
'kundenlangem Verhör wurden die beiden
Uebeltäker, die die neue Zeit überhaupt nicht
begreifen wollen, getrennt in zwei Autos nach
Mosbach in das Gefängnis überführt, wo sie
ihrer Aburteilung harren. Nun werden sie
erfahren, was es heißt, einen Beauftragten
der heutigen Regierung seiner Freiheit zu be-
rauben und mit Willkür die nationalsoziali-
stischen Grundsätze in den Boden zu treten.
Für diese Zerren ist der Zeitpunkt gekom-
men, wo derartige staatsgefährliche Elemente
für immer unschädlich gemacht werden.
(!) Weisbach, 12. Mai. Der unter der
Regierung der nationalen Erhebung neugebil-
deke Gemeinderat und Bürgerausschuß seht
sich wie folgt zusammen: NSDAP 3 Ee-
meinderäte, David Haas, Wilhelm Weiß und
Johann Keßler; Zentrum 1 Gemeinderat. Bür-
gerausschuß NSDAP 7, Zentrum 2 Gemein-
deverordnete.
zu Rückvergütungen, die zwischen 1 und 4,80
Mark je Zentner betrugen und zahlte die
Beträge an die Landwirte aus. 3m einzel-
nen sind folgende Summen durch dieses Ein-
greifen rückvergütet worden: In Ladenburg an
66 Landwirte 280 Mk., in Edingen an 11
Landwirte 146 Mk., in Neckarhausen an 8
Landwirte 93 Mk., in Dossenheim an 3 Land-
wirte 46 Mk., in Schriesheim
5 Mk., in Großsachsen an 47
Mark, in Heddesheim an 3
Mark, in Altlußheim an 130
Mark, in Neulußheim an 30
Die
schreibt
konnte
achkung machen, wie eine große Zahl gewis-
senloser Saatguthändler das Land unsicher
machten und zahlreiche Bauern auf schänd-
lichste Weise betrogen. Besonders das Ge-
biet des Saakkarkoffelhandels ist es, auf dem
ein oft kaum zu überbietendes Schindluder mit
den Landwirken getrieben wird. Das Ge-
schäfksgebahren dieser Betrüger, ist fast immer
das gleiche: Mik großem Redeschwall fallen
sie den Bauern in die Häuser, bieten erstklas-
sigste Originalware zu billigen Preisen und
aus beliebig langes Zahlungsziel an und be-,
arbeiten ihre Opfer mit allen möglichen son-
stigen Vorspiegelungen solange, bis sie zum
Geschäftsabschluß reif geworden sind. Ist es
soweit, dann werden die Aufträge auf jenem
berüchtigten Bestellzettel niedergeschrieben,
der dem Bauer so ost zum Verhängnis wird,
weil er ihn meist erst nach der Ankerschrifk
statt vorher liest. Zu spät entdeckt der Land-
wirt, daß der Inhalt des Bestellzettels gar
nicht mit der mündlichen Abrede in Einklang
steht, daß er zwar Originalpreise bezahlen
darf, dafür aber nur gewöhnliches Saatgut
und dieses als Nachnahme erhält und damit
natürlich der Geprellte ist.
Die Landwirkschaftsschule Ladenburg hat
binnen Jahresfrist zwei Händler ertappt, wie
sie im Begriffe standen, Hunderte von Land-
wirken aus solche Weise zu betrügen und sich
selbst mühelos zu bereichern. Durch ihr ra-
sches Eingreifen konnten die Bezieher, soweit
sie noch zu ermitteln waren, vor Schaden be-
wahrt werden. Sie zwang die Lieferanten
:-: Werkheim, 12. Mai. (Anfall.) Bei der
Legung einer elektrischen Leitung stürzte
Elektro-Installakeur Josef Honecker von
Kreuzwertheim so unglücklich von der Leiter,
daß er in das Wertheimer Krankenhaus ge-
bracht werden mußte.
:-: Werkheim, 12. Mai. (Der neue Bür-
germeister.) Nachdem der wenig rühmlich be-
kannte Bürgermeister Bardon „auf Druck"
in den Ruhestand getreten ist, wird nunmehr
der Bürgerausschuß, in dem die NSDAP
über eine Zweidrittel-Mehrheit verfügt, am
20. Mai die Wahl des neuen Bürgermeisters
vornehmen.
an 1 Landwirt
Landwirte 174
Landwirte 37
Landwirte 930
Landwirte 190
Mark, zusammen an 301 Landwirte 1921 Mk.
Diese Zahlen beziehen sich nur auf zwei
Händler und, wie die Aufstellung zeigt, auf
neun Gemeinden. Sie vermögen einen Be-
griff zu geben von dem ungeheuren Schaden,
den die badischen Bauern alljährlich auf diese
Weise erleiden, da natürlich sehr viele Fälle
nie zur Kenntnis der Behörde gelangen. Sie
zeigen auch, wie notwendig es ist, dieses schänd-
liche Treiben mancher Händler mit allen Mit-
teln zu bekämpfen und anszurotten. Dieser
Kampf kann aber nur von Erfolg sein, wenn
er von den Bauern selbst ausnahmslos unter-
stützt wird. In seinem eigensten Interesse
sollte jeder Landwirt bei künftigen Saatgut-
geschäften größte Sorgfalt walten lassen. And
im Interesse der Wiederherstellung der Ehr-
lichkeit und Zuverlässigkeit im Saatguthandel
sollte ein Jeder sich zum unnachgiebigen
Grundsatz machen, seinen Saakgukbedarf nie-
mals beim unbekannten Hausierhandel, son-
dern stets nur bei der Organisation oder beim
reellen eingesessenen Handel zu decken.
HaupNchristlelter Sr. W. Ksttermpnn.
Verantwortlich für Innenpolitik: Dr W. «ottcrmann; in
Auhenpolitik, Feuilleton und R»m«n: B. Seeper-Kelbe; fr
Badische Poiitik Eemeindenolitik. Vcwegunqotoll und .,Sn'
Mannheim": W. Rottel; für unpolitische Nochrichten,
Heidelberg" und Sport: Ueborle; sür Unzeiten Heidelbe
Hammer; sür Anzeigen Mannheim: K. Ott. Silmtliche
Heidelberg. sW Rahel. K Ott in Mannheim.> Sin
stund«» dor Redaktion: tSglich i7—lS Udr.
Druckerei Mater, Keidewer»
Die Wettervorhersage
Samstag: Rasch wechselnd mit Niederschlä-
gen; kühl.
Sonntag: Immer nach Neigung zu Nieder-
schlägen. Anbeständig.
Wasierstandsnachrichten
Rhein _
äsni ^66k3,rt3,1
)( Neckarzimmern, 12. Mai. (Gleichschal-
tung.) Gemeinderäte 4: Phil. Schweitzer,
Wilh. Hofmann, Wilh. Ruff, Wilh. Schmitt.
Bürgerausschußmikglieder 9: W. Riemer, Ja-
kob Gänger, K. Grimm, E. Fawer, W. Kurtz,
W. Oeß, W. Kühn, Gust. Fritz, Max Stau-
bitz. Alle Vorgenannten sind aus der Vor-
schlagsliste der NSDAP. Die SPD, welcher
1 Gemeinderak und 2 Gemeindeverordneke zu-
gestanden wären, hak auf die Einreichung einer
Liste verzichtet.
X Neckarelz, 11. Mai. (Goldene Hoch-
zeit.) In diesen Tagen konnte Sattlermeister
Emmert mit seiner Ehefrau geb. Zeier das
Fest der goldenen Hochzeit feiern. Beide er-
freuen sich einer guten Gesundheit. Herr Em-
mert schafft noch fest in seinem Handwerk.
Dis Kirchenbehörde ließ dem Jubelpaar eine
goldene Bibel mit Begleitschreiben überreif
chen. Wir wünschen dem alten Dragoner mit
seiner Ehefrau einen noch recht schönen Le-
bensabend.
Amtsenthebung.
)( Eberbach, 11. Mai. Der frühere Reichs-
tagsabgeordnete Damm aus Wagenschwend
wurde seines Amtes als Bürgermeister der
Gemeinde enthoben.
istelbt.
Von äor öoi'Z'Zti'Löo
Verlegung des Gastwirte-Verbandskages.
r-: Meinheim, 12. Mai. Auf Anregung !
und Wunsch der Verbandsleitung in Karls- i
ruhe und mit Rücksicht auf die in vielen Ver- ,
bandsverelnen noch schwebenden Gleichschal- j
tungsakkionen, ferner weil z. Zt. noch wich- ,
tige Verhandlungen mit den Zentralstellen in ,
Berlin gepflogen werden, die vor den Ver- §
bandstagen zu Ende geführt werden sollen, ,
sind die Tagungen des Badischen Gastwirte-
Verbandes, die in der nächsten Woche hier
stakkfinden sollten, auf den 6., 7. und 8. Juni
ds. Is. verlegt worden. Der Tagungsort
bleibt Weinheim.
Tagung der Äirchenältesten.
Weinheim, 12. Mai. Die diesjährige
Tagung der Kirchenältesten des Kirchenbezirks
Ladenburg-Weinheim fand in Weinheim statt.
Amtsgerichtsrat Dr. Kampp, Weinheim, wur-
de zum Vorsitzenden, Pfarrer Schäfer-Gund
zum Schriftführer gewählt. Pfarrer Ziegler,
Karlsruhe, hielt einen Vortrag über den Auf-
bau und die Aufgaben der Inneren Mission,
dem sich eine längere Aussprache anschloß.
^U8 äor MWinodono
Eine fkaakllche Reik- und Fahrschule?
ck Hockenheim, 11. Mal. Bürgermeister
Klein bemüht sich, im Zusammenwirken mit
den im Reikerring „Badische Pfalz" zusam-
Mengeschlossenen Reikervereinen eine staat-
liche Reit- und Fahrschule nach Hockenheim
Zu bringen. Die zentrale Lage und andere
günstige Voraussetzungen lasten erhoffen, daß
der Plan der Verwirklichung entgegengeführt
werden kann. In einer hier abgehaltenen
Aingausschußsitzung des Aeiterrings „Ba-
dische Pfalz" beschäftigte man sich mit Re-
wrmfragen des Ringes, die sich durch das
Meichschalkungsproblem und die Einführung
des Wehrsports ergeben. Dabei wurde die
Frage eines Anschlusses an die Wehrver-
bände des Reiches aufgeworfen und die Um-
wandlung des Rings in eine Reiterstandarte
nngeregk. Beschlüsse wurden noch nicht ge-
faßt. Das ursprünglich für Pfingstmontag
vorgesehene Reitturnier in Oberhausen wurde
vuf Sonntag, 23. Juni, verlegt.
V Neulußheim b. Schwetzingen, 11. Mai.
'"eiche gelandet.) Dienstag vormittag wurde
w der Nähe des Deutschhofes eine weibliche
Weiche geländek, die schon lange Zeit im Was-
vr gelegen hat. Nach den bisherigen Feststel-
uckgen handelt es sich um die im Februar d.
bs- im Rhein ertrunkene Ehefrau Elise Scheu-
bork aus Neulußheim. »
X Nußloch, 12. Mai. (Versetzung.) Für
von nach Heidelberg versetzten Pg. Lehrer
bknst Stiebe! wurde Lehrer Kukschkau
vus Dossenheim angewiesen.
XNußloch, 12. Mai. Auf der Landstraße
Zwischen Wiesloch und Nußloch, die etwas
vbschüssig ist, versagte einem mit Zement be-
voenen Lastwagen mit Anhänger aus Leu-
orshausen die Bremse. So fuhr der Wagen
M lange Strecke und kam erst bei den er-
?on Häusern auf gerader Straße zum Ske-
von. Der Zement wurde auf Lastwagen um-
Maden und weikergeführt. Ein Anglück ent-
Md nicht. — Die Zigarrenfabrik Gebr.
aeier, Heidelberg, eröffnete ihren seit einigen
vyren stilliegenden Filialbekrieb wieder. Die
Abeit hak bereits am Montag begonnen.
Weitere Einstellungen von Arbeitskräften
dnk u vorgenommen. Wir wollen hoffen,
,vtz diese Einstellungen nicht nach politischen
^vkrümlichen) oder konfessionellen Gesichks-
Mnkken gemacht werden, denn es könnte sonst
, große Empörung die Bevölkerung er-
Mfen. Man hört schon allerhand munkeln,
"^r werden abwarken!
Modriodton
Zur Volkszählung 1933.
Pressestelle beim Skaaksministe-num
> t Mik: Mik Rücksicht darauf, daß am 16.
d?' Is. die Volks-, Berufs- und Be-
i./b^Zählung statkfindet, wird ersucht, schon
yB tunlichst darauf Bedacht zu nehmen, daß
y ranskalkungen, welche den Stand der orks-
k. ?vfonden Bevölkerung vorübergehend we-
s-in < ändern können, wie öffentliche Ver-
u?9vn und Feste, Jahr-, Kram, und
o^?wärkke, Gerichtssitzungen usw. zurzeit der
^ayckng nicht stakkfinden.
Bühl, 11. Mai. („Die badische Volks-
heißt jetzt der Titel des Organs des
»Nöesverbandes badischer Volksschullehrer,
bei Abschrift, deren Schriftleiter Ernst Rie-
-A^^vch, 'F die Nachfolgerin der
diebischen Schulzeitung" und sie erscheint wie
io im Verlag der Konkordia AG. hier.
Tag
Walds-
hut
Rhein-
felden
kehl
Maxau
Mann-
heim
Lauo
10. 5. 292 288 294 460 317 184
11. 5. 302 276 291 462 343 200
12. 5. 331 307 317 305 359 220
Neckar
Tag
Plo-
chingen
Heil-
bronn
Zag -
seid
vieües-
beim
Heidel-
berg
Mann
heim
10. 5. 30 124 93 107 260 310
11. 5. 26 119 91 107 260 336
12. 5. 38 138 119 126 260 353
Vovstryi vor SaatgmschMnSlrMr
Die svotze MMchAMMKS M KKÄKMtze
a
-
Persil
:ls
Landwirkschafks - Schule Ladenburg
uns: In den vergangenen Jahren
man immer wieder erneut die Beob-
Merkheim. Preisfrage: Warum kommen
aus Wertheim keine Berichte mehr?
Karlsruhe, 11. Mai. Die große Lufk-
schuhübung fand unter strömendem Regen, bei
Blitz und Donner am Donnerstag nachmittag
auf dem Gutenbergplah statt. Zugegen wa-
ren zahlreiche Behördenverkreter. Sofort bei
Bekanntgabe der Fliegergefahr durch Sirenen
mußte die gesamte Anwohnerschaft des
Platzes Fenster schließen und die Läden Her-
ablassen, Haustüren mußten offenstehen, um
zufällig Borbeigehenden Schutz vor der an-
genommenen Gefahr zu bieten. In den nörd-
lich und südlich des Platzes gelegenen Schul-
häusern war die Schuljugend versammelt, die
sofort bei Fliegeralarm in die besonders her-
gerichteten Keller geführt wurde und dort bis
zum Ende der Aebung verbleiben mußte. An
der Aebung beteiligte sich außer der Polizei,
die Feuerwehr, Sanitäkskolonne, Technische
Nothilfe, die bei den angenommenen Brand-,
Splitter- und Zerstörungsbomben eingriffen.
— Den zweiten Teil der Luftschutzübung bil-
dete abends 9.20 Ahr eine zehn Minuten an-
dauernde vollständige Verdunkelung der Stadt.
Am diese genau beobachten zu können, hatten
sich die Behördenverkreter auf dem Lauter-
berg eingefunden. Punkt 9.10 Ahr wurde
das elektrische Licht im gesamten Stadtgebiet
abgestellk; auch die Gaslampen erloschen. Die
auf den Straßen diensttuenden Polizeibeam-
ken veranlaßten Kraftfahrer, die Lampen ih-
rer Fahrzeuge zu löschen. Ebenso lag das ge-
samte Gebiet des Haupkbahnhoses in vollem
Dunkel, einfahrende Züge blieben auf der
Strecke. Ausfahrende Züge wurden zurück-
gehalten, bis 9.30 Uhr die Verdunkelung ihr
Ende erreicht hatte. Die Bevölkerung kam
den zuvor in den Zeitungen erfolgten Auffor-
derungen, Notbeleuchtung nur hinter geschlos-
senen Läden oder Vorhängen anzuwenden,
nach, sodaß die Stadt zu der angegebenen
Zeit in völliger Dunkelheit dalag.
-c>-
(!) Lobenfeld, 12. Mai. Wie nachträglich
feskgestellk werden konnte, sprach Herr Neu-
deck, Heidelberg, über den wir kürzlich eine
Notiz brachten, nicht hier in einer Versamm-
lung des katholischen Iungmännervereins, son-
dern war zu einer Besprechung kommunal-
politischer Art gekommen. Die in unserer
Notiz gebrachten Folgerungen entfallen da-
mit, was wir gerne feskskellen.
(!) Berolzheim, 12. Mai. (Bürgermeister
und Aakschreiber in Schutzhaft.) Eine uner-
hörte Gemeinheit leisteten sich die Herren
Bürgermeister Schmitt und Natschreiber Blum
aus Berolzheim. Beide berüchtigt als typische
Zenkrumsbonzen, die es niemals unterlassen
konnten, den vor kurzem dort als Kommissar
beigeordneten Gemeinderat und Stützpunkt-
leiter der NSDAP in jeder nur möglichen
Art und Weise zu schikanieren. Die Mög-
! lichkeit einer Aktenprüfung war überhaupt
kaum gegeben. Als nun Pg. Häfner als
Kommissar gestern Abend zur Prüfung über-
ging, verließen die beiden genannten Herren
das Rathaus und schlossen den Beauftragten
der NSDAP, Pg. Häfner in das Rathaus
ein. Häfner konnte sich nicht anders helfen,
als sofort die Kreisleitung von dem Vor-
kommnis zu verständigen, die dann ihrerseits
in Verbindung mit der Gendarmerie trat.
Nach kaum einer Stunde waren der Kreis-
eiter F. Senft mit einigen beherzten SA-
Leuten zur Stelle, und gleich darauf traf auch
das Auto mit der Gendarmerie ein. Nach
'kundenlangem Verhör wurden die beiden
Uebeltäker, die die neue Zeit überhaupt nicht
begreifen wollen, getrennt in zwei Autos nach
Mosbach in das Gefängnis überführt, wo sie
ihrer Aburteilung harren. Nun werden sie
erfahren, was es heißt, einen Beauftragten
der heutigen Regierung seiner Freiheit zu be-
rauben und mit Willkür die nationalsoziali-
stischen Grundsätze in den Boden zu treten.
Für diese Zerren ist der Zeitpunkt gekom-
men, wo derartige staatsgefährliche Elemente
für immer unschädlich gemacht werden.
(!) Weisbach, 12. Mai. Der unter der
Regierung der nationalen Erhebung neugebil-
deke Gemeinderat und Bürgerausschuß seht
sich wie folgt zusammen: NSDAP 3 Ee-
meinderäte, David Haas, Wilhelm Weiß und
Johann Keßler; Zentrum 1 Gemeinderat. Bür-
gerausschuß NSDAP 7, Zentrum 2 Gemein-
deverordnete.
zu Rückvergütungen, die zwischen 1 und 4,80
Mark je Zentner betrugen und zahlte die
Beträge an die Landwirte aus. 3m einzel-
nen sind folgende Summen durch dieses Ein-
greifen rückvergütet worden: In Ladenburg an
66 Landwirte 280 Mk., in Edingen an 11
Landwirte 146 Mk., in Neckarhausen an 8
Landwirte 93 Mk., in Dossenheim an 3 Land-
wirte 46 Mk., in Schriesheim
5 Mk., in Großsachsen an 47
Mark, in Heddesheim an 3
Mark, in Altlußheim an 130
Mark, in Neulußheim an 30
Die
schreibt
konnte
achkung machen, wie eine große Zahl gewis-
senloser Saatguthändler das Land unsicher
machten und zahlreiche Bauern auf schänd-
lichste Weise betrogen. Besonders das Ge-
biet des Saakkarkoffelhandels ist es, auf dem
ein oft kaum zu überbietendes Schindluder mit
den Landwirken getrieben wird. Das Ge-
schäfksgebahren dieser Betrüger, ist fast immer
das gleiche: Mik großem Redeschwall fallen
sie den Bauern in die Häuser, bieten erstklas-
sigste Originalware zu billigen Preisen und
aus beliebig langes Zahlungsziel an und be-,
arbeiten ihre Opfer mit allen möglichen son-
stigen Vorspiegelungen solange, bis sie zum
Geschäftsabschluß reif geworden sind. Ist es
soweit, dann werden die Aufträge auf jenem
berüchtigten Bestellzettel niedergeschrieben,
der dem Bauer so ost zum Verhängnis wird,
weil er ihn meist erst nach der Ankerschrifk
statt vorher liest. Zu spät entdeckt der Land-
wirt, daß der Inhalt des Bestellzettels gar
nicht mit der mündlichen Abrede in Einklang
steht, daß er zwar Originalpreise bezahlen
darf, dafür aber nur gewöhnliches Saatgut
und dieses als Nachnahme erhält und damit
natürlich der Geprellte ist.
Die Landwirkschaftsschule Ladenburg hat
binnen Jahresfrist zwei Händler ertappt, wie
sie im Begriffe standen, Hunderte von Land-
wirken aus solche Weise zu betrügen und sich
selbst mühelos zu bereichern. Durch ihr ra-
sches Eingreifen konnten die Bezieher, soweit
sie noch zu ermitteln waren, vor Schaden be-
wahrt werden. Sie zwang die Lieferanten
:-: Werkheim, 12. Mai. (Anfall.) Bei der
Legung einer elektrischen Leitung stürzte
Elektro-Installakeur Josef Honecker von
Kreuzwertheim so unglücklich von der Leiter,
daß er in das Wertheimer Krankenhaus ge-
bracht werden mußte.
:-: Werkheim, 12. Mai. (Der neue Bür-
germeister.) Nachdem der wenig rühmlich be-
kannte Bürgermeister Bardon „auf Druck"
in den Ruhestand getreten ist, wird nunmehr
der Bürgerausschuß, in dem die NSDAP
über eine Zweidrittel-Mehrheit verfügt, am
20. Mai die Wahl des neuen Bürgermeisters
vornehmen.
an 1 Landwirt
Landwirte 174
Landwirte 37
Landwirte 930
Landwirte 190
Mark, zusammen an 301 Landwirte 1921 Mk.
Diese Zahlen beziehen sich nur auf zwei
Händler und, wie die Aufstellung zeigt, auf
neun Gemeinden. Sie vermögen einen Be-
griff zu geben von dem ungeheuren Schaden,
den die badischen Bauern alljährlich auf diese
Weise erleiden, da natürlich sehr viele Fälle
nie zur Kenntnis der Behörde gelangen. Sie
zeigen auch, wie notwendig es ist, dieses schänd-
liche Treiben mancher Händler mit allen Mit-
teln zu bekämpfen und anszurotten. Dieser
Kampf kann aber nur von Erfolg sein, wenn
er von den Bauern selbst ausnahmslos unter-
stützt wird. In seinem eigensten Interesse
sollte jeder Landwirt bei künftigen Saatgut-
geschäften größte Sorgfalt walten lassen. And
im Interesse der Wiederherstellung der Ehr-
lichkeit und Zuverlässigkeit im Saatguthandel
sollte ein Jeder sich zum unnachgiebigen
Grundsatz machen, seinen Saakgukbedarf nie-
mals beim unbekannten Hausierhandel, son-
dern stets nur bei der Organisation oder beim
reellen eingesessenen Handel zu decken.
HaupNchristlelter Sr. W. Ksttermpnn.
Verantwortlich für Innenpolitik: Dr W. «ottcrmann; in
Auhenpolitik, Feuilleton und R»m«n: B. Seeper-Kelbe; fr
Badische Poiitik Eemeindenolitik. Vcwegunqotoll und .,Sn'
Mannheim": W. Rottel; für unpolitische Nochrichten,
Heidelberg" und Sport: Ueborle; sür Unzeiten Heidelbe
Hammer; sür Anzeigen Mannheim: K. Ott. Silmtliche
Heidelberg. sW Rahel. K Ott in Mannheim.> Sin
stund«» dor Redaktion: tSglich i7—lS Udr.
Druckerei Mater, Keidewer»
Die Wettervorhersage
Samstag: Rasch wechselnd mit Niederschlä-
gen; kühl.
Sonntag: Immer nach Neigung zu Nieder-
schlägen. Anbeständig.
Wasierstandsnachrichten
Rhein _
äsni ^66k3,rt3,1
)( Neckarzimmern, 12. Mai. (Gleichschal-
tung.) Gemeinderäte 4: Phil. Schweitzer,
Wilh. Hofmann, Wilh. Ruff, Wilh. Schmitt.
Bürgerausschußmikglieder 9: W. Riemer, Ja-
kob Gänger, K. Grimm, E. Fawer, W. Kurtz,
W. Oeß, W. Kühn, Gust. Fritz, Max Stau-
bitz. Alle Vorgenannten sind aus der Vor-
schlagsliste der NSDAP. Die SPD, welcher
1 Gemeinderak und 2 Gemeindeverordneke zu-
gestanden wären, hak auf die Einreichung einer
Liste verzichtet.
X Neckarelz, 11. Mai. (Goldene Hoch-
zeit.) In diesen Tagen konnte Sattlermeister
Emmert mit seiner Ehefrau geb. Zeier das
Fest der goldenen Hochzeit feiern. Beide er-
freuen sich einer guten Gesundheit. Herr Em-
mert schafft noch fest in seinem Handwerk.
Dis Kirchenbehörde ließ dem Jubelpaar eine
goldene Bibel mit Begleitschreiben überreif
chen. Wir wünschen dem alten Dragoner mit
seiner Ehefrau einen noch recht schönen Le-
bensabend.
Amtsenthebung.
)( Eberbach, 11. Mai. Der frühere Reichs-
tagsabgeordnete Damm aus Wagenschwend
wurde seines Amtes als Bürgermeister der
Gemeinde enthoben.
istelbt.
Von äor öoi'Z'Zti'Löo
Verlegung des Gastwirte-Verbandskages.
r-: Meinheim, 12. Mai. Auf Anregung !
und Wunsch der Verbandsleitung in Karls- i
ruhe und mit Rücksicht auf die in vielen Ver- ,
bandsverelnen noch schwebenden Gleichschal- j
tungsakkionen, ferner weil z. Zt. noch wich- ,
tige Verhandlungen mit den Zentralstellen in ,
Berlin gepflogen werden, die vor den Ver- §
bandstagen zu Ende geführt werden sollen, ,
sind die Tagungen des Badischen Gastwirte-
Verbandes, die in der nächsten Woche hier
stakkfinden sollten, auf den 6., 7. und 8. Juni
ds. Is. verlegt worden. Der Tagungsort
bleibt Weinheim.
Tagung der Äirchenältesten.
Weinheim, 12. Mai. Die diesjährige
Tagung der Kirchenältesten des Kirchenbezirks
Ladenburg-Weinheim fand in Weinheim statt.
Amtsgerichtsrat Dr. Kampp, Weinheim, wur-
de zum Vorsitzenden, Pfarrer Schäfer-Gund
zum Schriftführer gewählt. Pfarrer Ziegler,
Karlsruhe, hielt einen Vortrag über den Auf-
bau und die Aufgaben der Inneren Mission,
dem sich eine längere Aussprache anschloß.
^U8 äor MWinodono
Eine fkaakllche Reik- und Fahrschule?
ck Hockenheim, 11. Mal. Bürgermeister
Klein bemüht sich, im Zusammenwirken mit
den im Reikerring „Badische Pfalz" zusam-
Mengeschlossenen Reikervereinen eine staat-
liche Reit- und Fahrschule nach Hockenheim
Zu bringen. Die zentrale Lage und andere
günstige Voraussetzungen lasten erhoffen, daß
der Plan der Verwirklichung entgegengeführt
werden kann. In einer hier abgehaltenen
Aingausschußsitzung des Aeiterrings „Ba-
dische Pfalz" beschäftigte man sich mit Re-
wrmfragen des Ringes, die sich durch das
Meichschalkungsproblem und die Einführung
des Wehrsports ergeben. Dabei wurde die
Frage eines Anschlusses an die Wehrver-
bände des Reiches aufgeworfen und die Um-
wandlung des Rings in eine Reiterstandarte
nngeregk. Beschlüsse wurden noch nicht ge-
faßt. Das ursprünglich für Pfingstmontag
vorgesehene Reitturnier in Oberhausen wurde
vuf Sonntag, 23. Juni, verlegt.
V Neulußheim b. Schwetzingen, 11. Mai.
'"eiche gelandet.) Dienstag vormittag wurde
w der Nähe des Deutschhofes eine weibliche
Weiche geländek, die schon lange Zeit im Was-
vr gelegen hat. Nach den bisherigen Feststel-
uckgen handelt es sich um die im Februar d.
bs- im Rhein ertrunkene Ehefrau Elise Scheu-
bork aus Neulußheim. »
X Nußloch, 12. Mai. (Versetzung.) Für
von nach Heidelberg versetzten Pg. Lehrer
bknst Stiebe! wurde Lehrer Kukschkau
vus Dossenheim angewiesen.
XNußloch, 12. Mai. Auf der Landstraße
Zwischen Wiesloch und Nußloch, die etwas
vbschüssig ist, versagte einem mit Zement be-
voenen Lastwagen mit Anhänger aus Leu-
orshausen die Bremse. So fuhr der Wagen
M lange Strecke und kam erst bei den er-
?on Häusern auf gerader Straße zum Ske-
von. Der Zement wurde auf Lastwagen um-
Maden und weikergeführt. Ein Anglück ent-
Md nicht. — Die Zigarrenfabrik Gebr.
aeier, Heidelberg, eröffnete ihren seit einigen
vyren stilliegenden Filialbekrieb wieder. Die
Abeit hak bereits am Montag begonnen.
Weitere Einstellungen von Arbeitskräften
dnk u vorgenommen. Wir wollen hoffen,
,vtz diese Einstellungen nicht nach politischen
^vkrümlichen) oder konfessionellen Gesichks-
Mnkken gemacht werden, denn es könnte sonst
, große Empörung die Bevölkerung er-
Mfen. Man hört schon allerhand munkeln,
"^r werden abwarken!
Modriodton
Zur Volkszählung 1933.
Pressestelle beim Skaaksministe-num
> t Mik: Mik Rücksicht darauf, daß am 16.
d?' Is. die Volks-, Berufs- und Be-
i./b^Zählung statkfindet, wird ersucht, schon
yB tunlichst darauf Bedacht zu nehmen, daß
y ranskalkungen, welche den Stand der orks-
k. ?vfonden Bevölkerung vorübergehend we-
s-in < ändern können, wie öffentliche Ver-
u?9vn und Feste, Jahr-, Kram, und
o^?wärkke, Gerichtssitzungen usw. zurzeit der
^ayckng nicht stakkfinden.
Bühl, 11. Mai. („Die badische Volks-
heißt jetzt der Titel des Organs des
»Nöesverbandes badischer Volksschullehrer,
bei Abschrift, deren Schriftleiter Ernst Rie-
-A^^vch, 'F die Nachfolgerin der
diebischen Schulzeitung" und sie erscheint wie
io im Verlag der Konkordia AG. hier.
Tag
Walds-
hut
Rhein-
felden
kehl
Maxau
Mann-
heim
Lauo
10. 5. 292 288 294 460 317 184
11. 5. 302 276 291 462 343 200
12. 5. 331 307 317 305 359 220
Neckar
Tag
Plo-
chingen
Heil-
bronn
Zag -
seid
vieües-
beim
Heidel-
berg
Mann
heim
10. 5. 30 124 93 107 260 310
11. 5. 26 119 91 107 260 336
12. 5. 38 138 119 126 260 353