MenNaS, Sen 4. IuN 1933.
men neben vielen anderen größeren Treffern
Meder 2 Hauptgewinn« von je 100 000 RM
zur AusGielung. Die Beachtung der angege-
benen Frist Mrd in der gegenwärtigen Reise-
zeit dringend empfohlen. Für neue Spieler
sind Kauflose in allen Abschnitten zu amtlichen
Preisen bei den Staatlichen Lotterie-Einneh-
mern M haben.
Kus der SK
Wie wir von SA.-Seite hören, herrscht bei
de» alte« SA.-Kämpfern große Freude darüber,
daß der Führer der Standarte 116, Oberführer
Ziegler in Heidelberg verbleibt.
Seine SA.-Männer kenne« ihn nicht nur als
ihren Vorgesetzten im Dienst, sondern insbeson-
dere auch als ihren Kameraden, der ihnen all-
zeit in allen Angelegenheiten mit Rat und Tat
zur Seite steht.
Zieglers Verdienst ist es, die Heidelberger
SA. und darüber hinaus die Standarte 110
seit ihrer Gründung gerade auch durch die
Schwere der Verbotszeit hindurch zu einer ruhm-
reiche» Kampftruppe in Treue zum Führer Adolf
Hitler gefestigt zu haben.
Seiner weiteren Tätigkeit in Heidelberg gel-
ten unsere aufrichtigsten Wünsche.
Stadt Heidelberg ist an diesen Zahlen beteiligt
mit 1697 männlichen und 513 weiblichen, zusam-
men 2210 Unterstützten, wovon 760 auf die Alu
und 1150 auf die Kru entfallen. Im Stadtbezirk
war ein Nettozugang von 17, ausgesteuert sind 67.
Die Ferienkurse für Ausländer an der Uni-
versität Heidelberg sind nun in vollem Gange.
Es ist ausällig, wie stark gerade dieses Jahr der
Zustrom ausländischer Studenten zu diesen Vor-
lesungen, die im Hörsaal der Alten Univer-
sität stattfinden, gewesen ist.
Preußisch-Süddeutsche Klafsenlottcrie. Zu
der am 12. und 13. Juli stattfindenden Ziehung
4. Klasse 41. (267.) Lotterie hat die Erneuerung
der Lose planmäßig spätestens bis zum 5. Juli
18 Uhr bei Verlust des Anrechts in der zustän-
digen Lotterie-Einnahme zu geschehen. Es kom-
„Die Fahne hoch!" Bei der Prozession der
katholischen Gemeinde in einem Städtchen des
Neckartales trug sich dieses Jahr — wie uns er-
zählt wird — ein köstlicher Zwischenfall zu:
Der lange Prozessionszug setzte sich langsam
in Bewegung, voraus der Geistliche mit den Mi-
nistranten. Einer von diesen trug eine pracht-
volle Kirchenfahne, eine Ehre, die dieser anschei-
nend nicht genug einzuschätzen wußte, denn er
trug sie sehr lästig, sodaß das seidene Tuch fast
auf dem Erdboden streifte. Der Geistliche konnte
dem schließlich nicht mehr länger zusehen und
sagte etwas energisch in halblautem Ton: „Die
Fahne hoch!", worauf die Knaben und die nächst
dabei stehenden Leute prompt anfingen zu sin-
gen . . . „Die Fahne Hoch, die Reihen dicht ge-
schlossen!"
Heute abend 8.30 Uhr Gründungsverfammlung
des DLV-, Ortsgruppe Heidelberg!
Den Ausklang der Deutschen Luftsahr-Wer-
bewoche 1933 bildet heute abend 8.30 Uhr die
Eründungsversämmlung des DLV., Ortsgruppe
Heidelberg, im Kaffee Häberlein. Auch an die-
ser Stelle weisen wir die Mitglieder der gleich-
geschalteten Luftsportvereine auf diese wichtige
Veranstaltung hin. Mitgliedsmeldungen bewußr
nationaler Kreise sind an Pg. Ernst Zigan,
Heidelberg, Hauptstraße 84, zu richten. Die
Richtlinien des DLV. werden durch den Führer
der Landesgruppe 8, Baden-Pfalz, Luftsportkom-
Nlissar Heinrich Schleif, Mannheim bekannt-
gegeben.
Handschuhsheimer Marktbericht
Kirschen 1. Sorte 20—25, 2. Sorte 15—19,
Erdbeeren 1. Sorte 24—29, 2. Sorte 20—23,
Walderdbeeren 55—61, Sauerkirschen 20—23,
Himbeeren 26—36, Johannisbeeren 10—12,
Stachelbeeren 13—14. Anfuhr und' Nachfrage
Mt. Täglich Versteigerung 17 Uhr. Die Vor-
mittagIversteigerungen fallen aus.
Das 60. Stiftungsfest des Militärvereins en-
dete gestern mit einem Konzert und kamerad-
schaftlichen Zusammensein im Festzelt. Auch an
diesem letzten Abend hatte sich eine große Zahl
der Heidelberger Bürgerschaft bei froher Stim-
mung versammelt. Auf das glänzende Jubelfest
kann der Jubilar mit Stolz zurückblicken. Be-
sonders zu erwähnen bleibt noch die tadellose
Organisation seitens der Festleitung, die sich be-
sondere Verdienste erworben hat.
Vom Arbeitsamt. In Unterstützung befinden
sich in der Arbeitslosenversicherung 1769 männ-
liche und 942 weibliche - 2711, in der Krisen-
fürsorge 3634 männliche und 1323 weibliche ---
4957, insgesamt also 5403 männliche und 2265
weibliche, zusammen 7668 Personen. Die Netto-
abnahme beträgt 136, ausgesteuert sind 190. Ar-
beitsuchende waren gemeldet 15 735 männliche
und 5422 weibliche, zusammen 21 157, wovon
19662 arbeitslos waren. Mit Notstandsarbeitsn
sind 633, mit Kurzarbeit 1524 und im freiwilli-
gen Arbeitsdienst 810 Leute beschäftigt. Die
MMkilumm »er!IM.
Günstige Bilanz der SMt. Sparkasse
Ueber 98 000 Mark Reingewinn.
In der letzten Sitzung der Städtischen Spar-
kasse hat der Vorsitzende, Oberbürgermeister Dr.
Neinhaus die neu in den Verwaltungsrat ein-
getretenen Mitglieder, Pg. Stadtrat Dinkel
und Stadtrat Höchst, handgelüibdlich auf das
neu übernommene Amt verpflichtet.
Die Bilanz sowie hie Gewinn- und Ver-
lustrechnung für das Rechnungsjahr 1932 wur-
den geprüft und genehmigt.
Die Spar- und Giroeinlagen betragen
22 287 217,43 RM. Der gesetzliche Reservesond
ist in voller Höhe vorhanden; außerdem weist
die Bilanz noch erhebliche Sonderrücklagen aus.
Die Gewlnn- und Verlustrechnung weist
nach erheblichen Abschreibungen an Effekten-
und Grundstückskonto einen Reingewinn von
RM 98723,90 aus, der in voller Höhe den
Rücklagen überwiesen wurde.
Im übrigen läßt der Jahresbericht erken-
nen, daß die gehemmte Bautätigkeit und die
Schrumpfung im Handel, Gewerbe und Land-
wirtschaft auch bei der Sparkasse im vergange-
nen Geschäftsjahr sich ausgewirkt haben.'
In den angelegten Hypotheken ist ein ge-
ringer Rückgang zu verzeichnen. Ebenso ha-
ben sich die Anlagen im Darlehens- und Kre-
ditgeschäft verringert. Auch hat das Wechselge-
schäft an Umfang abgenommen.
Gleichwohl beträgt der Umsatz auf einer
Seite des Hauptbuches noch die erhebliche
Summe von RM 138 178 703,85.
Bemerkenswert ist insbesondere, daß die
Sparkasse an Aufwertungsguthaben im Fahre
1932 insgesamt RM 683 197,27 zurückbezahlen
konnte.
Auch ist die Liquidität der Sparkasse zwei-
feWos günstig, da abgesehen von der Möglichkeit
des Rediskonts und der Verwertung lombard-
fähiger Effekten an sofort greifbaren Barmit-
teln und Anlagen die Summe von RM
3 204 762,35 vorhanden ist.
Der Oberbürgermeister gibt zum Schluß der
Sitzung der zuversichtlichen Hoffnung Ausdruck,
daß die Heidelberger Sparkasse zum Nutzen
der Bürgerschaft sich weiter aufwärts entwickeln
und sich der besonderen Förderung der natio-
nalsozialistischen Reichs- und Landesregierung
erfreuen werde, mit deren Zielen sie auf Grund
der von jeher beachteten Gemeinnützigkeit und
der Förderung des heimischen Gewerbes in
Landwirtschaft, Handwerk und Handel völlig
übereinstimmc.
Die MHorgeletstungen Ker StaSt
Heidelberg
Die FÜrsorgeleistungen der Stadt Heidelberg
nach dem Stand vom 31. Mai 1933:
(Die Zahlen in Klammern geben den Stand
vom 30. April 1933 an.) Am 31. Mai standen
in laufender offener Fürsorge des Wohlfahrts-
und Jugendamts Heidelberg: Vom Arbeitsamt
anerkannte Wohlfahrtserwerbslose (einschließlich
6 schwebender Fälle) 3933 Personen (4119). (Das
Arbeitsamt zählte am Stichtag 3897 (4057) Per-
sonen).
Sonstige Arbeitsfähige 880 Personen ( 876)
in Armenfürsoge 624 Parteien ( 605)
Kriegsbeschädigte 53 Parteien ( 52)
Kriegshinterbliebene 81 Parteien ( 80)
Zusatzrentenempfänger 485 Parteien ( 554)
Sozialrenter 750 Parteien ( 747)
Kleinrentner 556 Parteien ( 549)
Klreinrent. Gleichgestellte 273 Parteien ( 235)
Jugendfürsorge 191 Parteien ( 184)
Zusatzunterstlltzungsempfänger:
Alu 330 Parteien ( 227)
Kru 310 Parteien ( 280)
In geschlossener Fürsorge
(fremde Familien und An-
stalten) befanden sich:
von der allgem. Fürsorge 280 Personens 293)
von der gehob. Fürsorge 1348 Personen (1364)
davon Jugendfürsorge 975 Personen ( 992)
Zählt man die Familienangehörigen der in
offener Fürsorge unterstützten Parteien, so wur-
den am Stichtag von der Stadt insgesamt 20197
Personen (19 868) unterstützt.
In obiger Aufstellung sind nicht berücksichtigt:
Fürsorgeerziehungen in eigener Familie, Schutz-
aufsichten, vorbeugende Erziehungsfälle und die
Fälle der Jugendgerichtshilfe, die Rechtshilfe-
sachen, sämtliche Amtsvormundschaften, Pflege-
schäften, Veistandsschaften und die Fälle der Ge-
meindewaisenrätlichen Tätigkeit. Nicht enthal-
ten sind ferner die Teilnehmer an den Schüler-
speisungen und die Besucher der Schulkinder-
horte.
Im Monat Mai wurden weiter 2146 (2021)
Durchwanderer verpflegt, einmalig unterstützt
wurden 68 Personen (47).
Wochenfürsorgefälle hatte das Wohlfahrts-
und Jugendamt 26 (17) zu bearbeiten.
Gutachten in Alu- und Kru-Fällen 1026 (922)
zu erstatten.
Im Freiwilligen Arbeitsdienst der Stadt be-
fanden sich am Stichtag 97 (126) Personen.
Wave«i»S«svv vauvn
Levens Mittel-und Se-
fvtfch»mgsMmne av
Wie in verschiedenen anderen Städten ha-
ben jetzt auch in Frankfurt a. M. Verhandlun-
gen der Verbände des Einzelhandels, des
Handwerks und der zuständigen Kampfbundlei-
tung mit den Vertretern der Warenhäuser zu
einem sehr beachtlichen Ergebnis geführt. Es
ist vereinbart worden, daß in den Warenhäu-
sern und Einheitspreisgeschäften in Frankfurt
a. M„ Wiesbaden, Offenbach und Fulda bis
zum 1. Juli die Lebensmittelabteilungen und
Erfrischungsräume abgebaut werden mit der
Maßgabe, daß Gebäck bereits innerhalb 8 Ta-
gen und Fleisch und sonstige Fleischwaren in-
nerhalb 14 Tagen aufgegeben wurden. Wb
1. Juli werden weder Lebens- noch Genuß-
mittel irgendwelcher Art in den erwähnten
Häusern mehr verkauft noch Erfrischungsräume
betrieben werden. Ein entsprechender Abbau
ist bei den Warenhäusern in Hanau bereits er-
folgt.
Dieses wichtige und erfreuliche Ergebnis
freiwilliger Verhandlungen in Frankfurt a. M.
wird im Reich viel Beachtung finden und zur
Nachahmung ermuntern, soweit nicht sckwn in
verschiedenen Städten Abmachungen ähnlicher
Art getroffen worden sind. Darüber hinaus
aber zeigt die Frankfurter Vereinbarung wie-
der, daß es durchaus möglich ist, bei gutem
Willen der Warenhäuser und Einheitspreisge-
schäfte auch ohne Zwangsmaßnahmen mit der
Umwandlung ihres Charakters anzufangen und
diejenigen Abteilungen jetzt schon zu beseitigen,
die dem mittelständischcn Einzelhandel am
schwersten geschädigt haben.
Hoffentlich können wir auch bald von Hei-
delberg dasselbe berichten.
Lissokrsnks
einzig Ns.
mit Ank ocker
Olas
susgelsgt
unck
Obecküsiluv!-
ttöke
Lreite
7-!eke
Tink Olas
V0lk8er8sclir3nk >
78
4l
33
3L.— —
,.Ti8liexe" mit >
78
4l
38
— 45.—
V/3886rl<A8t6N )
98
so
41
— UV.-
!m ZUIeinverkLuk.
^ei8tun§8-H.u8kükrunZ un6 ?rel8 8teken
Vsrivnsvkirms u p u
unck IVoestenenck von Nk. 7.50 an. hiesige ^usvasil.
von 54k. 3.— an.
lelekon M Vü. öiMen§ll.28
Die flümtM Freiheitsbewegung und
ihre Bedeutung für Deutschland
Zu dem heute abend, 20.30 Uhr, im
Hörsaal 15 der Neuen Universität
stattfindenden Vortrag von Dr.
Reusch, Gießen, über obiges Thema.
. Der Gegensatz zwischen West und Ost, zwischen
der Gedankenwelt von 1789 und dem weltan-
schaulichen Denken des deutschen Menschen ist
den Masten unseres Volkes kaum jemals in die-
ser Stärke zum Bewußtsein gekommen, als in
den Monaten, die den Durchbruch der national-
sozialistischen Erhebung im deutschen Reiche folg-
ten. Dieser Gegensatz zwischen weltlicher, for-
maler, bürgerlich-städtischer Staats-, Wirtschafts-
und Gesellschaftsanschauung, die — im Grunde
diesseitig gerichtet, — vom Einzelmenfchen aus-
geht und den Staat, „dem höchsten Glück der
größten Zahl" dienen läßt, — und dem organi-
schen, im Grunde religiös bestimmten Fühlen
und Denken Deutschlands: Dieser Gegensatz
liegt heute der gewaltigen Umwälzung zugrun-
de, vor der Europa steht, und für die der Sieg
der nationalen Erhebung im Reiche eine ent-
scheidende Etappe, ein Fanal geworden ist. Und
. darum auch erleben wir es in diesen großen,
entscheidenden Wochen und Monaten, daß sich
die Mächte der alten Ordnung, die sich in den
Diktatsystemen von Versailles, St. Germain.
Trianon und Neuilly selbst gerichtet haben, zu-
sammenschließen zu einer Koalition wider die
Vorkämpfer einer neuen Zeit.
Diejenigen von uns Jungen, die in den ver-
gangenen Jahren für den Durchbruch der natio-
nalen Erhebung gekämpft haben, und denen es
zugleich vergönnt war, diesen Kampf schon vot
dem Sieg im Innern auf dem Internationalen
Forum auszutragen, misten, daß das junge
Deutschland in diesem Kampfe um die Durch-
setzung einer neuen Weltanschauung nicht allein
steht. Wir misten, daß wir Vorkämpfer einer
werdenden Front der Wiedergeburt sind; einer
Wiedergeburt, die ausgeht von dem rückhaltlosen
Bekenntnis zur eigenen Nation, zum eigenen
Volkstum, zu den organisch gewordenen Gemein-
schaften von Volk und Familie, von Kirche und
Staat, außerhalb deren es „keine Hoffnung auf
Heil" gibt. Und auf diesem Bekenntnis zu der
eigenen Gemeinschaft, mit dem sich notwendig
die Achtung vor dem Bekenntnis anderer zu ih-
rer Gemeinschaft ergibt, wird sich auf eine neue,
echte Friedensordnung des heute trotz der Phra-
seologie des Westens friedlosen Europa aufbauen.
Ringsum regen sich heute auch bei den frem-
den Nationen die neuen Gedanken. Schon sehr
früh haben sie außerhalb Deutschlands im Schoße
des uns stammverwandten Volkes, der Nieder-
länder, eine eigene, unabhängige Entwicklung
genommen. Auf dem Boden der südlichen Nie-
derlande, in Flandern, stößt schon seit mehr als
hundert Jahren in dem französischen Traban-
tenstaat Belgien westlich-romanische Staatlich-
keit mit den Kräften eines alten, selbstbewußten
germanischen Volkstums in täglichem Kampfe
zusammen. Aus diesem Kampf heraus erstand
die flämische Freiheitsbewegung, eine der äl-
testen nationalistischen Bewegungen Europas,
die zu dem deutschen Nationalismus seit dem
JähE 1848 in mannigfaltiger, wechselseitiger
Beziehung und Einflußnahme stand. Die flä-
mische Bewegung erwuchs aus dem leidenschaft-
lichen Willen, niederländisch-germanisches Volks-
tum zu behaupten und durchzusetzen gegen den
es unterdrückenden belgischen Staat und die hin-
ter ihm stehende geschlossene Macht Frankreichs.
Mit der allen nationalistischen Bewegungen ei-
genen notwendigen inneren Tendenz zur Radi-
kalisierung, oder, wie die Action Fran-
caise besser sagt, zur Integration, führte die
flämische Bewegung zur Forderung der großnie-
derländischen (Holland und Flandern umfassen-
den) Volksgemeinschaft und Herauslösung Flan-
derns aus dem belgischen Staate Heute noch
stehen freilich zwei einander sich bekämpfende
Richtungen gegenüber: die minimalistische (Vie
eine föderative Löösung innerhalb des belgischen
Staates anstrebt) und die rein nationalistisch-
großniederländische, deren in Deutschland be-
kannteste und stärkste Gruppe die nationalsoli-
daristische Bewegung Joris van Teverens ist.
Mit dieser nationalistischen Richtung aber ist die
Zukunft, zu ihr steht die gesamte Jugend des
Landes und nicht nur in Flandern, sondern auch
in Holland gewinnt sie ständig an Boden. Es sei
nur an den gerade in Holland sehr verbreiteten
großniederländischen Studentenverband erinnert,
der schon seit Jahren ein wertvoller Bundesge-
nosse der deutschen Studentenschaft auf dem in-
ternationalen Forum gewesen ist.
Walther Reusch.
FreiljchtaufWrulMn bei der Velers-
kirche
Ein nettes Plätzchen zwischen Altstadtgärten.
Links der hübsche Turm der Peterskirche, im
Hintergründe die gewaltigen Kastanienbäume
der Anlage. Etwas erhöht liegt vor alten
Mauerresten die seitlich mit Tor und Zinnen
abgeschlossene Bühne. Kleine Scheinwerfer mit
Farbenscheiben ermöglichen die passenden, Be-
leuchtungen. Die Begleitmusik wird von Mall-
platten verstärkt übertragen. bi
Zur Eröffnung war „Veowulf", ein hel-
disches Spiel von Leo Bruder, gewählt worden.
Die Dichtung fließt in sorgfältig gesetzter
Sprache. Ein in der Bedrängnis seines trüben
Geschickes dahinirrendes Volk findet endlich den
mutigen Führer, der mit wenig Erlesenen den
in Hader und Kleinlichkeiten verloren gegan-
genen Weg zum Lichte bahnt. Adolf Hitlers
Sendung im Gewände dec Zeitlosigkeit, gezeigt
in mit Steigerung der Eindrücke aneinanderge-
reihten, musikalisch verbundenen Szenen.
Di« jungen Spieler waren brav bei der
Sache. Recht gut der Titelheld. Auch die drei
Wächter und der Aufwiegler haben sich eine
Sondererwähnung verdient. Der Greis dürfte
ein wenig würdiger werden, der Sprecher gestal-
tender, namentlich am Schlüsse seiner Rolle. Bei
den Gruppenbildern fehlte noch etwas die Ver-
einheitlichung. Die Wiederholungen werden Vas
sicherlich noch geben.
Die zahlreich Erschienenen dankten mit herz-
lichem Beifall für die durchaus anerkennens-
werte, einstündige Vorstellung. Da noch mehrere
Stücke vorgesehen sind und diese Veranstaltungen
wohltätigen Zwecken dienen, sei nach den gestri-
gen Erfahrungen ein Besuch sehr zu empfehlen.
Das Protektorat haben Bürgermeister Wetzel,
die Schuldirektoren Dr. Ostern, Dr. Ganter und
Dr. Matleur, sowie der Leiter der Heidelberger
Jugend v. Ribbentrop übernommen.
Stadtbiblitohekar Zink.
KIKO
Kammer-Lichtspiele: „Jonny stiehlt Eu-
ropa". Ein Harry Pielfilm, der seinen
Geist und seine Art nicht verleugnen kann! Es
liegt immer etwas besonderes in diesen Filmen,
eine besondere Art von Schmissigkeit und Hu-
mor. Und viel Abenteuer und Leben!
Man muß sagen, wenn schon Abenteurerfilm,
dann nur diese Art!
Die Harry Pielfilme sind meist immer zu
empfehlen. Zu empfehlen als amüsante Unter-
haltung. Mehr wollen sie auch nicht sein.
Die Mitdarsteller sind gut gewählt, so Dar-
ry Holm, die Partnerin von Piel, Kurt Li-
lien, und einige weniger bekannte Gestalten.
Herrlich find die Naturaufnahmen von der
Este dÄzur. Nizza, die Stadt der Blumen
ist der Mittelpunkt der Handlung. Der Film
ist wie auch das Beiprogramm zu empfehlen!
men neben vielen anderen größeren Treffern
Meder 2 Hauptgewinn« von je 100 000 RM
zur AusGielung. Die Beachtung der angege-
benen Frist Mrd in der gegenwärtigen Reise-
zeit dringend empfohlen. Für neue Spieler
sind Kauflose in allen Abschnitten zu amtlichen
Preisen bei den Staatlichen Lotterie-Einneh-
mern M haben.
Kus der SK
Wie wir von SA.-Seite hören, herrscht bei
de» alte« SA.-Kämpfern große Freude darüber,
daß der Führer der Standarte 116, Oberführer
Ziegler in Heidelberg verbleibt.
Seine SA.-Männer kenne« ihn nicht nur als
ihren Vorgesetzten im Dienst, sondern insbeson-
dere auch als ihren Kameraden, der ihnen all-
zeit in allen Angelegenheiten mit Rat und Tat
zur Seite steht.
Zieglers Verdienst ist es, die Heidelberger
SA. und darüber hinaus die Standarte 110
seit ihrer Gründung gerade auch durch die
Schwere der Verbotszeit hindurch zu einer ruhm-
reiche» Kampftruppe in Treue zum Führer Adolf
Hitler gefestigt zu haben.
Seiner weiteren Tätigkeit in Heidelberg gel-
ten unsere aufrichtigsten Wünsche.
Stadt Heidelberg ist an diesen Zahlen beteiligt
mit 1697 männlichen und 513 weiblichen, zusam-
men 2210 Unterstützten, wovon 760 auf die Alu
und 1150 auf die Kru entfallen. Im Stadtbezirk
war ein Nettozugang von 17, ausgesteuert sind 67.
Die Ferienkurse für Ausländer an der Uni-
versität Heidelberg sind nun in vollem Gange.
Es ist ausällig, wie stark gerade dieses Jahr der
Zustrom ausländischer Studenten zu diesen Vor-
lesungen, die im Hörsaal der Alten Univer-
sität stattfinden, gewesen ist.
Preußisch-Süddeutsche Klafsenlottcrie. Zu
der am 12. und 13. Juli stattfindenden Ziehung
4. Klasse 41. (267.) Lotterie hat die Erneuerung
der Lose planmäßig spätestens bis zum 5. Juli
18 Uhr bei Verlust des Anrechts in der zustän-
digen Lotterie-Einnahme zu geschehen. Es kom-
„Die Fahne hoch!" Bei der Prozession der
katholischen Gemeinde in einem Städtchen des
Neckartales trug sich dieses Jahr — wie uns er-
zählt wird — ein köstlicher Zwischenfall zu:
Der lange Prozessionszug setzte sich langsam
in Bewegung, voraus der Geistliche mit den Mi-
nistranten. Einer von diesen trug eine pracht-
volle Kirchenfahne, eine Ehre, die dieser anschei-
nend nicht genug einzuschätzen wußte, denn er
trug sie sehr lästig, sodaß das seidene Tuch fast
auf dem Erdboden streifte. Der Geistliche konnte
dem schließlich nicht mehr länger zusehen und
sagte etwas energisch in halblautem Ton: „Die
Fahne hoch!", worauf die Knaben und die nächst
dabei stehenden Leute prompt anfingen zu sin-
gen . . . „Die Fahne Hoch, die Reihen dicht ge-
schlossen!"
Heute abend 8.30 Uhr Gründungsverfammlung
des DLV-, Ortsgruppe Heidelberg!
Den Ausklang der Deutschen Luftsahr-Wer-
bewoche 1933 bildet heute abend 8.30 Uhr die
Eründungsversämmlung des DLV., Ortsgruppe
Heidelberg, im Kaffee Häberlein. Auch an die-
ser Stelle weisen wir die Mitglieder der gleich-
geschalteten Luftsportvereine auf diese wichtige
Veranstaltung hin. Mitgliedsmeldungen bewußr
nationaler Kreise sind an Pg. Ernst Zigan,
Heidelberg, Hauptstraße 84, zu richten. Die
Richtlinien des DLV. werden durch den Führer
der Landesgruppe 8, Baden-Pfalz, Luftsportkom-
Nlissar Heinrich Schleif, Mannheim bekannt-
gegeben.
Handschuhsheimer Marktbericht
Kirschen 1. Sorte 20—25, 2. Sorte 15—19,
Erdbeeren 1. Sorte 24—29, 2. Sorte 20—23,
Walderdbeeren 55—61, Sauerkirschen 20—23,
Himbeeren 26—36, Johannisbeeren 10—12,
Stachelbeeren 13—14. Anfuhr und' Nachfrage
Mt. Täglich Versteigerung 17 Uhr. Die Vor-
mittagIversteigerungen fallen aus.
Das 60. Stiftungsfest des Militärvereins en-
dete gestern mit einem Konzert und kamerad-
schaftlichen Zusammensein im Festzelt. Auch an
diesem letzten Abend hatte sich eine große Zahl
der Heidelberger Bürgerschaft bei froher Stim-
mung versammelt. Auf das glänzende Jubelfest
kann der Jubilar mit Stolz zurückblicken. Be-
sonders zu erwähnen bleibt noch die tadellose
Organisation seitens der Festleitung, die sich be-
sondere Verdienste erworben hat.
Vom Arbeitsamt. In Unterstützung befinden
sich in der Arbeitslosenversicherung 1769 männ-
liche und 942 weibliche - 2711, in der Krisen-
fürsorge 3634 männliche und 1323 weibliche ---
4957, insgesamt also 5403 männliche und 2265
weibliche, zusammen 7668 Personen. Die Netto-
abnahme beträgt 136, ausgesteuert sind 190. Ar-
beitsuchende waren gemeldet 15 735 männliche
und 5422 weibliche, zusammen 21 157, wovon
19662 arbeitslos waren. Mit Notstandsarbeitsn
sind 633, mit Kurzarbeit 1524 und im freiwilli-
gen Arbeitsdienst 810 Leute beschäftigt. Die
MMkilumm »er!IM.
Günstige Bilanz der SMt. Sparkasse
Ueber 98 000 Mark Reingewinn.
In der letzten Sitzung der Städtischen Spar-
kasse hat der Vorsitzende, Oberbürgermeister Dr.
Neinhaus die neu in den Verwaltungsrat ein-
getretenen Mitglieder, Pg. Stadtrat Dinkel
und Stadtrat Höchst, handgelüibdlich auf das
neu übernommene Amt verpflichtet.
Die Bilanz sowie hie Gewinn- und Ver-
lustrechnung für das Rechnungsjahr 1932 wur-
den geprüft und genehmigt.
Die Spar- und Giroeinlagen betragen
22 287 217,43 RM. Der gesetzliche Reservesond
ist in voller Höhe vorhanden; außerdem weist
die Bilanz noch erhebliche Sonderrücklagen aus.
Die Gewlnn- und Verlustrechnung weist
nach erheblichen Abschreibungen an Effekten-
und Grundstückskonto einen Reingewinn von
RM 98723,90 aus, der in voller Höhe den
Rücklagen überwiesen wurde.
Im übrigen läßt der Jahresbericht erken-
nen, daß die gehemmte Bautätigkeit und die
Schrumpfung im Handel, Gewerbe und Land-
wirtschaft auch bei der Sparkasse im vergange-
nen Geschäftsjahr sich ausgewirkt haben.'
In den angelegten Hypotheken ist ein ge-
ringer Rückgang zu verzeichnen. Ebenso ha-
ben sich die Anlagen im Darlehens- und Kre-
ditgeschäft verringert. Auch hat das Wechselge-
schäft an Umfang abgenommen.
Gleichwohl beträgt der Umsatz auf einer
Seite des Hauptbuches noch die erhebliche
Summe von RM 138 178 703,85.
Bemerkenswert ist insbesondere, daß die
Sparkasse an Aufwertungsguthaben im Fahre
1932 insgesamt RM 683 197,27 zurückbezahlen
konnte.
Auch ist die Liquidität der Sparkasse zwei-
feWos günstig, da abgesehen von der Möglichkeit
des Rediskonts und der Verwertung lombard-
fähiger Effekten an sofort greifbaren Barmit-
teln und Anlagen die Summe von RM
3 204 762,35 vorhanden ist.
Der Oberbürgermeister gibt zum Schluß der
Sitzung der zuversichtlichen Hoffnung Ausdruck,
daß die Heidelberger Sparkasse zum Nutzen
der Bürgerschaft sich weiter aufwärts entwickeln
und sich der besonderen Förderung der natio-
nalsozialistischen Reichs- und Landesregierung
erfreuen werde, mit deren Zielen sie auf Grund
der von jeher beachteten Gemeinnützigkeit und
der Förderung des heimischen Gewerbes in
Landwirtschaft, Handwerk und Handel völlig
übereinstimmc.
Die MHorgeletstungen Ker StaSt
Heidelberg
Die FÜrsorgeleistungen der Stadt Heidelberg
nach dem Stand vom 31. Mai 1933:
(Die Zahlen in Klammern geben den Stand
vom 30. April 1933 an.) Am 31. Mai standen
in laufender offener Fürsorge des Wohlfahrts-
und Jugendamts Heidelberg: Vom Arbeitsamt
anerkannte Wohlfahrtserwerbslose (einschließlich
6 schwebender Fälle) 3933 Personen (4119). (Das
Arbeitsamt zählte am Stichtag 3897 (4057) Per-
sonen).
Sonstige Arbeitsfähige 880 Personen ( 876)
in Armenfürsoge 624 Parteien ( 605)
Kriegsbeschädigte 53 Parteien ( 52)
Kriegshinterbliebene 81 Parteien ( 80)
Zusatzrentenempfänger 485 Parteien ( 554)
Sozialrenter 750 Parteien ( 747)
Kleinrentner 556 Parteien ( 549)
Klreinrent. Gleichgestellte 273 Parteien ( 235)
Jugendfürsorge 191 Parteien ( 184)
Zusatzunterstlltzungsempfänger:
Alu 330 Parteien ( 227)
Kru 310 Parteien ( 280)
In geschlossener Fürsorge
(fremde Familien und An-
stalten) befanden sich:
von der allgem. Fürsorge 280 Personens 293)
von der gehob. Fürsorge 1348 Personen (1364)
davon Jugendfürsorge 975 Personen ( 992)
Zählt man die Familienangehörigen der in
offener Fürsorge unterstützten Parteien, so wur-
den am Stichtag von der Stadt insgesamt 20197
Personen (19 868) unterstützt.
In obiger Aufstellung sind nicht berücksichtigt:
Fürsorgeerziehungen in eigener Familie, Schutz-
aufsichten, vorbeugende Erziehungsfälle und die
Fälle der Jugendgerichtshilfe, die Rechtshilfe-
sachen, sämtliche Amtsvormundschaften, Pflege-
schäften, Veistandsschaften und die Fälle der Ge-
meindewaisenrätlichen Tätigkeit. Nicht enthal-
ten sind ferner die Teilnehmer an den Schüler-
speisungen und die Besucher der Schulkinder-
horte.
Im Monat Mai wurden weiter 2146 (2021)
Durchwanderer verpflegt, einmalig unterstützt
wurden 68 Personen (47).
Wochenfürsorgefälle hatte das Wohlfahrts-
und Jugendamt 26 (17) zu bearbeiten.
Gutachten in Alu- und Kru-Fällen 1026 (922)
zu erstatten.
Im Freiwilligen Arbeitsdienst der Stadt be-
fanden sich am Stichtag 97 (126) Personen.
Wave«i»S«svv vauvn
Levens Mittel-und Se-
fvtfch»mgsMmne av
Wie in verschiedenen anderen Städten ha-
ben jetzt auch in Frankfurt a. M. Verhandlun-
gen der Verbände des Einzelhandels, des
Handwerks und der zuständigen Kampfbundlei-
tung mit den Vertretern der Warenhäuser zu
einem sehr beachtlichen Ergebnis geführt. Es
ist vereinbart worden, daß in den Warenhäu-
sern und Einheitspreisgeschäften in Frankfurt
a. M„ Wiesbaden, Offenbach und Fulda bis
zum 1. Juli die Lebensmittelabteilungen und
Erfrischungsräume abgebaut werden mit der
Maßgabe, daß Gebäck bereits innerhalb 8 Ta-
gen und Fleisch und sonstige Fleischwaren in-
nerhalb 14 Tagen aufgegeben wurden. Wb
1. Juli werden weder Lebens- noch Genuß-
mittel irgendwelcher Art in den erwähnten
Häusern mehr verkauft noch Erfrischungsräume
betrieben werden. Ein entsprechender Abbau
ist bei den Warenhäusern in Hanau bereits er-
folgt.
Dieses wichtige und erfreuliche Ergebnis
freiwilliger Verhandlungen in Frankfurt a. M.
wird im Reich viel Beachtung finden und zur
Nachahmung ermuntern, soweit nicht sckwn in
verschiedenen Städten Abmachungen ähnlicher
Art getroffen worden sind. Darüber hinaus
aber zeigt die Frankfurter Vereinbarung wie-
der, daß es durchaus möglich ist, bei gutem
Willen der Warenhäuser und Einheitspreisge-
schäfte auch ohne Zwangsmaßnahmen mit der
Umwandlung ihres Charakters anzufangen und
diejenigen Abteilungen jetzt schon zu beseitigen,
die dem mittelständischcn Einzelhandel am
schwersten geschädigt haben.
Hoffentlich können wir auch bald von Hei-
delberg dasselbe berichten.
Lissokrsnks
einzig Ns.
mit Ank ocker
Olas
susgelsgt
unck
Obecküsiluv!-
ttöke
Lreite
7-!eke
Tink Olas
V0lk8er8sclir3nk >
78
4l
33
3L.— —
,.Ti8liexe" mit >
78
4l
38
— 45.—
V/3886rl<A8t6N )
98
so
41
— UV.-
!m ZUIeinverkLuk.
^ei8tun§8-H.u8kükrunZ un6 ?rel8 8teken
Vsrivnsvkirms u p u
unck IVoestenenck von Nk. 7.50 an. hiesige ^usvasil.
von 54k. 3.— an.
lelekon M Vü. öiMen§ll.28
Die flümtM Freiheitsbewegung und
ihre Bedeutung für Deutschland
Zu dem heute abend, 20.30 Uhr, im
Hörsaal 15 der Neuen Universität
stattfindenden Vortrag von Dr.
Reusch, Gießen, über obiges Thema.
. Der Gegensatz zwischen West und Ost, zwischen
der Gedankenwelt von 1789 und dem weltan-
schaulichen Denken des deutschen Menschen ist
den Masten unseres Volkes kaum jemals in die-
ser Stärke zum Bewußtsein gekommen, als in
den Monaten, die den Durchbruch der national-
sozialistischen Erhebung im deutschen Reiche folg-
ten. Dieser Gegensatz zwischen weltlicher, for-
maler, bürgerlich-städtischer Staats-, Wirtschafts-
und Gesellschaftsanschauung, die — im Grunde
diesseitig gerichtet, — vom Einzelmenfchen aus-
geht und den Staat, „dem höchsten Glück der
größten Zahl" dienen läßt, — und dem organi-
schen, im Grunde religiös bestimmten Fühlen
und Denken Deutschlands: Dieser Gegensatz
liegt heute der gewaltigen Umwälzung zugrun-
de, vor der Europa steht, und für die der Sieg
der nationalen Erhebung im Reiche eine ent-
scheidende Etappe, ein Fanal geworden ist. Und
. darum auch erleben wir es in diesen großen,
entscheidenden Wochen und Monaten, daß sich
die Mächte der alten Ordnung, die sich in den
Diktatsystemen von Versailles, St. Germain.
Trianon und Neuilly selbst gerichtet haben, zu-
sammenschließen zu einer Koalition wider die
Vorkämpfer einer neuen Zeit.
Diejenigen von uns Jungen, die in den ver-
gangenen Jahren für den Durchbruch der natio-
nalen Erhebung gekämpft haben, und denen es
zugleich vergönnt war, diesen Kampf schon vot
dem Sieg im Innern auf dem Internationalen
Forum auszutragen, misten, daß das junge
Deutschland in diesem Kampfe um die Durch-
setzung einer neuen Weltanschauung nicht allein
steht. Wir misten, daß wir Vorkämpfer einer
werdenden Front der Wiedergeburt sind; einer
Wiedergeburt, die ausgeht von dem rückhaltlosen
Bekenntnis zur eigenen Nation, zum eigenen
Volkstum, zu den organisch gewordenen Gemein-
schaften von Volk und Familie, von Kirche und
Staat, außerhalb deren es „keine Hoffnung auf
Heil" gibt. Und auf diesem Bekenntnis zu der
eigenen Gemeinschaft, mit dem sich notwendig
die Achtung vor dem Bekenntnis anderer zu ih-
rer Gemeinschaft ergibt, wird sich auf eine neue,
echte Friedensordnung des heute trotz der Phra-
seologie des Westens friedlosen Europa aufbauen.
Ringsum regen sich heute auch bei den frem-
den Nationen die neuen Gedanken. Schon sehr
früh haben sie außerhalb Deutschlands im Schoße
des uns stammverwandten Volkes, der Nieder-
länder, eine eigene, unabhängige Entwicklung
genommen. Auf dem Boden der südlichen Nie-
derlande, in Flandern, stößt schon seit mehr als
hundert Jahren in dem französischen Traban-
tenstaat Belgien westlich-romanische Staatlich-
keit mit den Kräften eines alten, selbstbewußten
germanischen Volkstums in täglichem Kampfe
zusammen. Aus diesem Kampf heraus erstand
die flämische Freiheitsbewegung, eine der äl-
testen nationalistischen Bewegungen Europas,
die zu dem deutschen Nationalismus seit dem
JähE 1848 in mannigfaltiger, wechselseitiger
Beziehung und Einflußnahme stand. Die flä-
mische Bewegung erwuchs aus dem leidenschaft-
lichen Willen, niederländisch-germanisches Volks-
tum zu behaupten und durchzusetzen gegen den
es unterdrückenden belgischen Staat und die hin-
ter ihm stehende geschlossene Macht Frankreichs.
Mit der allen nationalistischen Bewegungen ei-
genen notwendigen inneren Tendenz zur Radi-
kalisierung, oder, wie die Action Fran-
caise besser sagt, zur Integration, führte die
flämische Bewegung zur Forderung der großnie-
derländischen (Holland und Flandern umfassen-
den) Volksgemeinschaft und Herauslösung Flan-
derns aus dem belgischen Staate Heute noch
stehen freilich zwei einander sich bekämpfende
Richtungen gegenüber: die minimalistische (Vie
eine föderative Löösung innerhalb des belgischen
Staates anstrebt) und die rein nationalistisch-
großniederländische, deren in Deutschland be-
kannteste und stärkste Gruppe die nationalsoli-
daristische Bewegung Joris van Teverens ist.
Mit dieser nationalistischen Richtung aber ist die
Zukunft, zu ihr steht die gesamte Jugend des
Landes und nicht nur in Flandern, sondern auch
in Holland gewinnt sie ständig an Boden. Es sei
nur an den gerade in Holland sehr verbreiteten
großniederländischen Studentenverband erinnert,
der schon seit Jahren ein wertvoller Bundesge-
nosse der deutschen Studentenschaft auf dem in-
ternationalen Forum gewesen ist.
Walther Reusch.
FreiljchtaufWrulMn bei der Velers-
kirche
Ein nettes Plätzchen zwischen Altstadtgärten.
Links der hübsche Turm der Peterskirche, im
Hintergründe die gewaltigen Kastanienbäume
der Anlage. Etwas erhöht liegt vor alten
Mauerresten die seitlich mit Tor und Zinnen
abgeschlossene Bühne. Kleine Scheinwerfer mit
Farbenscheiben ermöglichen die passenden, Be-
leuchtungen. Die Begleitmusik wird von Mall-
platten verstärkt übertragen. bi
Zur Eröffnung war „Veowulf", ein hel-
disches Spiel von Leo Bruder, gewählt worden.
Die Dichtung fließt in sorgfältig gesetzter
Sprache. Ein in der Bedrängnis seines trüben
Geschickes dahinirrendes Volk findet endlich den
mutigen Führer, der mit wenig Erlesenen den
in Hader und Kleinlichkeiten verloren gegan-
genen Weg zum Lichte bahnt. Adolf Hitlers
Sendung im Gewände dec Zeitlosigkeit, gezeigt
in mit Steigerung der Eindrücke aneinanderge-
reihten, musikalisch verbundenen Szenen.
Di« jungen Spieler waren brav bei der
Sache. Recht gut der Titelheld. Auch die drei
Wächter und der Aufwiegler haben sich eine
Sondererwähnung verdient. Der Greis dürfte
ein wenig würdiger werden, der Sprecher gestal-
tender, namentlich am Schlüsse seiner Rolle. Bei
den Gruppenbildern fehlte noch etwas die Ver-
einheitlichung. Die Wiederholungen werden Vas
sicherlich noch geben.
Die zahlreich Erschienenen dankten mit herz-
lichem Beifall für die durchaus anerkennens-
werte, einstündige Vorstellung. Da noch mehrere
Stücke vorgesehen sind und diese Veranstaltungen
wohltätigen Zwecken dienen, sei nach den gestri-
gen Erfahrungen ein Besuch sehr zu empfehlen.
Das Protektorat haben Bürgermeister Wetzel,
die Schuldirektoren Dr. Ostern, Dr. Ganter und
Dr. Matleur, sowie der Leiter der Heidelberger
Jugend v. Ribbentrop übernommen.
Stadtbiblitohekar Zink.
KIKO
Kammer-Lichtspiele: „Jonny stiehlt Eu-
ropa". Ein Harry Pielfilm, der seinen
Geist und seine Art nicht verleugnen kann! Es
liegt immer etwas besonderes in diesen Filmen,
eine besondere Art von Schmissigkeit und Hu-
mor. Und viel Abenteuer und Leben!
Man muß sagen, wenn schon Abenteurerfilm,
dann nur diese Art!
Die Harry Pielfilme sind meist immer zu
empfehlen. Zu empfehlen als amüsante Unter-
haltung. Mehr wollen sie auch nicht sein.
Die Mitdarsteller sind gut gewählt, so Dar-
ry Holm, die Partnerin von Piel, Kurt Li-
lien, und einige weniger bekannte Gestalten.
Herrlich find die Naturaufnahmen von der
Este dÄzur. Nizza, die Stadt der Blumen
ist der Mittelpunkt der Handlung. Der Film
ist wie auch das Beiprogramm zu empfehlen!