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M WWW W Sie WWMMg M Sklll WUlMlK
am Mittwoch, -o« s. IM, nachmittags 4 Mv
»»
Lage
Wegen drohender Luftgefahr (Möglichkeit
feindlicher Fliegerangriffe) ist der Reichslust«
schütz aufgerufen worden. Auf di« um 18.80 Uhr
von der Warnzentrale bei der Lustschutzleitung
Heidelberg (Bezirksamt — Polizeidirektion) ein-
gegangene Warnmeldung „Luftgefahr" find
Führer und Sachberater an ihren Arbeitsorten
sammengetreten. Alle übrigen Luftschutzkräfte
(Alarm-, Feuerwehr-, Aufräumungs-, SanitSts-,
Gasspür-, Entgiftungstrupps usw.), die sich seit
Aufruf des Luftschutzes an ihren Verwendungs-
stellen bereithalten, befinden sich von da ab in
höchster Alarmbereitschaft.
Polizeiwache Wilhelmsplatz (4. Pol.-Revier)
ist Warnstelle und zugleich Sitz des Führers des
Luftschutzreviers (Reviervorsteher — Polizei-
Kommissär). Der Führer des übergeordneten
Luftschutzabschnittes (Jnsp.-Führer — Polizei-
Hauptmann) befinden sich in der Polizeiwache
Gaisbergstraße (II. Pol.-Jnspektion), die örtliche
Luftschutzleitung im Vez.-Amt — Polizeidirsk-
tion. Die Luftschutzreviere und -Abschnitte ent-
sprechen der Einteilung der örtlichen Polizei-
reviere und -Inspektionen.
Für die Häuser Kaiserstratze 30, 32 und 34
sind — wie im Ernstfall überall — Luftschutz-
hauswarte bestellt und Hausfeuerwehren gebil-
det. Diese Häuser find zur gegenseitigen Hilfe-
leistung zu einer Luftschutzgemeinschaft zusam-
mengefatzt.
Das Uebungsgebiet ist begrenzt durch Rö-
mer-, Blumen-, Häuser- und Zähringerstratz«.
Die genannten Straßen selbst bleiben für den
gesamten Verkehr offen.
Im Keller der Landhausschule ist das Muster
eines Sammelschutzraumes und eines Wohnschutz-
raumes, wie er in allen Häusern vorbereitet
werden sollte, hergerichtet. Ferner ist im Keller
der Landhausschule ein Kampflazarett ^eingerich-
tet. Dieses sowie die Schutzräume sind nach der
Uebung der allgemeinen Besichtigung freigege-
ben.
1. Stufe:
Normales Vevkehrsleben im Uebungsgebiet:
Fußgänger, Rad» und Motorradfahrer, Autos
und Pferdefahrzeuge bewegen sich in den Stra-
ßen um den Wilhelmsplatz. Schüler der Land-
hausschule stehen in der Paule im Hofe und auf
der Straße umher.
2. Stufe:
Fliegeralarm: Von der Warnzentrale trifft
Mer die Luftschutzleitung (Bez.-Amt — Poli-
zeidirettion) auch Lei der Warnstelle Polizei-
wache Wilhelmsplatz die Warnmeldung „Flie-
geralarm" ein. Hieraus alarmiert Vas Luft-
ichutzrevier Wilhelmsplatz (Warnstelle) durch
stehende und fahrende Sirenen, Hornstgnale
und Alarmradfahrer mit Warnplakaten und
Signalpfeifen.
Das auf der Straße befindliche Publikum
sucht unverzüglich die durch Wegweiser und
Anschriften kenntlichen Sammelschutzräume aus.
Polizeibeamte auf Streife helfen hierbei,
lassen Fahrzeuge gedeckt an der rechten Stra-
ßenseite halten, Pferde anbinden und suchen,
nachdem die Straßen von Passanten frei sind,
selbst ihren Schutzranm auf.
DM« Fltegertvelle (Gasbomben): Eine
dritte Fliegerstaffel hat Gasbomben geworfen,
Vis an per Kreuzung Meinfchmivt- und Kaiser-
straße sielen. Auch hier geraten einige Neugie-
rige in die Gasschwaden und werden bewußt-
los. Gin Passant zu Rad meldet an Luftschutz-
revier Wilhelmsplatz. Dieses entsendet einen
Trupp Polizeibeamter mit Gasmaske zu Rad
zur Asperrung des verseuchten Raumes und er-
bittet, da sein SaniMsauto noch nicht zurück
ist, vom Luftschutzavschnitt Gaisbergstraße Hilfs-
kräfte. Bis zum Eintreffen des Sanitätstrupps
aus dem Luftschutzabschnitt leistet Polizei erste
Hilfe. Der SanitStstrupp verbringt alsdann
die Gaskranken nach dem Kampsgaslazarett.
Die vom Luftschutzabschnitt ebenfalls ent-
sandten Gasfpür- und Entgiftungstrupps ent-
giften in Verbindung mit dem Fachtrupp für
Kanalschäden die Gaszone. Der Blindgänger
wird durch sachverständige Polizeibeamte ent-
fernt und vernichtet.
6. Stufe:
Entwarnung: Während der Rettungs- und
Entgiftungsmaßnahmen trifft die Meldung
„Luftgefahr zu Ende" ein. Die Entwarnung
erfolgt durch GlockengeWute und Hornfignal
„Das Ganze Halt"!
Die Schutzräume werden verlassen, der
Straßenverkehr nimmt feinen Fortgang
Anschließend erfolgt ein Vorbeimarsch der an
der Uebung beteiligt gewesenen Kräfte. Der
Zug stellt sich in der Landhausstraße — Spitze
Ecke Kaiserstraße — auf und bewegt sich durch
die Kaiser-, Kleinschmidt- und Wilhelmstraße
nach der Landhausstraße. Auflösung dort zwi-
schen Wilhelm- und Kaiserstraße.
Reihenfolge des Zuges:
1. Motorradfahrer mit Sirenen,
2. Notrufwagen,
3. Motorräder mit Hornisten,
4. Radfahrer mit Warnplakaten,
5- Polizetbeamt« im Straßendtenstanzug,
g. Feuerwehr, und AusrSumungStrupp des
LuftschutzrevierL,
7. Feuerwehrzug des Lustschutzabschnittes,
8. Hausfeuerwehren der Luftschutzgemeinschaft
Kaiserstraße,
9. Polizeistreisen zu Rad, mit Stahlhelm und
Gasmaske,
1V. Sanitätstrupp des SustschutzrevierS,
11. Fachtrupp für Gasschäden,
12. Fachtrupp für Glektrizitätsschäden,
13. Fachtrupp für Wasserschäden,
14. Polizeitrupp zu Rad mit Stahlhelm und
Gasmaske,
15. Sanitätstrupp des Luftabschnittes mit Gas-
maske,
16. Gasfpür- und Entgiftungstrupp des Luft-
fchntzabschnittes,
17. Fachtrupp Mr Kanalschäden.
Verdunkelnngsübung:
Im Anschluß an diese LuftschutzWung findet
am gleichen Tage von 22.10 bis 22.20 Mr eine
Verdunkelungsübung statt, deren genauer Be-
ginn durch Kanonenschläge und Sirenen ange-
zeigt wird. Die gesamte Straßenbeleuchtung
und die Beleuchtung des Bahnhofs und Bahn-
geländes wird hierauf gelöscht. Alle Häuser
in der Stadt einschließlich der Vororte Kirch-
heim, Rohrbach, Pfaffcngrund, Handschuhsheim,
— jedoch ohne Wieblingen und Schlierbach —
sind zu verdunkeln. Die Einwohnerschaft wird
dabei ersucht, auch nach dem Hofe zu liegende
Fenster durch Schließen der Läden und Ver-
hängen mit Decken völlig abzudunkeln. Alle auf
-er Straße befindlichen Fahrzeuge müssen sofort
anhalten und die Lichter löschen. Die Straßen-
bahn und OEG Salten ebenfalls an und löschen
die Lichter. Polizeibeamte werden die pünkt-
liche Durchführung der genannten Maßnahmen
überwachen. Die Behördenvertreter und der
Luftschutzbeirat Werden sich von einem erhöhten
Standpunkt aus einen Ueberblick über die prak-
tische Durchführbarkeit einer solchen Verdunke-
lung verschaffen.
weise Bilder entstehen, die der Wirklichkeit nicht
entsprechen. Der Zweck der Uebung wird aber
erreicht, wen« es gelingen sollte, die Bevölke-
rung anzuregen, die behördlichen Luftschutzmaß-
nahmen durch eigene Vorbereitungen zu er-
gänzen.
GeWrllcher Betrüger MM
Der am 11. Oktober 1896 in Zürich geborene
Kaufmann Willi Dege le, zuletzt wohnhaft in
der Gaisbergstraße 19, hat schon vor Jahren un-
ser Mißfallen im höchsten Grade erregt, nachdem
noch heute der Verdacht besteht, daß er z. Zt.
des Abwehrkampfes 1923 gegen die deutschen
Interessen gearbeitet hat. Der Genannte, der
in den Jahren 1925 und 1926 zweimal wegen
Betrugs bestraft wurde, (er erhielt eine Ee-
samtgefängnisstrafe von 1 Jahr 8 Monaten)
sollte sich am vergangenen Mittwoch vor dem
Einzelrichter wegen Betrugs in vier Fällen ver-
antworten. Degele zog es vor, zur Verhandlung
nicht zu erscheinen. Wie wir inzwischen weiter
in Erfahrung bringen konnten, lagen gegen ihn
zwei Haftbefehle zur Leistung des Offenbarungs-
eides vor. In der Nacht zum Samstag ver-
suchte Degele sich zu vergiften, doch scheint die ge-
nommene Dosis viel zu gering gewesen zu sein.
Er wurde dann in die Heidelberger psychiatri-
sche Klinik eingeliefert, von wo aus er in die
liebevolle Behandlung des Eefängnisinspektors
hier genommen wird. Degele hat, wie wir wei-
ter hören, zahlreiche weitere Vetrugsfälle ver-
übt. Es ist daher Pflicht eines jeden Geschä-
digten, gegen diesen Schädling durch Anzeige bei
der Staatsanwaltschaft vorzugehen. Es sei noch
darauf hingewiesen, daß Degele in den letzten
Jahren bis zum Sommer des vergangenen Jah-
res zahlreiche Reisen ins Ausland unternom-
men hat, vornehmlich in die Schweiz, nach Hol-
land und Frankreich. Der Verdacht liegt außer-
ordentlich nahe, daß Degele auch an der Kapi-
talverschiebung ins Ausland maßgebend betei-
ligt war. Seine Reisen nach Frankreich stehen
im Widerspruch zu seiner Erklärung, daß er von
Franzosen s. Zt. des Abwehrkampfes in Abwe-
senheit zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wor-
den sei. — Unter den Geschädigte« der jüngsten
Zeit befinden sich eine Reihe von Handwerks-
meistern, von denen Degele sich eine Provision
für zu erteilende Arbeiten bezahlen ließ.
Dienstag, 4. Juli:
Gründungsversammlung des Deutschen Luft-
sportverbandes 20.30 Uhr „Kaffee Haeberlein".
Rentnerbund 15 Uhr Stadthalle, Eingang 1,
Mitgliederversammlung.
Donnerstag, K. Juli:
Rechtsschutzstelle für Frauen u. Mädchen e V.
18 Uhr Rathaus, Zimmer 27, ordentl. Mit-
----Li-rversammlvno
Lm Stadtgarten spielt heute abend 8.30 Uhr
die Stahlhelmkapelle. Morgen Mittwoch abend
Extra-Konzert (S. Anzeige)
3. Stufe:
Erste Fliegerwelle (Brandbomben): Es er-
scheint eine feindliche Fliegerstaffel und wirst
Brandbomben ab.
Eine Bombe zündet in der Landhausschule.
Der Luftschutzhauswart meldet hierüber an
Lustschutzrevier Wilhelmsplatz. Dieses entsen-
det, da es sich um einen gefährlichen Brand
bandelt, den Feuerwehr- und Aufräumungs-
trupp, der sich jedoch! als zu schwach erweist.
Auf Ersuchen des Lustschutzreviers setzt deshalb
der Luftschutzabschnitt Gaisbergstraße einen
Feuerwehrzug zur Brandbekämpfung ein.
Eine andere Brandbombe hat im Hause
Kaiserstraße 30 gezündet. Der Luftschutzwart
alarmiert richtigerweise nicht sofort das Luft-
'chutzrevier, sondern wendet sich zunächst an die
Luftschutzgemeinschaft. Mit Hilfe der zusam-
menaezogenen Hausfeuerwehren wird der
Brand gelöscht.
Neugierige, die sich aus -en Schutzräumen
gewagt haben, werden vom von Zeit zu Zeit
durchfahrenden Notrufkommando sowie von Po-
lizeistreifen zu Rad von der Straße gewiesen.
4. Stufe:
Zweite Fltegerwelle (Sprengbomben): In-
zwischen Haben sich weitere Passanten wiederum
auf die Straße gewagt. In eine solche Gruppe
i'ällt «ine von einer zweiten Fliegerstaffel ge-
worfene Sprengbombe. Leicht- und Schwer-
verletzte bedecken die Kreuzung Wilhelm- und
Kleinschmidtstratze. Das nahe gelegene Luft-
schutzrevier Wilhelmsplatz entsendet -en Sa-
nitätstrupp mit Behelfswagen, der die Verletz-
en mit Notverband in die Verwundetensam-
'"elstelle einliefert.
Das Notrufkommando sichert einen in der
Nähe liegenden Blindgänger und schafft die
Leichtverletzten weg. Vom Luftschutzabschnitt
auf Anforderung des Lustschutzreviers einge-
setzte Fachtrupps für Gas-, Wasser- und Elek-
^zitätsfchSden behoben den durch -je Spreng-
l-embe entstandenen Schaden am Gas-, Wasser-
rnd Dtromlestungsnetz.
Die Mdelberger LuMuWung
Von Polizeimajor Müller.
Die selbstverständliche Notwendigkeit wenig-
stens eines zivilen Lutfschutzes in Deutschland
wird heute wohl kaum noch irgendwo bestritten
werden können. Mit Aufrüstung hat dieser Luft-
schutz in keiner Weise etwas zu tun, da er ledig-
lich passive Abwehrmatznahmen vorsieht. Diese
Maßnahmen können aber nur wirksam sein,
wenn sie von Behörden und Bevölkerung in
gleicher Weise vorbereitet werden.
Der Zweck der hiesigen Luftschutzübung ist
es nun, einmal die behördlichen Vorbereitungen
zu zeigen, dann aber auch die Bevölkerung an-
zuregen, durch Selbstschutzmaßnahmen die be-
hördlichen Vorbereitungen zu ergänzen.
Die Polizei, die allein befugt ist, behördliche
Lustschutzmaßnahmen zu organisieren, hat be-
reits weitgehende Vorbereitungen getroffen.
Neben dem Flugmelde- und Luftschutzwarn-
dienst ist an jedem größeren Ort eine Luftschutz-
leitung vorgesehen, die in Händen der Polizei
liegt. Ihr zur Seite stehen Vertreter der Stadt,
Feuerwehr, Sanitätskolonne, Technischen Not-
hilfe, ferner beratende Aerzte und Chemiker.
Größere Städte werden in Luftschutzabschnitte
und -Reviere eingeteilt (entsprechend den Poli-
zei-Inspektionen und -Revieren). Bei den Lust-
schutzreoieren ist die Bereitstellung von Einsatz-
kräften, bei den Luftschutzabschnitten von Be-
reitschaftskräften und bei der Luftschutzleitung
von Reserven vorgesehen. All diese Luftschutz-
kräfte sind — je nach der beabsichtigten Verwen-
dungsart — in Trupps eingeteilt, die überall
da, wo durch einen Fliegerangriff Gefahren dro-
hen oder Schäden entstanden sind, eingesetzt wer-
den können. Neben den Vorbereitungen der Po-
lizei, Feuerwehr und Sanitätskolonns sind von
der Stadtverwaltuna. unter oerfoneller Eraän-
zung durch die Technische Nothilfe, Gasfpür-,
Entgiftungs- Fachtrupps (für Gas-, Wasser-,
Elektrizitäts- und Kanalschäden) usw. vorge-
sehen.
Die Aufklärung der Bevölkerung ist Haupt-
aufgabe des neugegründeten Neichsluftschutz-
bundes. Seine Landes- und Ortsgruppen sind
allein zugelassen, im Rahmen der behördlichen
Vorschriften die erforderlichen Maßnahmen zur
Aufklärung und Werbung für den Luftschutz,
sowie zur Vorbereitung und Durchführung des
Selbstschutzes der Bevölkerung zu betätigen.
Von besonderer Wichtigkeit ist die Propa-
gierung der Vorbereitung eines Familienluft-
schutzes. Für jedes Haus muß mit der Zeit ein
Luftschutzhauswart bestimmt werden, der bei er-
forderlichem Aufruf des zivilen Luftschutzes von
der Polizeidirektion zum Hilfspolizeibeamten be-
stellt wird. Der Luftschutzhauswart muß den
Fliegeralarm im Hause und die Hausfeuerwehr
organisieren und im Keller Räume aussuchen,
die sich zur Einrichtung von Wohnschutzräumen
eignen. Sache der Hausbesitzer und Hausbewoh-
ner ist es alsdann, die Wohnschutzräume vorzu-
bereiten, die Speicher wegen der Brandgefahr
nach Möglichkeit aufzuräumen und die Bereit-
stellung von Feüerlöschmitteln (z. B. Handfeuer-
löscher, Sand, Wasser), von Verbandsmitteln,
Werkzeugen, Geräten usw. vorzusehen. An die
Beschaffung von Gasschutzgeräten kann heute
leider wegen der damit verbundenen Unkosten
kaum gedacht werden.
Bei der am morgigen Mittwoch, den 5.
Juli 1933, 16 Uhr, am Wilhelmsplatz stattfin-
denden Luftschutzübung können selbstverständlich
all die für den zivilen Luftschutz nötigen Vor-
bereitungen nur andeutungsweise gezeigt wer-
den. Auch werden — da zum besseren Verständ-
nis der Abwurf von Spreng-, Gas- und Brand-
bomben zeitlich getrennt daraestellt wird — teil-
Vom Schloßpark-Casino. An: Mittwoch abend
bietet die Direktion des Schloßpark-Casino einen
besonderen Kunstgenuß, hat sie doch keinen Ge-
ringeren zu einem Liederabend verpflichtet als
Hans Kohl, der von seinem letzten Gastspiel
in der Stadthalle in angenehmer Erinnerung ist.
Zum Vortrag kommen Lieder von Brahms,
Schubert, Wolf und Strauß. Das Liederkonzert
beginnt 8.30 Uhr. Es spielt dann Rene. Dumont
Konzert und Tanz.
Zur Beachtung!
Wie wir schon angekündigl haben, ver-
öffentlichen wir die ausgezeichnete Schilds
rung Ikalo Balbos:
„Der Marsch auf Rom".
Mit der Veröffentlichung beginnen wir am
Donnerstag, den 6. Juli und nicht, wie angs-
kündigt, heute, Dienstag. Wir wollen damit
noch Veuabonnenken Gelegenheit geben, die
„Volksgemeinschaft" zu bestellen. Dieses
Tagebuch der faschistischen Revolution ist erst
einmal veröffentlicht worden und erscheint
nun im Zweikdruck! Die „Volksgemeinschaft"
hak alleiniges Publikakionsrechk für ganz
Nordbaden! Daher heute sofort bestellen!
Mllst gute Letten preiswert Ou erstell'n
IVlukt ru ttippius in cke Reugasse gek'r
bleugasse 2 / Telephon 1694
IbMko Universität)
Sperialstsus kür Letten unä Lettrvaren
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am Mittwoch, -o« s. IM, nachmittags 4 Mv
»»
Lage
Wegen drohender Luftgefahr (Möglichkeit
feindlicher Fliegerangriffe) ist der Reichslust«
schütz aufgerufen worden. Auf di« um 18.80 Uhr
von der Warnzentrale bei der Lustschutzleitung
Heidelberg (Bezirksamt — Polizeidirektion) ein-
gegangene Warnmeldung „Luftgefahr" find
Führer und Sachberater an ihren Arbeitsorten
sammengetreten. Alle übrigen Luftschutzkräfte
(Alarm-, Feuerwehr-, Aufräumungs-, SanitSts-,
Gasspür-, Entgiftungstrupps usw.), die sich seit
Aufruf des Luftschutzes an ihren Verwendungs-
stellen bereithalten, befinden sich von da ab in
höchster Alarmbereitschaft.
Polizeiwache Wilhelmsplatz (4. Pol.-Revier)
ist Warnstelle und zugleich Sitz des Führers des
Luftschutzreviers (Reviervorsteher — Polizei-
Kommissär). Der Führer des übergeordneten
Luftschutzabschnittes (Jnsp.-Führer — Polizei-
Hauptmann) befinden sich in der Polizeiwache
Gaisbergstraße (II. Pol.-Jnspektion), die örtliche
Luftschutzleitung im Vez.-Amt — Polizeidirsk-
tion. Die Luftschutzreviere und -Abschnitte ent-
sprechen der Einteilung der örtlichen Polizei-
reviere und -Inspektionen.
Für die Häuser Kaiserstratze 30, 32 und 34
sind — wie im Ernstfall überall — Luftschutz-
hauswarte bestellt und Hausfeuerwehren gebil-
det. Diese Häuser find zur gegenseitigen Hilfe-
leistung zu einer Luftschutzgemeinschaft zusam-
mengefatzt.
Das Uebungsgebiet ist begrenzt durch Rö-
mer-, Blumen-, Häuser- und Zähringerstratz«.
Die genannten Straßen selbst bleiben für den
gesamten Verkehr offen.
Im Keller der Landhausschule ist das Muster
eines Sammelschutzraumes und eines Wohnschutz-
raumes, wie er in allen Häusern vorbereitet
werden sollte, hergerichtet. Ferner ist im Keller
der Landhausschule ein Kampflazarett ^eingerich-
tet. Dieses sowie die Schutzräume sind nach der
Uebung der allgemeinen Besichtigung freigege-
ben.
1. Stufe:
Normales Vevkehrsleben im Uebungsgebiet:
Fußgänger, Rad» und Motorradfahrer, Autos
und Pferdefahrzeuge bewegen sich in den Stra-
ßen um den Wilhelmsplatz. Schüler der Land-
hausschule stehen in der Paule im Hofe und auf
der Straße umher.
2. Stufe:
Fliegeralarm: Von der Warnzentrale trifft
Mer die Luftschutzleitung (Bez.-Amt — Poli-
zeidirettion) auch Lei der Warnstelle Polizei-
wache Wilhelmsplatz die Warnmeldung „Flie-
geralarm" ein. Hieraus alarmiert Vas Luft-
ichutzrevier Wilhelmsplatz (Warnstelle) durch
stehende und fahrende Sirenen, Hornstgnale
und Alarmradfahrer mit Warnplakaten und
Signalpfeifen.
Das auf der Straße befindliche Publikum
sucht unverzüglich die durch Wegweiser und
Anschriften kenntlichen Sammelschutzräume aus.
Polizeibeamte auf Streife helfen hierbei,
lassen Fahrzeuge gedeckt an der rechten Stra-
ßenseite halten, Pferde anbinden und suchen,
nachdem die Straßen von Passanten frei sind,
selbst ihren Schutzranm auf.
DM« Fltegertvelle (Gasbomben): Eine
dritte Fliegerstaffel hat Gasbomben geworfen,
Vis an per Kreuzung Meinfchmivt- und Kaiser-
straße sielen. Auch hier geraten einige Neugie-
rige in die Gasschwaden und werden bewußt-
los. Gin Passant zu Rad meldet an Luftschutz-
revier Wilhelmsplatz. Dieses entsendet einen
Trupp Polizeibeamter mit Gasmaske zu Rad
zur Asperrung des verseuchten Raumes und er-
bittet, da sein SaniMsauto noch nicht zurück
ist, vom Luftschutzavschnitt Gaisbergstraße Hilfs-
kräfte. Bis zum Eintreffen des Sanitätstrupps
aus dem Luftschutzabschnitt leistet Polizei erste
Hilfe. Der SanitStstrupp verbringt alsdann
die Gaskranken nach dem Kampsgaslazarett.
Die vom Luftschutzabschnitt ebenfalls ent-
sandten Gasfpür- und Entgiftungstrupps ent-
giften in Verbindung mit dem Fachtrupp für
Kanalschäden die Gaszone. Der Blindgänger
wird durch sachverständige Polizeibeamte ent-
fernt und vernichtet.
6. Stufe:
Entwarnung: Während der Rettungs- und
Entgiftungsmaßnahmen trifft die Meldung
„Luftgefahr zu Ende" ein. Die Entwarnung
erfolgt durch GlockengeWute und Hornfignal
„Das Ganze Halt"!
Die Schutzräume werden verlassen, der
Straßenverkehr nimmt feinen Fortgang
Anschließend erfolgt ein Vorbeimarsch der an
der Uebung beteiligt gewesenen Kräfte. Der
Zug stellt sich in der Landhausstraße — Spitze
Ecke Kaiserstraße — auf und bewegt sich durch
die Kaiser-, Kleinschmidt- und Wilhelmstraße
nach der Landhausstraße. Auflösung dort zwi-
schen Wilhelm- und Kaiserstraße.
Reihenfolge des Zuges:
1. Motorradfahrer mit Sirenen,
2. Notrufwagen,
3. Motorräder mit Hornisten,
4. Radfahrer mit Warnplakaten,
5- Polizetbeamt« im Straßendtenstanzug,
g. Feuerwehr, und AusrSumungStrupp des
LuftschutzrevierL,
7. Feuerwehrzug des Lustschutzabschnittes,
8. Hausfeuerwehren der Luftschutzgemeinschaft
Kaiserstraße,
9. Polizeistreisen zu Rad, mit Stahlhelm und
Gasmaske,
1V. Sanitätstrupp des SustschutzrevierS,
11. Fachtrupp für Gasschäden,
12. Fachtrupp für Glektrizitätsschäden,
13. Fachtrupp für Wasserschäden,
14. Polizeitrupp zu Rad mit Stahlhelm und
Gasmaske,
15. Sanitätstrupp des Luftabschnittes mit Gas-
maske,
16. Gasfpür- und Entgiftungstrupp des Luft-
fchntzabschnittes,
17. Fachtrupp Mr Kanalschäden.
Verdunkelnngsübung:
Im Anschluß an diese LuftschutzWung findet
am gleichen Tage von 22.10 bis 22.20 Mr eine
Verdunkelungsübung statt, deren genauer Be-
ginn durch Kanonenschläge und Sirenen ange-
zeigt wird. Die gesamte Straßenbeleuchtung
und die Beleuchtung des Bahnhofs und Bahn-
geländes wird hierauf gelöscht. Alle Häuser
in der Stadt einschließlich der Vororte Kirch-
heim, Rohrbach, Pfaffcngrund, Handschuhsheim,
— jedoch ohne Wieblingen und Schlierbach —
sind zu verdunkeln. Die Einwohnerschaft wird
dabei ersucht, auch nach dem Hofe zu liegende
Fenster durch Schließen der Läden und Ver-
hängen mit Decken völlig abzudunkeln. Alle auf
-er Straße befindlichen Fahrzeuge müssen sofort
anhalten und die Lichter löschen. Die Straßen-
bahn und OEG Salten ebenfalls an und löschen
die Lichter. Polizeibeamte werden die pünkt-
liche Durchführung der genannten Maßnahmen
überwachen. Die Behördenvertreter und der
Luftschutzbeirat Werden sich von einem erhöhten
Standpunkt aus einen Ueberblick über die prak-
tische Durchführbarkeit einer solchen Verdunke-
lung verschaffen.
weise Bilder entstehen, die der Wirklichkeit nicht
entsprechen. Der Zweck der Uebung wird aber
erreicht, wen« es gelingen sollte, die Bevölke-
rung anzuregen, die behördlichen Luftschutzmaß-
nahmen durch eigene Vorbereitungen zu er-
gänzen.
GeWrllcher Betrüger MM
Der am 11. Oktober 1896 in Zürich geborene
Kaufmann Willi Dege le, zuletzt wohnhaft in
der Gaisbergstraße 19, hat schon vor Jahren un-
ser Mißfallen im höchsten Grade erregt, nachdem
noch heute der Verdacht besteht, daß er z. Zt.
des Abwehrkampfes 1923 gegen die deutschen
Interessen gearbeitet hat. Der Genannte, der
in den Jahren 1925 und 1926 zweimal wegen
Betrugs bestraft wurde, (er erhielt eine Ee-
samtgefängnisstrafe von 1 Jahr 8 Monaten)
sollte sich am vergangenen Mittwoch vor dem
Einzelrichter wegen Betrugs in vier Fällen ver-
antworten. Degele zog es vor, zur Verhandlung
nicht zu erscheinen. Wie wir inzwischen weiter
in Erfahrung bringen konnten, lagen gegen ihn
zwei Haftbefehle zur Leistung des Offenbarungs-
eides vor. In der Nacht zum Samstag ver-
suchte Degele sich zu vergiften, doch scheint die ge-
nommene Dosis viel zu gering gewesen zu sein.
Er wurde dann in die Heidelberger psychiatri-
sche Klinik eingeliefert, von wo aus er in die
liebevolle Behandlung des Eefängnisinspektors
hier genommen wird. Degele hat, wie wir wei-
ter hören, zahlreiche weitere Vetrugsfälle ver-
übt. Es ist daher Pflicht eines jeden Geschä-
digten, gegen diesen Schädling durch Anzeige bei
der Staatsanwaltschaft vorzugehen. Es sei noch
darauf hingewiesen, daß Degele in den letzten
Jahren bis zum Sommer des vergangenen Jah-
res zahlreiche Reisen ins Ausland unternom-
men hat, vornehmlich in die Schweiz, nach Hol-
land und Frankreich. Der Verdacht liegt außer-
ordentlich nahe, daß Degele auch an der Kapi-
talverschiebung ins Ausland maßgebend betei-
ligt war. Seine Reisen nach Frankreich stehen
im Widerspruch zu seiner Erklärung, daß er von
Franzosen s. Zt. des Abwehrkampfes in Abwe-
senheit zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wor-
den sei. — Unter den Geschädigte« der jüngsten
Zeit befinden sich eine Reihe von Handwerks-
meistern, von denen Degele sich eine Provision
für zu erteilende Arbeiten bezahlen ließ.
Dienstag, 4. Juli:
Gründungsversammlung des Deutschen Luft-
sportverbandes 20.30 Uhr „Kaffee Haeberlein".
Rentnerbund 15 Uhr Stadthalle, Eingang 1,
Mitgliederversammlung.
Donnerstag, K. Juli:
Rechtsschutzstelle für Frauen u. Mädchen e V.
18 Uhr Rathaus, Zimmer 27, ordentl. Mit-
----Li-rversammlvno
Lm Stadtgarten spielt heute abend 8.30 Uhr
die Stahlhelmkapelle. Morgen Mittwoch abend
Extra-Konzert (S. Anzeige)
3. Stufe:
Erste Fliegerwelle (Brandbomben): Es er-
scheint eine feindliche Fliegerstaffel und wirst
Brandbomben ab.
Eine Bombe zündet in der Landhausschule.
Der Luftschutzhauswart meldet hierüber an
Lustschutzrevier Wilhelmsplatz. Dieses entsen-
det, da es sich um einen gefährlichen Brand
bandelt, den Feuerwehr- und Aufräumungs-
trupp, der sich jedoch! als zu schwach erweist.
Auf Ersuchen des Lustschutzreviers setzt deshalb
der Luftschutzabschnitt Gaisbergstraße einen
Feuerwehrzug zur Brandbekämpfung ein.
Eine andere Brandbombe hat im Hause
Kaiserstraße 30 gezündet. Der Luftschutzwart
alarmiert richtigerweise nicht sofort das Luft-
'chutzrevier, sondern wendet sich zunächst an die
Luftschutzgemeinschaft. Mit Hilfe der zusam-
menaezogenen Hausfeuerwehren wird der
Brand gelöscht.
Neugierige, die sich aus -en Schutzräumen
gewagt haben, werden vom von Zeit zu Zeit
durchfahrenden Notrufkommando sowie von Po-
lizeistreifen zu Rad von der Straße gewiesen.
4. Stufe:
Zweite Fltegerwelle (Sprengbomben): In-
zwischen Haben sich weitere Passanten wiederum
auf die Straße gewagt. In eine solche Gruppe
i'ällt «ine von einer zweiten Fliegerstaffel ge-
worfene Sprengbombe. Leicht- und Schwer-
verletzte bedecken die Kreuzung Wilhelm- und
Kleinschmidtstratze. Das nahe gelegene Luft-
schutzrevier Wilhelmsplatz entsendet -en Sa-
nitätstrupp mit Behelfswagen, der die Verletz-
en mit Notverband in die Verwundetensam-
'"elstelle einliefert.
Das Notrufkommando sichert einen in der
Nähe liegenden Blindgänger und schafft die
Leichtverletzten weg. Vom Luftschutzabschnitt
auf Anforderung des Lustschutzreviers einge-
setzte Fachtrupps für Gas-, Wasser- und Elek-
^zitätsfchSden behoben den durch -je Spreng-
l-embe entstandenen Schaden am Gas-, Wasser-
rnd Dtromlestungsnetz.
Die Mdelberger LuMuWung
Von Polizeimajor Müller.
Die selbstverständliche Notwendigkeit wenig-
stens eines zivilen Lutfschutzes in Deutschland
wird heute wohl kaum noch irgendwo bestritten
werden können. Mit Aufrüstung hat dieser Luft-
schutz in keiner Weise etwas zu tun, da er ledig-
lich passive Abwehrmatznahmen vorsieht. Diese
Maßnahmen können aber nur wirksam sein,
wenn sie von Behörden und Bevölkerung in
gleicher Weise vorbereitet werden.
Der Zweck der hiesigen Luftschutzübung ist
es nun, einmal die behördlichen Vorbereitungen
zu zeigen, dann aber auch die Bevölkerung an-
zuregen, durch Selbstschutzmaßnahmen die be-
hördlichen Vorbereitungen zu ergänzen.
Die Polizei, die allein befugt ist, behördliche
Lustschutzmaßnahmen zu organisieren, hat be-
reits weitgehende Vorbereitungen getroffen.
Neben dem Flugmelde- und Luftschutzwarn-
dienst ist an jedem größeren Ort eine Luftschutz-
leitung vorgesehen, die in Händen der Polizei
liegt. Ihr zur Seite stehen Vertreter der Stadt,
Feuerwehr, Sanitätskolonne, Technischen Not-
hilfe, ferner beratende Aerzte und Chemiker.
Größere Städte werden in Luftschutzabschnitte
und -Reviere eingeteilt (entsprechend den Poli-
zei-Inspektionen und -Revieren). Bei den Lust-
schutzreoieren ist die Bereitstellung von Einsatz-
kräften, bei den Luftschutzabschnitten von Be-
reitschaftskräften und bei der Luftschutzleitung
von Reserven vorgesehen. All diese Luftschutz-
kräfte sind — je nach der beabsichtigten Verwen-
dungsart — in Trupps eingeteilt, die überall
da, wo durch einen Fliegerangriff Gefahren dro-
hen oder Schäden entstanden sind, eingesetzt wer-
den können. Neben den Vorbereitungen der Po-
lizei, Feuerwehr und Sanitätskolonns sind von
der Stadtverwaltuna. unter oerfoneller Eraän-
zung durch die Technische Nothilfe, Gasfpür-,
Entgiftungs- Fachtrupps (für Gas-, Wasser-,
Elektrizitäts- und Kanalschäden) usw. vorge-
sehen.
Die Aufklärung der Bevölkerung ist Haupt-
aufgabe des neugegründeten Neichsluftschutz-
bundes. Seine Landes- und Ortsgruppen sind
allein zugelassen, im Rahmen der behördlichen
Vorschriften die erforderlichen Maßnahmen zur
Aufklärung und Werbung für den Luftschutz,
sowie zur Vorbereitung und Durchführung des
Selbstschutzes der Bevölkerung zu betätigen.
Von besonderer Wichtigkeit ist die Propa-
gierung der Vorbereitung eines Familienluft-
schutzes. Für jedes Haus muß mit der Zeit ein
Luftschutzhauswart bestimmt werden, der bei er-
forderlichem Aufruf des zivilen Luftschutzes von
der Polizeidirektion zum Hilfspolizeibeamten be-
stellt wird. Der Luftschutzhauswart muß den
Fliegeralarm im Hause und die Hausfeuerwehr
organisieren und im Keller Räume aussuchen,
die sich zur Einrichtung von Wohnschutzräumen
eignen. Sache der Hausbesitzer und Hausbewoh-
ner ist es alsdann, die Wohnschutzräume vorzu-
bereiten, die Speicher wegen der Brandgefahr
nach Möglichkeit aufzuräumen und die Bereit-
stellung von Feüerlöschmitteln (z. B. Handfeuer-
löscher, Sand, Wasser), von Verbandsmitteln,
Werkzeugen, Geräten usw. vorzusehen. An die
Beschaffung von Gasschutzgeräten kann heute
leider wegen der damit verbundenen Unkosten
kaum gedacht werden.
Bei der am morgigen Mittwoch, den 5.
Juli 1933, 16 Uhr, am Wilhelmsplatz stattfin-
denden Luftschutzübung können selbstverständlich
all die für den zivilen Luftschutz nötigen Vor-
bereitungen nur andeutungsweise gezeigt wer-
den. Auch werden — da zum besseren Verständ-
nis der Abwurf von Spreng-, Gas- und Brand-
bomben zeitlich getrennt daraestellt wird — teil-
Vom Schloßpark-Casino. An: Mittwoch abend
bietet die Direktion des Schloßpark-Casino einen
besonderen Kunstgenuß, hat sie doch keinen Ge-
ringeren zu einem Liederabend verpflichtet als
Hans Kohl, der von seinem letzten Gastspiel
in der Stadthalle in angenehmer Erinnerung ist.
Zum Vortrag kommen Lieder von Brahms,
Schubert, Wolf und Strauß. Das Liederkonzert
beginnt 8.30 Uhr. Es spielt dann Rene. Dumont
Konzert und Tanz.
Zur Beachtung!
Wie wir schon angekündigl haben, ver-
öffentlichen wir die ausgezeichnete Schilds
rung Ikalo Balbos:
„Der Marsch auf Rom".
Mit der Veröffentlichung beginnen wir am
Donnerstag, den 6. Juli und nicht, wie angs-
kündigt, heute, Dienstag. Wir wollen damit
noch Veuabonnenken Gelegenheit geben, die
„Volksgemeinschaft" zu bestellen. Dieses
Tagebuch der faschistischen Revolution ist erst
einmal veröffentlicht worden und erscheint
nun im Zweikdruck! Die „Volksgemeinschaft"
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