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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (Juli-August)

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Nr. 159-189 (1. - 31. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.70558#0113
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Raldur von Schirach

Führer Kat Baldur von Schirach zum Ju°
genLMrer des Deutschen Reiches ernannt. Zum
ersten Male in der deutschen Geschichte liegt die
FUHrung der deutschen Jugendverbänds in ihrer
Gesamtheit nunmehr in einer Sand. Daß es Bal-
dur von Schirach ist, dem der Kanzler des Reiches
diese große Ausgabe und diese große Ehre zugleich
übertrug, erfüllt uns Hitlerjungen mit Freude
und Stolz. Dis wir durch harte Jahre «ls Kame-
raden an der Seite Baldur von Schtrachs den
Kamps um die Eroberung der deutschen jungen Ge-
neration getragen haben, wir wissen, warum der
Führer gerade ihn mit dieser Aufgabe betraute.
Jahr« zähen Kampfes an der Front der Jugend
lassen uns die Gröhe der Ausgaben und die Gröhe
der Verantwortung ermessen, vor die der Trägt!
diese« neuen Amtes ««stellt ist. Aber in Jahren
treuer Kameradschaft und fester innerer Verbun-
denheit mit dem Neichsjugendsührer haben wir
die Gewihbeit gewonnen, dah an der Spitze der
Hitlerjugend ein Mann steht, der wie kein anderer
berufen ist, das grohe Werk Ser Einigung der
deutschen Jugend im nationalen Sozialismus
Adolf Hitlers zu vollenden.
Unter seiner Führung wurde die Hitlerjugend
zu dem entscheidenden Faktor der Bewegung, der
sie heute ist, wurde sie zur groben und gesürchtst-
sten Jugendorganisation in Deutschland. Diese vor
wenigen Jahren noch kleine und unbeachtete Ju-
gend -- sie marschierte im Oktober vorigen Jahres,
als der ReichsjugendfUhrer sie zu ihrem 1. Reichs-
jugendtag nach Potsdam rief, zu mehr als MiM
vor Adolf Hitler auf, ein junges ausbrechendes
Volk. Die jungen Hunderttausend gelobten durch
das Gelöbnis ihres Neichejugendführers, die treue-
sten Soldaten Adolf Hitlers zu sein. Und heute
marschieren unter dem gleichen Befehl und mit
dem gleichen Gelöbnis in Deutschland weit Uber
eine Million in den Reihen der HI. Sie alle füh-
len dankbar das Vertrauen des Führers, der ihren
ReichsjugendMrer an die Spitze der gesamten
Jugend stellte, dah er da« Werk der Hitlerjugend
vollende.
Wer Baldur von Schirach kenncnlernte in sei-
ner Arbeit und in seinem Wesen, wer gar jahre-
lang als Mitarbeiter und Freund an seiner Seite
schaffen durfte, der konnte in ihm einen Menschen
von einer Geradheit de» Charakters, von einer
Schlichtheit des Wesens, von einem Ernst der Auf-
fassung seines Werke», die allein erst einem Men-
schen das Recht geben, Jugend, da« wertvollste

Gut eines Volkes zu führen. Von den meisten, die
sich sonst noch JugendMrer nennen, unterscheidet
er sich schon allein dadurch, dab er nie in die Ge-
fahr kommt, in den ihnen eigenen Dünkel und
„FilSror"egoismus zu verfallen. Ein überlegener
Mensch ist Führer, ohne dah er täglich oder stünd-
lich seine Berechtigung »um Führertum oder die
Eristenzberechtiguns seines Bundes zu betonen
brauchte. Gerade Jugend steht jedem kritifch ge-
genüber, der ihr Führer sein will. Jugend aber
stellt sich auch mit ganzer Entschlossenheit und gan-
zer Anerkennung hinter den, den sie als ihren
Führer erkennt und Mit.
Wenn man erlebt bat, wie an den großen Ta-
gen der HI., sei es In Düsseldors oder in Berlin
oder in Kolbsrg, die Jungs und Mädels draußen
ihren Neichsjugendsührer jubelnd begrüßten aus
ehrlichem Herzen, wenn man erlebt hat, wie Füh-
rerschaft und Mannschaft der Hitlerjugend überall
tm Land »u ihm stehen, dann weiß man, daß Bal-
dur von Schirach jedem einzelnen von ihnen als
Führer und Kamerad nahesteht.

Es bat in vergangenen Jahren nicht an Ver-
suchen gefehlt, den Nationalsozialismus zu einer
vom Leben losgelösten, zu nichts verpflichtenden
Jdeenlehre zu machen. Politische Klubs kamen
und gingen, redeten revolutionär UNd handelten
reaktionär. Man versuchte sogar, den Schöpser der
Idee von dieser zu trennen, Und so einen Gegen-
satz von Denken und Handeln, Leben und Glau-
ben auszureißen.
Dabei ist die Sendung des Nationalsozialismus
mit darin zu erblicken, Denken und Handeln eins
werden zu lassen. Das Symbolische dieser Revo-
lution ist ihr Ausflammen in den Stablgervittern
des großen Krieges. Sie kam aus einem Lebens-
bereich, wo der Schein verblaßte und das Sein den
ganzen Mann forderte, wo sich eigentlich erst her-
ausstellte. wer «in ganzer Kerl war.
Wer dieses Woher kennt, der braucht um den
Sinn nationalsozialistischen Geschehens nicht zu
fragen, der weiß, daß der Zwiespalt der deutschen
Seele nach Erlösung schrie.
Es war das Wesen der Vorkriegszeit, dah ir-
gendetwas in ihr unehrlich war; daß man vom
Offizier sprach, aber nicht den Führer der Wehr-
männer, sondern den Angehörigen eines bsvor-

Unter ihm wurde die Hitlerjugend zur entschlos-
senen jungen Garde der nationalsozialistischen Re-
volution. Diese junge Generation sollte nach sei-
nem Willen, in dem «r sich eins wühle mit dem
Willen des Führers, das stete wache sozialistische
Gewissen der Nation sein, gegen den Geist der
Verflachung und de» Spießertums und der Ver-
bürgerlichung — und damit der beste Garant für
den endgültigen Sieg des Nationalsozialismus
Adolf Hitlers. So gab er am L. Oktober 1882, in
einet Zeit, da in Deutschland die Reaktion herrsch-
te, in Potsdam seiner jungen Mannschaft die Pa-
role: Äeichsjugendtag gegen Reaktion; so rief er
in diesem Jahr der Gebietsaufmärsche, bei denen
insgesamt mehr als sechsmal soviel marschierten
wie damals in Potsdam, dem jungen Deutschland
das Leitwert zu, das vor dem Wes der Hitlerju-
gend steht: Durch Sozialismus zur Nation!
In diesem Geiste stehen wir, die junge Million
der Bewegung zur Fahne und zum Führer und
das Wort Baldur von Schtrachs, das er einmal
zu Uns sprach, als er uns unsere Aufgabe gab, ist
Uns allen tiefste Gewißheit und höchste Verpflich-
tung ««würden!
In uns beginnt das soziale Jahrhundert!
Willi Körber.

rügten Standes meinte. Dah man mit Stolz aus
die Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie
baute und doch den Menschen nicht wertete nach
seiner schöpferischen Leistung im Werk, sondern
nach seinem Besitz an Aktienpaketen. Daß man
vom deutschen Idealismus schwärmte, und doch
die ausdruckslosesten Häuser baute.
Und nun sollen wir jungen Nationalsozialisten
wieder eins sein im Denken und Handeln.
Bis zum September 1986 war der Nationalso-
zialist an seiner Haltung zu erkennen. Seit dem
März 1988 tauchen aber Menschen zwischen uns
auf, die ibr Denken und Handeln nicht zur Ein-
heit zu führen verstehen, die Nationalsozialisten zu
sein glauben, aber nicht sind,
Mancher wurde Parteigenosse und blieb der alte
Muck, der er früher beim Bespötteln, Besserwissen
und Hohnlächeln über unseren „jugendlich-leicht-
sinnigen" Kamps gewesen war, Wir reichen jedem
gern die Hand, der Mit dem ehrlichen Willen zur
Neugestaltung seines Lebens zu uns kommt. Wir
fühlen uns aber auch beim Gedenken unserer To-
ten vervsltchtet, jeden, der unsere Gemeinschaft
sucht, um seins verblichene Autorität neu auszu-
putzen, dabei das alte Leben veitersührt und viel-

Zur Einheit Ses Senkens und Handelns

leicht sogar in leitender Stellung die alte Politik
weitertrsibt, fanatisch zu bekämpfen.
Die Hitlerjugend muß als unveräußerliches
Erbe die Sendung des Nationalsozialismus wei-
tertragen, Sie die Reinheit und Einheit von Ge-
sinnung und Tat fordert. Wir Zungen müssen die
innere Größe haben, ein« Haltung vorzuleben, die
nicht den Gesellschastsrang, sondern den Charak-
ter für das Wesentliche hält, die nicht nach Geld,
sondern nach Leistung wertet, die Inneres nicht
anders zum Ausdruck bringt, als sie es in einem
heroischen Kumpf um die Wahrheit erlebt hat.
Wir Jungen müssen die selbstbewußte Härte ha-
ben, die Heuchelet und Unehrlichkeit mit brutaler
Faust unten zu halten und jeden Scheinnattonal-
sozialtsten zu verfemen. Wir Jungen müssen den
unerschütterlichen Glauben haben, daß dieser
Kamps um die nationalsozialistische Einheit von
Denken und Handeln unsere Sendung ist, deren
Erfüllung oder Nichterfüllung über Unseren Wert
oder Unwert für die deutsche Zukunft entscheiden
wird. Joachim Wachter.
Anordnung des MjOsiugendWrers
Ich untersage hiermit jede Belästigung von An-
gehörigen anderer Jugendstunde durch Mitglieder
der HI. Wenn durch das Verhalten von Angehöri-
gen deutscher Jugendverbände Anlaß zu Klagen
gegeben wird, ist auf dem Dienstwege an mich zu
berichten. Soweit die Klagen ein Einschreiten not-
wendig machen, werde ich bei den zuständigen
staatlichen Stellen das Notwendige veranlassen.
Etnzelaktionen werden bestraft.
Der Reichsjugendsührer der NSDAP,
gez. Baldur von Schirach.
Fahrtenmesser für die Hitlerjugend
In den Kreisen der Hersteller und Händler von
Fahrtenmesiern herrschte in den letzten Wochen
insofern größte Beunruhigung, als unklar war,
wer zur Herstellung und Lieferung der vorschrifts-
mäßigen Fahrtenmesser für die Hitlerjugend be-
rechtigt ist. In einer am 1. Juli 1933 in der In-
dustrie- und Handelskammer zu Solingen abge-
haltenen Besprechung, an der ein Vertreter der
Reichsjugendführung und Vertreter der übrigen
beteiligten Kreise teilgenommen haben, ist fest-
gestellt worden, daß fortan die Herstellung der
geschützten Fahrtenmesser für dis Hitlerjugend
durch eine Reihe von Firmen erfolgen darf, denen
sine Herstellungsberechtigung von dem Vorsitzen-
den der Industrie- und Handelskammer zu Solin-
gen erteilt ist. Der Einzelverkauf erfolgt durch Sie
einschlägigen Geschäfte nur rm die Mitglieder der
Hitlerjugend und des Deutschen Jungvolkes.


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