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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (Juli-August)

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Nr. 190-220 (1. - 31. August)
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Samstag, den 8. Augvfl 1938




s«vs« mm deutMen Volkstanr

Gründung eines Einheitsverbandes d. Tanzlehrer
Am Sonntag nachmittag fand im Hotel No-
wack in Karlsruhe eine Versammlung der Tanz-
lehrer Badens statt, zu der als Vertreter de»
Kultusministeriums Pg. Obsrregierungsrat
Fed er le erschienen war. Die Tagung ver-
folgte den Zweck, die verschiedenen Tanzlehrer-
zweigverbände in einem Einheitsverband zu-
sammenzufassen und diesem neue Richtlinien zu
geben.
Oberregierungsrat Fed er le hielt eine An-
sprache, in der er betonte, daß jedes Volk ge-
mäg seiner Rasse, Art und Veranlagung seine
eigenen Kulturäutzerungen habe. Das deutsche
Volk vergesse gern das wertvolle Eigene und
mißachte es zugunsten des Fremden. Adolf Hit-
lers Bewegung sei von einer solch durchschla-
genden Kraft, daß sie auf Jahrzehnte und Jahr-
hunderte hinaus auch die Richtung deutscher Kul-
tur bestimmen werde. Das undeutsche Tanz-
wesen werde verschwinden und unsere wunder-
vollen Tanzweisen wiederkehren. Wie der Kul-
tusminister kürzlich in Baden-Baden hervorge-
hoben habe, denke die Regierung nicht daran,
die Kunst zu kommandieren. Das sei auch un-
nötig. Die Wucht des nationalen Sozialismus
sei so unerhört, daß es gar keiner Gewalt be-
vaLscve Nnrrmeiüimgen
Ausbildung der Lehrer von Fachschulen im
Eleitflugzeugbau.
Die Pressestelle beim Staatsministerium teilt
mit:
Zur Ausbildung von Lehrkräften an den Ge-
werbeschulen im Gleitflugzeugbau und in der
Gleitflugsschulung wird auf Veranlassung des
Herrn Kultusministers Dr. Wacker in der Zeit
vom 17. bis 29. August ds. Js. ein besonderer
Ausbildungskurs in Bruchsal veranstaltet, zu
dem statt dr ursprünglich vorgesehenen 12 infolge
der außerordentlich starken Anmeldung 18 Leh-
rer von Fachschulen zugelassen werden. Der Kurs
umfaßt theoretischen Unterricht im Flugzeugbau
und praktische Flugschulung am Hang und soll
zur ersten Prüfung im Eleitflug führen.
Der Landesgruppenführer Baden-Pfalz des
Deutschen Luftfahrtsportverbandes e. V. Mann-
s
L«I8 arm ursickLaa
X Wiesloch. (Spende.) Vom Verein der
Aerzte an den Bad. Heil- und Pflegeanstalten
wurde als Spende zur Förderung der nationalen
Arbeit ein Betrag von 100 RM. gezeichnet und
an das Finanzamt Heidelberg abgeführt.
X Wiesloch. (Erntebericht.) Die schon in vol-
lem Gang befindliche Ernte hat durch das teil-
weise regnerische Wetter der letzten Tage eine
unliebsame Unterbrechung erfahren, doch ist sie
in hiesiger Gegend schon gut zur Hälfte einge-
bracht. Der bis jetzt vorgenommene Drusch ist be-
friedigend ausgefallen, auch hinsichtlich des Stroh-
ergestnisses. Verkäufe wurden bis jetzt noch kaum
getätigt. Kartoffeln, Klee, Dickrüben, Tabak und
Wiesengras hatten dieses Jahr einen recht gu-
ten Stand, dank der feuchtwarmen Witterung
der letzten Wochen. Weniger befriedigend stehen
die Hopfen, die durch das enorme Auftreten der
Erdflöhe stark in Mitledenschaft gezogen wur-
den. Die Obstaussichten sind ebenfalls sehr zwie-
spältig und es dürfte höchstens mit einer schwa-
chen Durchschnittsernte zu rechnen sein. Birnen
sieht man nur wenig, dafür in anderen Lagen
wieder etwas mehr Aepsel. Vesser scheint die
Zwetschgenernte auszufallen. Die Zwetschgenbäu-
me weisen trotz des großen Abfalles immer noch
einen guten Behang auf. Am schlimmsten sieht
es in den Weinbergen aus, die noch vor wenigen
Wochen zu den schönsten Hoffnungen berechtigten.
Infolge der raschen und vielen Witterungsum-
schläge hat sich die Peronospora zum Schaden
der Blätter und. Beeren rasch entwickeln können;
während so die Peronospora in vielen Lagen
einen großen Teil des sehr schönen Behanges zer-
stört hat, haben auch Hegel und starke Gewitter-
regen - ihre zerstörende Wirkung getan. Viele
Winzer glauben dieses Jahr, nur mit einer gu-
ten Drittelsernte rechnen zu können.
Aerztlicher Sonntagsdienst in Wiesloch.
Sonntag, den 6. August: Dr. Fritz Sütterlin.

X Steinssurt. (Abschied.) Wie wir erfahren,
verläßt uns der bisherige Pfarrvikar Burger.
Er war ein Mann, der durch ein kern-deutsches
Wesen die ganze Bevölkerung, gleich welcher Kon-
fession und welchen Berufes, für seine Ideale
zu begeistern wußte. Sein oberster Grundsatz
war: Am deutschen Wesen muß wieder die Welt
genesen! — Weniger auf Lippenförmigkeit und
die leider so zahlreich vertretene Scheinheiligkeit
eingestellt, hatte er nicht in allen Kreisen die
gleichen Sympathien, doch als Mann der Tat
schaute er nur darauf, dem deutschen Volke sitt-
lich wieder zu jenem Platze zu verhelfen, den

dürfe, um di« Kunst in sein« Richtung zu
bringen.
Die Tanzkunst sei ein besonders ursprüng-
licher Ausdruck des Volkstums. Sie sei, wie
die übrigen Künste, in der letzten Zeit stark
überfremdet worden. Alles gute, schöne und
wertvolle eigene Kulturgut sei verdeckt und über-
schüttet worden von ausländischem Schund und
wertlosem Kitsch. Sie müßten die Dirnen--
und Schiebertänze aus deutschen Tanzsälsn hin-
auswerfen und nicht mehr das kraftlose und
geile Juden- und Niggergetue im Tanz lehren.
Es müsse zurückgegriffen werden auf unser ur-
altes, edles Kulturgut auch im Tanz. Wir müß-
ten auch hier auf die klaren Quellen unseres
Volkstums zurückgehen.
Die Ausführungen des Redners fanden all-
gemein größte Zustimmung. Es wurde be-
schlossen, die verschiedenen Zweigverbände zu
einem Einheitsverband zusammenzufassen, der
sich dem angestrebten Einheitsverband deutscher
Tanzlehrer eingliedern wird. Damit ist auch
organisatorisch die Gleichschaltung der Tanzleh-
rerverbände gewährleistet. Der neue Verband
wird Fragebogen an seine einzelnen Mitglieder
versenden, die für den kommenden Winter Vor-
schläge über die Darbietungen guter deurscher
Tänze einreichen sollen.

heim hat dem Herrn Minister des Unterrichts,
des Kultus und der Justiz, Dr. Wacker den
besonderen Dank der Landesgruppe dafür zum
Ausdruck gebracht, daß er in so großzügiger und
von tiefem Verständnis getragener Weise die
Ausbildung der Lehrer von Fachschulen unter-
stützt und hierdurch der schwerkämpfenden Luft-
fahrt eine besondere Hilfe zuteil werden läßt.
Badenweiler. (Ein neuer Lageplan) des süd-
lichsten deutschen Thermalkurortes ist soeben fer-
tiggestellt worden. Größte Naturtreue in Form
und Farbe, übersichtliche und zweckmäßige An-
ordnung von Bild und Text und künstlerische
Ausgestaltung zeichnen den Plan aus. Das far-
benfrohe Titelblatt vermittelt in glücklicher
Weise den südlichen Charakter der Landschaft
Badenweilers. Der Reisende findet sich in dem
Plan rasch und sicher zurecht.

es als leuchtender Stern jahrhundertelang unter
den Völkern inne hatte. Den Hauptfehler sah
er in jeglicher Halbheit, weshalb er mit scharfen
Worten hie und da Mißstände geißelte, die picht
Aufbau und gegenseitiges Verstehen, sondern
Zerreißung der Volkseinheit und ewige Zwie-
tracht bedeuteten. Wer je Gelegenheit hatte, eine
seiner Predigten zu hören, der nahm das Gefühl
mit, daß in diesen kernigen Worten, erhaben
über jeglichen Haß, ein Mann sprach, dem Vater-
land nicht Wortschwall, sondern Lebensinhalt
war. Als alter Frontkämpfer hatte er vor allem
ein warmes Herz für seine ehemaligen Kamera-
den, deren Not seine Not war. Wie einst war er
ihnen auch in der Heimat ein treuer Freund ge-
blieben. Durch sein Weggehen erleidet die Pfar-
rei einen schweren Verlust. Möge der Scheidende
recht vielen ein Vorbild sein, damit bald seine
segensreiche Aussaat ihre Frucht zeitige im
Sinne unseres glorreichen Führers.
X Bad Rappenau. (Kind verbrüht.) Das
dreijährige Kind des Salinenarbeiters Friedrich
Ruckw i e d von hier fiel in ein Gefäß mit sie-
dendem Wasser und zog sich derart schwere Ver-
hrennungcn zu, daß es an den Verletzungen ge-
storben ist.
X Waibstadt. (RSJB.-Erüdung.) Am Diens-
tag, den 1. August wurde hier eine NSJV. ge-
gründet- Ein schönes Häufchen junge Leute wa-
ren erschienen. Ortsgruppenbetriebszellenwart
Kies berichtete über Zweck und Ziel der Or-
ganisation. Fr. Maulbetsch und E. Hahn
wurden zum Schriftführer und Obmann W.
Rüsch und A. Kaiser zu Propagandaleitern
und K. Brettel zum Pressewart bestimmt.
Sofort konnte eine größere Anzahl ausgenom-
men werden. Wir hoffen aber, daß noch mehrere
junge Leute beitreten zum Kampfe für ein festes
Deutschland unter dem Banner Adolf Hitlers.

Zur Schwimmbaderöfsnung in Bammental
am Sonntag, den 8. August.
Nicht nur durch seine reizende landschaftliche
Lage im Elsenztal ist unser schönes Heimatdorf
im Stande, jeder anderen Landschaftsperle im
'-Odenwald „die Stange zu halten", nein, jetzt erst
recht durch das prächtige Schwimmbad, das am
6. August, vormittags seiner Bestimung überge-
ben wird. Fachmännische Gutachten bezeichnen
diese neue Badeeinrichtung als „erstklassig". Die
ganze Anlage gibt ein beredtes Zeugnis deut-
scher Arbeitskraft und deutschen Fleißes ab. Stolz
ist die Gemeinde auf dieses Werk, das junge
deutsche Männer iiN freiwilligen Arbeitsdienst
geschaffen haben. Welch ungeheure „Handarbeit"

da» Bad, d. h. die Ausschachtung erfordert«, be-
weisen nachstehende Zahlen; rund zweitausend-
siebenhundert Kubikmeter Erd« mußt« in Bewe-
gung gesetzt und abtransportiert werden, 1800
Quadratmeter beträgt die ausgeröllte und be-
tonierte Fläche. Mustergültig ist alles angelegt,
in 4 Abteilungen, in Bassins verschiedener Grös-
sen und Tiefen bis zu 3,40 Meter, ist Erwach-
senen und Kindern, Schwimmkundigen und Nicht-
schwimmern Gelegenheit zu körperlicher Erfri-
schung geboten. Herrlich ist die Lage des Bades
am Fuße des Waldes, hier können gleichfalls
Luft- und Sonnenbäder genommen werden. In
kurzer Entfernung davon, befindet sich links der
große Sportplatz, im Waldeck rechter Hand, der
idyllisch gelegene Schießstand des KK.-Schützen-
vereins, also obendrein noch andere Sportmög-
lichkeiten nach Herzenslust, wie sie sich nicht über-
all bieten. Eine Freude und auch ein ganz be-
sonderer Vorteil für alle Badelustigen wird es
sein, in kristallklarem Master, das nicht
Von «er verstosse
:-: Dossenheim. (79. Geburtstag.) Herr Poli-
zeiwachtmeister a. D. Johann Philipp Kraft
kann heute seinen 79. Geburtstag feiern. Nahe-
zu 30 Jahre lang hat er im Ortsteil Schwaben-
heimer Hof seinen nicht leichten Dienst als Feld-
hüter, Polzeidiener und Waagmeister treu und
zuverlässig versehen. Weit über die Grenzen sei-
ner Heimat hinaus ist der Jubilar bekannt und
geachtet. Bei der ersten Feldartillerie-Batterie
hat er seine militäräische Dienstzeit in den Jah-
ren 1875 bis 1878 absolviert. Seit 1. Mai 1903
als Polizeidiener auf dem Schwabenheimer Hof
wurde er bei Eingemeindung desselben nach
Dossenheim zum Polizeiwachtmeister befördert.
Herr Kraft erfreut sich noch einer sehr guten
geistigen und körperlichen Frische. Manche Anek-
dote aus seiner Dienstzeit weiß er noch zu er-
zählen.
:-: Dostenheim. (Ausflug der NS-Frauen-
schaft.) Am vergangenen Sontag machte die NS-
Frauenschaft Dostenheim beim herrlichsten Som-
merwetter einen Ausflug nach dem Heldenhain
bei Reichartshausen. Mit Autobuß ging es durchs
Neckartal, zuerst nach Waldwimmersbach. Hier
wurde zunächst Rast gemacht. Wir besuchten den
Gottesdienst, der auf uns alle den tiefsten Ein-
druck machte.
Daran anschließend fuhren wir weiter zum
Heldenhain, wo uns die NS-Frauenschaft von
Reichartshausen, sowie der dortige Ortsgruppen-
leiter Pg. Scholl, begrüßte.
In einer Ansprache gedachte Pg. Scholl un-
serer lieben Gefallenen und ihres Opfers für die
deutsche Heimat. Als Treugelöbnis sangen die
Frauen darauf ihr Ordenslied. Diese Ehrung
unserer treuen Toten wird mancher Teilnehmer-
in unvergeßlich sein.
Dann ging es, zusammen mit der Frauenschaft
Reichartshausen zurück in den Pfarrgarten nach
Waldwimmersbach, wo wir den Kaffeetisch schon
gemütlich gedeckt vorfanden. Durch freundliches
Entgegenkommen von Pfarrer Streng war es
uns möglich, dort bei Kaffee und dem mitge-
brachten Kuchen noch einige gemütliche Stunden
mit den Frauen von Waldwimmersbach ver-
Vom oaeinvoia
Aus dem Standesamt Mosbach.
Eheschließungen: 1. Georg Adam Friedrich
Heiß, Landwirt in Reichartshausen und Sofie
Rosa Brand in Reichartshausen; 8. Georg August
Schneider, Arbeiter in Mosbach und Emma Er-
na Freymüller, Hausgehilfin in Mosbach; 8. Fr.
Ernst Rösinger, Mmeur in Mosbach und Elise
Friedrich, Hausangestellte in Unterschefflenz; 17.
Gustav Wilhelm Halter, Metzgermeister in Mos-
bach und Maria Anna Noe, Hausangestellte in
Mosbach; 22. Johann Georg Bernhard Wahl,
Zimmermeister in Mosbach und Elise Dengel,
Näherin in Mosbach.
(!) Hüffenhardt. (Ohne Arbeitslose.) Am
Mittwoch wurde unser letzter Arbeitsloser beim
Neckarkanalbau Staustufe Neckarzimmern ein-
gestellt. Damit ist die Gemeinde ohne Arbeits-
lose.
(!) Hüffenhardt. (Liedertag.) Eine erheben-
de Feier veranstalteten am vergangenen Sonntag
die hiesigen Vereine, die leider durch die unbe-
ständige Witterung nicht zur vollen Auswirkung
gelangen konnte. Nach einem gemeinsamen Fest-
zug der Feuerwehrkapelle, des Kirchen- und Töch-
terchors, des Gesangvereins- der SS. und der
Schuljugend wechselten im Pfarrhof unsere schö-
nen Volks- und Vaterlandslieder mit Sprech-
chör-n und Eedichtvorträgen der Jugend in bun-
ter Reihenfolge ab. Vorstand Schneider vom
Gesangverein begrüßte die zahlreich erschienene
Bevölkerung und feierte die Volksgemeinschaft,
die jetzt auch unter den hiesigen Vereinen durch
die Tat bewiesen ist.
Herr Pfarrer Mickel, der immer in vor-
derster Reihe für die Werbung des Deutschen
Liedes und Musik steht, würdigte in seiner Fest-
ansprache unsere Volks- und Kirchenlieder und
deren Dichter und Komponisten in begeisterten

unt«r Wttterungseinflüsten zu leiden hat, siÄ
tummeln zu können. Denn das Master wird an
einer Waldquelle gefaßt, über «ine Vorwärm-
anlage geleitet und dann erst dem großen Becken
zugeführt. Wohl wenige Bäder in dieser Art
sind anzutreffen. Man besichtig« nur einmal solch
offene Bäder nach einem Regenfall, z. B. die
schlammigen Fluten des Neckars und der Elsenz,
die meistens sehr zu wünschen übrig lasten. Bam-
mental und seine umliegenden Nachbarorte sind
dagegen in einer viel glücklicheren Lage. Ge-
räumige Umkleidekabinen stehen zur Verfügung-
Die Vadepreise sind von der Gemeindeverwal-
tung für Erwachsene auf 10 Pfennig, für Kinder
bis zu 14 Jahren auf 5 Pfennig festgesetzt. Gar-
derobe- und Aufbewahrungsgebühr für Wert-
gegenstände beträgt 10 Pfennig.
Der Einweihungsakt selbst soll erst nach Fer-
tigstellung der äußeren gärtnerischen Anlagen,
im nächsten Jahr erfolgen.
Jetzt auf in's Bad nach Bammental!

bringen zu Wunen. Da könnt» man erkennen,
was eine wahre Volksgemeinschaft zustande
bringt, und nur zu schnell naht« die Stunde der
Heimfahrt. Allen Teilnehmerinnen wird dieser
Tag eine schöne Erinnerung in ihrem Leden
bleiben. Auch an dieser Stelle sagen wir Pfarrer
Streng herzlichsten Dank für di« schönen Stun-
den, die wir fern der Alltagssorgen dort ver-
bringen durften.
:—: Dossenheim, (vom FAD.) Wie ein Pfeil
hat uns die Kunde am Samstag getroffen, daß
uns unser Führer und guter Kamerad Mühl-
bauer am Sonntag, 80. Juli, verlassen will,
um dem Befehl seiner vorgesetzte« Behörde zu
folgen. Den ganzen Samstag herrscht« im Lager
große Trauerstimmung und der Sonntag, der
Abschiedstag, hat uns all« ttes gerührt. Unter
Gesang vaterländischer Lieder marschierten wir
zum Bahnhof, wo uns unser Führer schweren
Herzens empfing, um sich für längere Zeit von
uns zu verabschiede«. Mit treffenden Worten
ermahnte er noch einmal all« A.D.ler, ihre
Pflicht wie bisher zu erfülle« und sich voll und
ganz für den Aufbau de« jungen nationalen
Staates sinzusetzen. Hier kam wieder deutlich
seine große Kameradschaft zu uns zum Ausdruck
und wir sind ihm immer zu Dank verpflichtet,
obwohl er uns stet« streng aber -«recht in Zü-
geln hielt. Pg. A. Kep««r, der uns am Frei-
tag schon verlassen hat, «m im Stmnmlager
Heidelberg seinen Wirkungskrei» zu suche«, war
zum Abschied seines «hem. Führer« gekommen
und hat im Namen der ganzen AD.-Belegschaft
anerkennende Worte an Pg. Mühlbauer ge-
richtet, die dahin Ausdruck gaben, daß alle
A.D.ler sich der neuen Führung von Pg. Dal-
lafina und Wagner i« straffer Haltung
und äußerster Disziplin, was wir ja durch Mühl-
bauer eingetrillt bekamen, unterstellen werden,
um damit größte Ehr« bei dem scheidenden
Führer einzulegen. Kepner schloß mit einem
dreifachen „Sieg-Heil" und Lebewohl auf seinen
und unseren ehem. Führer und ein deutsches
Abschiedslied schloß die harmonische Abschieds-
feier. Ein A.D.ler.

Worten. Er gedachte besonders auch unseres
Volkskanzlers und der nationalen Erhebung, die
es uns heute in Deutschland wieder ermöglicht,
daß die alten Volks- und Vaterlandslieder, die
lange verpönt waren, wieder mit Begeisterung
gesungen werden können. Die schlichte aber wür-
dige Feier fand allgemeinen Anklang. Es war
nur zu bedauern, daß diese nicht in der vorge-
sehenen Form aus dem Festplatz stattfinden
konnte.

Wettervorhersage:
Samstag: Zunächst noch heiter, zunehmende Er-
wärmung, Bewölkung aber ohne Gewitter-
gefahr.
Sonntag: Noch zeitweise aufgeheitertes und
freundliches Wetter, aber nicht mehr ganz
beständig.

Wasserstandsnachrichten:
Rhein
klag
Walds-
hut
Rhein-
felden
kehl
Maxau
Mann-
heim
Laub
2. 8.:
345
321
363
537
434
274
3. 8.:
346
316
356
530
424
282
4. 8.:
336
308
352
524
411
274
Neckar
plo-
heil-
Jagst-
Oiedes-
Heidel-
Mann-
chingen
bronn
feld
heim
berg
heim
2. 8.:
14
120
72
84
260
428
3. 8.:
11
121
72
78
260
419
4. 8.:
12
120
67
74
260
408
 
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