Ausschreibungen bereits erfolgt sind. Die Ar-
beiten werden bis spätestens Anfang Septem-
ber vergeben. Eine ähnliche Arbeit wird am
Damm XXX bei Leopoldshafen durchgeführt.
Ferner ist geplant, den Damm XXVII auf der
Gemarkung Knielingen zu verlängern. Zur
Verbesserung der Vorflukverhältnisse im un-
teren Federbachgebiet soll der Hauptrhein-
damm XXV von oberhalb Neuburgweier bis
zum Vorhafen Karlsruhe in die vereinbarte
Dammlinie vorverlegt werden.
3m Bezirk des Rheinbauamkes Kehl ist die
Erhöhung und Verstärkung des Hochwasser-
daMmsystems VII/VIII in Aussicht genommen,
während im Bezirk -es Rheinbauamtes Frei-
brrg die entsprechenden Arbeiten am Hoch-
wasserdamm VI zwischen Niederhausen und
Kappel bereits ausgeschrieben sind. Die Ver-
gebung dieser Arbeiten wird bis spätestens
Anfang September erfolgen können. Weitere
Arbeiten im Aheinbaubezirk Freiburg sind am
Dammsystem XXX IV Sasbach-Weisweil und
am Dammsystem V Oberhausen-Niederhausen
in Aussicht genommen. Alle diese Arbeiten
werden auf Kosten des Landes unter Beizug
der Gemeinden durchgeführt.
3m Bereich der Reichswassersiraßenver-
waltung in Baden kommt die Herstellung ei-
nes größeren Aferbaus am Rhein unterhalb
Mannheim zur Ausführung. Diese Arbeiten,
die noch in diesem Herbst ausgeführt werden
sollen, werden aus Reichsmitteln finanziert.
Der Vorsitzende im Reichstagsbrandstifter-
Prozeh.
Senatspräsident im Reichsgericht Dr. Wilhelm
Dünger wird den Vorsitz in der Hauptoerhand-
lung gegen die Reichstagsbrandstifter van der
Lübbe und Genossen, die für September vorge-
sehen ist, führen.
— -
Anführung eines befonSeren Tele-
gramms aus Anlaß des Reichs-
parteilags der NSDAP
* Berlin, 17. Aug. Die Deutsche Reichs-
post wird allen Teilnehmern an der Reichs-
tagung der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiter-Partei in Nürnberg Gelegenheit bie-
ten, ihren Daheimgebliebenen, Angehörigen,
Parteigenossen usw. aus Nürnberg einen tele-
grafischen Gruß oder eine Mitteilung zu sen-
den, sowie von ihnen in Nürnberg begrüßt zu
werden oder eine Nachricht zu erhalten. Zu
diesem Zweck führt die Deutsche Reichspost
für die Zeit vom 30. August bis einschließ-
lich 6. Sepember ein besonderes verbilligtes
Telegramm ein. Das Telegramm kann in die-
ser Zeit von 3edermann auf allen telegrafi-
schen Anstalten aufgegeben und an einen be-
liebigen innerhalb des Deutschen Reiches ge-
legenen Ort gerichtet werden. Das Telegramm
wird auf einem besonderen für diesen Zweck
entworfenen Schmuckblatt ausgeferkigk. Das
neue Schmuckblakt zeigt auf der Vorderseite
über einen Wald von Hakenkreuz- und
schwarz-weiß-roten Fahnen die kraftvolle Ge-
stalt eines großen fliegenden Adlers über-
strahlt von der Sonne des Hakenkreuzes, die
düsteres Gewölk siegreich durchdringt. Die
Gebühr für dieses Telegramm (zehn Gebühren-
wörter) beträgt 1.30 Mark. 3edes weitere
Wort kostet 5 Reichspfennige. Von der er-
hobenen Gebühr fliehen 25 Reichspfennige
in die vom Reichskanzler ins Leben gerufene
Stiftung „Stiftung für Opfer der Arbeit".
Nach dem 6. September wird das neue
Schmuckblatt (L X 9) auch weiterhin zur An-
fertigung von Telegrammen wie jedes andere
Schmuckblakk benutzt werden.
LiMerOs weitere Mgpläne
X Reykjavik, 17. Aug. Oberst Lindbergh
beabsichtigt vorläufig, auf 3sland zu bleiben.
Er wird sich einige Tage in Reykjavik aufhal-
ten, wenigstens solange, bis das Hilfsschiff
„3eeling" am Freitag in Angmagsalik an-
kommt. Danach beabsichtigt er, einige Flüge
über 3sland zu unternehmen.
Lindbergh erklärt bestimmt, daß es in sei-
ner Absicht liegt, nicht nach Europa weiter zu
fliegen und erklärte, daß es ihm vollkommen
unverständlich sei, wie Gerüchte, die anderes
behauptÄrm, entstanden seien.
Das nennt man KvEnngr
FranzWches GasgrsmateMager Sei
Lille brennt
X Paris, 17. August. 3n einem unterirdi-
schen Munitionslager in Aire sur la Lys, in
der Nähe von Lille, ist aus unbekannter Ur-
sache Feuer ausgebrochen, das sich langsam
zum Hauptlager durchfrißt. Das Munitions-
lager, das in erster Linie zur Lagerung von
Gasgranaten dient, ist nur 60 m von der
Landstraße entfernt. Die Militärbehörden von
Dousi haben bereits alle Vorsichtsmaßnahmen
zum Schuh der Bevölkerung aekroffen.
Es ist interessant bei dieser Gelegenheit fest-
zustellen, daß Frankreich trotz der Beschlüsse
der Abrüstungskonferenz noch ganze Lager
von Gasgranaten unterhält. Selbstverständlich
ist es, daß sich weder in Frankreich selbst, noch
in einem der Vasallenstaaten jemand finden
wird, der diese Tatsache aufgreift, um den an-
geblichen „Hüter der Verträge" zur Ordnung
zu rufen.
GnskanK va«s
»so KKMNkstBMsuge
X London, 17. Aug. Die englische Regie-
rung beabsichtigt, dem sozialistischen „Daily
Heräld" zufolge, unverzüglich 100 neue Kampf-
flugzeuge zu bauen, falls auf der Abrüstungs-
konferenz kein Abkommen über die Begren-
zung der Lufkstreitkräfte erreicht werden sollte.
Der Bau dieser Flugzeuge würde in dem
Haushaltsvoranschlag des Luftfahrkministeriums
vorgesehen sein. Der letzte Flugzeugtyp, mit
dem Versuche angsstellt worden sind, hak mit
vollem Gewicht und Maschinengewehren eine
Stundengeschwindigkeit von über 400 Kilo-
meter. Die 100 neuen Flugzeuge, die über
500 000 Pfund kosten würden, sollten für die
Verteidigung Londons bestimmt sein. Außer-
dem sei der Bau eines neuen Flugbootgeschwa-
ders geplant, das mit der englischen Flotte
Zusammenarbeiten solle. Alle konservativen
Mitglieder des Kabinetts seien begeistert von
-er Verstärkung der englischen Luftflotte und
auch Mac Donald unterstütze das neue Bau-
programm, während Simon etwas zurückhal-
tender sei.
Die ASA. verzichten auf Sie Rolle
kes Friedensengels
§ Washington, 17. August. In Zusammen-
hang mit der Rückkehr von Norman Davis ver-
lautet in politischen Kreisen, daß die Vereinig-
ten Staaten vorläufig nicht die Absicht haben,
ihre „Missionsarbeit für Frieden und Abrüstung
in Europa" wieder aufzunehmen. Man erwartet
vielmehr jetzt eine Initiative der europäischen
Staaten.
BomSemnWag auf den früheren
HMgarWen MlEterprMenten
X Sofia, 17. Aug. Am Donnerstag mor-
gen wurde in dem bulgarischen Kurort Tsche-
pino auf den ehemaligen bulgarischen Mini-
sterpräsidenten, Professor Zankoff, ein Bom-
benanschlag verübt. Auf offener Straße schleu-
derte ein Unbekannter gegen Zankoff zwei
Eierhandgranaten, die einen Leibwächter ver-
letzten, Zankoff selbst blieb unverletzt. Der
Attentäter wurde sofort verfolgt, konnte je-
doch entkommen. Professor Zankoff ist als
Führer der nationalsozialistischen bürgerlichen
Opposition bekannt. Die Gründe zum An-
schlag sind unbekannt. Man vermutet aber,
daß Kommunisten die Hand im Spiele haben.
Sorgen auf kem ziouWcheu Wettkougrch
X London, 17. Aug. (Eig. Mldg.) Der
Wiener Korrespondent der „Morning Post"
sendet seinem Blakt einen Bericht über den
in Prag beginnenden zionistischen Weltkon-
greß, in dem er den in Europa herrschenden
Antisemitismus behandelt und darauf hinweist,
daß Deutschland in dieser Hinsicht keineswegs
allein stehe. Wie stark der Antisemitismus
z. B. auch in Rumänien sei, habe sich vor
kurzem gezeigt, als auf Ersuchen der rumä-
nischen Regierung das jüdische olympiscye
Sportmeeking von Czernowitz nach Prag ver-
legt werden mußte, weil die rumänischen Be-
hörden die Sicherheit der jüdischen Besucher
nicht gewährleisten konnten. Auch in Ungarn
sei der Antisemitismus erkennbar, wenn auch
zunächst noch in geringerem Umfange.
Schließlich macht der Korrespondent die
interessante Feststellung, daß „selbst in Oester-
reich, wo das augenblickliche Antinaziregime
im Wesentlichen mit jüdischem Geld finanziert
werde", die christlichsoziale Presse doch bereits
auf Anwendung des numerus clausus in ju-
ristischen und ärztlichen Berufen gedrungen
habe.
Der Pariser Korrespondent des „Daily
Telegraph" befaßt sich in seinem Bericht an
sein Heimatblatt mit der Besorgnis, die jetzt
in Frankreich aus Anlaß der nach Mausen-
den zählenden Flüchtlinge aus Deutschland in
der Öffentlichkeit bekundet wird. Er erwähnt
den bereits bekannten energischen Protest, den
die Handelskammern von Metz, Colmar und
Straßburg in Paris gegen diesen unerwünsch-
ten Zustrom eingelegt haben.
Nach Ler politWen nm auch die ivirt°
MMiche Entrechtung tu Oesterreich
D Wien, 17. August. Ein am Mittwoch
abgehaltener mehrstündiger Ministerrat hat
Beschlüsse gefaßt, die offenkundig als weitere
Maßnahmen in der Verfolgung der national-
sozialistischen Bewegung zu werken sind. So
wurde das bestehende Gesetz über die Erwer-
bung und den Verlust der Landes- und Bun-
desbürgerschaft dahin abgeändert, daß mit
dem Verlust der Staatsbürgerschaft zu rechnen
hat, wer offenkundig österreichfeindliche Hand-
lungen unterstützt, fördert, oder an solchen
Handlungen keilnimmt oder sich zu diesem
Zweck ohne Ausreisebewilligung ins Ausland
begeben hat. Gleichzeitig kann das Vermö-
gen solcher Personen zugunsten des Bundes
beschlagnahmt werden. Ein weiterer Beschluß
betrifft die Durchführung der Beschlagnahme
des Vermögens der politischen Parteien, deren
Betätigung in Oesterreich verboten ist.
Japanische Fliegerin tödlich abgestürzt.
Keigen Vota, die erste japanische Fliegerin, ist auf einem Flug von Tokio nach der Mandschu-
rei in einer unbewohnten Gegend der Provinz Schizuoka tödlich abgestürzt.
Dee VaAe§ka/M
S-K. — Die anfänglich große Begeisterung der
öffentlichen Meinung Frankreichs für die aus
Deutschland geflüchteten Marxisten und Juden
hat eine erhebliche Abkühlung erfahren, ja teil-
weise offener Abwehr Platz gemacht. Als deut-
liches Merkmal dieses Stimmungsumschlages ver-
öffentlicht der „Matin" die Stellungnahme der
Handelskammern Metz, Kalmar und Straßburg
gegen die dauernde Niederlassung dieser Ele-
mente. In den Eingaben dieser Stellen an das
zuständige Ministerium heißt es wörtlich: „Der
zunehmende außerordentliche Zuzug unerwünsch-
ter Elemente ist eine wahre Plage für den fran-
zösischen Kaufmann. Wir haben diese Invasion
satt!" — Wir können diese Empörung unserer
Nachbarn im Westen zwar gut verstehen, müssen
aber hinzufügen, daß sie selbst an dieser Ueber»
schwemmung durch Juden und Marxisten die
Schuld tragen. Gar zu bereitwillig hat man sie
ausgenommen, um die verlogenen Berichte dieser
Leute politisch gegen das Deutschland Adolf Hit-
lers auszuschlachten. Nachdem sich inzwischen die
Wirkungslosigkeit dieser Taktik gezeigt hat,
möchte man die „unerwünschten Elemente" gern
mit einem Eselstritt zum Lande hinausbeför-
dern. Offenbar hat man bei dieser Rechnung
vergessen, die Zähigkeit der jüdische Rasse einzu-
kalkulieren. Wo diese Leute einmal sitzen, da
gehen sie nicht fort, ohne vorher ihre Gastgeber
gehörig ausgeplllndert zu haben. Und diese Tat-
sache ist so etwas wie die Strafe des Schicksals
für die verlogene Propaganda, die von Paris
aus gegen Deutschland inszeniert wurde.
Mangels anderen Lesestoffs bietet die „Neu«
Zürcher Zeitung" ihren Lesern jetzt fast täglich
sehr umfangreiche Artikel über Deutschland. Daß
der Schweizer Kantönli-Geist in diesen geistigen
Produktionen wahre Orgien feiert, versteht sich
von selbst. Das kann uns gleichgültig lassen,
denn es ist schließlich Sache der Schweizer, wie-
weit sie sich die bodenlos dumme Berichterstat-
tung gewißer Zeitungen über Deutschland ge-
fallen lasten wollen. Wenn aber die „Zürcher"
den kindlich anmutenden Versuch unternimmt,
wider alle historische Wahrheit den „Beweis"
dafür zu konstruieren, daß Deutsche und Oester-
reicher nicht ein Volk sind, dann muß gegen
einen derartigen Unsinn, der offenbar nur der
Hundstagshitze seine Entstehung verdankt, Front
gemacht werden. Zur Erheiterung unserer Leser
bringen wir die „Beweisführung" dieses Blat-
tes: Hanseaten, Friesen und Preußen sind „an-
dere" Deutsche als Oesterreicher, weil sie ver-
schiedene Dialekte sprechen; folglich sind sie nicht
ein Volk. Daß Bayern und Ostpreußen, Schlesier
und Rheinländer sehr verschiedene Dialekte spre-
chen, trotzdem — wie wohl auch der Leitartikler
der „Zürcher" zugeben muß — ein Völk sind,
ist den Herren in Zürich offenbar unbekannt!
Die „Blutmischung" sei in Oesterreich, „beson-
ders in Wien", eine andere. Beweis: Die „ton-
angebende" Wiener Eesellschaftsschicht seien „nur
Oesterreicher", nicht Deutsche, z. B. Aristokratie,
Offizierskorps, Beamtenschaft! Daß beispielsweise
gerade ein großer Teil der österreichischen Ari-
stokratie, sehr zum Leidwesen der wirklichen
Aristokraten, völlig verjudet ist, weiß zwar der
Zürcher Vielschreiber, aber er sagt es nicht. Daß
diese „tonangebenden Kreise" nicht das deutsche
Volk Oesterreichs sind, weiß jeder, der die
kernigen deutschen Bauern in Tirol, Steiermark
oder Kärnten selbst kennengelernt hat!
Die gemeinsame Sprache der Deutschen im
Reich und in Oesterreich wird als unbedeutend
abgetan. Auch die gemeinsame Kultur habe
nichts mit dem deutschen Volkstum zu tun, son-
dern sei „europäisch bedingt". — Wir ersparen
uns ein Kommentar. Was aber würden die
Schweizer sagen, wenn wir mit ähnlichen kind-
lichen Begründungen die Existenz eines aus
mindestens drei verschiedenen Volksteilen zusam-
mengesetzten Landes wie der Schweiz, als über-
lebt hinstellen würden. Gottlob haben wir das
nicht nötig, denn auf unserer Seite sind — auch
in diesem Falle — die besseren Argumente.
Dr. SÄWer RMsLramalurg
* Berlin, 17. August. Reichsminister Dr.
Goebbels hat -en kulturpolitischen Schriftleiter
des „Völkischen Beobachter" Dr. Reiner
Schlösser zum Reichsdramaturgen
im Reichsministerium für Volksaufklärung und
Propaganda ernannt.
Nö-AM
Kingston (3amaika). Der Gewiklersturm
auf Jamaika, der über 100 Todesopfer for-
derte, hat nach vorläufiger Schätzung einen
Sachschaden in Höhe von rund 8 Millionen
Mark verursacht.
Paris. Auf der Hochebene von Monkrieu:
in der Nähe von Toulon ist ein riesiger Wald
brand ausgebrochen, der eines der schönste
Waldgebiete Frankreichs zu vernichten droht.
*
Warschau. 3n einer Ortschaft unweit Praß-
nitz hat ein Großfeuer, dos von Kindern beim
Spielen mit Streichhölzern angelegt worden
ist, 24 Gehöfte vollkommen eingeäschert.