tzarnÄag, ken IN. August M3.
MM WSM i« -ev ZMMeorSWKSSMg
Das reinigende Gewitter der nationalen Re-
volution hat ein neues, wieder hoffnungsfrohes
Deutschland geschaffen. Aufatmend werden die
Scherben ehemaligen Reichtums überblickt, um
damit wieder aufzubauen; nach deutscher Art, be-
scheiden aber zähe und in dem festen Glauben
unerschüttert, daß uns der Boden unserer Väter
wieder ernähre, nachdem wir die wesensfremde
marxistische Richtung verlassen und den bewähr-
ten Weg von Arbeit, Zuverlässigkeit und Treue
zu unseren Artgenossen wieder verfolgen.
Die Scherben aus ehemaligem Besitz, welche die
marxistische Mißwirtschaft uns gelassen hat, sind
gering. Wir sind arm. Die Reichsbank mutzte die
Transferzahlungen gerade in diesen Tagen auf
unbestimmte Zeit hinausschieben. Der Ueberschutz
aus dem Autzenhandelsverkehr ist so klein ge-
worden, datz die Beschaffungsmöglichkeit not-
wendigster Rohstoffe für Fortbestand unserer In-
dustrie in Frage gestellt ist. Das ruft zur Besin-
nung und fordert zunächst Einschränkung in al-
len entbehrlichen Auslandswaren. Was nament-
lich auf dem Gebiete der Ernährung entbehrlich
ist, soll die Besinnung eines Volkes, das wieder
an sich selber glaubt, deshalb sich selbst wieder
treu sein mutz, in seinem täglichen Verbrauch
entscheiden. Kein Boykott, denn wir wollen mit
den anderen Völkern im Frieden leben, im
freundschaslichen Handelsverkehr Austausch pfle-
gen. Dabei dürfen wir aber niemals untreu ge-
gen unsere eigene Sippe handeln. Es macht uns
selbst vor dem verkausssreudigen Ausländer un-
würdig, wenn wir ihm Waren abkaufen, die wir
ohne Entbehrung durch die Erzeugnisse unseres
Landes ersetzen können. Kein Ausländer kauft
uns Sachen ab, die sein Land ausreichend her-
vorbringt.
22 Milliarden Mark verbraucht das deutsche
Volk jährlich für seine Ernährung. Ein grotzer
Teil hiervon wurde bisher aus dem Auslande
bezogen — und mutzte selbstverständlich mit aus-
ländischen Zahlungsmitteln bezahlt werden. Diese
Mittel holte bisher unser Export herein, dessen
Ueberschutz aber jetzt infolge der allgemeinen
Weltkrise so gering ist, datz er kaum für die un-
entbehrlichen Rohstoffe, wie Erze, die wir nicht
haben, ausreicht.
die je nach der Beschaffenheit des Kühlguts ver-
schieden sind. Stark wasserhaltige Früchte und
Gemüse mit schwachen Zellenkörpern vertragen
weniger Kältegrade als trockenes, mit hohem
Zucker- oder Stärkegehalt und einem starken Zel-
lengewebe. Kleine Früchte sind wiederum gegen
Kälte empfindlicher als große. Stark wasser-
haltige Gewächse aber, z. B. die wichtige Tomate,
ertragen Kälte überhaupt nicht. Sie bleibt aber
bei 0 Grad ausgezeichnet frisch und unverändert.
Die Durchführung der Kühllagerung ist, wenn
die geeigneten Vorrichtungen in dem Kühlhause
vorgesorgt sind, einfach. Eine dllnnschichtige, luft-
durchlässige Packung vorausgesetzt, können viele
Waggons Waren innerhalb von einigen Stun-
den haltbar gesichert eingelagert sein. Nur Spar-
gel» erfordern Einzelpackung in Papier. Die Be-
hinderung der übermäßigen, der Kaltlagerung
auf die Dauer schädlichen Ausdünstungen aus
großen Obst- oder Eemüsemassen hat Flach nach
einem besonderen Verfahren erreicht, für welches
der Reichspatentschutz in den nächsten Wochen
ausgelegt wird. Zu der Auswahl für die Lage-
rung geeigneten bezw. ungeeigneten Sorten sind
schon umfangreiche Feststellungen gemacht. Gene-
rell erhebt das Kühllagerverfahren eine Haupt-
forderung, nach der nur ganz erntefrische Obst-
oder Eemüsemengen eingelagert werden sollen.
Je kürzer die Zeit zwischen Ernte und Einlage-
rung, desto schöner, besser erhalten sich die Kühl-
güter.
Flach erhebt die Forderung, datz die Kühl-
Kette möglichst an der Erntestelle beginnen solle.
Da nun die Kühlhäuser meistens nicht auf dem
Lande an den Erntestellen, sondern in den Städ-
ten liegen, so besteht hier eine Lücke. Das Pro-
gramm der öffentlichen Arbeitsbeschaffung
könnte diese Lücke im Interesse der deutschen
Wirtschaft schließen. Es sollten Eisenbahn-Kühl-
konservierungswagen seitens der Reichsbahn für
den Transport zur Verfügung gehalten werden,
ebenso wie Milch- und Viehspezialwagen. Mit
kaum nennenswertem Mehrkostenaufwand würden
diese Wagen, fahrbaren kleinen Kühlhäusern
gleich, die Einrichtungen besitzen, um Obst zuver-
lässig haltbar nicht nur in die Kühlhäuser und
auf deutsche Märkte zu bringen, sondern auch
sicher haltbar nach den obstarmen nordischen Län-
dern, auch England, zu exportieren. Hier eröffnen
sich dem staatlichen Arbeitsbeschaffungsprogramm
bedeutende Möglichkeiten produktiver Arbeit.
Denn die bisherigen Eisenbahn-Verkehrsmittel
für den Obsttransport sind äußerst primitiv, un-
geeignet. Meistens bginnt der Verderb schon in
den Eisenbahnwaggons. Die Versteigerung von
schadhaften Ladungen Obst und Gemüse gehört
an den Hauptmarktplätzen zur Tagesordnung. No-
minell wird der Schaden von den Betreffenden
getragen; in Wirklichkeit fällt der Schaden aber
auf die Allgemeinheit, Denn Schäden verdichten
sich zu Mangel und Mangel bewirkt Preiserhö-
hung. Für unsere Obsttransporte sind die beste-
henden Eisenbahn-Transportwagen in Wirklich-
keit Bernichtungswerkzeuge der guten Qualität.
Schöne, frische Beschaffenheit ist bei Obst die
erste Voraussetzung für schlanken lohnende» Ver-
kauf, denn der Konsument hält nur schönes, fri-
sches Obst für gesund und zuträglich. Aber aus
der schönen, lockenden Beschaffenheit wird in den
ungeeigneten Eisenbahn - Transportmitteln, die
gar keinen Schutz gegen Temperatur- oder Luft-
einflüsse bieten, häufig eine Ware von zweifel-
haftem Wert. — Deutschland hat ein großes Ver-
mögen an Arbeitskraft und deutsche Eisenbahn-
waggons bestehen fast nur aus Arbeitskraft.
Neben der Kühllagerung grotzer Massen in
marktgängiger Packung umfaßt das Verfahren
Flach auch die Herstellung fertig gepackter Kalt-
lager - Konserven mittels Gefriertemperaturen.
Ueber die öffentliche Probe vor Fach-Sachver-
, ständigen im Jahre 1931 haben wir bereits an
dieser Stelle berichtet. 3) Der Vorteil des Ver-
fahrens gegenüber der Konservierung mittels
Wärme äußert sich nicht nur in der rohen Beschaf-
fenheit und Frische, sondern in auffallend starken
Wirkungen der Obstaromen. Namentlich Beeren-
früchte wirken beim Genuß vorzugsweise durch
ihre Aromen, die als ätherische Oele der Frucht
von Natur anhaften. Diese ätherischen Oele ge-
hen durch den Sauerstoff der Luft flüchtig. Das
Flach'sche Verfahren schaltet den Sauerstoff aus
und behindert dadurch die Verflüchtigung wäh-
rend des Lagerns. Beim Verzehr werden dann
die gleichsam konzentrierten Aromen durch den
Luftzutritt gelöst und dadurch in wesentlicher
Verstärkung wirksam. Diese Kaltkonserven erhö-
hen den Eenußwert des Obstes und werden dessen
Verbrauch verbreitern.
Eine bedeutsame Ergänzung für die bestehende
Konserven-Jndustrie bringt das Verfahren Flach
in der Haltbarmachung sogenannter Obst-Pulpen,
eines Halbfabrikates für ine Herstellung von
Marmeladen und Obstkonfitüren. Bisher werden
Obstpulpen aus Erdbeeren, Himbeeren u. a. mit
schwefliger Säure konserviert, meistens aus dem
Auslande nach Deutschland eingeführt. Nach dem
Flach'schen Kaltkonservierungsverfahren werden
die Veerenfrüchte ganz, ohne Zusatz von schwef-
liger Säure nur mit schwacher Zuckerlösuug kühl
gelagert, bis sie in den Marmeladenfabriken zur
Einkochung gelangen. Es liegt auf der Hand,
daß Marmeladen aus reinem, dem frischen Obste
gleichwertigen Pulp in ihrem Geschmack viel mehr
begehrt werden, als aus Pulp, das durch Chemi-
kalien gelitten hat.
1) Vergl. Frllchtehanoel Nr. 17, 1933 Seite 6, 7,
2) D.R.P. Nr. 4 876 884 vom 18. II!. 1931.
3) Früchtehandel Nr. 23, 1931.
(Auskunft über Flach-Verfahren bei Dr. Maz
Debus, Heidelberg, Psarrgasse 31).
41 .. --"MI»V'
Aber unseren Bedarf an Gemüse und Obst
können wir aus unserem Boden mit dem gewal-
tigen Vermögen deutscher Arbeitskraft selbst er-
zeugen. Rund eine halbe Milliarde Mark wäre
der Lohn hierfür, der in die Hände deutscher An-
bauer flösse. In den kurzen Sommer unserer kli-
matischen Zone mit seinen reichen Ernteergeb-
nissen und den langen Winter ohne frisches Ost
und Gemüse ist inzwischen eine Gleichschaltung
durch deutsche Forschung in der Weise eingetre-
ten, datz der Teil an Obst und Gemüse, der den
Sommerbedarf überschießt, haltbar in Kühlhäu-
sern eingelagert wird. Wenn der Ernteanfall den
Bedarf übersteigt, braucht das mühsam erzeugte
Obst und Gemüse nicht mehr um jeden Preis
losgeschlagen, oder gar, wie es in den letzten
Jahren wiederholt vorgekommen ist, vernichtet
werden, sondern es kommt auf Lager als Vorrat
für den langen Winter. Damit fällt nun dem
Händler, der für Obst und Gemüse bisher nur
die Rolle eines Mittlers hatte, die große Auf-
gabe eines Grotzkaufmanns zu, die überschießen-
den Mengen aufzunehmen, zu lagern und nach
Bedarf dem Verbrauch zusließen zu lassen.
Das Frischhaltungsverfahren Julius Flach's,
eines alten Konservierungsmannes, seit über ei-
nem Jahrzehnt in Versuchsarbeiten erprobt, hat
nunmehr in seiner praktischen Durchführung vor
dem Ausschuß, der für die Kühllagerung von
Obst und Gemüse aus dem Verein Deutscher In-
genieure und dem Verein Deutscher Chemiker ge-
bildet ist, Anerkennung gefunden. Wir haben
über den wissenschaftlichen Teil des Flach'schen
Verfahrens bereits berichtet. 1) Im Gegensatz
zu den Amerikanern, welche die Früchte und Ge-
müse einfach kühlten oder einfroren (je nach Ei-
genart des Materials), um sie haltbar zu ma-
chen, sieht Flach in der Kälte keinen konservieren-
den Faktor, sondern ein Mittel, um den Haltbar-
keitszustand bei Ost und Gemüse, der durch Aus-
schaltung der zersetzenden Ursachen erreicht ist,
konstant zu machen. Obst und Gemüse lebt auch
nach seiner Aberntung weiter. Es atmet und för-
dert damit innere (enzymatische) Zersetzungsvor-
gänge, die wir in der Reife, Ueberreife, Edel-
fäule kennen und die schließlich zum Verderb
führen. Durch eine teilweise Verdrängung des
Luftsauerstoffs mit Luftstickstoff hebt Flach die
zersetzenden Einflüsse der Pfanzenatmung auf 2)
und b reitet dann der so erzielten praktischen
Haltbarkeit durch Kaltlagerung einen Dauerzu-
stand. Die deutsche Gründlichkeit, erst die natür-
liche fortschreitende Zersetzung aufzuheben und
dann das so haltbar gemachte Obst oder Gemüse
kalt einzulagern, hat das Flach-Verfahren zu-
verlässig gemacht und ihm die Anerkennung ge-
bracht, daß es die höchsten Erfolge in der Kalt-
lagerung erreicht hat. Flach's Leitsätze: Nur
haltbar gemachtes Obst und Gemüse kalt
lagern, Kälte allein konserviert nicht — erschei-
nen bei gründlichem Ueberblicken der raschen
Wandlungen im Obst und Gemüsekörper und der
Tatsache, daß selbst tiefe Kälte keinen Schutz vor
enzymatischen Zersetzugen auch nicht vor Schim-
melpilzen bietet, als eine Selbstverständlichkeit.
Mit Genugtuung kann festgestellt werden, daß
nunmehr auch in Amerika jetzt die Notwendigkeit
eingesehen wird, vor der Kaltlagerung die Zer-
setzvrgseinflüsse aufzuheben.
Die Lagerung erfolgt in Kühltemperaturen,
St« KppM des AskchsMBttrtmftsmtatftevs
a« dsn -EOS« Simetyaadel
Berlin, 18. August. Der Reichsverband der
Mittel- und Großbetriebe des Deutschen Einzel-
handels hat sich an das Reichswirtschastsnttni-
sterinm als einzige zuständige und ausschlagge-
bende Stelle für alle Wirtschaftsfragen um seine
Stellungnahme zur Frage der langfristige» Dis-
positionen gewandt. Die Zeitschrift „UeberMck",
das Organ des Reichsverbandes veröffew
nunmehr das ihm daraufhin vom RWM zuge-
gangene und vom Staatssekretär Feder gezeich-
nete, nachstehende Schreiben:
„Es besteht nach der Auffassung des Reichs-
wirtschastsministeriums kein Anlaß für die Mit-
tel- und Großbetriebe des Einzelhandels, in
ihren Dispositionen zurüchzuhalten in der Be-
fürchtung, datz wirtschaftspolitische Eingriffe in
den nächsten Monaten eine starke Beschränkung
der Unternehmungen herbeiführen. Das Reichs-
wirtschaftsministerium trägt für eine restlose
Beruhigung der Wirtschaft Sorge. Es erwartet
andererseits von allen Unternehmungen, daß sie
durch vertrauensvolle Dispositionen den Wieder-
aufbau der deutschen Wirtschaft fördern. Unbe-
schadet einer Mieren grundsühliche» Lösung
der GroßbetriebSfrage im Einzelhandel werden sie
in den nächsten Monaten dem große» Ziel un-
tergeordnet werden müssen, allen Volksgenossen
Arbeitsplätze zu verschaffen. Der Reichsverband
als Spitzenorganisation der Mittel- und Groß-
betriebe des deutschen Einzelhandels hat des-
halb die Pflicht, alle seine Mitgliedssirmen nach-
VSrren imrl WHMZs
rrsnuiurler viirse
Stimmung: etwas freundlicher.
Nach einem ruhigen vorbörslichen Frühverkehr eröffnete
die Börse etwas freundlicher. Die zuversichtliche Stimmung,
die in den letzten Tagen bereits am Markte herrschte, hält
auch heute noch an. Günstige Nachrichten aus der Wirtschaft,
so dis höhere Ruhrlohlensörderung und die steigend- Roh-
eisengewinnung, gaben der Tendenz einen Rückhalt. Auch der
Eoldzugang bei der Reichsbank und die Nachrichten über eine
merkliche Besserung bei Hösch-Köln/Neuessen sanden starke
Beachtung. Die Bankenkundschast und die Spekulation hielt
aber mit Aufträgen noch sehr stark zurück, so datz sich nur
kleines Geschäft entwickeln konnte. Im Verlause waren auf
Grund dieser günstigen Nachrichten verschiedentlich Kursab-
schläge zu verzeichnen.
Am Chemiemarkt eröffneten 2. G. Farben freund-
licher, gingen aber im Verlaus wieder um zurück.
Auch Rutgers um »/« und Scheideanstalt -/4V/, leichter. Nur
Goldschmidt r/g0/a freundlicher. Montanwerte zeigten, wie
auch schon gestern, eine sehr freundliche Tendenz. Klöckner
konnten auf Grund des günstigen Berichts tt/z"/n anziehen.
Die Stahlvereinsgruppe war ebenfalls etwas freundlicher.
Phönix l/r, Stahlvsrein »/», Gelsenkirchen »/< fester, weiter
Harpener um l/z, Mannesmann nm 1/2, Rheinstahl um
tt/iv/n gebessert. Schiffahrtswerte stoppten ihren Rückgang
ab. Nordd. Lloyd gut behauptet, Hapags/«O/H freundlicher.
Reichsbahnvorzugsakiien !/» höher. Der Markt der Kaliweits
spar gut gehalten. Am Elektromarlt waren durchschnittlich
Kursbesserungen zu verzeichnen, so zogen Siemen» um 1,
Gessürel um r/,. Licht und Kraft und Neinelektra um 1/4,
AEG um r/n0/n. an. Bekula l/,, Schuck-rt tt/?«/» wahrschein,
kich auf eine Zusallsorder in Berlin, niedriger. Zellstoff- und
Kunstfeidewerte sehr ruhig und etwas freundlicher.
Von Linzelwerten bröckelten Reichsbankantsils nm 1/2,
Gement Heidelberg um >/«, Daimler um 1°/„ ab. Conti
Gummi tt/4, Metallgefellfchaft l/,o/„ höher. Am Renten-
markt gaben Altbesitz und späte Schuldbücher je i/^/o her,
dagegen lagen Neubesitzanleihe unverändert. Schutzgebiets
notierten eine Kleinigkeit höher. Pfandbriefe waren sehr
ruhig und ohne nennenswert« Umsätze.
Im weiteren Verlauf der Börse setzte sich die Erholung
weiter durch.
Tagesgeld bei 3t/,«/s.
Nonnneimer riieklendürse
Dis Börse zeigts bei nur minimalen Umsätzen wieder ge-
ringe Schwankungen. Farben 180,12, schwächer waren auch
drücklichst aufzuford-ern, isti-e Umsatzttaft durch
eins stetige und langfristige Auftragserteilung
in den Dienst des Wiederaufbaues der Wirtschaft
zu stellen." Der Reichsvorband der Mittel- und
Großbetriebe des deutschen Einzelhandels weist
darauf hin,-daß in den Reihen feiner Mitglie-
der nun auch die letzten Zweifel verschwinden
müssen, die infolge der Furcht vor Geschästsve-
schränkungen gegenüber einer langfristigen Dispo-
sition bestanden Haven.
Güterwagenstellung bei der Reichsbahn.
Berlin, 18. Ang. In der Woche vom 30.
Juli bis 5. August 1933 (6 Arbeitstage) sind bei
der Deutschen Reichsbahngesellfchaft 608 646 Gü-
terwagen gestellt worden gegen 608 064 der Vor-
woche (6 Arbeitstage) und 572 673 in der ent-
sprechenden Woche des Vorjahres (6 Arbeits-
tage). Für den Arbeitsag berechnet im Durch-
schnitt lauten die entsprechenden Zahlen 101441,
102 511, 95 445. Nicht rechtzeitig gestellt wurden
62 (31) Güterwagen.
Ermäßigung der Zinkblechpreise.
Frankfurt a. M., 18. Ang. Nachdem die Süd-
deutsche Zinkblechhündler-Vereinigung am 3. ds.
Mts. ihre Preise um 1'/- Proz. erhöht hatte,
wurden die Forderungen am 17. 8. um ca.
2 Prozent wieder ermäßigt.
Daimler und Südd. Zucker. Bankaktien fast unverändert.
Don Versicherungswerten Mannheimer mit 22,8 offeriert.
Altbesitz etwas fester, Eoldpsandbriefe knapp gehalten.
Baden Staat 82, 7°/n Heidelberg Stadt 59, 8°/» Lud-
wigshafen 63, Mannh. Ablös. 64, 8o/a Mannheim Stadt 68,
8»/„ Pfalz. Hyp. Eoldpfandbr. 85, 8°/„ Rhein. Kyp. Gold-
pfandbr. 8S, 6»/^ Farbsnbonds 110,
Bremen-Besigheim 76, Brown Boveri 14, Tement Heidel-
berg 81,25, Daimler-Benz 25,5, Dt. Linoleum 11, Durlacher
Hof 51, Eichbaum-We^er 56, Enzinger-Union 73, IG. Far-
benind. 130,12, 10»/e Erosskraft Mannheim 110, Kleinlein 51,
Knorr 180, Konserven Braun 51, Ludwigshafener Mtienbr.
77, Mez 50, Mälz. Mühlen 71, Pfälz. Preßhefe 83, Rhein-
elektra 80,25, do. Vorz. 85, Rheinmühlen —, Schwartzstor-
chen 81, Seilwolsf —, Sinner 61, Südd. Zucker 153, Ver. dt.
Oele 81, Westeregeln 125, Zestofs Waldhos 89,25.
Badische Bank 112, DD-Bank 52,5, Pfälz. Hyp. Bank 61,
Rhein. Hyp. Bank 97, Commerzbank 18,25, Dresdner Bank
11,5.
Badische Assecuranz 28 B, Mannh. Vers. 22,5 B, Wllrtt.
Transportversicherung 36.
Ludwigshafener Walzmühls 70, Altbesttzanleihe 78, Neu-
besitzanleihe 10,7.
Vom WSeutMen Vro-uktenmarkt
Mannheim, 18. August. Dis Tendenz der überseeischen
Eetreidemärkte war in dieser Berichtrzeit unter dem Ein-
druck der wenig befriedigenden Exportnachfrags der europäi-
fchen Länder ständig rückläufig.
An den süddeutschen Märkten zeigt« sich einig» Nachfrage
nach Manitobaweizen, die aber im Wochenverlaus wieder
nachlietz, um schlistzlich gänzliche Stagnation im Aüslaytzs-
gefchäst zu bringen. Weizenausfuhrscheine haben in Auswir-
kung des verhältnismässig kleinen deutschen Weizenexportes
im Preise weiter angezogen und werden zur Zeit mit ca.
135 RM. per 190 Kg. genannt. I» Jnlandsweizen war dis
Tendenz stetig, Das Angebot in Inlandsware ist reichlich zu
nennen. Preislich hat sich eine kleine Verbilligung ergeben
und di« Mühlen nahmen süddeutsche Provenienzen zu ca.
19—19,15 RM. per 100 Kg. franko Parität Mannhsim-Lud-
wigshafen-Worms etwas ab, ohne dass das Angebot voll
befriedigt wurde. Roggen liegt im Preise ebenfalls schwächer
bei ruhiger Tendenz. Süddeutsche Provenienzen sind aus-
reichend in guter Beschaffenheit erhältlich, so dass norddeutsche
War- ziemlich vernachlässigt wurde. Pfälzer, hessische und
badische Roggen hörte man zu ca. 15,50 RM. ab nahe Sta-
tionen. Im M-Hlgeschäft ist ein« Belebung trotz erneuter
Preisermässigung nicht eingeireten, doch rechnet man nun-
mehr bald mit einer solchen, da die Bestände bei den Käufern
doch sehr zusammengeschrumpst sind. Für Roggenmehl war
di» Tendenz bei kleinem Geschäft behauptet, es mangelt aber
SorUnvr Vovisvn
o-Ick
Kriek
0-iä
krl-t
Vuen.^ir.
0,928
0,932
Italien
22,10
22,14
Kanada
2,917
2,923
luxoslavien
5,195
5,205
Konstantin.
1,998
2,002
Kovvno
41,66
41,74
jspan
0,826
O,82S
KopenligA.
61,94
62,06
Kairo
14,25
14,29
l^i33al)ON
12,71
12,73
Uonclon
13,87
13,91
O5lo
69,81
69,95
t>tswvork
3,077
3,083
Paris
16,435
16,475
pio äe jan.
0,244
0,246
Präs
12,415
12,435
Uruquav
1,449
1,451
Islanä
62,69
62,81
^msteräam
169,58
169,92
pixs
73,93
74,07
/Xtken
2,408
2,412
Zekweir
80,98
81,14
Brüssel
58,57
58,69
8okia
3,047
3,053
kukarest
2,488
2,492
Lpanien
35,06
35,14
kuäapesl
—
—
Stockholm
71,53
71,67
vanris
81,62
81,78
peval
71,68
71,82
llelsinxfors
6,124
6,136
^Vien
47,45
47,55
an grösseren Lieferungskontrakten. Zuletzt notierte man an
der Mannheimer Produktenbörse:
Weizen inl. 19—19,15, Roggen inl. Id;«—15,75, südd.
Weizenmehl Spez. Null mit Austauschwsizen 28,50, do. mit
Jnlandsweizen alte Ernte 27,50, Weizenmehl Spez. Null mit
Austauschwsizen neue Ernte 28,25, do. Jnlandsmahlung neu»
Ernte 27,25, RoggenmshI 70/60o/ch nordd. neu 21,50—22,50,
südd. 22-23 RM. (per 100 Kg.).
Hafer hatte sehr stillen Markt. In alterntiger Ware ist
bei kleiner Nachfrage ausreichendes Angebot noch vorhanden.
Neuerntiger Hafer wird in kleinen Partien LUS Unterbatzen
in sehr guter Qualität zu ca. 13,50 RM. angeboten, doch
hat sich das Geschft noch nicht entwickelt. Braugerste in
'ernster pfälzischer Qualität hatte einige Nachfrage. In mitt
lersn Qualitäten ist das Angebot sehr reichlich, sonst liegt
der Eerstenmarkt sehr ruhig. Bests pfälz. Qualitäten Brau-
gerste stellen sich auf etwa 19,50—20 RM., mittlere batztsche
Qualitäten auf ca. 17,50 RM. per 100 Kg. In Winter- und
Futtergerste ist nur stilles Geschäft. Von massgebender Land-
wirtschaftsseite wird immer wieder darauf verwiesen, datz
die Wintergerste in erster Linie nicht auf den Markt gehört,
sondern datz sie den Kraftfuttsrbedrrf des Betriebes zu einem
bestimmten Teil ersetzen soll. Es ist ein schwerer betriebs-
wirtschaftliche!: Fehler, in Zeiten allgemeinen Angebots di«
Wintergerste billig zu verkaufen und dafür später teure
Krastfuttermittel wieder einzukaufen.
Hafer inl. alt 15, Sommergerste inl. 18,50—19,50, Win-
tergerste neu 15,50—16, Futtsrgerste 15, Mais 17,50—18 RM.
In Futtermitteln besteht nur kleine Konsumnachfrage bei
ziemlich unveränderten Preisen. Einzelne Sorten sind im
Preise etwas nachgiebiger gehalten.
Erdnutzkuchsn prompt 15,50—15,75, Sojaschrot prompt 14
bis 14,50, Rapskuchen. 11,75—12, Palmkuchen 13,75—14, Ko-
koskuchen 14,75, Sesamkuchsn 14,75—15, Leinkuchen 15—15,25,
Biertreber inl. 13,50—13,75, Trockenschnitzel 7,75—8, Weizen-
kleie fein 7,50—7,75, grob 8,25, Roggenkleis 7,90—8,75,
Weizenfuttsrmshl 10,25—10,50, Roggensuttsrmehl 9,50—10,
Welzennachmehl 14—15,50, Malzkeime 9,75—10,75, Torsmelass»
8,50 RM. per 100 Kg.
Für Leinsaat hörte man einen Preis von 18 RM. Parität
Mannheim, dis Malzpreiss halten sich auf unveränderter
Höhe. Grünkern stellte sich aus 40—50 RM. per 100 Kg.
*
Nürnberger hopfenbericht.
Nürnberg, 18. August. Die ruhige Geschäftslage, die seit
Wochen im Hopfsngeschäft vorherrscht, hielt auch während
der letzten 14 Tage unverändert an. 2m genannten Zeitraum
kam nur ein Umsatz von 50 Ballen zustande, und zwar ge-
langte« hauptsächlich Hallertauer zum Verkauf, für di« vor
14 Tagen 230—240 RM. bezahlt wurden, während der heu-
tig, Prsisrahmen nur noch 210—220 RM. per SO Kg. be-
trägt. Gebirgshopfen wurden zu 180 RM. gehandelt. In den
14 Tagen wurde nichts zugefahren, ««gesetzt würben SO
Ballen. Tendenz sehr ruhig.
Der Pflanzenstand in Deutschland hat durch die günstige
Witterung der letzten Wochen eine abermalige Besserung er-
fahren, so dass man bereits heute mit einer etwas größeren
Ernte wie i. V. rechnen kann. Infolge der Pfleglichen Be-
handlung ist mit einem sowohl in Qualität wie in Farbe
ausgezeichneten Produkt zu rechnen.
uns «emvse
Grotzmarkthall« Handschuhsheim.
Marktbericht vom 18. August. Brombeeren 23—24, Pfir-
stsche 20—21, Birnen, 1. Sorte 14—18, 2. Sorte 9—13, Aepfel,
1. Sorte 10—13, 2. Sorte 7—9, Reineclauden 5—9, Mira-
bellen 10—15, Zwetschgen 6—8, Tomaten, 1. Sorte 5—7,
2. Sorte 3—4, Stangenbohnen, 1. Sorte 9—11, 2. Sorte
7—8. Anfuhr und Nachfrage sehr gut. Nächste Versteigerung
Sonntag vormittag 9 Uhr. Samstag leine Versteigerung. AL
Montag wieder regelmässig täglich 17 Uhr.
MM WSM i« -ev ZMMeorSWKSSMg
Das reinigende Gewitter der nationalen Re-
volution hat ein neues, wieder hoffnungsfrohes
Deutschland geschaffen. Aufatmend werden die
Scherben ehemaligen Reichtums überblickt, um
damit wieder aufzubauen; nach deutscher Art, be-
scheiden aber zähe und in dem festen Glauben
unerschüttert, daß uns der Boden unserer Väter
wieder ernähre, nachdem wir die wesensfremde
marxistische Richtung verlassen und den bewähr-
ten Weg von Arbeit, Zuverlässigkeit und Treue
zu unseren Artgenossen wieder verfolgen.
Die Scherben aus ehemaligem Besitz, welche die
marxistische Mißwirtschaft uns gelassen hat, sind
gering. Wir sind arm. Die Reichsbank mutzte die
Transferzahlungen gerade in diesen Tagen auf
unbestimmte Zeit hinausschieben. Der Ueberschutz
aus dem Autzenhandelsverkehr ist so klein ge-
worden, datz die Beschaffungsmöglichkeit not-
wendigster Rohstoffe für Fortbestand unserer In-
dustrie in Frage gestellt ist. Das ruft zur Besin-
nung und fordert zunächst Einschränkung in al-
len entbehrlichen Auslandswaren. Was nament-
lich auf dem Gebiete der Ernährung entbehrlich
ist, soll die Besinnung eines Volkes, das wieder
an sich selber glaubt, deshalb sich selbst wieder
treu sein mutz, in seinem täglichen Verbrauch
entscheiden. Kein Boykott, denn wir wollen mit
den anderen Völkern im Frieden leben, im
freundschaslichen Handelsverkehr Austausch pfle-
gen. Dabei dürfen wir aber niemals untreu ge-
gen unsere eigene Sippe handeln. Es macht uns
selbst vor dem verkausssreudigen Ausländer un-
würdig, wenn wir ihm Waren abkaufen, die wir
ohne Entbehrung durch die Erzeugnisse unseres
Landes ersetzen können. Kein Ausländer kauft
uns Sachen ab, die sein Land ausreichend her-
vorbringt.
22 Milliarden Mark verbraucht das deutsche
Volk jährlich für seine Ernährung. Ein grotzer
Teil hiervon wurde bisher aus dem Auslande
bezogen — und mutzte selbstverständlich mit aus-
ländischen Zahlungsmitteln bezahlt werden. Diese
Mittel holte bisher unser Export herein, dessen
Ueberschutz aber jetzt infolge der allgemeinen
Weltkrise so gering ist, datz er kaum für die un-
entbehrlichen Rohstoffe, wie Erze, die wir nicht
haben, ausreicht.
die je nach der Beschaffenheit des Kühlguts ver-
schieden sind. Stark wasserhaltige Früchte und
Gemüse mit schwachen Zellenkörpern vertragen
weniger Kältegrade als trockenes, mit hohem
Zucker- oder Stärkegehalt und einem starken Zel-
lengewebe. Kleine Früchte sind wiederum gegen
Kälte empfindlicher als große. Stark wasser-
haltige Gewächse aber, z. B. die wichtige Tomate,
ertragen Kälte überhaupt nicht. Sie bleibt aber
bei 0 Grad ausgezeichnet frisch und unverändert.
Die Durchführung der Kühllagerung ist, wenn
die geeigneten Vorrichtungen in dem Kühlhause
vorgesorgt sind, einfach. Eine dllnnschichtige, luft-
durchlässige Packung vorausgesetzt, können viele
Waggons Waren innerhalb von einigen Stun-
den haltbar gesichert eingelagert sein. Nur Spar-
gel» erfordern Einzelpackung in Papier. Die Be-
hinderung der übermäßigen, der Kaltlagerung
auf die Dauer schädlichen Ausdünstungen aus
großen Obst- oder Eemüsemassen hat Flach nach
einem besonderen Verfahren erreicht, für welches
der Reichspatentschutz in den nächsten Wochen
ausgelegt wird. Zu der Auswahl für die Lage-
rung geeigneten bezw. ungeeigneten Sorten sind
schon umfangreiche Feststellungen gemacht. Gene-
rell erhebt das Kühllagerverfahren eine Haupt-
forderung, nach der nur ganz erntefrische Obst-
oder Eemüsemengen eingelagert werden sollen.
Je kürzer die Zeit zwischen Ernte und Einlage-
rung, desto schöner, besser erhalten sich die Kühl-
güter.
Flach erhebt die Forderung, datz die Kühl-
Kette möglichst an der Erntestelle beginnen solle.
Da nun die Kühlhäuser meistens nicht auf dem
Lande an den Erntestellen, sondern in den Städ-
ten liegen, so besteht hier eine Lücke. Das Pro-
gramm der öffentlichen Arbeitsbeschaffung
könnte diese Lücke im Interesse der deutschen
Wirtschaft schließen. Es sollten Eisenbahn-Kühl-
konservierungswagen seitens der Reichsbahn für
den Transport zur Verfügung gehalten werden,
ebenso wie Milch- und Viehspezialwagen. Mit
kaum nennenswertem Mehrkostenaufwand würden
diese Wagen, fahrbaren kleinen Kühlhäusern
gleich, die Einrichtungen besitzen, um Obst zuver-
lässig haltbar nicht nur in die Kühlhäuser und
auf deutsche Märkte zu bringen, sondern auch
sicher haltbar nach den obstarmen nordischen Län-
dern, auch England, zu exportieren. Hier eröffnen
sich dem staatlichen Arbeitsbeschaffungsprogramm
bedeutende Möglichkeiten produktiver Arbeit.
Denn die bisherigen Eisenbahn-Verkehrsmittel
für den Obsttransport sind äußerst primitiv, un-
geeignet. Meistens bginnt der Verderb schon in
den Eisenbahnwaggons. Die Versteigerung von
schadhaften Ladungen Obst und Gemüse gehört
an den Hauptmarktplätzen zur Tagesordnung. No-
minell wird der Schaden von den Betreffenden
getragen; in Wirklichkeit fällt der Schaden aber
auf die Allgemeinheit, Denn Schäden verdichten
sich zu Mangel und Mangel bewirkt Preiserhö-
hung. Für unsere Obsttransporte sind die beste-
henden Eisenbahn-Transportwagen in Wirklich-
keit Bernichtungswerkzeuge der guten Qualität.
Schöne, frische Beschaffenheit ist bei Obst die
erste Voraussetzung für schlanken lohnende» Ver-
kauf, denn der Konsument hält nur schönes, fri-
sches Obst für gesund und zuträglich. Aber aus
der schönen, lockenden Beschaffenheit wird in den
ungeeigneten Eisenbahn - Transportmitteln, die
gar keinen Schutz gegen Temperatur- oder Luft-
einflüsse bieten, häufig eine Ware von zweifel-
haftem Wert. — Deutschland hat ein großes Ver-
mögen an Arbeitskraft und deutsche Eisenbahn-
waggons bestehen fast nur aus Arbeitskraft.
Neben der Kühllagerung grotzer Massen in
marktgängiger Packung umfaßt das Verfahren
Flach auch die Herstellung fertig gepackter Kalt-
lager - Konserven mittels Gefriertemperaturen.
Ueber die öffentliche Probe vor Fach-Sachver-
, ständigen im Jahre 1931 haben wir bereits an
dieser Stelle berichtet. 3) Der Vorteil des Ver-
fahrens gegenüber der Konservierung mittels
Wärme äußert sich nicht nur in der rohen Beschaf-
fenheit und Frische, sondern in auffallend starken
Wirkungen der Obstaromen. Namentlich Beeren-
früchte wirken beim Genuß vorzugsweise durch
ihre Aromen, die als ätherische Oele der Frucht
von Natur anhaften. Diese ätherischen Oele ge-
hen durch den Sauerstoff der Luft flüchtig. Das
Flach'sche Verfahren schaltet den Sauerstoff aus
und behindert dadurch die Verflüchtigung wäh-
rend des Lagerns. Beim Verzehr werden dann
die gleichsam konzentrierten Aromen durch den
Luftzutritt gelöst und dadurch in wesentlicher
Verstärkung wirksam. Diese Kaltkonserven erhö-
hen den Eenußwert des Obstes und werden dessen
Verbrauch verbreitern.
Eine bedeutsame Ergänzung für die bestehende
Konserven-Jndustrie bringt das Verfahren Flach
in der Haltbarmachung sogenannter Obst-Pulpen,
eines Halbfabrikates für ine Herstellung von
Marmeladen und Obstkonfitüren. Bisher werden
Obstpulpen aus Erdbeeren, Himbeeren u. a. mit
schwefliger Säure konserviert, meistens aus dem
Auslande nach Deutschland eingeführt. Nach dem
Flach'schen Kaltkonservierungsverfahren werden
die Veerenfrüchte ganz, ohne Zusatz von schwef-
liger Säure nur mit schwacher Zuckerlösuug kühl
gelagert, bis sie in den Marmeladenfabriken zur
Einkochung gelangen. Es liegt auf der Hand,
daß Marmeladen aus reinem, dem frischen Obste
gleichwertigen Pulp in ihrem Geschmack viel mehr
begehrt werden, als aus Pulp, das durch Chemi-
kalien gelitten hat.
1) Vergl. Frllchtehanoel Nr. 17, 1933 Seite 6, 7,
2) D.R.P. Nr. 4 876 884 vom 18. II!. 1931.
3) Früchtehandel Nr. 23, 1931.
(Auskunft über Flach-Verfahren bei Dr. Maz
Debus, Heidelberg, Psarrgasse 31).
41 .. --"MI»V'
Aber unseren Bedarf an Gemüse und Obst
können wir aus unserem Boden mit dem gewal-
tigen Vermögen deutscher Arbeitskraft selbst er-
zeugen. Rund eine halbe Milliarde Mark wäre
der Lohn hierfür, der in die Hände deutscher An-
bauer flösse. In den kurzen Sommer unserer kli-
matischen Zone mit seinen reichen Ernteergeb-
nissen und den langen Winter ohne frisches Ost
und Gemüse ist inzwischen eine Gleichschaltung
durch deutsche Forschung in der Weise eingetre-
ten, datz der Teil an Obst und Gemüse, der den
Sommerbedarf überschießt, haltbar in Kühlhäu-
sern eingelagert wird. Wenn der Ernteanfall den
Bedarf übersteigt, braucht das mühsam erzeugte
Obst und Gemüse nicht mehr um jeden Preis
losgeschlagen, oder gar, wie es in den letzten
Jahren wiederholt vorgekommen ist, vernichtet
werden, sondern es kommt auf Lager als Vorrat
für den langen Winter. Damit fällt nun dem
Händler, der für Obst und Gemüse bisher nur
die Rolle eines Mittlers hatte, die große Auf-
gabe eines Grotzkaufmanns zu, die überschießen-
den Mengen aufzunehmen, zu lagern und nach
Bedarf dem Verbrauch zusließen zu lassen.
Das Frischhaltungsverfahren Julius Flach's,
eines alten Konservierungsmannes, seit über ei-
nem Jahrzehnt in Versuchsarbeiten erprobt, hat
nunmehr in seiner praktischen Durchführung vor
dem Ausschuß, der für die Kühllagerung von
Obst und Gemüse aus dem Verein Deutscher In-
genieure und dem Verein Deutscher Chemiker ge-
bildet ist, Anerkennung gefunden. Wir haben
über den wissenschaftlichen Teil des Flach'schen
Verfahrens bereits berichtet. 1) Im Gegensatz
zu den Amerikanern, welche die Früchte und Ge-
müse einfach kühlten oder einfroren (je nach Ei-
genart des Materials), um sie haltbar zu ma-
chen, sieht Flach in der Kälte keinen konservieren-
den Faktor, sondern ein Mittel, um den Haltbar-
keitszustand bei Ost und Gemüse, der durch Aus-
schaltung der zersetzenden Ursachen erreicht ist,
konstant zu machen. Obst und Gemüse lebt auch
nach seiner Aberntung weiter. Es atmet und för-
dert damit innere (enzymatische) Zersetzungsvor-
gänge, die wir in der Reife, Ueberreife, Edel-
fäule kennen und die schließlich zum Verderb
führen. Durch eine teilweise Verdrängung des
Luftsauerstoffs mit Luftstickstoff hebt Flach die
zersetzenden Einflüsse der Pfanzenatmung auf 2)
und b reitet dann der so erzielten praktischen
Haltbarkeit durch Kaltlagerung einen Dauerzu-
stand. Die deutsche Gründlichkeit, erst die natür-
liche fortschreitende Zersetzung aufzuheben und
dann das so haltbar gemachte Obst oder Gemüse
kalt einzulagern, hat das Flach-Verfahren zu-
verlässig gemacht und ihm die Anerkennung ge-
bracht, daß es die höchsten Erfolge in der Kalt-
lagerung erreicht hat. Flach's Leitsätze: Nur
haltbar gemachtes Obst und Gemüse kalt
lagern, Kälte allein konserviert nicht — erschei-
nen bei gründlichem Ueberblicken der raschen
Wandlungen im Obst und Gemüsekörper und der
Tatsache, daß selbst tiefe Kälte keinen Schutz vor
enzymatischen Zersetzugen auch nicht vor Schim-
melpilzen bietet, als eine Selbstverständlichkeit.
Mit Genugtuung kann festgestellt werden, daß
nunmehr auch in Amerika jetzt die Notwendigkeit
eingesehen wird, vor der Kaltlagerung die Zer-
setzvrgseinflüsse aufzuheben.
Die Lagerung erfolgt in Kühltemperaturen,
St« KppM des AskchsMBttrtmftsmtatftevs
a« dsn -EOS« Simetyaadel
Berlin, 18. August. Der Reichsverband der
Mittel- und Großbetriebe des Deutschen Einzel-
handels hat sich an das Reichswirtschastsnttni-
sterinm als einzige zuständige und ausschlagge-
bende Stelle für alle Wirtschaftsfragen um seine
Stellungnahme zur Frage der langfristige» Dis-
positionen gewandt. Die Zeitschrift „UeberMck",
das Organ des Reichsverbandes veröffew
nunmehr das ihm daraufhin vom RWM zuge-
gangene und vom Staatssekretär Feder gezeich-
nete, nachstehende Schreiben:
„Es besteht nach der Auffassung des Reichs-
wirtschastsministeriums kein Anlaß für die Mit-
tel- und Großbetriebe des Einzelhandels, in
ihren Dispositionen zurüchzuhalten in der Be-
fürchtung, datz wirtschaftspolitische Eingriffe in
den nächsten Monaten eine starke Beschränkung
der Unternehmungen herbeiführen. Das Reichs-
wirtschaftsministerium trägt für eine restlose
Beruhigung der Wirtschaft Sorge. Es erwartet
andererseits von allen Unternehmungen, daß sie
durch vertrauensvolle Dispositionen den Wieder-
aufbau der deutschen Wirtschaft fördern. Unbe-
schadet einer Mieren grundsühliche» Lösung
der GroßbetriebSfrage im Einzelhandel werden sie
in den nächsten Monaten dem große» Ziel un-
tergeordnet werden müssen, allen Volksgenossen
Arbeitsplätze zu verschaffen. Der Reichsverband
als Spitzenorganisation der Mittel- und Groß-
betriebe des deutschen Einzelhandels hat des-
halb die Pflicht, alle seine Mitgliedssirmen nach-
VSrren imrl WHMZs
rrsnuiurler viirse
Stimmung: etwas freundlicher.
Nach einem ruhigen vorbörslichen Frühverkehr eröffnete
die Börse etwas freundlicher. Die zuversichtliche Stimmung,
die in den letzten Tagen bereits am Markte herrschte, hält
auch heute noch an. Günstige Nachrichten aus der Wirtschaft,
so dis höhere Ruhrlohlensörderung und die steigend- Roh-
eisengewinnung, gaben der Tendenz einen Rückhalt. Auch der
Eoldzugang bei der Reichsbank und die Nachrichten über eine
merkliche Besserung bei Hösch-Köln/Neuessen sanden starke
Beachtung. Die Bankenkundschast und die Spekulation hielt
aber mit Aufträgen noch sehr stark zurück, so datz sich nur
kleines Geschäft entwickeln konnte. Im Verlause waren auf
Grund dieser günstigen Nachrichten verschiedentlich Kursab-
schläge zu verzeichnen.
Am Chemiemarkt eröffneten 2. G. Farben freund-
licher, gingen aber im Verlaus wieder um zurück.
Auch Rutgers um »/« und Scheideanstalt -/4V/, leichter. Nur
Goldschmidt r/g0/a freundlicher. Montanwerte zeigten, wie
auch schon gestern, eine sehr freundliche Tendenz. Klöckner
konnten auf Grund des günstigen Berichts tt/z"/n anziehen.
Die Stahlvereinsgruppe war ebenfalls etwas freundlicher.
Phönix l/r, Stahlvsrein »/», Gelsenkirchen »/< fester, weiter
Harpener um l/z, Mannesmann nm 1/2, Rheinstahl um
tt/iv/n gebessert. Schiffahrtswerte stoppten ihren Rückgang
ab. Nordd. Lloyd gut behauptet, Hapags/«O/H freundlicher.
Reichsbahnvorzugsakiien !/» höher. Der Markt der Kaliweits
spar gut gehalten. Am Elektromarlt waren durchschnittlich
Kursbesserungen zu verzeichnen, so zogen Siemen» um 1,
Gessürel um r/,. Licht und Kraft und Neinelektra um 1/4,
AEG um r/n0/n. an. Bekula l/,, Schuck-rt tt/?«/» wahrschein,
kich auf eine Zusallsorder in Berlin, niedriger. Zellstoff- und
Kunstfeidewerte sehr ruhig und etwas freundlicher.
Von Linzelwerten bröckelten Reichsbankantsils nm 1/2,
Gement Heidelberg um >/«, Daimler um 1°/„ ab. Conti
Gummi tt/4, Metallgefellfchaft l/,o/„ höher. Am Renten-
markt gaben Altbesitz und späte Schuldbücher je i/^/o her,
dagegen lagen Neubesitzanleihe unverändert. Schutzgebiets
notierten eine Kleinigkeit höher. Pfandbriefe waren sehr
ruhig und ohne nennenswert« Umsätze.
Im weiteren Verlauf der Börse setzte sich die Erholung
weiter durch.
Tagesgeld bei 3t/,«/s.
Nonnneimer riieklendürse
Dis Börse zeigts bei nur minimalen Umsätzen wieder ge-
ringe Schwankungen. Farben 180,12, schwächer waren auch
drücklichst aufzuford-ern, isti-e Umsatzttaft durch
eins stetige und langfristige Auftragserteilung
in den Dienst des Wiederaufbaues der Wirtschaft
zu stellen." Der Reichsvorband der Mittel- und
Großbetriebe des deutschen Einzelhandels weist
darauf hin,-daß in den Reihen feiner Mitglie-
der nun auch die letzten Zweifel verschwinden
müssen, die infolge der Furcht vor Geschästsve-
schränkungen gegenüber einer langfristigen Dispo-
sition bestanden Haven.
Güterwagenstellung bei der Reichsbahn.
Berlin, 18. Ang. In der Woche vom 30.
Juli bis 5. August 1933 (6 Arbeitstage) sind bei
der Deutschen Reichsbahngesellfchaft 608 646 Gü-
terwagen gestellt worden gegen 608 064 der Vor-
woche (6 Arbeitstage) und 572 673 in der ent-
sprechenden Woche des Vorjahres (6 Arbeits-
tage). Für den Arbeitsag berechnet im Durch-
schnitt lauten die entsprechenden Zahlen 101441,
102 511, 95 445. Nicht rechtzeitig gestellt wurden
62 (31) Güterwagen.
Ermäßigung der Zinkblechpreise.
Frankfurt a. M., 18. Ang. Nachdem die Süd-
deutsche Zinkblechhündler-Vereinigung am 3. ds.
Mts. ihre Preise um 1'/- Proz. erhöht hatte,
wurden die Forderungen am 17. 8. um ca.
2 Prozent wieder ermäßigt.
Daimler und Südd. Zucker. Bankaktien fast unverändert.
Don Versicherungswerten Mannheimer mit 22,8 offeriert.
Altbesitz etwas fester, Eoldpsandbriefe knapp gehalten.
Baden Staat 82, 7°/n Heidelberg Stadt 59, 8°/» Lud-
wigshafen 63, Mannh. Ablös. 64, 8o/a Mannheim Stadt 68,
8»/„ Pfalz. Hyp. Eoldpfandbr. 85, 8°/„ Rhein. Kyp. Gold-
pfandbr. 8S, 6»/^ Farbsnbonds 110,
Bremen-Besigheim 76, Brown Boveri 14, Tement Heidel-
berg 81,25, Daimler-Benz 25,5, Dt. Linoleum 11, Durlacher
Hof 51, Eichbaum-We^er 56, Enzinger-Union 73, IG. Far-
benind. 130,12, 10»/e Erosskraft Mannheim 110, Kleinlein 51,
Knorr 180, Konserven Braun 51, Ludwigshafener Mtienbr.
77, Mez 50, Mälz. Mühlen 71, Pfälz. Preßhefe 83, Rhein-
elektra 80,25, do. Vorz. 85, Rheinmühlen —, Schwartzstor-
chen 81, Seilwolsf —, Sinner 61, Südd. Zucker 153, Ver. dt.
Oele 81, Westeregeln 125, Zestofs Waldhos 89,25.
Badische Bank 112, DD-Bank 52,5, Pfälz. Hyp. Bank 61,
Rhein. Hyp. Bank 97, Commerzbank 18,25, Dresdner Bank
11,5.
Badische Assecuranz 28 B, Mannh. Vers. 22,5 B, Wllrtt.
Transportversicherung 36.
Ludwigshafener Walzmühls 70, Altbesttzanleihe 78, Neu-
besitzanleihe 10,7.
Vom WSeutMen Vro-uktenmarkt
Mannheim, 18. August. Dis Tendenz der überseeischen
Eetreidemärkte war in dieser Berichtrzeit unter dem Ein-
druck der wenig befriedigenden Exportnachfrags der europäi-
fchen Länder ständig rückläufig.
An den süddeutschen Märkten zeigt« sich einig» Nachfrage
nach Manitobaweizen, die aber im Wochenverlaus wieder
nachlietz, um schlistzlich gänzliche Stagnation im Aüslaytzs-
gefchäst zu bringen. Weizenausfuhrscheine haben in Auswir-
kung des verhältnismässig kleinen deutschen Weizenexportes
im Preise weiter angezogen und werden zur Zeit mit ca.
135 RM. per 190 Kg. genannt. I» Jnlandsweizen war dis
Tendenz stetig, Das Angebot in Inlandsware ist reichlich zu
nennen. Preislich hat sich eine kleine Verbilligung ergeben
und di« Mühlen nahmen süddeutsche Provenienzen zu ca.
19—19,15 RM. per 100 Kg. franko Parität Mannhsim-Lud-
wigshafen-Worms etwas ab, ohne dass das Angebot voll
befriedigt wurde. Roggen liegt im Preise ebenfalls schwächer
bei ruhiger Tendenz. Süddeutsche Provenienzen sind aus-
reichend in guter Beschaffenheit erhältlich, so dass norddeutsche
War- ziemlich vernachlässigt wurde. Pfälzer, hessische und
badische Roggen hörte man zu ca. 15,50 RM. ab nahe Sta-
tionen. Im M-Hlgeschäft ist ein« Belebung trotz erneuter
Preisermässigung nicht eingeireten, doch rechnet man nun-
mehr bald mit einer solchen, da die Bestände bei den Käufern
doch sehr zusammengeschrumpst sind. Für Roggenmehl war
di» Tendenz bei kleinem Geschäft behauptet, es mangelt aber
SorUnvr Vovisvn
o-Ick
Kriek
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krl-t
Vuen.^ir.
0,928
0,932
Italien
22,10
22,14
Kanada
2,917
2,923
luxoslavien
5,195
5,205
Konstantin.
1,998
2,002
Kovvno
41,66
41,74
jspan
0,826
O,82S
KopenligA.
61,94
62,06
Kairo
14,25
14,29
l^i33al)ON
12,71
12,73
Uonclon
13,87
13,91
O5lo
69,81
69,95
t>tswvork
3,077
3,083
Paris
16,435
16,475
pio äe jan.
0,244
0,246
Präs
12,415
12,435
Uruquav
1,449
1,451
Islanä
62,69
62,81
^msteräam
169,58
169,92
pixs
73,93
74,07
/Xtken
2,408
2,412
Zekweir
80,98
81,14
Brüssel
58,57
58,69
8okia
3,047
3,053
kukarest
2,488
2,492
Lpanien
35,06
35,14
kuäapesl
—
—
Stockholm
71,53
71,67
vanris
81,62
81,78
peval
71,68
71,82
llelsinxfors
6,124
6,136
^Vien
47,45
47,55
an grösseren Lieferungskontrakten. Zuletzt notierte man an
der Mannheimer Produktenbörse:
Weizen inl. 19—19,15, Roggen inl. Id;«—15,75, südd.
Weizenmehl Spez. Null mit Austauschwsizen 28,50, do. mit
Jnlandsweizen alte Ernte 27,50, Weizenmehl Spez. Null mit
Austauschwsizen neue Ernte 28,25, do. Jnlandsmahlung neu»
Ernte 27,25, RoggenmshI 70/60o/ch nordd. neu 21,50—22,50,
südd. 22-23 RM. (per 100 Kg.).
Hafer hatte sehr stillen Markt. In alterntiger Ware ist
bei kleiner Nachfrage ausreichendes Angebot noch vorhanden.
Neuerntiger Hafer wird in kleinen Partien LUS Unterbatzen
in sehr guter Qualität zu ca. 13,50 RM. angeboten, doch
hat sich das Geschft noch nicht entwickelt. Braugerste in
'ernster pfälzischer Qualität hatte einige Nachfrage. In mitt
lersn Qualitäten ist das Angebot sehr reichlich, sonst liegt
der Eerstenmarkt sehr ruhig. Bests pfälz. Qualitäten Brau-
gerste stellen sich auf etwa 19,50—20 RM., mittlere batztsche
Qualitäten auf ca. 17,50 RM. per 100 Kg. In Winter- und
Futtergerste ist nur stilles Geschäft. Von massgebender Land-
wirtschaftsseite wird immer wieder darauf verwiesen, datz
die Wintergerste in erster Linie nicht auf den Markt gehört,
sondern datz sie den Kraftfuttsrbedrrf des Betriebes zu einem
bestimmten Teil ersetzen soll. Es ist ein schwerer betriebs-
wirtschaftliche!: Fehler, in Zeiten allgemeinen Angebots di«
Wintergerste billig zu verkaufen und dafür später teure
Krastfuttermittel wieder einzukaufen.
Hafer inl. alt 15, Sommergerste inl. 18,50—19,50, Win-
tergerste neu 15,50—16, Futtsrgerste 15, Mais 17,50—18 RM.
In Futtermitteln besteht nur kleine Konsumnachfrage bei
ziemlich unveränderten Preisen. Einzelne Sorten sind im
Preise etwas nachgiebiger gehalten.
Erdnutzkuchsn prompt 15,50—15,75, Sojaschrot prompt 14
bis 14,50, Rapskuchen. 11,75—12, Palmkuchen 13,75—14, Ko-
koskuchen 14,75, Sesamkuchsn 14,75—15, Leinkuchen 15—15,25,
Biertreber inl. 13,50—13,75, Trockenschnitzel 7,75—8, Weizen-
kleie fein 7,50—7,75, grob 8,25, Roggenkleis 7,90—8,75,
Weizenfuttsrmshl 10,25—10,50, Roggensuttsrmehl 9,50—10,
Welzennachmehl 14—15,50, Malzkeime 9,75—10,75, Torsmelass»
8,50 RM. per 100 Kg.
Für Leinsaat hörte man einen Preis von 18 RM. Parität
Mannheim, dis Malzpreiss halten sich auf unveränderter
Höhe. Grünkern stellte sich aus 40—50 RM. per 100 Kg.
*
Nürnberger hopfenbericht.
Nürnberg, 18. August. Die ruhige Geschäftslage, die seit
Wochen im Hopfsngeschäft vorherrscht, hielt auch während
der letzten 14 Tage unverändert an. 2m genannten Zeitraum
kam nur ein Umsatz von 50 Ballen zustande, und zwar ge-
langte« hauptsächlich Hallertauer zum Verkauf, für di« vor
14 Tagen 230—240 RM. bezahlt wurden, während der heu-
tig, Prsisrahmen nur noch 210—220 RM. per SO Kg. be-
trägt. Gebirgshopfen wurden zu 180 RM. gehandelt. In den
14 Tagen wurde nichts zugefahren, ««gesetzt würben SO
Ballen. Tendenz sehr ruhig.
Der Pflanzenstand in Deutschland hat durch die günstige
Witterung der letzten Wochen eine abermalige Besserung er-
fahren, so dass man bereits heute mit einer etwas größeren
Ernte wie i. V. rechnen kann. Infolge der Pfleglichen Be-
handlung ist mit einem sowohl in Qualität wie in Farbe
ausgezeichneten Produkt zu rechnen.
uns «emvse
Grotzmarkthall« Handschuhsheim.
Marktbericht vom 18. August. Brombeeren 23—24, Pfir-
stsche 20—21, Birnen, 1. Sorte 14—18, 2. Sorte 9—13, Aepfel,
1. Sorte 10—13, 2. Sorte 7—9, Reineclauden 5—9, Mira-
bellen 10—15, Zwetschgen 6—8, Tomaten, 1. Sorte 5—7,
2. Sorte 3—4, Stangenbohnen, 1. Sorte 9—11, 2. Sorte
7—8. Anfuhr und Nachfrage sehr gut. Nächste Versteigerung
Sonntag vormittag 9 Uhr. Samstag leine Versteigerung. AL
Montag wieder regelmässig täglich 17 Uhr.