?Lakrg. / Nr. 321
Helbelkerfl. Sonnlao, kenltt Dezember 1SZZ
Alresvettauf 15 KW
SLSKvisver «ssl-
««»etgen: Die Sz-ivaUenr MLimeteczeSk 15 Vlg. Die 4g-Ipalte«e lMimete^eiL
lertictt 40 P!g. Kür kleine Antigen: Die 8geivaiiene Millimeierzeile 6 N». Bei Wie^erhlckm»
«i-d-i, nach auiliegeni-cm T-rii. Schlug der Äuzeigen-Äiiuahme- iS Uhr.
Le°v-ld,lrav- 4 (Anlage): Televhon 4E 3-dlungz- nnd ErlüLungSart: Heidelberg. «Alchlietz-
"6"
>
lkWssemelMsft
oeir ^KHOd!Ki.so2!K«.is^^
fükr ooenwauo ono s^ul,/xi^o
Verlag und Herausgeber: Verlag Volksgemeinschaft G m. b H., Heidelberg, Leovoldstraße S
(Anlage). Fernruf 4048. Sckirislleilung: Lutherstratze 58. Fernruf 8740. Tie Volksgemein-
schaft erschein! 7mal wöchentlich und kostet monatlich I.Mi RM.; bei Trägerzustellung zuzüg-
lich 80 Psg.i bei Postzuitellung zuzüglich SS Bfg. Bestellungen nehmen die Briefträger und
Postämter entgegen. Ist die Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt) verhindert,
besteht kein Ansvruch auf Entschädigung. Beilagen aus allen Wissensgebieten.
Hmtlivkss Vsi'trünüungs-Oi'gsn kün Ltssts- unrl Lismsinrts-Lskirnrtsn
MUSS Land
M vadifche BSMM
SMMSffvWng »er «varchdsKnke-s<A«g — AerchsAatttzattsv
Nod»« Vag««v veim e«Ks« Spsu-mstW - M« Wvttsse« MaEvi«
im Kampf Ser vaWchsm Aegrvvaag ssgea dks KrsettsipftgseU
Am Samstag vormittag bot die Kraichbach-
Niederung bei Rot-Malsch ein ungewohntes
Bild. Dort, wo sonst sumpfiges Gelände
war, unbrauchbar zur landwirtschaftlichen
Nutzung, grüßen die Fahnen des erwachten
Deutschlands von hohen Mastem Eine mit
Tannengrün verkleidete Tribüne ist der Punkt
aus den unübersehbare Kolonnen SA, SS,
PO, NSBO und Arbeitsdienst über die weite
hartgefrorene Sumpfnicderung mit wehenden
Hakcnkreuzbannern zumarschieren. In ihrer
Mrtle eine 2M Mann starke AroeitSkolonne
Mit geschulterten Spaten und Hacken. Sie sol-
len hier znm ersten Mal keit Monaten und
Jahren wieder Arbeit finden, beim größten
Mel'vratioi swerk, das die badische Regierung
in Angriff genommen hat:
Tie Kultivierung der Kraichbachutsderrmg
im Bezirk Wiesloch.
Und unser ReichSstattho-lter Robert Wagner
hat es sich nicht nehmen lassen, dieses bedeut-
same Werk zur Gewinnung neuen Landes und
im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit durch
den ersten Spatenstich zu eröffnen. Trotz
schneidender Kälte und eisigem Wind liegt auf
den Gesichtern der deutschen Arbeiter, die hier
für ihre Heimat und damit für sich selbst ein
großes Kulturwerk verrichten sollen, freudige
Stimmung. Man merk es ihnen an: Jede
«och so harte Arbeit if «ns recht, nur nicht
wieder arbeitslos und chne Sin« und Zweck
leben!
Begeisterte Heilrufe küuden die Ankunft
des Neichsstatthaltcrs. Drei Böllerschüsse 'zei-
gen den Beginn der Feier an. Kreisleitcr
Bender-Wiesloch spricht als erster in seiner
Eigenschaft als Vorsitzender des Zweckvcrban-
des zur Kultivierung der Kraichbachniederung.
Er begrüßt aufs herzlichste unseren Reichs-
statthalter. Der Platz, auf dem nunmehr die
Arbeiten beginnen sollen, habe eine symboli-
sche Bedeutung deswegen, weil hier bas alte
System genau wie in staatspolitischer auch
in wirtschaftspolitischer Hinsicht versagt hat.
Vor Jahren hätten auf diesem weiten Ge-
lände noch wogende Getreidefelder gestanden,
die aber dann Im Laufe der Zeit durch die
Mißwirtschaft des vergangenen Regimes ein-
gegangen seien. Die nationalsozialistische Re-
gierung aber habe erkannt, daß nur durch
Opfer wieder Neues erreicht werden könne.
Sein besonderer Dank gelte allen Mitwirken-
ben, die die Voraussetzungen zu diesem gro-
ßen Bodenverbesscrungswerk geschaffen haben.
Hunderten von Arbeitern werde dadurch
auf lauge Zeit hinaus Arbeit und Brot
verschafft.
Anschließend erläutert der Vorstand des Kul-
turbauamts Heidelberg die neuzuschaffenbe
Anlage in technischer Hinsicht. Er erinnert an
bas Wort des badischen Kultusministers vor
einigen Tagen, daß
der Ingenieur der technische Führer des
neue« Staates
sein müsse. Man stände hier an der Scheide
zwischen dem Kralchgaunicderland und der
Nheincbene. Den natürlichen Ablauf der
Gewässer hätte der Kraichbach zu besorgen. Die
Voraussetzungen dazu seien setzt erst gegeben.
Seither ist der Bach müde und träge durch das
Land geflossen. Käme heute eine Ueberschwem-
mung in dieses Gebiet, ko würden hohe Werte
vernichtet werden. Gestützt aus die Einigkeit
der Volksgemeinschaft könne nunmehr auf
neuer Basis das Problem gelöst werden. Die-
sem groben Unternehmen werden sich noch
weitere anschließen. In der Nheinebene zwi-
schen Bruchsal und Heidelberg sollen ähnliche
Entwässerungen vorgenommen werden: da-
durch werde ein schönes, weites Land erstehen.
Arbeitsamtsdirektor Dr. Kocks-Heidelberg
spricht dann zu den Arbeitern.
Das oberste Ziel unserer Negierung sei der
Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und deren
endgültige Beseitigung. Er munterte vor allem
diejenigen auf, die heute nicht dabei sein
könnten, und sich noch nicht an den Arbeiten
beteiligen könnten. Es würden schon jetzt die
Meine lieben deutschen Volksgenossenl
Deutsche Arbeiter! Wir alle sind in eine
schwere Zett hineingestellt und wir alle haben
natürlich an der Schwere dieser Zeit zu tra-
gen. Der eine in der Politik, der andere in
der Wirtschaft. Und alle wollen und dürfen
wir der Ueberzeuguug sein, daß die Arbeit, so
schwer sie heute ist und fo groß die Opfer
sind, die wir gemeinsam zu tragen haben, eine
Arbeit für den Wiederaufbau unseres Volkes
und Staates ist. Was wir in den letzten Jah-
ren der Nachkriegszeit so bitter empfunden
besten Aussichten bestehen, daß auch noch die-
ser Teil der Erwerbslosen in den Arbeitspro-
zeß eingereiht werden könnte. In seinem
Schlußwort bittet Direktor Kocks Neichsstatt-
halter Robert Wagner den ersten Spaten-
stich vorzunehmen.
Der Rclchsstatthalter führt dann in seiner
von unerschütterlichem Glauben an den Wie-
deraufbau des deutschen Volkes getragenen
Anspr^ '' m a. folgendes aus:
haben, lag nicht allein in der Tatsache, daß
wir schwere materielle Opfer zu bringen hat-
ten, sondern mehr noch in der Tatsache,
baß wir keine« Ausweg aus der Not sa-
hen, daß wir einen Verfall aller Volks-
werte über uns ergehen lasse« mußten
und aus der damaligen Zeit heraus nicht
den Glauben haben durften, daß mrfere
Opfer einen Sinn habe«.
(Fortsetzung) Seite 2.)
De? De/w/MAS^M/
M See cZaa?
Don Franz Bretz.
Seil dem Fahre 19l8, als endlose franzö-
sische Kolonnen das urdeutsche Gebiet an der
äußersten Westgrenze des Reiches in Besitz
nahmen, und die „Kulturträger" aus dem
schwarzen Erdteil, die schwarze Schmach, sich
über Deutschland ergötz, seit dieser Zeit hat
das deutsche Volk an der Saar einen bei-
spiellosen Leidensweg zurückgelegk.
Ungezählte Versuche der Regierungskom-
mission, die seit ihrem Bestehen, angefangen
vom ersten Präsidenten Rault bis zum jetzigen
Präsidenten, dem Engländer Knox, rein fran-
zösische Politik verfolgt hat, liefen darauf hin-
aus, aus Saarländern Franzosen zu machen.
Sie scheiterten aber an der Treue dieser deut-
schen Volksgenossen zu ihrem angestammten
Vaterland.
Recht vielseitig waren die Methoden, die
man zur Anwendung brachte. Die französische
Grubenverwallung zum Beispiel — also der
französische Staat, der grötzte Arbeitgeber deS
Saargebiets — sah seine Ausgabe neben dem
Raubbau in den Gruben in erster Linie darin,
die Bergarbeiter-Bevölkerung hinter die Tri-
kolore zü bringen. Fn brutalster Weise wurden
die Bergleute gezwungen, ihre Kinder in die
Schulen der Mines domanlales zu
schicken und selbst dem separatistischen
Saarbund bsizutreten. Der französische
Arbeitgeber mißbrauchte in der schändlichsten
Weise seine wirtschaftliche Macht, um den
schwer um seine Existenz ringenden deutschen
Bergarbeiter in die Knie zu zwingen. Jeder
Deutsche, der sich weigerte, den Wünschen der
französischen Herren nachzukommen, wurde
rücksichtslos aus der Grube und von Haus und
Hof verjagt.
Tausende und Abertausende deutscher Volks-
genossen haben in den letzten 14 Fahren un-
glaubliche körperliche und seelische Qualen
unter dem furchtbaren System erdulden
müssen. Aber trotz allem ist die Stimmung ge-
rade bei den Bergarbeitern heute keineswegs
gedrückt, sondern überall herrscht frischer
K a m p fgeist und jeder wartet auf den Ab«
skimmungsiag im Fanuar 1933, wo er seinen
Peinigern die Quittung präsentieren kann.
Je näher der Tag der Abstimmung heran-
rückt, um so mehr bemüht man sich in der
französischen Hauptstadt, das politische Mo-
ment der Saarfrage zu leugnen und die De-
batte äuf das wirtschaftliche Geleise zu schie-
ben, wobei in der gesamten französischen
Presse eine ganze Reihe von Vorschlägen ge-
macht werden, die natürlich für uns vollkom-
men undiskukabel sind.
Man fürchte! nämlich die Entscheidung und
bemüht sich infolgedessen 'n letzter Minute mit
allen Mitteln, eine freie, unbeeinflußte Ab-
stimmung zu verhindern.
Die Handlangerdienste besorgen in erster
Linie dieselben Kreise, die vor einem Jahr-
zehnt im Rheinland ihre landesverräterischsn
Absichten zu verwirklichen hofften. Zu ihnen
gesellen sich die Reste der marxistischen Par-
teien, die von Tag zu Tag mehr zusammen-
schmelzen, wie das die vielen Ileber^ritke von
ehemaligen roten Funktionären zur Deutschen
Arbeitsfront beweisen. Die „deutschen Emi-
grauten", die hier im Saargebiet eine Stätte
gefunden haben, wo sie ungestört ihre üble
Hetze gegen Deutschland betreiben können,
vervollständigen diese mehr als zweifelhafte
Gesellschaft.
Es kann nicht bestritten werden, daß die
Regierungskommission, die eigentlich der un-
parteiische Treuhänder des Landes sein sollte,
diesen gewissenlosen Verbrechern ihr Ohr leiht.
So betrachtet, werden erst die Terrormaßnnh-
men der Regierung-Kommission iy den letzten
Monaten und Wochen verständlich, denn es
geht ja hier nicht um das Wohl des deutschen
Saarvolkes, sondern um die Existenz würde-
loser Zeitgenossen, die das Recht verwirk!
haben, sich noch Deutsche zu nennen und di«
jetzt schon angstschlotternd dem Tag der Ab-
rechnung enkgegensehen. Es steht fest, daß
diese Elemente last ausnahmslos weder daL
Helbelkerfl. Sonnlao, kenltt Dezember 1SZZ
Alresvettauf 15 KW
SLSKvisver «ssl-
««»etgen: Die Sz-ivaUenr MLimeteczeSk 15 Vlg. Die 4g-Ipalte«e lMimete^eiL
lertictt 40 P!g. Kür kleine Antigen: Die 8geivaiiene Millimeierzeile 6 N». Bei Wie^erhlckm»
«i-d-i, nach auiliegeni-cm T-rii. Schlug der Äuzeigen-Äiiuahme- iS Uhr.
Le°v-ld,lrav- 4 (Anlage): Televhon 4E 3-dlungz- nnd ErlüLungSart: Heidelberg. «Alchlietz-
"6"
>
lkWssemelMsft
oeir ^KHOd!Ki.so2!K«.is^^
fükr ooenwauo ono s^ul,/xi^o
Verlag und Herausgeber: Verlag Volksgemeinschaft G m. b H., Heidelberg, Leovoldstraße S
(Anlage). Fernruf 4048. Sckirislleilung: Lutherstratze 58. Fernruf 8740. Tie Volksgemein-
schaft erschein! 7mal wöchentlich und kostet monatlich I.Mi RM.; bei Trägerzustellung zuzüg-
lich 80 Psg.i bei Postzuitellung zuzüglich SS Bfg. Bestellungen nehmen die Briefträger und
Postämter entgegen. Ist die Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt) verhindert,
besteht kein Ansvruch auf Entschädigung. Beilagen aus allen Wissensgebieten.
Hmtlivkss Vsi'trünüungs-Oi'gsn kün Ltssts- unrl Lismsinrts-Lskirnrtsn
MUSS Land
M vadifche BSMM
SMMSffvWng »er «varchdsKnke-s<A«g — AerchsAatttzattsv
Nod»« Vag««v veim e«Ks« Spsu-mstW - M« Wvttsse« MaEvi«
im Kampf Ser vaWchsm Aegrvvaag ssgea dks KrsettsipftgseU
Am Samstag vormittag bot die Kraichbach-
Niederung bei Rot-Malsch ein ungewohntes
Bild. Dort, wo sonst sumpfiges Gelände
war, unbrauchbar zur landwirtschaftlichen
Nutzung, grüßen die Fahnen des erwachten
Deutschlands von hohen Mastem Eine mit
Tannengrün verkleidete Tribüne ist der Punkt
aus den unübersehbare Kolonnen SA, SS,
PO, NSBO und Arbeitsdienst über die weite
hartgefrorene Sumpfnicderung mit wehenden
Hakcnkreuzbannern zumarschieren. In ihrer
Mrtle eine 2M Mann starke AroeitSkolonne
Mit geschulterten Spaten und Hacken. Sie sol-
len hier znm ersten Mal keit Monaten und
Jahren wieder Arbeit finden, beim größten
Mel'vratioi swerk, das die badische Regierung
in Angriff genommen hat:
Tie Kultivierung der Kraichbachutsderrmg
im Bezirk Wiesloch.
Und unser ReichSstattho-lter Robert Wagner
hat es sich nicht nehmen lassen, dieses bedeut-
same Werk zur Gewinnung neuen Landes und
im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit durch
den ersten Spatenstich zu eröffnen. Trotz
schneidender Kälte und eisigem Wind liegt auf
den Gesichtern der deutschen Arbeiter, die hier
für ihre Heimat und damit für sich selbst ein
großes Kulturwerk verrichten sollen, freudige
Stimmung. Man merk es ihnen an: Jede
«och so harte Arbeit if «ns recht, nur nicht
wieder arbeitslos und chne Sin« und Zweck
leben!
Begeisterte Heilrufe küuden die Ankunft
des Neichsstatthaltcrs. Drei Böllerschüsse 'zei-
gen den Beginn der Feier an. Kreisleitcr
Bender-Wiesloch spricht als erster in seiner
Eigenschaft als Vorsitzender des Zweckvcrban-
des zur Kultivierung der Kraichbachniederung.
Er begrüßt aufs herzlichste unseren Reichs-
statthalter. Der Platz, auf dem nunmehr die
Arbeiten beginnen sollen, habe eine symboli-
sche Bedeutung deswegen, weil hier bas alte
System genau wie in staatspolitischer auch
in wirtschaftspolitischer Hinsicht versagt hat.
Vor Jahren hätten auf diesem weiten Ge-
lände noch wogende Getreidefelder gestanden,
die aber dann Im Laufe der Zeit durch die
Mißwirtschaft des vergangenen Regimes ein-
gegangen seien. Die nationalsozialistische Re-
gierung aber habe erkannt, daß nur durch
Opfer wieder Neues erreicht werden könne.
Sein besonderer Dank gelte allen Mitwirken-
ben, die die Voraussetzungen zu diesem gro-
ßen Bodenverbesscrungswerk geschaffen haben.
Hunderten von Arbeitern werde dadurch
auf lauge Zeit hinaus Arbeit und Brot
verschafft.
Anschließend erläutert der Vorstand des Kul-
turbauamts Heidelberg die neuzuschaffenbe
Anlage in technischer Hinsicht. Er erinnert an
bas Wort des badischen Kultusministers vor
einigen Tagen, daß
der Ingenieur der technische Führer des
neue« Staates
sein müsse. Man stände hier an der Scheide
zwischen dem Kralchgaunicderland und der
Nheincbene. Den natürlichen Ablauf der
Gewässer hätte der Kraichbach zu besorgen. Die
Voraussetzungen dazu seien setzt erst gegeben.
Seither ist der Bach müde und träge durch das
Land geflossen. Käme heute eine Ueberschwem-
mung in dieses Gebiet, ko würden hohe Werte
vernichtet werden. Gestützt aus die Einigkeit
der Volksgemeinschaft könne nunmehr auf
neuer Basis das Problem gelöst werden. Die-
sem groben Unternehmen werden sich noch
weitere anschließen. In der Nheinebene zwi-
schen Bruchsal und Heidelberg sollen ähnliche
Entwässerungen vorgenommen werden: da-
durch werde ein schönes, weites Land erstehen.
Arbeitsamtsdirektor Dr. Kocks-Heidelberg
spricht dann zu den Arbeitern.
Das oberste Ziel unserer Negierung sei der
Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und deren
endgültige Beseitigung. Er munterte vor allem
diejenigen auf, die heute nicht dabei sein
könnten, und sich noch nicht an den Arbeiten
beteiligen könnten. Es würden schon jetzt die
Meine lieben deutschen Volksgenossenl
Deutsche Arbeiter! Wir alle sind in eine
schwere Zett hineingestellt und wir alle haben
natürlich an der Schwere dieser Zeit zu tra-
gen. Der eine in der Politik, der andere in
der Wirtschaft. Und alle wollen und dürfen
wir der Ueberzeuguug sein, daß die Arbeit, so
schwer sie heute ist und fo groß die Opfer
sind, die wir gemeinsam zu tragen haben, eine
Arbeit für den Wiederaufbau unseres Volkes
und Staates ist. Was wir in den letzten Jah-
ren der Nachkriegszeit so bitter empfunden
besten Aussichten bestehen, daß auch noch die-
ser Teil der Erwerbslosen in den Arbeitspro-
zeß eingereiht werden könnte. In seinem
Schlußwort bittet Direktor Kocks Neichsstatt-
halter Robert Wagner den ersten Spaten-
stich vorzunehmen.
Der Rclchsstatthalter führt dann in seiner
von unerschütterlichem Glauben an den Wie-
deraufbau des deutschen Volkes getragenen
Anspr^ '' m a. folgendes aus:
haben, lag nicht allein in der Tatsache, daß
wir schwere materielle Opfer zu bringen hat-
ten, sondern mehr noch in der Tatsache,
baß wir keine« Ausweg aus der Not sa-
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und aus der damaligen Zeit heraus nicht
den Glauben haben durften, daß mrfere
Opfer einen Sinn habe«.
(Fortsetzung) Seite 2.)
De? De/w/MAS^M/
M See cZaa?
Don Franz Bretz.
Seil dem Fahre 19l8, als endlose franzö-
sische Kolonnen das urdeutsche Gebiet an der
äußersten Westgrenze des Reiches in Besitz
nahmen, und die „Kulturträger" aus dem
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spiellosen Leidensweg zurückgelegk.
Ungezählte Versuche der Regierungskom-
mission, die seit ihrem Bestehen, angefangen
vom ersten Präsidenten Rault bis zum jetzigen
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zösische Politik verfolgt hat, liefen darauf hin-
aus, aus Saarländern Franzosen zu machen.
Sie scheiterten aber an der Treue dieser deut-
schen Volksgenossen zu ihrem angestammten
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Recht vielseitig waren die Methoden, die
man zur Anwendung brachte. Die französische
Grubenverwallung zum Beispiel — also der
französische Staat, der grötzte Arbeitgeber deS
Saargebiets — sah seine Ausgabe neben dem
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die Bergarbeiter-Bevölkerung hinter die Tri-
kolore zü bringen. Fn brutalster Weise wurden
die Bergleute gezwungen, ihre Kinder in die
Schulen der Mines domanlales zu
schicken und selbst dem separatistischen
Saarbund bsizutreten. Der französische
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Weise seine wirtschaftliche Macht, um den
schwer um seine Existenz ringenden deutschen
Bergarbeiter in die Knie zu zwingen. Jeder
Deutsche, der sich weigerte, den Wünschen der
französischen Herren nachzukommen, wurde
rücksichtslos aus der Grube und von Haus und
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Tausende und Abertausende deutscher Volks-
genossen haben in den letzten 14 Fahren un-
glaubliche körperliche und seelische Qualen
unter dem furchtbaren System erdulden
müssen. Aber trotz allem ist die Stimmung ge-
rade bei den Bergarbeitern heute keineswegs
gedrückt, sondern überall herrscht frischer
K a m p fgeist und jeder wartet auf den Ab«
skimmungsiag im Fanuar 1933, wo er seinen
Peinigern die Quittung präsentieren kann.
Je näher der Tag der Abstimmung heran-
rückt, um so mehr bemüht man sich in der
französischen Hauptstadt, das politische Mo-
ment der Saarfrage zu leugnen und die De-
batte äuf das wirtschaftliche Geleise zu schie-
ben, wobei in der gesamten französischen
Presse eine ganze Reihe von Vorschlägen ge-
macht werden, die natürlich für uns vollkom-
men undiskukabel sind.
Man fürchte! nämlich die Entscheidung und
bemüht sich infolgedessen 'n letzter Minute mit
allen Mitteln, eine freie, unbeeinflußte Ab-
stimmung zu verhindern.
Die Handlangerdienste besorgen in erster
Linie dieselben Kreise, die vor einem Jahr-
zehnt im Rheinland ihre landesverräterischsn
Absichten zu verwirklichen hofften. Zu ihnen
gesellen sich die Reste der marxistischen Par-
teien, die von Tag zu Tag mehr zusammen-
schmelzen, wie das die vielen Ileber^ritke von
ehemaligen roten Funktionären zur Deutschen
Arbeitsfront beweisen. Die „deutschen Emi-
grauten", die hier im Saargebiet eine Stätte
gefunden haben, wo sie ungestört ihre üble
Hetze gegen Deutschland betreiben können,
vervollständigen diese mehr als zweifelhafte
Gesellschaft.
Es kann nicht bestritten werden, daß die
Regierungskommission, die eigentlich der un-
parteiische Treuhänder des Landes sein sollte,
diesen gewissenlosen Verbrechern ihr Ohr leiht.
So betrachtet, werden erst die Terrormaßnnh-
men der Regierung-Kommission iy den letzten
Monaten und Wochen verständlich, denn es
geht ja hier nicht um das Wohl des deutschen
Saarvolkes, sondern um die Existenz würde-
loser Zeitgenossen, die das Recht verwirk!
haben, sich noch Deutsche zu nennen und di«
jetzt schon angstschlotternd dem Tag der Ab-
rechnung enkgegensehen. Es steht fest, daß
diese Elemente last ausnahmslos weder daL