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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (November-Dezember)

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Nr. 312-340 (1. - 31. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.70881#0739
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Seite 6

Frella», ken W. Dezember IM

"I. ya-rg. 7 Nr. W


Am öem NeSareis eingehrschen
unh ertrunken?
Gestern nachmittag »ersuchte , ei» in den Der
bis Wr fahren stehender Man« beim Scheffel-
bans auf dem Cis den Neckar zu überqueren. Als
derselbe > ungefähr ein Drittel der Flußbrxitezu-
rückgelegt Hatto, brach der Bedauernswerte in das
Eis ein. Zwei sich zufällig in der Nähe aufhal-
tend« Männer versuchten den Verunglückten mit-
tels einer Leiter zu retten, dem Unglücklichen ge-
lang es auch die Leiter zu fassen, doch war die-
ser zu sehr entkräftet und verschwand bald unter
dem Cis. Auch die Bemühungen der herbeigeru-
senen Feuerwehr blieben erfolglos. Nach dem
eingetretenen Tauwetter ist das Betreten der
C-sdeeke mit allergrößter Lebensgefahr verbün-
den. Es wird daher dringend gewarnt, das Eis
zu betreten.
Die EisgeWr vorüber!
Das Neckarbaüamt teilt mit, daß in einigen
Tagen das Eis wahrscheinlich glatt und ohne
besondere Zwischenfälle abgehen wird, da ein
Hochwasser aus Mangel an Schnee für das
Neckargebiet kaum zu erwarten ist. Da vom
Oberlauf her keine starken Wassermassen gegen
das Eis drücken, ist mit einfachem Abtauen und
Rbschwimmcn des Eises zu rechnen. Der Neckar
zeigt noch eine geschlossene Eisdecke, auf der sich
hier und da durch das Tauwetter Wasserlachen
gebildet haben. Die Eisdecke ist im Durchschnitt
ig bis'M Zentimeter stark, doch bilden sich in-
folge des Tauwetters immer mehr dünne Stel-
len, da das Eis nun auch von unten her durch
das langsam wärmer weidenden Wasser dünn-
geleckt wird. -
- Die Sprechstunden der Kreisleitung finden in
der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr
wegsst Renovierung des Hauses nicht statt. In
dringenden Fällen telefonische Anrufe!
Aus tzem Stadtteil Rohrbach. Die drei hie-
sigen Männergesangvereine Sängerbund, Män-
nergesangverein und Liederkranz, werden am 24.
Dez., am Heiligen Abend, nachmittags 5.3.0 Uhr,
Leim erleuchteten Christbaum auf dem Rathaus-
platz "einige Weihnachtslieds.r zum Vortrag brin-
gen. " . ' . .
„Mit Hitler in die Macht-,
das Buch des Reichspressechefs Dr. Otto Dietrich,
das infolge der großen Nachfrage ausverkauft
war, ist ab heute wieder im Buchvertrieb der
„Volksgemeinschaft", Anlage 3, zum Preise von
SM RM. erhältlich. . .
Po« -er Universität. Der Ordinarius Und
DirMor des Physikalisch-Chemischen Instituts,
Dri Max Trautz in Heidelberg, hat zum 1. 4.
l93 t einen Ruf als ordentlicher Professor für
anorganische Chemie nach Rostock erhalten. Prof.
Dr. Trautz ist 1880 zu Karlsruhe als Sohn des
nachmaligen evangelischen Oberkirchenrats Theo-
dor Trautz geboren und wirkt seit 1010 an der
Heidelberger Universität.
Weihnachtsfeier der Aktivitas der Höheren
Hötelfachschüler Heidelberg
Die Vereinigung Höhere Hotelfachschüler ver-
anstalteten am Mittwochabend im „Schwarzen
Schiff" eine gutverlaüfene Weihnachtsfeier. Die-
selbe wurde durch eine „Weihnachtsfantasie" ein-
geleitet. der im Verlauf der Feier deutsche Weih-
nachtslieder und Vorträge der Musikkapelle
Tschirner folgten. Begeistert wurden die Vorfüh-
rungen des Tanzpaares Nuzinger ausgenom-
men, das im zweiten Teil des "Abends die neue-
sten Tänze zeigte.
Der Evang. Kirchenchor Heidelberg-Kirchheim
bringt am ersten Weihnachtsfeiertag abends 8
Uhr „Run singet und seid froh", ein volkstüm-
liches Weihnachtsoratorium nach Worten der Hl.
Schrift für Soli, Chor, Streichquartett, Orgel u.
Gemeindegesang, von Bruno Leipold, im Ee-
ineindesaal zur „Auführfnng. Die Leitung hat
WorMister. Heinrich Ziegler. Der Kirchen-
chor ist. verstärkt durch Mitglieder de» Männer-
gesangvereins 1880 und des Sängerbundes,- -

„Sie Nicht"
Ich steh' als blanke, stumme Nixe
Auf jedem Ladentische heut. .
ES steht die Zwillingspfennigbüchse s
Dich wartend an — empfangsbereit.
K.«.vMHchitt'ychn Deine klMeMpetMLES'.-
Nur einen Pfennig von der MarkH
Gib' Du. und des Verkäufers Hände,
'Dann rbird das Wenige auch stark."""
Für Not »» linder», Not zu Sannen,
Das WHW mich hat «rwält.
Geh' ohne Gabe nicht von dannen,
Verteile Glück, wo Hnnger quält.
< st.


„Zweimal noch ausschlafen, Mutti, dann
kommt das Christkind", so frägt die Kinder-
stimme, die kaum die Stunde erwarten kann, in
der es vor den strahlenden Mshnachtsbäüm hin-
trete« darf. Täglich toirv es wiederholt, dasEe-
bet, dos seit Tagen mit mütterlicher Liebe Und
Geduld von Mütter gelehrt wurden und das
am Heiligen Abend vorgetragen werden soll.
Welch frohe Erwartung und welch bange Un-

geduld spricht doch aus den Augen all der Klei-
nen, die die Stunde Les Weihnachtsfestes kaum
erwarten können. Mit welcher Freude und pein-
licher Sorgfalt werden 'doch all die Vorberei-
tungen zu diesem Wkihnachtsfeste von den El-
tern getroffen, die selbst kaum die Stunde ab-
wärts« können. Vorfreude zum Christfest, herr-
liche Tage und Stunden, die uns Deutschen ollen
beschieden sind!

VuvSSSMESV Wptzsi
spricht r« dr« sridetdevger Leifrrva

Die gesamte Heidelberger Lehrerschaft be-
grüßt den Entschluß ihres neuen Stadtober-
schulrats Seiler, feine Mitarbeiter von Zeit
zu Zeit zusammenzurilfen, um mit ihnen in
verschiedenen Schulungskursen über Fragen
der Erziehung und Schule in engere Fühlung-
nahme zu treten und so den Geist und die
Idee des Nationalsozialismus in der Schule
zu pflegen und lebendig zn halten.
Den Anstalt zu diesen Schulungskursen
bildete ein Vortrag, den Pg. Bürgermeister
Wetzel am vergangenen Montag in der
Turnhalle der Hindenburgschule hielt. Stadt-
oberschulrat Seiler gab in den Begrüßungs-
worten seiner Freude Ausdruck darüber, daß
es heute wohl das erstemal sei, daß Ser De-
zernent für die Volksschule auf dem Heidel-
berger Rathaus z« den versammelten Heidel-
berger Erziehern spreche.
Pg. Bürgermeister Wetzel streifte in fei-
nem Vortrag verschiedene Erziehungsfragen
und nahm tn der Hauptsache Stellung zu dem
Begriff der Freiheit bds Geistes. Vielleicht
war dieses Problem noch nie so aktuell wie
gerade heute in der Zeit des geistigen Um-
sturzeS, wo es voll grundlegender Bedeutung
für die Erziehüiig im neuen deutschen Staate
ist.---.
mus oft falschwerstaichewwoxdM. Jeder konnte .
iUm PhrM«. i
staat meinte jeder, seine eigene Idee zu ha.
ben, der er sich hemmungslos hingab und Mit
der er sich rückstcht» burchzusetze« suchte. Go
kam e», daß bi« Freiheit mißbraucht wurde
zum Zweck egoistischer Interessenvertretung.
Dies« sogenannt« Freiheit entbehrte ihre»
sittliche» Gehalt» unb artete hum krassen Ma-
terialismus aus. Viele, die heute meinten,

sie hätten ihre Freiheit verloren, wüßten viel-
leicht gar nicht, baß sie eine wirkliche Freiheit
überhaupt nie besessen hätten. Eine Freiheit,
die man sich von außen her verbriefen lassen
müsse, sei von der wirklichen, eigenen inneren
Freiheit weit entfernt. Der heutige Staat
wolle keine Sklaven. Er wolle Freiheit. Aber
er setze dieser Freiheit Grenzen. Dort, wo sie
sich zum Schaden und Verderb Ser Volksge-
meinschaft auswirke, sei es eben keine Frei-
heit mehr. Freiheit gebe es nur innerhalb
der Gesetze des völkischen Geschehens. Diesen
Gesetzen habe sich selbst unser Führer Adolf
Hitler, von dem man heute wirklich sagen
könne, daß er der erste Diener im Staate ist,
willih unterworfen. Gerade der Erzieher
müsse sich ihn zum Vorbild nehmen. Der Leh-
rer, der doch sein Mandat vom Staat erhalte,
müsse sich restlos hinter diesen Staat und die
Gesetze der Volksgemeinschaft stellen, sodaß
die Freiheit des Geistes sich nicht zum Ver-
derb, sondern zum Segen des, Volkes a»s-
werte. Bürgermeister Wetzel betonte zum
Schluß, er sehe in unserem neuen Stadtober,
schulrat Seiler den Man«, der als alter
Kämpfer für die nationalsozialistische Idee
Bürge sei für die rechte nationalsozialistische
Freiheit des Geistes in der Heidelberger Leh.
rerschaft.
StabtvvevschttlratL"-MMLÄ' Sdnkt« Pg.
Bürgermeister Wetzel im Namen attex Zvhö-
rer für die Ausführungen^ bt«u bospAdrfkst iWr
die Erzieher von großem Jntsreffe seiest, weil
gerade dieses Problem der Freiheit des Gei-
Ke» mit dem Erzieherstanb vo» jeher in en-
ger Beziehung stand. Nach dem Horst-Wessel»
Lied schloß der Gtaütoverschulrat mit einem
Steg-Heil auf unseren Führer Abokf Hitler
die Konferenz.

Abrüstung!
Ja, wir wollen den Frieden. Wir Habe«
ahgerüstet, Mr wünschen aber auch die M-
rüststnß der anderen Völker, hi^ noch Mit »tz-.
geheuerlichest Kriegsmitteln und gewaltiger
Heeresmckcht bewaffnet sind. Wir verlangen
Gleichberechtigung. Und Freiheit und — Brot!
In diesem letzten Moment setzt nun un-
sere Aufrüstung ein, nämlich die Aufrüstung
in der Arbeitsbeschaffung! Jeder
Deutsche soll sein Brot finden. Der Volks-
kanzler Adolf Hitler hat große Wege gefunden,
Sie der Not der Arbeitslosigkeit Abbruch tum
UrrS wir sollten uns bemühen, unserem Füh-
rer die edelste Gefolgschaft zu leisten. Wir
habe« es nicht schwer, die rechte Richtung zu
finden. Das hat für uns schon Adolf Hitler
getan. Aber wir haben die Pflicht, den einmal
gewonnenen Lichtblick auch festzubannen. Nur
kleine Opfer jedes Einzelnen sind nötig, urK
den Weg zu Arbeit und Brot für alle zu
schaffen. Die Reichsleitung der NSDAP hat
eine Geldlotterie für Arbeitsbeschaffung ins
Leben gerufen. Für nur eine Mark kann je-
der Deutsche zum Wohle des Volksganzen bei-
tragen, und dabei steht ihm — wenn er be-
sonders vom Glück begünstigt ist — noch ein
ansehnlicher Gewinn in Aussicht. Durch ein
Doppellos kann er sogar 200 000 RM gewin-
nen! Jetzt aber heißt es, schnell zugreisen,
denn am 29.—30. Dezember ist schon Ziehung!
Telegramme In verakreöeler Sprache
Mit dem Inkrafttreten der neuen Vorschrift
ten für Telegramme in verabredeter Sprache am
1. Januar 1034 wird dieser Verkehr, soweit er
bisher schon mit Hilfe von Fünfbuchstaben-
Schlüsselwörtern abgewickelt worden ist, noch
weiter verbilligt. Die Gebühren werden im
Ueberseeverkehr von 60 L/3 auf 60 °/° und im
Europaverkehr von 75 auf 70 "/» der vollen Sätze
gesenkt. Auch die bisher nur zur vollen Gebühr
angenommene« Telegramme in verabredeter
Sprache mit Zahlen im Text genießen, wenn sie
nicht mehr Zisfergruppen als die Hälfte der
Text- und Unterschristswörtcr enthalten, künf-
tig als CDE-Telegramme die Ermäßigung. An-
derseits werden von dem genannten Zeitpunkt
an Schlüsselwörter, die alten Kodes entnommen
worden sind und mehr als fünf Buchstaben ent-
halten, doppelt gezählt. Da außerdem ein Tele-
gramm mit solchen Wörtern nur noch zur vollen
Gebühr berechnet wird, tritt bei weiterer Ver-
wendung von Schlüsselwörtern mit mehr als
fünf Buchstaben eine Verteuerung der Tele-
gramme ein. .>
Die Wirtschaftskreise können dieser Erhöhung
der Telegrammunkosten dadurch aus dem Wege
gehen, daß sie die den alten Kodes entnommenen
längeren Schlüsselwörtern in Fünferwörter un-
terteilen. Sie sollten sich jedoch noch di« weiter«
Möglichkeit zur Verbilligung der Telegramms
zunutze machen, die ihnen durch den Wegfall je-
der Beschränkung in der Bildung der Fünfbuch-
staben-Schlüsselwörter geboten ist. Infolge der
dadurch zugelassenen großen Zahl von Fünfbuch-
stäben-Gruppen läßt sich für jeden Geschäftsbe-
trieb ein geeigneter, den Bedürfnissen angepatzter
Telegraphenschlüssel finden. Seine Benutzung er-
gibt eine wesentliche Kürzung der Telegramme
und damit eine ansehnliche Ersparnis an Tele-
graphengebühren. Die Beschaffung eines solchen
neuzeitlichen Fünfbuchstaben - Schlüssels erfordert
eine einmalige Ausgabe, die sich aber infolge der
geringeren Gebühren bald bezahlt gemacht ha-
ben wird. Auch ist für absehbare Zeit nicht mehr
mit einer Aenderung der Vorschriften für dis
Bildung der Schlüsselwörter zu rechnen.
Es würde daher den Belangen jedes Ge-
schäftshauses, das sich bei Abfassung seiner Pele-
grämme der verabredeten Sprache bedient, ent-
sprechen, sich möglichst bald mit einem den verän-
derten Verhältnissen Rechnung traqenden neu-
zeitlichen und gut durchgebildeten Telegraphen-
schlüssel zu versehen. Ilm aber dessen baldige An-
Wendung zu sichern, wäre es naturgemäß auch
nötig, sich wegen Einführung eines solchen Schlus«
sels unverzüglich mit den ausländischen Ee-
schäftsfreunden in Verbindung zu setzen.

KinderWn


unterm lveihnachtsbaum — auch
für Dich kinderloses Ehepaar!
WM WiltterhilfsMil!

""Der-Film zeigt -...
L«vital: „Die letzte» Lage vo» Pompeji-
Vdevu: „Der Pag« vom Datmasse Hotel-
Kawerlichtsvtele: „Der Jäger au» Kurpfalz-
Schloßlichtspkele: „Der Schützenkönig- (bi«
VamStag etuschl.)
Gloria: „Sag' mir, wer Du »ist!-
 
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