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Stadtmauern und Stadtthore
Antiope1)., vor einem anderen (nicht genauer bestimmbaren)
Thor zur Rechten des Eintretenden an der Stadtmauer das
Grab des Begründers der Demokratie Solon2). Jetzt hat sich
auch dicht vor dem Pfeiler des ersten Abschlusses des Di-
pylons ein Grabdenkmal vorgefunden3). Auch das kann in
diesem Zusammenhang religiöser Stiftungen noch angeführt
werden, dass unmittelbar hinter dem Mittelpfeiler des inneren
Thores des Dipylons nach der Stadtseite zu ein Altar stand,
geweiht dem Zeus Herkeios; dem Schutzgott wie der Familie
und des Hauses jedes Einzelnen so hier aller in der Stadt
vereinigten Familien und Häuser, dem Hermes, der geseg-
neten Ein- und Ausgang giebt, und endlich nicht minder be-
greiflich an der Grenze zwischen dem inneren und äusseren
Kerameikos dem Akamas, d. i. dem Stammheros der Phyle,
zu welcher der Kerameikos gehörte*).
Ein grosses Brunnenhaus mit Wasserbassin ist ferner
bei dem Dipylon jetzt aufgedeckt und zwar mit Spuren der
einstigen Pracht und sicheren Beweisen starken Besuchs5).
1) Die Stellen sind Bd. I S. 151 f. zusammengestellt. Auch das
Grab dieser fremden Heroine musste, wie immer im Einzelnen die Sage
gefasst war (s. Klügmann a. a. 0. S. 39 f.), der Stadt prophylaktischen
Schutz verleihen.
2) S. Bd. I S. 263; dass dies Thor das Dipylon war, wie dort an-
genommen wurde, ist freilich nicht gesagt.
3) S. Müth, III S. 17 (auf v. Alten's Plan N. 33).
4) Es ist ein cylindrischer Altar mit der Inschrift (TTpaKT. 1874
S. 12 == C. i. Att. II N. 1664) AIOI EPKEIOY | EPMOY AKAMANTOZ;
s. Arch. Zeit. N. F. VII S. 158, Müth. III S. 37 (auf v. Alten's Plan
N. 40); und Köhler in Müth. IV S. 288; vgl. auch Sybel in Mitth. IV
S. 337. Die richtige Deutung des Akamas rührt erst von Köhler her,
während man früher &Kduac als Beiwort des Hermes fasste. Zeus
Herkeios hat eine ähnlich centrale Bedeutung, wie sie hier angenommen
ist, bei den Altären der heroischen Königspaläste: z. B. in Athen (vgl.
Ber. d. sächs. Ges. d. Wiss. 1887 S. 403) oder in Ilion (s. Arrhian., Andb. I
11, 8) oder im Haus des Oinomaos in Olympia (s. Paus. V 14, 7) n. s. f.
5) Das Brunneuhaus hat Adler Arch. Zeit. N. F. VII S. 158 f. in
einer besonderen, auf zwei Stufen stehenden Anlage erkannt, die sich
nach der Stadtseite unmittelbar an den östlichen Pfeiler des hinteren
Verschlusses am Dipylon anlehnt, und v. Alten Mitth. III S. 38 hat dies
bestätigt, jedoch mit einer wesentlichen Abweichung. Adler erklärte
die stai'ke unregelmässige Auswaschung des Fussbodens aus der jähre-
Stadtmauern und Stadtthore
Antiope1)., vor einem anderen (nicht genauer bestimmbaren)
Thor zur Rechten des Eintretenden an der Stadtmauer das
Grab des Begründers der Demokratie Solon2). Jetzt hat sich
auch dicht vor dem Pfeiler des ersten Abschlusses des Di-
pylons ein Grabdenkmal vorgefunden3). Auch das kann in
diesem Zusammenhang religiöser Stiftungen noch angeführt
werden, dass unmittelbar hinter dem Mittelpfeiler des inneren
Thores des Dipylons nach der Stadtseite zu ein Altar stand,
geweiht dem Zeus Herkeios; dem Schutzgott wie der Familie
und des Hauses jedes Einzelnen so hier aller in der Stadt
vereinigten Familien und Häuser, dem Hermes, der geseg-
neten Ein- und Ausgang giebt, und endlich nicht minder be-
greiflich an der Grenze zwischen dem inneren und äusseren
Kerameikos dem Akamas, d. i. dem Stammheros der Phyle,
zu welcher der Kerameikos gehörte*).
Ein grosses Brunnenhaus mit Wasserbassin ist ferner
bei dem Dipylon jetzt aufgedeckt und zwar mit Spuren der
einstigen Pracht und sicheren Beweisen starken Besuchs5).
1) Die Stellen sind Bd. I S. 151 f. zusammengestellt. Auch das
Grab dieser fremden Heroine musste, wie immer im Einzelnen die Sage
gefasst war (s. Klügmann a. a. 0. S. 39 f.), der Stadt prophylaktischen
Schutz verleihen.
2) S. Bd. I S. 263; dass dies Thor das Dipylon war, wie dort an-
genommen wurde, ist freilich nicht gesagt.
3) S. Müth, III S. 17 (auf v. Alten's Plan N. 33).
4) Es ist ein cylindrischer Altar mit der Inschrift (TTpaKT. 1874
S. 12 == C. i. Att. II N. 1664) AIOI EPKEIOY | EPMOY AKAMANTOZ;
s. Arch. Zeit. N. F. VII S. 158, Müth. III S. 37 (auf v. Alten's Plan
N. 40); und Köhler in Müth. IV S. 288; vgl. auch Sybel in Mitth. IV
S. 337. Die richtige Deutung des Akamas rührt erst von Köhler her,
während man früher &Kduac als Beiwort des Hermes fasste. Zeus
Herkeios hat eine ähnlich centrale Bedeutung, wie sie hier angenommen
ist, bei den Altären der heroischen Königspaläste: z. B. in Athen (vgl.
Ber. d. sächs. Ges. d. Wiss. 1887 S. 403) oder in Ilion (s. Arrhian., Andb. I
11, 8) oder im Haus des Oinomaos in Olympia (s. Paus. V 14, 7) n. s. f.
5) Das Brunneuhaus hat Adler Arch. Zeit. N. F. VII S. 158 f. in
einer besonderen, auf zwei Stufen stehenden Anlage erkannt, die sich
nach der Stadtseite unmittelbar an den östlichen Pfeiler des hinteren
Verschlusses am Dipylon anlehnt, und v. Alten Mitth. III S. 38 hat dies
bestätigt, jedoch mit einer wesentlichen Abweichung. Adler erklärte
die stai'ke unregelmässige Auswaschung des Fussbodens aus der jähre-