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Der Gardeföselier Fritz Plischkat auf Urlaub
in Zodringkehmen.
Plischkat hat Ernteurlaub genommen,
Er ist nach Iodringkehmen gekommen.
Da sitzt er nun, fern vom polnischen Drecke,
In Tantchens gemütlichster Sofaecke,
Und alle sind stolz auf ihn im Kreise
Und pflegen den Fritz in möglichster Weise.
Besonders traktiert ihn die Tante Minchen:
Zuerst gab's Fladen mit dicken Nosinchen;
Auch der Kaffeekessel, der schmurgelt und zieht,
Drei Lot wurden heute gleich aufgebrüht,
Und später kochte sie sehr geschäftig
Einen Festtagsgrog, der gehörig kräftig.
Doch diesen bloß für die Mannspersonen,
Die Weibsleut' blieben bei Kaffeebohnen.
Als Fritz nun hinter dem dritten Glas,
Da erzählte er dies und erzählte das:
Wie Warschau belagert und attackiert,
Und wie sie den Nikolai haben barbiert.
Und weil der Grog nun schmeckte so lecker,
Da wurde Plischkat allmählich kecker,
So macht er immer, wenn er im „Feuer",
Dann erzählt er kniff liche Abenteuer:
„Da erlebte ich nach die Karpathenzeit
Eine wirklich dolle Begebenheit:
Drei andre und ich von der Kompagnie,
Auch der Vuttgereit drunter, wir waren früh
Nach einem Gehölz bei Lemberg gekommen,
Wo wir einem großen Bagage genommen
Von einem russischen Offizier —
Ein Großfürscht war's oder anderes Tier.
Und als wir durchsuchen die Kuschelfichten,
Da hopst sich ein Nuss' und will verflüchten.
Wir sockten nu nach und taten ihm holen —
 
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