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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Editor]; Weidmannische Buchhandlung [Editor]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Zweyter Theil): ..., welcher die Geschichte von Schweden bis zur calmarschen Vereinigung, und aller drey nordischen Reiche seit dieser Verbindung bis zur gänzlichen Aufhebung derselben durch die Absetzung und Flucht Königs Christians II. enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1779 [VD18 90792114]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49542#0945
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der vereinigten nord. Reiche. y;9
als es Zu ihm kam, und die Neugier trieb ihn, sich so-
gleich daraus zu begeben, daß er also in die Gesängen«
schuft gerieth, worauf feine ihres Oberhaupts beraubte
Flotte ohne sonderlichen Verlust von den Schweden er-
obert wurde, bis auf den fimttscchen Prinzen, wel-
ches einzige Schiff vom Mittage bis auf den Abend
sich fo tapfer vertheidigte, daß es endlich durch den
Brand vernichtet werden mußte. Thomas aber
mußte feine gegen die Schweden verübte Grausam-
keiten an einer Eiche büßen, woran man ihn an einem
Stricke von Bast aufhenkte, wobey ihn der Schimpf,
daß man ihn nicht einmal eines hänfenen würdigte,
mehr als die Todesstrafe geschmerzt haben soll.
^orby kam gegen das Ende des Octoberö mit
füvf Schiffen, das ins Werk zu richten, was diesem
misglückt war, und legte sich ohnfern der lübekischen
Flotte in dem Hafen einer kleinen Insel vor Anker.
Die Nacht darauf fror es so stark, daß das Eis Men«
scheu und Pferde hielt. Dieses Vorfalls wollten sich
Erik Flemming, Stephan Gasse und andere
schwedische Befehlshaber zum Angriff ihres Feindes
bedienen, damit durch diesen Streich der ganze Krieg
geendigt würde. Aber die Oberhäupter der Lübeker
entschuldigten sich, daß sie erst untersuchen müßten, ob
das Eis stark genug sey, daß man ohne Gefahr darü-
ber gehen könne; und mit dieser Untersuchung verzog
sich der Angriff so lange, bis nach zween Tagen das
Eis weggieng, und ptorby mit gutem Winde sich
nach Aalknar begab. Die schwedischen Geschicht-
schreiber behaupten, die Lübeker hätten diese günstige
Gelegenheit zur völligen Befreyung des schwedischen
Reiches von seinem einzigen Feinde aus unredlichen
Absichten vernachläßigt, weil sie entweder von ihren
Obern mit geheimem Befehle versehen gewesen, durch
Verlängerung der Nothwendigkeit ihrer Hülse größere
Vor-
 
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